** Der ultimative CORONA-Thread **

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maroon6
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Beitrag von maroon6 »

Was in diesem Sommer anders ist: Diesmal gibt es bei Delta einen West-Ost-Rollout, vor der zweiten Welle im vergangenen Sommer war es vor allem der Südosten und Osten, der das Virus rüberschwappen ließ. Dort, z.B. auf dem balkan, hat es im Moment kaum Corona-Fälle. Deutschland steht verglichen mit den westlichen Nachbarländern, wo es gerade explodiert, immer noch verdammt gut da, was an einer gewissen neuen Normalität liegt, an die sich die Bevölkerung gewöhnt hat (Psychologen sehen das übrigens sehr kritisch und reden von Angststörungen). Viele feiern immer noch keine Gebutstage, gehen weiter sehr distanziert miteinander um ohne Umarmungen etc., Treffen finden fast ausschließlich im Freien statt, viele treffen sogar weiter niemanden persönlich usw. Wenn man da sieht, wie die Niederländer Party gemacht haben, nachdem sie es wieder durften...
PAM
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Beitrag von PAM »

Die Zahlen wären auch hierzulande höher, wenn mit der Intensität wie im letzten Winter getestet werden würde. Außer im Gesundheits- und Pflegewesen sowie in Schulen wird doch nirgends verpflichtend und periodisch getestet. Hinzu kommen noch die Urlaubsrückkehrer. In anderen Ländern ist kaum etwas im sozialen Leben möglich ohne Vorlage von Gesundheits- bzw. Safe-Pass und zusätzlich verpflichtenden Tests.

Insofern dürften die national langsam steigenden nachgewiesenen Neuinfektionen zu einem großen Teil den Urlaubsrückkehrern zuzuschreiben sein. Von der gewiss weitaus größeren Dunkelziffer wissen wir derzeit nichts.
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Habakukk
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

Felix II hat geschrieben: Mi 21. Jul 2021, 17:15 Wenn die echten Wellen ausbleiben muss eben simuliert werden. Die "dritte Welle" war doch schon gar keine mehr. Hier wird nur immer weiter weiter weiter weiter weiter weiter Angst geschürt, viel anderes sehe ich hier nicht mehr.
Doch, die dritte Welle war eine echte Welle. Nur weil einige wenige Krankenhäuser sich mit der falsch gemeldeten Anzahl Betten bereichern wollten, heißt das nicht, dass andere nicht dennoch am Limit waren. Ich weiß aus erster Hand von einem konkreten Beispiel, wo nur mit Improvisation, überdurchschnittlichem Engagement und vielen Überstunden verhindert werden konnte, dass die Lage eskalierte (Triage). Und das trotz Lockdown! Ohne Lockdown? Nicht auszudenken...

Und wenn dann wegen all dieser Impfverweigerer die vierte Welle im Herbst kommt (darauf könnt ihr Gift nehmen), könnt ihr ja mal wieder auf den Balkon gehen und für die unterbezahlten Pflegerschweinchen klatschen, die diesen Mist wieder ausbaden dürfen. Und die, deren Operationen dann wieder verschoben werden, freuen sich bestimmt auch über das selbstbestimmte Leben der Covidioten, die sich im Zweifel ja dann doch auf ein funktionierendes Gesundheitssystem verlassen, das von uns allen finanziert wird.

Prima! Das ist gelebte Solidarität!

Machen wir doch einen Deal: jeder, der sich nicht impfen lässt, verzichtet damit auch auf einen Krankenhausaufenthalt bei einer nachgewiesen Covid19-Erkrankung. Muss man sich dann selber kümmern! So ganz selbstbestimmt. Ein Lockdown ist dann auch nicht mehr nötig.
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PAM
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Beitrag von PAM »

Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 07:31Machen wir doch einen Deal: jeder, der sich nicht impfen lässt, verzichtet damit auch auf einen Krankenhausaufenthalt bei einer nachgewiesen Covid19-Erkrankung. Muss man sich dann selber kümmern! So ganz selbstbestimmt. Ein Lockdown ist dann auch nicht mehr nötig.
Menschlich nachvollziehbar, wird aber nicht passieren. Wir hatten keinen harten lock down - wie in anderen Ländern. Inzwischen weiß man, dass viele der im Winterhalbjahr 2020/21 verhängten Maßnahmen praktisch wirkungslos waren. Die, die es wahrscheinlich doch waren, werden auch im Winterhalbjahr 2021/22 noch einmal angeordnet. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass vieles auch weiterhin nur draußen und damit nur in der warmen Jahreszeit stattfinden wird. Kontaktverbote in Innenräumen sehe ich auch wieder - vielleicht dann verschärft, wie zuletzt in Berlin?! Selbst wenn wir national die Neuinfektionen einbremsen können, wird es anderswo weiter rund gehen. Mit Reisen und anderen Menschenströmen kommt immer wieder Nachschub für das Infektionsgeschehen.
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PAM
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Beitrag von PAM »

Studie: Doppelimpfungen mit Biontech/Pfizer oder Astrazeneca hoch wirksam gegen Delta-Variante

Eine britische Studie bestätigt eine hohe Wirksamkeit der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca gegen die Delta-Variante des Coronavirus. Zwei Dosen des Impfstoffs Covid-19 von Biontech/Pfizer oder Astrazeneca seien gegen die hochgradig übertragbare Delta-Variante des Coronavirus fast genauso wirksam wie gegen die bisher dominierende Alpha-Variante, heißt es in der im New England Journal of Medicine veröffentlichten Untersuchung. Demnach sind zwei Impfungen mit Biontech/Pfizer 88 Prozent wirksam, um eine symptomatische Erkrankung durch die Delta-Variante zu verhindern, verglichen mit 93,7 Prozent gegen die Alpha-Variante. Die Zweifachimpfung mit Astrazeneca schützt zu 67 Prozent wirksam gegen die Delta-Variante, verglichen mit 74,5 Prozent gegen die Alpha-Variante. (Reuters)
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Beitrag von Arne_BLN »

Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 07:31 Machen wir doch einen Deal: jeder, der sich nicht impfen lässt, verzichtet damit auch auf einen Krankenhausaufenthalt bei einer nachgewiesen Covid19-Erkrankung. Muss man sich dann selber kümmern! So ganz selbstbestimmt.
Genau, gesetzliche Krankenversicherung abschaffen, bitte dann auch gleich die Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.
Oder ein Punktesystem für bürgerliches Wohlverhalten einführen, so wie beim Zahnarzt mit dem Bonusheft, ist dann der Zuschuss zu den Behandlungskosten vom Punktestand abhängig.

Autofahrer die nicht angeschnallt waren am Straßenrand verrecken lassen, Fahrradfahrer ohne Helm ebenso, keine Behandlung für Raucher und Übergewichtige???

Kalte egoistische Gesellschaft. Merkt ihr es noch???
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Beitrag von Habakukk »

Arne_BLN hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:06 Kalte egoistische Gesellschaft. Merkt ihr es noch???
Und wie findest du es dann, wenn Leute im Gesundheitssystem wieder am Limit arbeiten müssen, weil sie Leute behandeln müssen, die schwer erkranken, was hätte vermieden werden können, wenn sie sich geimpft hätten, was sie aus egoistischen Gründen nicht getan haben?
Wie findest du es, wenn wir alle wieder in einen Lockdown müssen, weil Krankenhäuser überlastet sind, weil es doch zu viele schwere Corona-Fälle unter den verbleibenden 40% Ungeimpften gibt, an denen Impfverweigerer einen sehr großen Anteil haben?
Wie findest du es, wenn eigentlich wichtige Operationen anderer Menschen wieder mal verschoben werden, weil irgendwelche Impfverweigerer auf Corona-Intensivstationen behandelt werden müssen?

Im übrigen war mein Posting oben nicht frei von Sarkasmus und Ironie, vielleicht ist dir das entgangen? Der von dir zitierte Satz war selbstverständlich nicht ernst gemeint.
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Beitrag von Manager »

Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 07:31 Machen wir doch einen Deal: jeder, der sich nicht impfen lässt, verzichtet damit auch auf einen Krankenhausaufenthalt bei einer nachgewiesen Covid19-Erkrankung. Muss man sich dann selber kümmern! So ganz selbstbestimmt. Ein Lockdown ist dann auch nicht mehr nötig.
Nein, der Deal sollte besser so lauten:
"Wer sich nicht impfen lässt, obwohl er/sie impfberechtigt ist, bekommt ab Oktober keinen Zutritt mehr zu öffentlichen Veranstaltungen (Konzerthallen, Fußballstadien) und darf auch kein Flugzeug mehr besteigen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen und gemeinnütziger Arbeit geahndet."

Wer sich ums verrecken nicht impfen lässt, soll zu Hause bleiben und wer nach Malle will, soll halt schwimmen. Ist mir dann egal. Es kann doch nicht sein, dass nur wegen ein paar Unbelehrbaren und Besserwissern weiterhin Grundrechte eingeschränkt bleiben und die gesamte Gesellschaft darunter leiden muss. Und so eine Zugangssperre dient dann auch als Schutz der noch nicht impfberechtigten Kinder und Jugendllichen - Stichwort Long Covid.
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Beitrag von Arne_BLN »

Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:25 Und wie findest du es dann, wenn Leute im Gesundheitssystem wieder am Limit arbeiten müssen,
Tun sie doch immer, die Wirtschaftlichkeitsvorgaben im Gesundheitssystem sorgen für konstant hohe Auslastung, das ist zwecks Kosteneffizienz so beabsichtigt.
Die Regierung hatte reichlich Zeit, die ausgesetzte Wehrpflicht wieder in Kraft zu setzen. Bei der "größten Herausforderung seit dem Ende des 2. Weltkrieges" hätte man die Zeit nutzen können, reihenweise Helfer (Zivildienst/Sanitäter) auszubilden.
Ja, das sind nach entsprechender Grundausbildung keine vollwertig ausgebildeten Intensivpfleger, aber ich bin sicher die Belastung könnte man durch gezielte Unterstützung des Gesundheitswesens durch solche Hilfskräfte bewältigen.
"Notfallintensivstationen" wie z.B. auf dem Messegelände in Berlin wurden nie genutzt/benötigt.
Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:25 weil sie Leute behandeln müssen, die schwer erkranken, was hätte vermieden werden können, wenn sie sich geimpft hätten,
Großbritannien und Israel zeigen, dass es wieder in nicht unerheblichem Maße wieder die Risikogruppen sind, die mit Delta im Krankenhaus sind, Gruppen mit hoher Impfquote.
Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:25 was sie aus egoistischen Gründen nicht getan haben?
Die Corona-Impfung ist nicht mit der Masernimpfung vergleichbar, da sie keine Ansteckung verhindert sondern (das sagen selbst die Hersteller) primär dem Eigenschutz dient.
Sie sind auch insofern nicht mit bisherigen Impfungen vergleichbar, da sie auf Technologien basieren, zu denen es noch keine Langzeitstudien gibt.
Ich möchte damit jetzt nicht sagen, dass die mRNA-Geimpften jetzt alle "genmanipuliert" wären oder demnächst alle sterben, meine aber dass das in einer freiheitlichen Gesellschaft eine individuelle Risiko/Nutzenabwägung bleiben muss, zumindest bei der bisherigen Sterblichkeit von Covid-19 die in vielen Altersgruppen weit hinter den meisten anderen Lebensrisiken zurückbleibt.
Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:25 Wie findest du es, wenn wir alle wieder in einen Lockdown müssen, weil Krankenhäuser überlastet sind, weil es doch zu viele schwere Corona-Fälle unter den verbleibenden 40% Ungeimpften gibt, an denen Impfverweigerer einen sehr großen Anteil haben?
Ich hätte kein Problem damit, wenn dieser ausschließlich für Ungeimpfte gilt.
Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:25 Wie findest du es, wenn eigentlich wichtige Operationen anderer Menschen wieder mal verschoben werden, weil irgendwelche Impfverweigerer auf Corona-Intensivstationen behandelt werden müssen?
Siehe oben meine Anmerkung zum Thema Wehrpflicht/Zivildienst.
Außerdem glaube ich nicht, dass z.B. Chirurgen für die Behandlung von Corona-Intensivpatienten abgezogen werden müssen.
Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:25 Im übrigen war mein Posting oben nicht frei von Sarkasmus und Ironie, vielleicht ist dir das entgangen?
Ja, ist es.

Mein Punkt ist, ich bin kein Impfgegner, halte aber einen Zwang oder Nötigung angesichts der bisher bekannten Fakten zu Covid-19 für unangemessen.
Mir fehlen auch jegliche Anzeichen dafür, dass die Regierung irgendwelche Maßnahmen abseits der Impfkampagne ergriffen hat, das Land und insbesondere das Gesundheitswesen für eine Verschärfung der Pandemie vorzubereiten.

-Wurden die Ressourcen und technischen Hilfsmittel zur Kontaktverfolgung in den Gesundheitsämtern ausgebaut?
-Wurden für die Schulen Luftfilter beschafft?
-Wie viel Geld wurde in die Entwicklung von Behandlungsmethoden investiert?
-Wo bleiben Konzepte zum Schutz der Risikogruppen abseits der Impfung (die bekanntlich nicht bei allen Risikopatienten richtig wirkt/angewandt werden kann) wie z.B. gesonderte Einkaufszeiten für Risikogruppen?
-Welche echten Konzepte gibt es zum Schutz vor Einschleppung neuer Virusmutationen?

Momentan sieht es so aus als böten die Impfstoffe einen gewissen Schutz, die Ausbreitung des Virus können sie aber nach heutigen Erkenntnissen allenfalls bremsen..
Was machen wir also, wenn irgendwann in naher Zukunft die Variante vor der Tür steht, bei der die Impfung nicht mehr hilft?

Sich auf einen einzelnen Ausweg scheuklappenartig zu fixieren kann funktionieren, aber ebenso auch komplett scheitern.
Also statt jetzt auf die zu schimpfen, die Bedenken haben sich trotz geringer Risiken (junge gesunde Menschen) an der Erprobung bedingt zugelassener Impfstoffe zu beteiligen, sollte lieber die Politik ihren Job machen und sich nicht auf der Impfkampagne ausruhen!
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Arne_BLN hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:06
Habakukk hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 07:31 Machen wir doch einen Deal: jeder, der sich nicht impfen lässt, verzichtet damit auch auf einen Krankenhausaufenthalt bei einer nachgewiesen Covid19-Erkrankung. Muss man sich dann selber kümmern! So ganz selbstbestimmt.
Genau, gesetzliche Krankenversicherung abschaffen, bitte dann auch gleich die Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.
Oder ein Punktesystem für bürgerliches Wohlverhalten einführen, so wie beim Zahnarzt mit dem Bonusheft, ist dann der Zuschuss zu den Behandlungskosten vom Punktestand abhängig.

Autofahrer die nicht angeschnallt waren am Straßenrand verrecken lassen, Fahrradfahrer ohne Helm ebenso, keine Behandlung für Raucher und Übergewichtige???

Kalte egoistische Gesellschaft. Merkt ihr es noch???
Das hast Du wohl falsch verstanden.
Wenn wir die Pandemie (für Nicht-Geimpfte) einfach laufen lassen, laufen auch die Krankenhäuser wieder voll. Mit entsprechenden Konsequenzen auf allen Ebenen, und für alle - d.h. der Motorradfahrer, der von einem PKW niedergemäht wurde und auf die Intensivstation muss, bekommt dort keinen Platz, weil die Plätze durch ungeimpfte Covid19-Kranke belegt sind. Ist es dann wirklich angebracht, dass in einer Triage der geimpfte 70-jährige Motorradfahrer als weniger behandlungswürdig eingestuft wird als der 40-jährige Coronaleugner?
An diesen Punkt sollten wir erst gar nicht kommen. Wir schaffen es aber mit Sicherheit auch nicht, die Spar-Folgen der letzten 30 Jahre Gesundheitsmisswirtschaft bis kommenden Winter zu überwinden.
Die leicht zynische Schlussfolgerung von Habakukk ist da dann durchaus als Denkanstoß erstmal zulässig. Denn das wäre eben eine mögliche Konsequenz, mit diesem Thema umzugehen.

Und ganz klar: Ich bin gegen solche "Punktesysteme", und ich bin sogar für eine gesetzliche Versicherungspflicht für Alle, ohne Freikaufmöglichkeit für Gutverdiener. Das praktiziere ich sogar so, ich hätte wenige Jahre nach meinem Berufseinstieg in den 0er-Jahren in die PKV wechseln können, und tat es aus Überzeugung nicht, weil ich das Systemkonstrukt für falsch halte. Dabei ärgert es mich aber durchaus, dass Leute, die mit ihrer Gesundheit bewusst schlampig umgehen, das System massiv belasten. Das müsste nicht sein. Da bin ich dann aber eher für mehr Vorsorge und Aufklärung... Auch wenn es mich als früher Adipösen ärgert, dass ich als mittlerweile Normalgewichtiger nicht priorisiert wurde, fand ich ja auch die Impfpriorisierung bei hohem BMI richtig... :) 2002 wäre ich auch noch früher dran gekommen. :p

Zurück zur Pandemie und dem Umgang mit erkrankten Ungeimpften: Der weit weniger gefährliche Weg ist hier halt einer, der die Infektionszahlen bei Ungeimpften niedrig hält. Entweder, indem man die Zahl der Ungeimpften niedrig hält, oder indem man die Infektionsgefahr für Ungeimpfte niedrig hält. Ersteres erfordert eine hohe Impfquote (durch Überzeugung oder durch explizite oder durch implizite Impfpflichten), Zweites erfordert Kontaktredukations-Maßnahmen. Es geht hier halt nicht mehr nur um die Verantwortung des Einzelnen für sich selbst, sondern aufgrund des schieren zahlenmäßigen Ausmaßes um gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Man kann da gerne "auf Sicht" fahren, solange die Belegungszahlen der Intensivbetten nicht signifikant steigt, ist alles okay. Ich halte aber eben auch nichts davon, dass ICH mich einschränken muss, um Leute zu schützen, die sich nicht selbst schützen wollen, obwohl sie es eigentlich problemlos könnten. Das wäre ja gerade so, als dürfte ich nicht mehr mit dem PKW schneller als 100 km/h auf der Autobahn fahren, weil sich dort illegalerweise ein Radfahrer oder Fußgänger auf der mittleren Fahrspur aufhalten könnte.

Dabei blendet man aber immer noch die Themenbereiche "Mutation" und "Long Covid" aus, denn das trifft dann eben wieder alle - über Mutationen auch uns Geimpfte, die dann auch wieder gefährdet sind, und über "Long Covid" die Gesellschaft als Ganzes, die unter den Belastungen durch und der Long-Covid-Patienten leidet (is ja auch nicht lustig, solche Fälle im persönlichen Umfeld zu haben... allein die psychische Belastung, wenn aus einem kraftstrotzenden Freund ein Häufchen Elend wird, das keine Treppe mehr am Stück schafft).
Auf der anderen Seite ist es natürlich so: Wir hatten bisher weltweit 200 Millionen dokumentierte Covid19-Fälle. In Indien haben >60% der Bevölkerung Covid19-Antikörper - d.h. wir hatten vermutlich weltweit deutlich über eine Milliarde Covid19-Infektionen. Dabei entstand ein halbes Dutzend besorgniserregender Mutationen. Allzuviele sollten es also nicht mehr werden. Aber durch den impfbedingten Selektionsdruck kann eben durchaus eine ansonsten nicht für das Virus vorteilhafte Mutation, die der Impfung entgeht, dominant werden... und das nur, weil durch viele Ungeimpfte häufig auch Geimpfte mit zufälligen Mutationen in Kontakt kommen ...
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

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Habakukk
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

@Arne_BLN:
Natürlich hat unsere Regierung in der Vergangenheit so einiges verbockt im Gesundheitssystem, darüber brauchen wir gar nicht reden. Ich halte auch die Privatisierung in einigen Bereichen für das völlig falsche Mittel. Eine Klinik muss heutzutage Gewinn machen, damit geht es schon los. Da kann die Gesundheit der Menschen gar nicht mehr im Vordergrund stehen. Nichtsdestotrotz: wie DH0GHU schon schrieb, daran lässt sich kurzfristig nichts ändern. Ich würde mir aber wünschen, dass unsere Politiker aus der Pandemie wenigstens die richtigen Lehren ziehen!

Es ist für mich halt auch ein gewisses Ablenkungsmanöver, hier auf den Staat zu schimpfen. So nach dem Motto, wenn ich als Impfverweigerer hernach das Gesundheitssystem mit ans Limit bringe, ist der Staat schuld, weil er die Ressourcen zu knapp hält. Kann man machen, lenkt aber ungemein von der Eigenverantwortung ab. Der Staat gibt die Rahmenbedingungen vor, aber verantwortlich ist auch jeder einzelne. Da fehlt mir bei vielen das Bewusstsein, und ich halte es dann eben schon für egoistisch, das wirklich sehr sehr geringe Risiko einer Impfung nicht einzugehen und damit kollektiv (der einzelne wäre ja an sich egal) Schaden anzurichten.

Die Kinder und Jugendlichen sind für mich sowieso die Hauptleidtragenden des Ganzen, denn unsere Regierung hat auch für diesen Herbst mal wieder kein Konzept. Damit werden sie wieder in unterkühlten Klassenzimmern mit offenen Fenstern sitzen, mit Maske und täglichen Tests, oder gar wieder im Home Schooling. Denn bei jedem Ausbruch wird man die Schüler wieder nach Hause schicken. Und wo werden die Schüler sich hauptsächlich anstecken? Wenn nicht untereinander, dann vor allem bei erwachsenen Ungeimpften, die den Mist weiter tragen.

Und um noch bestimmten Argumenten vorzubeugen: natürlich erkranken auch Geimpfte, natürlich geben auch Geimpfte das Virus weiter, das ist kein Schwarz-Weiß-Bild, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist definitiv deutlich geringer, das sind Riesenunterschiede, wenn man so will ein Dunkeldunkelgrau-Beige-Bild. Und gerade in so einem dynamischen Umfeld macht das den entscheidenden Knackpunkt aus: R-Wert >1.0 oder R-Wert <1.0. Wir haben die Wahl!
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Arne_BLN »

@Habakukk und @DH0GHU

Ich würde Euch in beinahe allen Punkten zustimmen, wenn die Impfung ein Risikoprofil wie z.B. die bewährten Masernimpfungen aufweisen würde.
Dann käme für mich auch eine gesetzliche Verpflichtung in Betracht.

mRNA ist eine neuartige und nicht langzeiterprobte Technologie.
Nur weil da jetzt nach einem 3/4 Jahr der Massenanwendung der Nutzen die Risiken zu überwiegen scheint, muss das nicht zwangsläufig so bleiben.

Ich kenne leider ein paar Leute aus meinem beruflichen Umfeld, die heftige Reaktionen nach Ihrer Impfung hatten, größtenteils U50. Hoffentlich waren das nur einmalige /bzw. zweimalige Ereignisse ohne Spätfolgen.
Motivation sich impfen zu lassen war der Argumentation nach meist reiner Eigennutz (Rückerlangung der Freiheiten).
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Arne_BLN hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 09:59
Mein Punkt ist, ich bin kein Impfgegner, halte aber einen Zwang oder Nötigung angesichts der bisher bekannten Fakten zu Covid-19 für unangemessen.
ich denke, das kam auch so rüber. Und es ist denke ich auch klar, dass es bei allen Maßnahmen speziell für Ungeimpte immer nur um "für den fall, dass..." geht. Einfach bei einer Inzidenz von 5 eine generelle Testpflicht für Ungeimpfte ist nicht wirklich plausibel zu machen (allein schon wegen der vielen False Positives).
Mir fehlen auch jegliche Anzeichen dafür, dass die Regierung irgendwelche Maßnahmen abseits der Impfkampagne ergriffen hat, das Land und insbesondere das Gesundheitswesen für eine Verschärfung der Pandemie vorzubereiten.
Das wundert mich, weil
-Wurden die Ressourcen und technischen Hilfsmittel zur Kontaktverfolgung in den Gesundheitsämtern ausgebaut?
Ja. Durch Einstellung zusätzlicher Kräfte, durch temporäre Versetzung von Kräften, und durch den Einsatz von Angehörigen der Bundeswehr (Quelle: ein befreundeter Bundeswehroffizier, der selbst dafür eingesetzt wurde oder eingeplant war - muss ihn nochmal fragen, obs nun dazu kam)
-Wurden für die Schulen Luftfilter beschafft?
Teilweise ja (gab TV-berichte und Medienberichte darüber), teilweise laufen diese Beschaffungen derzeit. In meinene Augen zu spät.
-Wie viel Geld wurde in die Entwicklung von Behandlungsmethoden investiert?
Dafür stellt der Bund mindestens 300 Millionen € bereit. Vermutlich viel mehr, denn diese Meldung betrifft nur eine Budgetierung...: https://www.cducsu.de/presse/pressemitt ... gen-corona
-Wo bleiben Konzepte zum Schutz der Risikogruppen abseits der Impfung (die bekanntlich nicht bei allen Risikopatienten richtig wirkt/angewandt werden kann) wie z.B. gesonderte Einkaufszeiten für Risikogruppen?
AHA+L, Kontaktreduktion, Kontaktnachverfolgung zur Unterbrechung von Infektionsketten, Masken etc. sind ja schon solche Konzepte. Gesondere Einkaufszeiten sehe ich kritisch. Mit einer FFP2-Maske ist der Einkaufende gut geschützt. Wem das nicht reicht, nimmt FFP3. Damit fuhr sogar Karl Lauterbach die ganze Zeit mit dem Zug nach Berlin.
-Welche echten Konzepte gibt es zum Schutz vor Einschleppung neuer Virusmutationen?
Einführung der regelmäßigen Genomsequenzierung zum Monitoring + Einreisevorschriften bei der Einreise aus Virusvariantengebiete. "Land-Grenzen komplett dicht machen und JEDEN kontrollieren" hat man NICHT umgesetzt - und da sage ich: Zum Glück. Du kannst nicht alle Grenzen à la DDR oder Nordkorea verrammeln. Viele Menschen haben heute grenzüberschreitende lebenspartnerschaften, Jobs, Freunde, etc. Bei meinem alten Arbeitgeber waren sicherlich 20% der Mitarbeiter Grenzpendler. In meinem Freundeskreis gibt es mehrere grenzüberschreitende Beziehungen. Der Einzelhandel und die Gastronomie meiner Heimatregion leben zu einem hohen Prozentsatz von Grenzpendlern. Und eine Quarantänepflicht nach Grenzübertritt kommt einer de-facto-Grenzschließung gleich.
Es gibt sogar noch krassere "Grenz-Lebensweisen" (die ich nicht unbedingt gut finde): So gibt (gab?) es in der Bretagne eine große Zahl dort lebener Briten, die als Arbeitspendler in z.B. London gearbeitet haben. Mit dem Flieger ein Katzensprung... Achso, trifft Dich nicht, dann kann man die ja ruhig mit Maßnahmen belegen....?
Momentan sieht es so aus als böten die Impfstoffe einen gewissen Schutz, die Ausbreitung des Virus können sie aber nach heutigen Erkenntnissen allenfalls bremsen..
Was machen wir also, wenn irgendwann in naher Zukunft die Variante vor der Tür steht, bei der die Impfung nicht mehr hilft?
Zum Einen: Die Infektiosität geht durch die Impfung sehr wohl sehr deutlich zurück. Es ist schon ein starkes Ausbremsen, aber eben erst, wenn nicht mehr viele Ungeimpfte auf Ungeimpfte treffen. In 67% der Fällen verhindert die Impfung eine Infektion komplett, in den restlichen Fällen sinkt zumindest die Virenlast und die Dauer der Infektiosität.
Sich auf einen einzelnen Ausweg scheuklappenartig zu fixieren kann funktionieren, aber ebenso auch komplett scheitern.
Jeder andere Ausweg erfordert Einschränkungen. Masken, Kontaktverfolgung, Abstand zu anderen Menschen, Grenzkontrollen, also alles wesentlich härtere Einschränkungen als ein kleiner pieks - man denke bitte auch die psychischen Folgen.
Also statt jetzt auf die zu schimpfen, die Bedenken haben sich trotz geringer Risiken (junge gesunde Menschen) an der Erprobung bedingt zugelassener Impfstoffe zu beteiligen, sollte lieber die Politik ihren Job machen und sich nicht auf der Impfkampagne ausruhen!
Den Spieß kann man umdrehen. Auch die Ungeimften sollen sich nicht darauf ausruhen, dass schon andere Wege gefunden würden. Die funktionieren eben nicht zuverlässig und bedeuten massive Einschnitte im Alltag. Die beiden Piekser schränken 3-4 Tage im Gesamtlebensverlauf ein.
Die meisten bisher beschriebenen schweren Impfnebenwirkungen werden übrigens auch als Nebenwirkungen von Covid19-Wildvirusinfektionen beschrieben - weil es eben z.B. bei den Blutgerinseln offenbar Überreaktionen des Immunsystems sind, die dann auch bei einer Virusinfektion auftreten können. Auch Herzmuskelentzündungen werden vom Virus ausgelöst. Und ich gehe aus heutiger Sicht davon aus, dass man nicht vermeiden wird können, dass JEDER Bürger dieses Landes mit dem Virus in Kontakt kommen wird. Unerwünschte Nebenwirkungen der Impfung werden also auch Ungeimpfte erfahren, nur halt in Folge einer natürlichen Immunisierung durch das Virus selbst, inklusive dessen weiterer Nebenwirkungen.
Da hat keiner eine Wahl. Es wird passieren. Unausweichlich. Es ist ein irrglaube, ein Risiko durch Nichtimpfung zu minimieren. Denn selbst in der Gruppe der unter-20-jährigen haben mehr als 0,001% schwere Verläufe oder Long Covid zu erwarten.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
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maroon6
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von maroon6 »

Nun wird ja viel über Impfungen von Kindern geredet, dabei ist auch die Gruppe der 16- bis 18-jährigen interessant: Aktuell haben hier nicht mal 10% eine erste Spritze bekommen. Man kann es auch anders sagen: 9 von 10 Jugendliche wollen sich nicht impfen lassen bzw., da die Eltern ja noch Vormund sind, diese haben ihre Kids nicht impfen lassen. Von daher sehe ich auch keine großen Unterschiede zur Altersgruppe 12 bis 16. Die Eltern, die jetzt schon wollen, werden ihre Kinder impfen lassen, der Rest eben nicht. Die Zahl der Impfwilligen dürfte sich nach einer Empfehlung der Stiko kaum erhöhen, so meine Einschätzung.

Allgemeiner Trend ist: Je jünger die Zielgruppe, umso geringer die Impfbereitschaft. Andererseits sehe ich das nicht nur negativ: Immerhin haben 85% der über 60-jährigen ihre Erstspritze bekommen und schon 75% die zweite. Und die sind nun mal besonders gefährdet. Ein gutes Signal, wenn, ja wenn, künftig nicht nur die Inzidenz entscheidend für Maßnahmen ist, sondern auch Hospitalisierung. Dann kann man auch eine Inzidenz von 800 und 100.000 Neuinfektionen pro Tag ohne Lockdown aushalten. Nach Einschätzung vieler Ärzte sorgt eine natürliche Infektion mit dem Virus bei vollem Impfschutz sogar für eine noch bessere Immunisierung, auch gegen künftige Varianten, ohne dass es zu schweren Verläufen kommt. Sie sehen daher viele Infektionen bei hoher Impfquote sogar als gutes Zeichen. Darauf setzen ja auch die Briten...
Zuletzt geändert von maroon6 am Do 22. Jul 2021, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
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