** Der ultimative CORONA-Thread **

Willkommen im OT-Forum, wo sich unsere Community über die täglichen Dinge des Lebens abseits des DXens unterhält.
Thomas(Metal)
Beiträge: 2587
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 21:40
Wohnort: Oberasbach

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Thomas(Metal) »

DH0GHU hat geschrieben: Di 9. Apr 2024, 22:37 Die Söder-CSU ist halt die wahre Verbotspartei. Das macht ihr keiner streitig. Auch nicht die Grünen ;)

Mehrere Bekannte, die direkten Kontakt mit Söder hatten oder Söder-Mitarbeiter im engeren Umfeld haben, berichten alle vom gleichen Trend. Der Mann IST unwählbar, und damit auch seine Partei - obwohl die gerade an der Basis oft sehr gute Arbeit leistet.
AUSDRÜCKLICH :spos:
DH0GHU hat geschrieben: Di 9. Apr 2024, 22:37 (...) Persönlichkeiten wie z.B. unser Ex-Bundespräsident Weizsäcker. Der war auch ohne laufende Kamera volksnah (...) "sympathische" Tenor des Artikels wird mir von Einheimischen bestätigt.
Ohne Freund seiner Partei zu sein und ihn persönlich näher zu kennen: Ja! Offensichtlich eine Persönlichkeit nicht nicht zu Unrecht Bundespräsident.
DH0GHU hat geschrieben: Di 9. Apr 2024, 22:37 Es gibt wohl in jeder Partei "solche und solche".
Wie immer und überall im Leben. :spos:
DH0GHU hat geschrieben: Di 9. Apr 2024, 22:37 Erschreckend ist aber, dass die "Asympathen" und "Blender" aktuell offensichtlich besonders häufig Oberwasser haben. Zeitgeist? Zufall? Oder nur der Eindruck?
Die aktuelle Zeit vielleicht, aber eben nicht nur heute. Alles scheint möglich, inklusive maximaler Absturz. Eine gefühlt extrem komplexe Zeit (und nach 30 Jahren in der Retro war das alles wieder kuschelig - wie jetzt die 90er dargestellt werden - ich habe da eine andere Meinung zu den 90ern). Letzteres erzeugt Ängste die sehr einfach ausgenutzt werden (können).
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
frank.koriander
Beiträge: 562
Registriert: Mo 27. Nov 2023, 10:03

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von frank.koriander »

Dass es nun eine breite Diskussion um eine Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen gibt, ist gut und richtig. Je länger diese Zeit nun weg ist, umso besser kann ich aber damit umgehen (anders als die immer noch präsente Wut in dem Artikel der Berliner Zeitung). Ich war sehr laut und hatte viel kritisiert. Im Nachhinein betrachtet muss ich aber die Protagonisten in Schutz nehmen. Auch mit Maßnahmen, die heute irrsinnig und sinnlos erscheinen, wollte der Staat uns nur schützen. Eigentlich etwas, was ich ihm hoch anrechnen sollte. Und dennoch hat er freilich oft auch übers Ziel hinausgeschossen und vor allem nicht abgewogen, welche psychischen Schäden solche Maßnahmen anrichten könnten.

Zudem ist jedes Virus anders, das nächste neue könnte vor allem Kinder bersonders treffen, oder es könnte noch viel tödlicher sein als SARS-CoV-2. Nun festzulegen, dass man Schulen und Kitas nicht mehr schließen darf (eine der Forderungen im Rahmen der Aufarbeitung) wäre genauso falsch als ein Mindestmaß an Kontakten im Infektionsschutzgessetz festzulegen (ja, da muss ich Georg A. nun doch rechtgeben, der Staat braucht alle Handlungsmöglichkeiten). Bei einem tödlichen Virus sind absolute Kontaktverbote sogar angebracht.

Was ich mir nur wünsche ist, dass gleich ein breiter Krisenstab gebildet wird, dem neben Virologen und Wissenschaftler auch Soziologen, Psychologen usw. angehören, um eine bessere Abwägung zu schaffen. Zudem eine weit bessere Prävention mit Schutzkleidung usw.

Und nicht vergessen: In einer Krise agieren Menschen völlig anders als außerhalb einer Krise. Die Angstspirale wird automatisch wieder kommen. Selbst Politiker, die damals die Schulen offenhalten wollten, wurden von einer Angst-panischen Bevölkerung doch dazu gedrängt.

Ich selbst hatte für mich einen guten Mittelweg gefunden. Alles, was ich tat, habe ich mit persönlichem Risiko-Management getan. Vieles war legal, einiges auch illegal. Ich sah überhaupt kein Problem, zu Ostern 2021 für einen Urlaub alleine in die Ferienwohnung im Schwarzwald zu fahren, obwohl Baden-Württemberg damals solche touristischen Aufenthalte verboten hatte. Ich sah auch kein Problem, den Stammtisch mit bis zu 6 Personen in geschlossenen Räumen durchzuführen und generell Leute einzuladen. Hessen hatte es erlaubt (Privatwohnung = geschützter Raum), während es im Freien untersagt war. Ich habe das Risiko verglichen mit der Wahrscheinlichkeit in ein Auto zu steigen und einen Unfall zu bauen. Ich brauche kein betreutes Denken!
frank.koriander
Beiträge: 562
Registriert: Mo 27. Nov 2023, 10:03

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von frank.koriander »

Bußgeld-Amnestie für Corona-Verstöße. Will Berlins Ex-Regierender Bürgermeister Müller:

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 4eab1435cf

Hm ich weiß nicht so recht. Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich strikt an die Maßnahmen gehalten haben? Als ich im Schwarzwald Besuch von zwei Freunden bekam und wir gewandert sind, da waren wir auch einer zu viel. Einer hätte also ein Bußgeld zahlen müssen, falls wir erwischt worden wären. Nö, das war schon in Ordnung, ich habe es immer mit Verkehrsverstößen verglichen. Da fordere ich auch kein Geld zurück für einen Blitzer in einer Tempo-70-Zone, auch wenn ich der Meinung bin, dort ist es ungefährlich und man kann 100 fahren.
Zuletzt geändert von frank.koriander am Mi 10. Apr 2024, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
PAM
Beiträge: 44538
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 12:35

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

Ja und nein. ;) Verschwörungstheoretiker argumentierten ja bereits, es sei nur eine Generalprobe gewesen. Für was, darüber kann man herzlich philosophieren. Aber es tat sich inzwischen einiges. Die WHO kann nunmehr weltweit in den ihr hörigen Staaten über Regierung und Parlament hinweg Maßnahmen anordnen. Dabei kann über nationale Gesetzgebung hinweg gegangen werden. Weiter wurden von Regierungen verschiedener Staaten, die sich fast ausnahmslos "parlamentarische Demokratien" nannten, Beschlüsse von Regierungen oder zum Teil sogar von Einzelpersonen getroffen, die damals geltendem Recht widersprachen. Einschließlich verfassungsverankerten Grundsätzen - bei uns wurde das Grundgesetz teilweise übergangen, da sich dieser Staat nach wie vor keine Verfassung geben möchte. Und: Der Gesundheitstatus entscheidet künftig generell über Reisefreiheit oder -verbote.

Von allen diesen Maßnahmen wurde von den Betroffenen, der Bevölkerung, ein bedingungsloses Unterwerfen erwartet und weder Widerspruch, noch ein Hinterfragen erlaubt. Bei Verstößen wurde mit einer außergewöhnlich harten Bestrafung gedroht, manches erhob man direkt auf eine Stufe mit anderen Straftatbeständen. Demokratische Grundrechte, ganz prominent die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit, wurden beschnitten oder ganz ausgesetzt. Und es wurde offen zum Denunzieren von Nachbarn, früheren Freunden oder auch Arbeitskollegen aufgerufen.

Vieles wurde widerspruchslos hingenommen. Wer zweifelte, der war automatisch Corona-Leugner, später Impfverweigerer und unter dem Strich in jedem Fall ein Staatsfeind. Wie viele hatten die Corona-Jahre aus dem Beruf gedrängt? Manche profitierten davon, andere gerieten in einen sozialen Abwärtsstrudel. Dass der von Corona-Schließungen hart getroffenen Hotellerie und Gastronomie die zuvor oft zweifelhaft bezahlten Arbeitskräfte wegliefen, brachte manchen tatsächlich in einen besser bezahlten Job. Ich kenne einige, die aus der Hotellerie und Gastronomie in andere Dienstleistungsbranchen gewechselt haben - die meisten gingen in den Handel. Von denen haben sich die meisten einkommensmäßig verbessert, einige arbeiten trotzdem weniger Wochenstunden und bekamen mehr Urlaub - zusätzlich fiel bei allen die Grauzone unbezahlter Mehrarbeit weg, die entweder nur halbherzig oder zumeist auch gar nicht ausgeglichen bzw. entlohnt wurde. Der Handel scheint durchweg korrekter zu arbeiten - man hat nur nicht überall die Chance auf eine Vollbeschäftigung und von 20 oder 25 Wochenstunden lässt es sich ohne Zweitjob schwerlich leben.

Nehmen wir an, es war eine Generalprobe. Bis auf diese unsäglichen ;) Montagsdemonstrationen, die oftmals erst mit Einsatz von Wasserwerfern und hartem polizeilichen Durchgreifen von den Straßen zu kriegen waren, lief es doch weitgehend nach Plan. Aber für was? Was ist das nächste größere Ziel?

Das "social credits system", dass einige Länder erfolgreich eingesetzt hatten und weiter einsetzen, lässt sich für vielerlei Ziele einsetzen. Nach Direktive der WHO etwa, natürlich auch zur Belohnung für einen schlanken ökologischen Fußabdruck oder zur Bestrafung, wenn Eckwerte bzw. Zielvorgaben nicht erreicht werden.
🎧📺📻📡
RF_NWD
Beiträge: 3695
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:33

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von RF_NWD »

Eine der Linien der Debatten um Corona und Ukraine Krieg ist das Spannungsfeld zwischen Liberalen, Libertären und Konservativen im Rahmen des Rechtsstaats. Dazu die Diskussion um die sozialen Folgen der Krisen.


In einer Debatte geht es aktuell um eine Amnestie für Corona -"Sünder"
www.rnd.de/politik/amnestie-fuer-corona ... N2Y5A.html
Doch die damalige Zeit war alles andere als lustig, schließlich ging es darum, die Verbreitung des Virus einzudämmen und damit Menschenleben zu schützen. Dazu gab es Gesetze und Vorschriften, die als geltendes Recht einzuhalten waren. Einige wurden von Gerichten als unverhältnismäßig gekippt, wie etwa die strengen Ausgangs­beschränkungen Bayerns im April 2020. Andere hatten auch vor den Gerichten Bestand oder es wurde gar nicht gegen sie geklagt....Eine Amnestie für Corona-Verstöße würde die übergroße Mehrheit der Bevölkerung nachträglich vor den Kopf stoßen, die sich damals – teilweise unter großen Entbehrungen – an alle Regeln gehalten hat. Sie nähme Regierungen und Parlamenten die Möglichkeit, in Zukunft in einer ähnlichen Situation überhaupt noch irgend­welche Schutzvorschriften durchzusetzen. Schließlich könnten die Bürgerinnen und Bürger auf eine erneute Amnestie setzen und damit alle Vorgaben getrost ignorieren...Wer sich heute wegen seines Verhaltens in der Corona-Zeit ungerecht behandelt fühlt, kann gerichtlich gegen verhängte Bußgelder vorgehen. Eine Amnestie wäre hingegen nicht nur ungerecht, sondern geradezu fahrlässig.
Im WSI Institut der Hans-Böcklerstiftung betrachtet man die sozialen Folgen der Corona-Krisen und des Ukraine-Kriegs unterschiedlich:
Treffen die Belastungen alle gleichermaßen?

Bei den oberen Einkommensgruppen sind die finanziellen Belastungen kaum nennenswert, bei den unteren Einkommensgruppen gingen sie vor allem im Kontext des Kriegs in der Ukraine steil nach oben. Im ersten Lockdown haben 26 Prozent derjenigen mit den geringsten Haushaltseinkommen von großen finanziellen Sorgen berichtet, jetzt stehen wir bei 53 Prozent.

Gab es einzelne Entwicklungen, die besonders hervorstachen?

Die Sorge um den sozialen Zusammenhalt und die Ungleichheit steigt immer weiter. Um den Zusammenhalt sorgten sich zu Beginn der Pandemie 23 Prozent, jetzt sind es 53 Prozent. Bei der Ungleichheit stieg der Wert von 33 auf 50 Prozent. Offenbar haben viele das Gefühl, dass in den Grundfesten der Gesellschaft irgendetwas nicht richtig funktioniert.
Wegen der RKI-Protokolle wird gerade wieder mehr über die Pandemie gesprochen. Braucht es auch eine Aufarbeitung der sozialen Folgen der Pandemie?

Gerade in der Pandemie musste die Politik agieren, obwohl sie sehr wenig wusste. Wenn wir Mütter befragt haben, ging es nicht zwangsläufig darum, dass Schulen nicht geschlossen werden sollten – sondern darum, dass sie sich mit dem Schulschließungen alleingelassen gefühlt haben. Um aus so etwas zu lernen, braucht es eine Aufarbeitung, bei der es nicht um die Schuldfrage, sondern um die richtigen Rückschlüsse geht.
www.rnd.de/wirtschaft/interview-mit-soz ... 7EYG4.html

Eine ganz andere Diskussion findet gerade in Osnabrück nach der Auswertung der letzten Kriminalitätsstatistiken Im Stadtgebiet statt. Auch hier geht es um das Spannungsfeld zwischen konservativer Einstellung und Liberalität. Die Kriminalität war nach starken Rückgängen 2020/21 2022 sehr deutlich nach oben gegangen vor allem in der südlichen Innenstadt, die sich zu einem Problemgebiet entwickelt hat, schon vorher verursacht, durch zunehmende Leerstände und Verdrängungen in der Einkaufs- Und Gastro-Szene.
Das repressive Vorgehen von Ordnungsamt der Polizei in Osnabrück hatte 2023 durchaus Wirkung.
Als zentrales Problem wurde der ungehemmte Alkohollkonsum bestimmter Gruppen ausgemacht.
Von "Corona-Nachholeffekten" sprach die Polizei NDS
www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/ha ... ik346.html

Die repressiven Maßnahmen sollen ausgeweitet werden.
Videoüberwachung Waffenverbotszone und Alkoholverbotszonen sollen ausgeweitet werden. Es wird mehr Bereiche geben, wo die Polizei ohne Verdachtsfall Personenkontrollen vornehmen darf.(wie jetzt schon am Bahnhof)
www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/p ... k-46783405
www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/v ... n-46537740
Das gewachsene Unsicherheitsgefühl junger Frauen, die sich nachts nicht mehr von der Uni in die Innenstadt trauen, hat auch bei den Grünen Diskussionen ausgelöst. Die tragen das Konzept mit, weil als eine Ergänzung auch das Nachttaxi für Frauen wieder eingeführt wird.
Vor allem das Thema "Alkoholverbot" scheint jetzt sehr stark zu polarisieren, weil es auch sehr massiv die junge deutschsprachige, männliche, Jugendszene betrifft.
Wenn die Mittel des Rechtsstaates eingesetzt werden, ist das längst nicht allen recht. Aber wenn man das Übel an der Wurzel packen will, muss man eben auf die Erfahrungen der Polizei eingehen. Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. Und das war eben auch schon bei Corona so. Die Mehrheit wollte Sicherheit und kein Ausleben libertärer Weltanschauungen.
Zuletzt geändert von RF_NWD am Mi 10. Apr 2024, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
frank.koriander
Beiträge: 562
Registriert: Mo 27. Nov 2023, 10:03

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von frank.koriander »

RF_NWD hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 11:43 Eine der Linien der Debatten um Corona und Ukraine Krieg ist das Spannungsfeld zwischen Liberalen, Libertären und Konservativen im Rahmen des Rechtsstaats. Dazu die Diskussion um die sozialen Folgen der Krisen.


In einer Debatte geht es aktuell um eine Amnestie für Corona -"Sünder"
www.rnd.de/politik/amnestie-fuer-corona ... N2Y5A.html
Lustig, dass ich mal zum selben Ergebnis komme wie ein Kommentator des RND, siehe zwei Posts über deinem :-)
Thomas(Metal)
Beiträge: 2587
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 21:40
Wohnort: Oberasbach

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Thomas(Metal) »

frank.koriander hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 10:47 Ich war sehr laut und hatte viel kritisiert. Im Nachhinein betrachtet muss ich aber die Protagonisten in Schutz nehmen. Auch mit Maßnahmen, die heute irrsinnig und sinnlos erscheinen, wollte der Staat uns nur schützen. Eigentlich etwas, was ich ihm hoch anrechnen sollte. Und dennoch hat er freilich oft auch übers Ziel hinausgeschossen und vor allem nicht abgewogen, welche psychischen Schäden solche Maßnahmen anrichten könnten.
Diese Annahme ist leider falsch. Grundlage dafür war daß das Gesundheitssystem hätte zusammenbrechen können. Aus diesem Grund gab es eine gesetzliche Grundlage für Maßnahmen. Für alles andere wäre eine geänderte gesetzliche Grundlage nötig gewesen. Sicher, man hätte sie geschaffen. Einerseits gab es eine große Kanalisation (oder so ähnlich :D ), andererseits dann auch noch mit Mutti ganz oben. Die mußte wollte dann beim internationalen Schwanzvergleich auch nicht verlieren wenn alle anderen einen auf ganz hart machen und vorweisen wie sie ihr Volk knechten können ["etwas" Polemik mußte dann schon sein]. So konnte man auch keine Abweichler dudeln die mit zusätzlichen Maßnahmen sowas wie ein normales Leben ermöglichen wollten. Und hier, was ich geschrieben habe dazu stehe ich natürlich, war es lächerlich an sinnvolle Maßnahmen zu denken damit man Lockdowns, Ausgangssperren, Schließungen o. ä. zu entgehen. Die Würfel waren schlicht gefallen.
Ich will auch niemand in der Retro einen Vorwurf machen wenn man am Anfang mit Augenmaß auch die Keule ausgepackt hat. Über "am Anfang" wäre allerdings zu reden. Genau genommen: Wäre im März schon zu wissen gewesen daß mit dem, ähm :gruebel: :verrueckt: :kopf: , "Wildtyp" bei milderen Maßnahmen auch kein Entgleisen des Gesundheitssystems (alle Klinikplätze voll mit Corona-Patienten) gedroht hätte? Das wäre die Frage. Besonders China hat sich da sehr unrühmlich verhalten. _Das_ wäre die Chance für China gewesen. Offen und transparent (gut hat Gorbi auch versucht, Rest bekannt - heute macht Putin die Flurbereinigung rückwärts) - die Welt hätte heute eine ganz andere Meinung von diesem Land. Ein Reputationsgewinn, keiner (außer der Papst - immerhin nur einer :bruell: , das wir zu verkraften sein) ist unfehlbar, weitere solche Fehler wird es wieder geben, der anders niemals zu erreichen gewesen wäre. Chance vertan.
frank.koriander hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 10:47 Was ich mir nur wünsche ist, dass gleich ein breiter Krisenstab gebildet wird, dem neben Virologen und Wissenschaftler auch Soziologen, Psychologen usw. angehören, um eine bessere Abwägung zu schaffen.
Sowas gab es. Problematisch ist wenn man die so besetzt daß sie auf Linie sind. Die Protogonisten sind es noch heute. Sie "haben sich nichts falsches vorzuwerfen". Na dann wird es bei der nächsten Krise bestimmt besser...
frank.koriander hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 10:47 Die Angstspirale wird automatisch wieder kommen. Selbst Politiker, die damals die Schulen offenhalten wollten, wurden von einer Angst-panischen Bevölkerung doch dazu gedrängt.
Hier ist der Arsch in der Hose gefragt. In einer solchen Situation zeigt sich ob ein Politiker etwas taugt. Die Parteizugehörigkeit ist egal. Es gab solche Macher in der Bundesrepublik. Ausdrücklich sein Helmut Schmidt genannt.
frank.koriander hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 10:47 Ich brauche kein betreutes Denken!
Das sind bekanntlich vergiftete Worte in der heutigen Zeit. Dennoch würde ich diesen zustimmen. Ich denke selbst und mache auch Fehler. Immer wieder und immer wieder andere. Eine Fehlerkultur ist zu pflegen. Uniformes NICHTDENKEN oder nur in der Spur Denken führt in die Katastrophe. Immer. :cheers:
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
Habakukk
Beiträge: 7838
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

Das Problem war aber auch die Umkehr des Ganzen. Jeder, der "querdachte", war automatisch der Ansicht, das richtige zu tun, schlauer zu sein als die anderen, zu denen mit gesundem Menschenverstand zu gehören, während die anderen vermeintlich nur das nachplapperten, was das "betreute Denken" ihnen vorgab. Es wurde und wird allen, die diese Maßnahmen nicht komplett ablehnten, die Fähigkeit, eigene Schlüsse zu ziehen und komplexe Dinge trotzdem halbwegs zu durchblicken, abgesprochen.

So erhoben sich die Querdenker über die sog. Schlafschafe und Systemkonformlinge als die einzig wirklich Schlauen.

Jo, so wird das halt auch nix mit der Diskussionskultur.
Thomas(Metal)
Beiträge: 2587
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 21:40
Wohnort: Oberasbach

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Thomas(Metal) »

Habakukk hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 22:28 Das Problem war aber auch die Umkehr des Ganzen. Jeder, der "querdachte", war automatisch der Ansicht, das richtige zu tun, schlauer zu sein als die anderen, zu denen mit gesundem Menschenverstand zu gehören, während die anderen vermeintlich nur das nachplapperten, was das "betreute Denken" ihnen vorgab. Es wurde und wird allen, die diese Maßnahmen nicht komplett ablehnten, die Fähigkeit, eigene Schlüsse zu ziehen und komplexe Dinge trotzdem halbwegs zu durchblicken, abgesprochen.

So erhoben sich die Querdenker über die sog. Schlafschafe und Systemkonformlinge als die einzig wirklich Schlauen.

Jo, so wird das halt auch nix mit der Diskussionskultur.
Da wirst du mit dem letzten Satz sicher Recht behalten!
Ich gehöre dennoch zu denen die sich immer eine eigene Meinung erarbeiten. Sie ändert sich zudem auch immer wieder ein Stück weit. Dennoch oder schon gerade geswegen würde ich nie auf die Idee kommen meine Ideen als richtig oder allgemein gültig anzusehen. Weiteres ist damit selbstverständlich ebenso vollkommen ausgeschlossen.
Da fällt mir als bekennenden Onkelz-Fan natürlich "Ohne mich" ein. Ein wie ich finde lesenswerter Text.
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
Habakukk
Beiträge: 7838
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 22:47 Ich gehöre dennoch zu denen die sich immer eine eigene Meinung erarbeiten. Sie ändert sich zudem auch immer wieder ein Stück weit. Dennoch oder schon gerade geswegen würde ich nie auf die Idee kommen meine Ideen als richtig oder allgemein gültig anzusehen.
Klingt nach einer sehr vernünftigen Haltung. :spos:

Mein Beitrag war auch absolut nicht auf dich bezogen. Ich denke nur, dass diese Diskussion deshalb so vergiftet ist, weil jede Seite der anderen die Fähigkeit abspricht, selbständig zu denken und für sich eigene Schlüsse zu ziehen. Auch der Begriff "betreutes Denken" (der ja nicht von dir kam) suggeriert das doch schon wieder.

Ich bin auch überzeugt, dass es bei so komplexen Dingen wie der Corona-Pandemie oder auch dem Ukraine-Krieg nicht die eine einzige Wahrheit gibt, wenn oft selbst Experten sie nicht kennen.

Die Fronten sind aber halt leider viel zu oft verhärtet.

Ich bin sehr für eine Aufarbeitung des ganzen, damit die Dinge nächstes Mal besser laufen, aber bitte ohne Hysterie und Verurteilungen. Es darf auch jetzt noch unterschiedliche Meinungen geben und nur weil jemand Dinge heute noch so sieht wie anfangs, bedeutet das nicht, er habe sich keine Gedanken gemacht.
PAM
Beiträge: 44538
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 12:35

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

Die Corona-Jahre haben gezeigt, wie von den wenigen Entscheidern "von oben herab" gearbeitet wurde. Während der Pandemie wurde bereits mit "gesteuerten Informationen" gearbeitet, deren Inhalte gesiebt, gefiltert und im Sinne des Ziels eingefärbt wurden. Dadurch, dass bereits während der Corona-Jahre die Presse quasi "gleichgeschaltet" war, kam aus allen Richtungen annähernd der gleiche Nachrichteninhalt. Mangels Zugang zu alternativen Informationsquellen wurde das, was über die Print- und Funkmedien auf die Bürger einprasselte, mehr oder weniger unreflektiert gespeichert und hingenommen, wurde von nicht wenigen auch als eigene Meinung übernommen. Zeitgleich setzten massive Medienkampagnen ein, die das Hinterfragen oder Anzweifeln von als "Fakten" bezeichneter Regierungsagitation zum Anlass nahmen, diese Kritiker zu "Rechten", "Querdenkern", "Corona-Leugnern", "Impfverweigerern" und final zu "Staats- und Demokratiefeinden" zu erklären.

Daran hat sich nichts verändert, man macht es heute nur ein wenig subtiler und nicht mehr quasi "mit der Brechstange". Unverändert ist die Mediendarstellung von Ukraine-Krieg, Bauernprotesten, Kriminalität insbesondere der Migrantenkriminalität, zu den Bahn- oder Einzelhandelsstreiks, zu Pleitewellen und Unternehmensabwanderungen gefiltert und eingefärbt. An der Seite der offensichtlichen Lüge steht das Verschweigen maßgeblicher Details, um mit den gesteuerten Informationen "Meinung zu bilden". Eine Meinung kann sich aber nur bilden, wer halbwegs ein Bild der Faktenlage hat. Offensichtlich gelogen wird weiterhin, man versucht es - auch im Nachhinein - bestmöglich zu verschleiern. Und nur, wenn es gar nicht mehr geht, gibt es irgendwo eine unauffällige Klarstellung als Randnotiz in den Printmedien oder als Stellungnahme in den Mitternachtsnachrichten, die beide an der breiten Masse vorbeigehen dürften.

Die Generalprobe "Corona" als Test für eine Demokratiebeschränkung durch Anordnungen einzelner Entscheider unter Ausschaltung der Parlamente, die Einschränkung von grundgesetzlich zugesicherten Rechten und die Gleichschaltung der Medien hat jedenfalls funktioniert. Ich stelle mir aber noch immer die Frage, was das nächstgrößere Ziel ist? Man macht das alles doch nicht "einfach so"?!
🎧📺📻📡
Habakukk
Beiträge: 7838
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

PAM hat geschrieben: Do 11. Apr 2024, 07:24 Mangels Zugang zu alternativen Informationsquellen wurde das, was über die Print- und Funkmedien auf die Bürger einprasselte, mehr oder weniger unreflektiert gespeichert und hingenommen, wurde von nicht wenigen auch als eigene Meinung übernommen.
Und schon haben wir sie wieder, die Unterstellung, die breite Masse wäre manipuliert worden und hätte Positionen unreflektiert übernommen, wäre also nicht in der Lage, sich eigene Gedanken zu machen.

Du bist dir sicher, dass dein Konsum alternativer Medien nicht genau das gleiche bewirkt hat, nämlich dass du stattdessen unreflektiert sog. alternative Fakten als eigene Meinung übernommen hast?
PAM
Beiträge: 44538
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 12:35

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

Habakukk hat geschrieben: Do 11. Apr 2024, 07:38 Und schon haben wir sie wieder, die Unterstellung, die breite Masse wäre manipuliert worden und hätte Positionen unreflektiert übernommen, wäre also nicht in der Lage, sich eigene Gedanken zu machen.

Du bist dir sicher, dass dein Konsum alternativer Medien nicht genau das gleiche bewirkt hat, nämlich dass du stattdessen unreflektiert sog. alternative Fakten als eigene Meinung übernommen hast?
Ich habe in den Corona-Jahren im Rahmen meiner Möglichkeiten über den Tellerrand geschaut und mich den zugänglichen deutschsprachigen Medien Österreichs und der Schweiz bedient. Hatten die ein anderes Corona? Nun ja, temporär zog ja auch Wien richtig vom Leder und installierte eine Zwei- bzw. Dreiklassengesellschaft. Du weißt, was ich meine... ;)
🎧📺📻📡
frank.koriander
Beiträge: 562
Registriert: Mo 27. Nov 2023, 10:03

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von frank.koriander »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 22:47 Ich gehöre dennoch zu denen die sich immer eine eigene Meinung erarbeiten. Sie ändert sich zudem auch immer wieder ein Stück weit. Dennoch oder schon gerade geswegen würde ich nie auf die Idee kommen meine Ideen als richtig oder allgemein gültig anzusehen. Weiteres ist damit selbstverständlich ebenso vollkommen ausgeschlossen.
Sicher eine vernünftige Sichtweise. Es gab in der Pandemie aber eben auch einen Fall, da hat die eigene Meinung darüber entschieden, ob man am Leben teilnehmen darf oder nicht, und genau hier habe ich - anders als ich es sonst tue - weitgehend gegen meinen freien Willen entschieden.

Rein medizinisch wäre meine Position zur Impfung gewesen: Ich lebe gesund, treibe viel Sport, hatte seit der Jugend keine ernstzunehmende Infektion mehr, der Impfstoff ist neu und noch weitgehend unerforscht, mein Vater war mit dem Virus infiziert und hatte trotz eines Alters von fast 80 kaum Symptome. Dem gegenüber standen ein paar Gegenfaktoren: Ich bin über 50, also auch nicht mehr der jüngste, und auch bis dahin eher gesund und sportlich lebenden Menschen hatte das Virus schon dahingerafft. Vielleicht ein 40:60 gegen die Impfung, maximal 50:50.

Zur Impfung gaben aber letztendlich andere Faktoren den Ausschlag: Ich hätte an keiner beruflichen Veranstaltung mehr teilnehmen dürfen, da überall 2G. Ich hätte mich mit meinen Freunden nicht mehr auswärts treffen dürfen - überall 2G. Kein Kino, kein Theater, keine sportliche Einrichtung, alles 2G. Wenn man so will also ein staatlich verordneter kompletter Ausschluss vom Leben. Die Eintrittskarte fürs Leben war 2021 die Impfung, und so entschied ich mich eben sehr zähneknirschend dafür. Genau so wollte es ja der Staat, für 2G gab es zu keinem einzigen Zeitpunkt eine Notwendigkeit. 3G (also jeweils Zugang mit Test) war ausreichend. Der Staat stigmatisierte und drangsalierte die Ungeimpften mit dem einen Ziel, die Impfquoten zu erhöhen. Aus meiner Sicht in einem westlich-demokratischen Land immer noch ein unfassbarer Akt!

Tja, seit 2021 war ich nun öfter krank als in den drei Jahrzehnten davor. Und auch sonst bin ich noch skeptisch, was da noch so alles kommen kann.

Und dann liest man halt auch immer wieder so etwas:

https://www.berliner-zeitung.de/mensch- ... li.2204251

Es braucht noch viel neutrale (!!!) Forschung, was diese Impfstoffe tatsächlich angerichtet haben.

Aber auch hier gibt es eben wieder diese Unversöhnlichkeit: Nach wie vor sind Protagonisten der Meinung, es hätte eine allgemeine Impfpflicht benötigt, die Impfung sei völlig sicher gewesen, die Berichte über Nebenwirkungen vernachlässigbar.

Also wenn es einen Ansatz zur Aufarbeitung gibt, dann der, wie ein Staat derart die Teilnahme an einem gesamten Leben von einem Produkt der Pharmaindustrie abhängig machen konnte!
Antworten