** Der ultimative CORONA-Thread **

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das letzte MHz
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von das letzte MHz »

DH0GHU hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 18:09Hätte sie ihren Urlaub in Bayern (dem bundesland mit der höchsten Infektionsrate deutschlandweit) verbracht, hätte sie ganz normal nach dem Urlaub zur Arbeit gehen dürfen.
Sobald sie aber Bayern verläßt, muss sie solange zuhause bleiben, bis sie einen positiven Corona-Test vorweisen kann.
Äh, wohl eher einen negativen :sagnix: Andererseits: Wenn man in Bayern so lange zu hause bleiben muss, bis man einen positiven Corona-Test vorweisen kann, würde das natürlich die hohen Infektionszahlen erklären :undweg:
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DH0GHU
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Jaaaa, natürlich negativ. Geändert.
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Chris_BLN
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Chris_BLN »

DH0GHU hat geschrieben: So 30. Aug 2020, 21:35 Edit: Die Attacken gegen den Reichstag durch Neonazis / Reichsbürger hatte ich gestern tatsächlich nicht mitbekommen. Das war dann aber wohl auch kaum ein Teil der genehmigten Demonstrationen.
Sie waren im Vorfeld - natürlich nicht als offizielles "Event" und nicht durch die offiziellen Veranstalter ganz ausdrücklich angekündigt. Es wurde sogar genau deswegen zur Fahrt nach Berlin aufgerufen. Also eine Aktion mit sehr deutlicher Ansage. Und die Veranstaltung, am Rande derer das mit Ansage passieren sollte, wurde genehmigt.

Die Polizei konnte auch kaum was dagegen machen, denn sie war im wesentlichen offenbar damit beschäftigt, die schwerstbewaffneten, radikalen Corona-Maßnahmen-Einhalter und Antifaschisten in Schach zu halten: https://www.der-postillon.com/2020/08/wasserwerfer.html
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Beitrag von Spacelab »

Der Postillon ist immer wieder ein Kracher. :spos: :joke:
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Beitrag von DB1BMN »

Mit einer Drehkupplung könnten die doch rundum überall hinspritzen, egal ob rechts oder links?
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Spacelab hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 18:52 Der Postillon ist immer wieder ein Kracher. :spos: :joke:
Ein Kracher ist es erst recht, wenn jemand etwas in einer Sachdiskussion mit einem Postillionlink zu begründen versucht ;-)

Wenn wenigstens die Maskenpflicht eingehalten werden würde...:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... obal-de-DE


Was den Naziaufmarsch betrifft: Das ist natürlich auch ein trauriger, schon vor ca. 90 Jahren bewährter (naja eigentlich viel älter, an der Pest waren auch schon nicht Pesterreger sondern z.B. vielleicht Rothaarige schuld) Mechanismus. Deppenfänger suchen sich immer irgendwelche "Frust-Themen" aus, um die Gefrusteten & Abgehängten für ihre Sache zu begeistern. Hat bei den Nazis schon funktioniert, wurde auch von denen schon mit reichlich Legenden (Dolchstoßlegende, jüdische Weltverschwörung, etc) angefeuert, und funktioniert 1:1 heute beim braunen Nachfolge-Dreckspack. Da anders als nach WK1 gerade kein Krieg verloren wurde, müssen nun halt Corona, Virologen, 5G und so weiter herhalten.
Ob Hirse-Himmler, Avocado-Adolf oder diverse Möchtegern-Göbbels, sie funktionieren alle nach dem Muster ihrer "Namensgeber". Und die Deppen rennen hinterher.
Und noch fataler: Die entstehende Radikalisierung führt immer mehr dazu, dass Zwischentöne nicht mehr möglich sind.

Das zeigt aber auch eines: Die Mahnung von Politikern wie Schäuble, aber auch von Virologen wie Streek, nicht einseitig die epidemologischen zu berücksichtigen, sondern alle gesellschaftlichen Aspekte, ist unbedingt ernst zunehmen. Wenn wir zum Schutz auch des allerletzten Menschenlebens eine Heerschar von Millionen Gefrusteten produzieren, weil die Entscheidungen vielleicht zu einseitig geprägt waren und die Kollateralschäden von Schutzmaßnahmen überhand nehmen, sind diese Millionen eine gefährliche Waffe in der Hand von Radikalen.
Wie gefährlich große Wählermassen an "Frustbeuteln" werden können, sehen wir ja dank der Wahlerfolge von Trumpelstilzchen und Co nicht nur in Geschichtsbüchern, sondern auch in den Tagesnachrichten.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Chris_BLN »

DH0GHU hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 19:45 Ein Kracher ist es erst recht, wenn jemand etwas in einer Sachdiskussion mit einem Postillionlink zu begründen versucht ;-)
Das war natürlich nur eine Anspielung. Wenngleich mit Geschmäckle: die Wasserwerfer und größere Polizeiaufgebote waren nicht am wundesten Punkt. Die waren weiter weg stationiert, u.a. nahe des ARD-Hauptstadtstudios (keine Ahnung, ob da der Nazi/Covidioten-Aufzug vorbei sollte) und soweit mir bekannt nahe einer Gegendemonstration.

Ob es diesmal, nach gefühlt unendlich vielen weniger symbolträchtigen Vorfällen in den vergangenen 30 Jahren jetzt endlich mal bei den entscheidenden Stellen klick macht?

Infektionsbiologisch sinnvolle Maßnahmen abzuschwächen (und also dem Virus mehr Freiheit zu geben und damit auch mehr Menschenleben in Kauf zu nehmen) halte ich für den falschen Weg. Wer gegen die Maßnahmen protestieren will, möge das bitte tun. Wer dafür bei den Nazis und Faschisten mitläuft, sollte genau so behandelt werden, als wäre er einer und als würde das Grundgesetz gelten. Sonst kommt der nächste und bittet darum, Deutschland von allen nicht-Biodeutschen zu säubern, weil sonst plötzlich so viele Nazis rumlaufen würden. Und dann kommt der übernächste und bittet darum, die Energiewende auszusetzen, weil sonst so viele Nazis... das kann man endlos treiben. Als Ausrede, nicht anständig sein zu müssen, gilt das aber alles nicht. Für eine verbrecherische Ideologie und deren Anwendung einzutreten, ist und bleibt ein Verbrechen.
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Beitrag von Thomas(Metal) »

DH0GHU hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 19:45 Wenn wenigstens die Maskenpflicht eingehalten werden würde...:
Doch, ich ging am Samstag auf der Rückfahrt aus dem CUX-Urlaub mit gutem Bespiel voran. Beim Tankstop in Sachsen-Anhalt (A14) habe ich die Maske aufgesetzt. Selbstverständlich. Was soll das auch? Ich bin dort Fremder, Durchreisender. Ich kann jedes Elend der Welt, im konkreten Fall Corona, in mir tragen und an die Einheimischen die offenbar weit verschonter blieben als andere weitergeben.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Chris_BLN hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 21:11 Das war natürlich nur eine Anspielung. Wenngleich mit Geschmäckle: die Wasserwerfer und größere Polizeiaufgebote waren nicht am wundesten Punkt. Die waren weiter weg stationiert, u.a. nahe des ARD-Hauptstadtstudios (keine Ahnung, ob da der Nazi/Covidioten-Aufzug vorbei sollte) und soweit mir bekannt nahe einer Gegendemonstration.
Nunja, das ist doch überall so. Auch in den USA sind die "Law Enforcement"-Gruppierungen eher dem rechts-konservativen Lager zuzuordnen. Der Feind ist aber immer auf der anderen Seite des Spektrums.
Umgekehrt darf man sich aber auch nicht wundern, wenn die Gruppen, die mit Abkürzungen wie ACAB um sich werfen, Generalverdächtige sind ;-)
Ob es diesmal, nach gefühlt unendlich vielen weniger symbolträchtigen Vorfällen in den vergangenen 30 Jahren jetzt endlich mal bei den entscheidenden Stellen klick macht?
Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Infektionsbiologisch sinnvolle Maßnahmen abzuschwächen (und also dem Virus mehr Freiheit zu geben und damit auch mehr Menschenleben in Kauf zu nehmen) halte ich für den falschen Weg.
Das halte ich derzeit nicht mehr für unumstritten. Die puren Zahlen sprechen eigentlich dagegen. Die pure Statistik gibt leider ausgerechnet den Covidioten teilweise recht - wenn auch nicht in dem Maß, wie die das gerne hätten.
Dass ein unbegrenztes "Zurück zu früher" nicht funktionieren würde, ist klar. 100 Leute in einer 100m²-Disko geht derzeit nicht. 50.000 Leute in einem Fußballstadion mit geschlossenem Dach im Winter sicher auch nicht. Eine Prunksitzung des Karnevalvereins mit 50cm-Bestuhlungsabstand auch nicht. d'accord.
Wir sprechen aber momentan von Fallzahlen, die extrem niedrig sind. Pro Tag sterben in Deutschland ca. 2600 Menschen. Etwa 2 Promille davon an oder mit Corona. Dass die Maßnahmen aktuell also grenzwertig wären, davon kann keine Rede sein. In Bundesländern wie NRW liegt der 7-Tage-R jetzt irgendwo bei 0,8. Ich glaube nicht, dass man am Ende riskieren möchte, dass mehr Leute an den Maßnahmen sterben, als am Virus selbst. Oder an der Angst vorm Virus. Wenn man erschreckenderweise hört, dass die Zahl der Patienten, die mit Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Erkrankungen in die Notaufnahmen kommen, deutlich zurück gegangen ist, kann man mutmaßen, dass einige davon "Angst-Opfer" geworden sind. Oder ists nur "weniger Streß dank Home-office"?

Auch in der Fachwelt wurden Ziele definiert, die sinnvoll sind. Im Wesentlichen waren das immer zwei Ziele:
- Fallzahlen so niedrig halten, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert wird
- Fallzahlen so niedrig halten, dass eine Kontaktrückverfolgung möglich bleibt

Das sind Ziele, die momentan massiv übererfüllt werden. Deutschlandweit gibt es momentan noch 250 Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. 5 pro Tag sterben.
Das Ziel, dass NIEMAND an einer Infektion sterben DARF, wurde übrigens noch nie, auch nicht im Zusammenhang mit Corona, definiert. Wenn das Ziel wäre, dass niemand an Infektionen sterben dürfte, müssten wir schon längst eine ganz andere, sterile Gesellschaft haben, in der es quasi nur noch Einzelgänger gäbe, und in der zigmilliarden pro Jahr allein in Deutschland zusätzlich ausgegeben werden würden. Pro Tag sterben über 50 Menschen an multiresistenten Krankenhauskeimen. Ein Schicksal, das Dir also 10 mal eher zustoßen kann, als ein Tod durch Covid-19. Du mußt nur einen Haushaltsunfall haben und im Krankenhaus Pech haben...
Pro Tag sterben 10 Menschen im Straßenverkehr.
So Todesursachen wie Suff, Drogenkonsum und Rauchen lasse ich mal außen vor - das ist letzendlich selbstverantwortet.

9% der Covid19-Patienten kommen derzeit insgesamt ins Krankenhaus. Seit Anbeginn der Pandemie waren es 15%. Bei Grippe ist der Hospitalisierungsgrad übrigens vergleichbar (Saison 2019/2020 16%), allerdings ist die Sterblichkeit der hospitalisierten Patienten bei Grippe deutlich niedriger (12 zu 21%). In anderen Jahren liegt die Grippe-Sterblichkeit wohl meist bei insgesamt 0,1%, bei Covid-19 läuft wohl alles auf 0,4% hinaus.
Also kein Grund, nichts zu tun - die Gefährlichkeit ist und bleibt höher als bei Grippe, zumal Risikogruppen derzeit noch nicht durch eine Impfung geschützt werden können, und ihnen damit nur Selbtschutz bleibt. Man hat aber auch bei schweren Grippewellen z.B. noch nie über Masken nachgedacht, zumindest nicht in Deutschland - wenn das ähnlich wie bei Covid-19 die Schwere von Infektionen deutlich reduzieren oder 40% der Infektionen vermeiden könnte, warum eigentlich nicht? Einige Studien kommen zum Schluß, dass man mit Maske keinen Lockdown gebraucht hätte. Warum also nicht eher konsequente Durchsetzung der Maskenpflicht anstelle der Zerstörung ganzer Branchen?

Kein einziger Epidemologe oder Virologe geht derzeit offenbar mehr davon aus, dass das SARS-CoV2-Virus von selbst verschwinden wird. Niemand geht davon aus, dass vor 2022 eine flächendeckende Impfung erfolgt sein wird, auch ein Heilmittel wird es vorher wohl nicht geben.
Vor diesem Hintergrund weitere Lockerungen auszuschließen und heftigste Kollateralschäden in Kauf zu nehmen, die wahrscheinlich auch viele Menschenleben kosten werden, zumindest aber viele Menschen schwer erkranken lassen werden, kommt mir schon fast ein wenig zynisch vor. Man wird nicht umhin kommen, weiter Schrittweise Lockerungen zuzulassen. Man wird sie teils fallweise generell, oder auch zeitweise oder auch räumlich selektiv sicher wieder zurücknehmen müssen, wenn das nötig wird. Sie auszuschließen ist in meinen Augen aber genauso unbegründet wie die Covidioten-Forderung, so zu tun, als wäre nichts.


Welchen Weg schlägst Du eigentlich vor, um nicht einseitig aus rein epidemologischer Sicht zu handeln?


Wer gegen die Maßnahmen protestieren will, möge das bitte tun. Wer dafür bei den Nazis und Faschisten mitläuft, sollte genau so behandelt werden, als wäre er einer und als würde das Grundgesetz gelten. Sonst kommt der nächste und bittet darum, Deutschland von allen nicht-Biodeutschen zu säubern, weil sonst plötzlich so viele Nazis rumlaufen würden. Und dann kommt der übernächste und bittet darum, die Energiewende auszusetzen, weil sonst so viele Nazis... das kann man endlos treiben. Als Ausrede, nicht anständig sein zu müssen, gilt das aber alles nicht. Für eine verbrecherische Ideologie und deren Anwendung einzutreten, ist und bleibt ein Verbrechen.
Dafür allerdings meine volle Zustimmung!
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von ulionken »

DH0GHU hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 19:45 Das zeigt aber auch eines: Die Mahnung von Politikern wie Schäuble, aber auch von Virologen wie Streek, nicht einseitig die epidemologischen zu berücksichtigen, sondern alle gesellschaftlichen Aspekte, ist unbedingt ernst zunehmen. Wenn wir zum Schutz auch des allerletzten Menschenlebens eine Heerschar von Millionen Gefrusteten produzieren, weil die Entscheidungen vielleicht zu einseitig geprägt waren und die Kollateralschäden von Schutzmaßnahmen überhand nehmen, sind diese Millionen eine gefährliche Waffe in der Hand von Radikalen.
Tatsächlich haben wie in DE trotz der offensichtlichen zweiten Welle, was die Infektionszahlen (ca. 1300 neue Fälle töglich im 7-Tage-Mittel) angeht, seit Ende Juni konstant nur etwa 5 Corona-Todesfälle pro Tag. Das ist viel weniger als im März/April. Allerdings fehlen mir Vergleichszahlen zu den Kolleteralschäden der Corona-Massnahmen: In meinem Verwandten-, Bekannten- und Kollegenkreis gab es zwar drei Corona-Betroffene (darunter einer mit dem schlimmst möglichem Ausgang), aber keinen einzigen Fall, bei dem es abgesehen vom Jammern über Maskenpflicht, verlorene Flugtickets, einem eintönigen Homeoffice oder verhinderten Reiseplänen irgendwelche ernsthaften Folgen wie Depressionen, verlorene Existenzgrundlage oder Ähnliches gab. Hat jemand dazu irgendwelche konkreten Fakten?

Ausserdem, wenn ich so in die USA schaue, wo eine völlig inkompetente Trump-Regierung unter Anbiedern an die Gefrusteten versucht, die lästigen Corona-Massnahmen möglichst rasch wieder loszuwerden: Die Wirtschaft ist dort nicht weniger stark eingebrochen als in Westeuropa, es gibt Millionen von zusätzlichen Arbeitslosen, und das Virus grassiert dort trotzdem weiterhin mit im Mittel knapp 1000 Toten täglich, ohne dass ein Rückgang abzusehen wäre. Das sollte eigentlich als abschreckendes Beispiel dienen, wie man ganz sicher nicht vorgehen darf!
DH0GHU hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 19:45 Wie gefährlich große Wählermassen an "Frustbeuteln" werden können, sehen wir ja dank der Wahlerfolge von Trumpelstilzchen und Co nicht nur in Geschichtsbüchern, sondern auch in den Tagesnachrichten.
Für rationale, wissenschaftlich begründete Argumente, bestimmte Corona-Massnahmen zu lockern, sollte die Politik immer ein offenes Ohr haben. Jetzt weiss man ja viel mehr als im März, und jede Massnahme, die sich im Nachhinein als unwirksam herausstellt, gehört auch wieder abgeschafft. Ich vermisse, dass man die verschiedenen Massnahmen auf einen Prüfstand stellt und diskutiert, was aufgehoben werden kann.

Es gilt aber, eine erneute Inflation von lebensgefährlich Erkrankten wie im März verhindern. Und den Wünschen dieser "Frustbeutel" darf man deshalb nicht blind hinterherrennen, ganz gewiss nicht den Typen, die kein Problem damit haben, ihre Ansichten zusammen mit Nazis zu vertreten. Da muss die Politik konsequent gegenhalten, auch wenn es mühsam ist!

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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

ulionken hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 23:40 Tatsächlich haben wie in DE trotz der offensichtlichen zweiten Welle, was die Infektionszahlen (ca. 1300 neue Fälle töglich im 7-Tage-Mittel) angeht, seit Ende Juni konstant nur etwa 5 Corona-Todesfälle pro Tag. Das ist viel weniger als im März/April. Allerdings fehlen mir Vergleichszahlen zu den Kolleteralschäden der Corona-Massnahmen: In meinem Verwandten-, Bekannten- und Kollegenkreis gab es zwar drei Corona-Betroffene (darunter einer mit dem schlimmst möglichem Ausgang), aber keinen einzigen Fall, bei dem es abgesehen vom Jammern über Maskenpflicht, verlorene Flugtickets, einem eintönigen Homeoffice oder verhinderten Reiseplänen irgendwelche ernsthaften Folgen wie Depressionen, verlorene Existenzgrundlage oder Ähnliches gab. Hat jemand dazu irgendwelche konkreten Fakten?
Nunja...
- Arbeitslosenquote von August 2019 auf August 2020: Anstieg von 5,1 % auf 6,4 %.
- Vervielfachung der Zahl der Kurzarbeiter
- Diverse Branchen (Clubs, Diskotheken, Bars, Messebauer, Messeveranstalter) komplett inaktiv
Viele Folgen wird man erst im Nachhinein sehen. Große Kündigungswellen gibt es dank Kurzarbeitergeld derzeit noch nicht, und Insolvenzen sind auch erstmal aufgeschoben, nicht aufgehoben.
Viele Gastronomen werden den Winter nicht überleben.
Wenn die Steuereinnahmen und Sozialabgaben wegbrechen, wird das indirekt langfristige Folgen auf die Performance des Gesundheitssystems haben. Glaube blos nicht, dass sich ein Sparpolitiker in 4-5 Jahren noch daran erinnert, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem 2020 war.

Bitte auch meine Äußerungen nicht falsch verstehen: ich bin keinesfalls dafür, alle Einschränkungen aufzuheben. Nicht, bevor es keinen Impfstoff gibt. Das heißt aber nicht, dass man bei sinkenden Fallzahlen und vor allem sinkenden Todesfallzahlen nicht auch Lockerungen in Erwägung ziehen muss. Schrittweise, und mir der unbedingten Option, sie bei Bedarf auch wieder, und sei es regional, zurückzunehmen.

Ausserdem, wenn ich so in die USA schaue, wo eine völlig inkompetente Trump-Regierung unter Anbiedern an die Gefrusteten versucht, die lästigen Corona-Massnahmen möglichst rasch wieder loszuwerden: Die Wirtschaft ist dort nicht weniger stark eingebrochen als in Westeuropa, es gibt Millionen von zusätzlichen Arbeitslosen, und das Virus grassiert dort trotzdem weiterhin mit im Mittel knapp 1000 Toten täglich, ohne dass ein Rückgang abzusehen wäre. Das sollte eigentlich als abschreckendes Beispiel dienen, wie man ganz sicher nicht vorgehen darf!
Nunja, in NY beispielsweise sind die Fallzahlen tatsächlich unten geblieben, nachdem Lockerungen durchgeführt wurden. 1000 Tote am Tag hat allerdings NY (state) im April alleine geschafft. Jetzt sind es unter 10.
Die Wirtschaft in den USA leidet nicht nur unterm Virus, sondern unter der fehlenden Abfederung durch Sicherungssysteme aller Art. Ohne Kurzarbeit und mit Hire&Fire-Mentalität hätten wir in Deutschland sicher auch schon ein paar Millionen Arbeitslose mehr. Außerdem: in den USA wurde oft noch WÄHREND der ersten Welle gelockert, nicht etwa nach deren Abklingen wie bei uns.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DB1BMN »

Drosten spricht sich nun auch für eine Verkürzung der Quarantäne auf 5 Tage aus.
Damit knickt nun auch er vor "Wirtschaft" und rechten Verschwurbelungstheoretikern ein :kopf:
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von ulionken »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 2. Sep 2020, 00:12
ulionken hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 23:40 Tatsächlich haben wie in DE trotz der offensichtlichen zweiten Welle, was die Infektionszahlen (ca. 1300 neue Fälle töglich im 7-Tage-Mittel) angeht, seit Ende Juni konstant nur etwa 5 Corona-Todesfälle pro Tag. Das ist viel weniger als im März/April. Allerdings fehlen mir Vergleichszahlen zu den Kolleteralschäden der Corona-Massnahmen: In meinem Verwandten-, Bekannten- und Kollegenkreis gab es zwar drei Corona-Betroffene (darunter einer mit dem schlimmst möglichem Ausgang), aber keinen einzigen Fall, bei dem es abgesehen vom Jammern über Maskenpflicht, verlorene Flugtickets, einem eintönigen Homeoffice oder verhinderten Reiseplänen irgendwelche ernsthaften Folgen wie Depressionen, verlorene Existenzgrundlage oder Ähnliches gab. Hat jemand dazu irgendwelche konkreten Fakten?
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- Arbeitslosenquote von August 2019 auf August 2020: Anstieg von 5,1 % auf 6,4 %.
- Vervielfachung der Zahl der Kurzarbeiter
- Diverse Branchen (Clubs, Diskotheken, Bars, Messebauer, Messeveranstalter) komplett inaktiv
Viele Folgen wird man erst im Nachhinein sehen. Große Kündigungswellen gibt es dank Kurzarbeitergeld derzeit noch nicht, und Insolvenzen sind auch erstmal aufgeschoben, nicht aufgehoben.
Viele Gastronomen werden den Winter nicht überleben.


Nun ja, welcher Anteil dieser wirtschaftlichen Einbrüche geht wirklich direkt auf die Maßnahmen als solche zurück und nicht auf die Pandemie als Ganzes? Ich würde derzeit auch ohne irgendwelche Verbote nicht auf ein Rockkonzert gehen oder einen Flug auf die Kanaren antreten, so gerne ich das bisher auch getan habe. Andere mögen das anders sehen, aber die wirtschaftlichen Folgen in Ländern mit weniger Restriktionen scheinen mir nicht kleiner als hier zu sein.



Das heißt aber nicht, dass man bei sinkenden Fallzahlen und vor allem sinkenden Todesfallzahlen nicht auch Lockerungen in Erwägung ziehen muss. Schrittweise, und mir der unbedingten Option, sie bei Bedarf auch wieder, und sei es regional, zurückzunehmen.


Ja, und nicht nur in Erwägung ziehen, sondern konkret ausprobieren und bei Misserfolg die Lockerungen auch wieder umgehend aufheben. Von daher sollte man auch ruhig den Kommunen zugestehen, dass sie von landesweiten Regeln abweichen.

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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass es nicht zuletzt auch deshalb in den letzten Monaten so gut gelaufen ist, weil das öffentliche Leben weitgehend im Freien stattgefunden hat (v.a. Gastronomie, Freizeitgestaltung). Jetzt geht es wieder in die Innenräume mit erhöhter Ansteckungsgefahr.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Deshalb wäre eben auch die Investition in Luftfiltersysteme und, notfalls, die Zulassung von Heizpilzen, durchaus sinnvoll.

Ansonsten: Maßnahmen können auch in der kalten Jahreszeit jederzeit überprüft werden - also bedarfsweise auch verstärkt werden. In einer nahezu Corona-freien Region wie Teilen Ostdeutschlands muss man aber nicht die verbliebenen Gastronomen Hopps gehen lassen, solange de facto kein Infektionsgeschehen vorhanden ist.

Dazu auch:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 5a1f35f8ac



Von der Politik erwarte ich hier allerdings auch, dass sie sich bei jeder Lockerung dann eben auch strategische Gedanken über den Umgang mit steigenden Fallzahlen macht. Das Herumgeeiere zum überraschenden Ferienbeginn (damit konnte keiner rechnen?) und dem noch überraschenderen Schulbeginn war doch teils mehr als peinlich.
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