** Der ultimative CORONA-Thread **

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PAM
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DH0GHU
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 10:22 Ich glaube auch nicht, dass sich am lock down für Ungeimpfte so schnell etwas ändern wird. Über den Sommer wird man vielleicht im Handel noch etwas nachgeben - einige Länder haben ja bereits die Baumärkte wieder geöffnet. Berlin wollte das auf gar keinen Fall - dementsprechend hatte sich auch Brandenburg dagegen entschlossen. Vielleicht darf es auch noch eine Öffnung der Freiluft-Gastronomie geben?! Aber wenn man vielerorts schon wieder Bereiche der Naherholung sperrt bzw. mit Verweilverboten belegt, dann glaube ich eher nicht an sowas.
Das ist doch mal wieder Panikmache.
Es gibt keinen Grund, warum es im Sommer nicht genauso "locker" zugehen sollte, wie im vergangenen Sommer. Also mit Tourismus, mit Gastronomie, etc.
Zwar ist die Grundreproduktionsrate der Mutationen möglicherweise 40% höher (es gibt Hinweise, dass das vor allem an einer längeren Infektiosität liegt, also Quarantänen vielleicht verlängert werden müssen), aber bis zum Sommer werden voraussichtlich auch mehr als 30% der Bevölkerung geimpft sein - wenn die Daten sich bestätigen, dass ein Großteil der Geimpften den Virus nicht weitergibt, reduziert das die Reproduktionsrate wieder auf die Werte vom Vorjahr (1,4*0,7 = ca. 1) - bei einer weit geringen Häufigkeit von schweren Verläufen, weil bis dahin große Teile der 3 Risikogruppen geimpft sind.
Die zweite Welle käme dann zwar theoretisch auch wieder im Nachgang zur Urlaubszeit - aber bis dahin ist dann voraussichtlich jeder geimpft, der bis dahin geimpft sein will. Und für Leute, die sich dem Impfen verweigern, sind keine Einschränkungen bei Dritten akzeptabel.

Problematisch ist eher, was JETZT geschieht, weil wir jetzt die Zahlen möglicherweise nicht weit genug gesenkt haben.
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Habakukk
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

Sehe ich, obwohl grenznah wohnend, auch so. Man kann nicht die ganze Bundesrepublik einsperren, nur weil es hier an der Grenze etwas schwieriger ist.

Was ich aber evtl. im Gegenzug dann gut fände - aber das ist moralisch wahrscheinlich diskutabel -, wenn man den Impfstoff anteilig zum Infektionsgeschehen verteilen würde.
Also dort, wo eine höhere Inzidenz als der Bundesdurchschnitt vorliegt, wird nach einem bestimmten Schlüssel mehr geimpft als anderswo.
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zerobase now
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von zerobase now »

Habakukk hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 15:25 wenn man den Impfstoff anteilig zum Infektionsgeschehen verteilen würde.
Also dort, wo eine höhere Inzidenz als der Bundesdurchschnitt vorliegt, wird nach einem bestimmten Schlüssel mehr geimpft als anderswo.
Die Idee kam mir auch schon. Würde m.E. sogar Sinn machen, das man zuerst da löscht, wo es lichterloh brennt und nicht das Wasser da vergeudet, wo aktuell gar keine Gefahr droht. Also bildlich gesprochen.
PAM
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Beitrag von PAM »

Die Strategie, dort mehr zu impfen, wo es gerade brennt, fände ich zielführend. Dennoch jene nicht vergessen, deren Beruf eine hohe Kontaktzahl mit sich bringt: Polizei, Bundespolizei, Zoll. Auch Einzelhandelsbeschäftigte, Taxifahrer und selbst Frisöre zähle ich dazu.

Dennoch zeichnet sich für mich immer deutlicher ab, dass die jetzige Bundesregierung ihre Probleme und Versäumnisse an die Nachfolgeregierung weitergeben wird. Wie auch immer diese dann aussieht, sie hat reichlich und vor allem unbequeme Arbeit zu erledigen. Wenn sie dem gewachsen ist - anderenfalls wird sie recht rasch zerbrechen.
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Manager
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Manager »

PAM hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 18:59 Dennoch zeichnet sich für mich immer deutlicher ab, dass die jetzige Bundesregierung ihre Probleme und Versäumnisse an die Nachfolgeregierung weitergeben wird. Wie auch immer diese dann aussieht, sie hat reichlich und vor allem unbequeme Arbeit zu erledigen. Wenn sie dem gewachsen ist - anderenfalls wird sie recht rasch zerbrechen.
Zunächst muss sich sich erst einmal eine neue Regierung finden. Wie lange das mit so vielen Parteien dauern kann, haben wir vor 4 Jahren gesehen. Und dann darf Mutti - geschäftsführend im Amt - auch noch die nächste Neujahrsansprache halten. :rolleyes:

Ganz egal was morgen beschlossen wird (Lockdown Ende an Palmsonntag?) - es geht bis einschl. Ostern oder genauer gesagt bis einschl. der Osterferien weiter.
Und so gut manche Dinge noch 2020 bewältigt wurden, so schlecht hat 2021 angefangen. Den Engpass bei der Impfstoffbeschaffung konnte die Politik in Bund und Ländern noch auf Brüssel schieben - trotz deutscher Ratspräsidentschaft im 2. Halbjahr 2020. Das sich abzeichnende Desaster bei der Verteilung der Impfstoffe aber nicht mehr.

Das fängt bei der Terminvergabe an. Welche weltfremden Bürokraten haben sich ausgedacht hochbetagten und chronisch kranken Menschen per Hotline oder Online Termine vergeben zu wollen? :verrueckt: Warum war/ist es nicht möglich allen Bürgern (= Steuerzahlern) einen Termin nach Priorität zuzuordnen und dies per Postkarte mitzuteilen. Bei Wahlen funktioniert das doch auch. Da kommt die Wahlbenachrichtigung mit Ort (Wahllokal) und Zeit (Wahltag) 4 Wochen vorher an. Man hätte also nur... Aber nein - pragmatische Lösungen sind bei Bürokraten verpönt. Und außerdem: Datenschutz... Kennen wir!

Weiter geht es bei der Impfstoffverteilung. Anstatt das in rauen Mengen vorhandene AstraZeneca Zeug so schnell wie möglich an alle Freiwilligen zu verimpfen, hortet man es lieber oder wirft es weg. Das kann doch nicht wahr sein. So ein Schwachsinn. :mad: Haben die Damen und Herren der STIKO (Ständige Impfkommission) einen Ausrüstervertrag von Valium? - Corona ist kein Spiel auf der Playstation. Hier geht es um Menschenleben.

Eine weitere Pleite zeichnet sich in den Schulen ab. In Österreich hat man zunächst eine Teststrategie entwickelt und dann die Schulen geöffnet. Dort dürfen sich die Kleinen sogar selbst testen. Das können die sicher nicht so gut wie die Profis. Aber jeder Treffer zählt. In Deutschland macht man es genau umgekehrt: Hier hat man auch fast überall die Schulen geöffnet; entwickelt aber erst jetzt eine Teststrategie. :zzz: Hier zeigt sich wieder einmal: Realsatire ist die beste Satire.

Wenn die Politik nicht bald die Kurve kriegt, wird der Unmut über den Lockdown und seine Maßnahmen weiter zunehmen und in der breiten Bevölkerung mehrheitsfähig werden. Und dann nutzt manche(r) frustrierte Bürger(in) bei den vielen anstehenden Wahlen in diesem Jahr den Wahltag als Zahltag - mit Rechts- und Linkspopulisten als Profiteuren und daraus resultierend schwierigen Regierungsbildungen als Folge.


Zum Schluß aber noch eine gute Nachricht:
Ich habe einen Termin. :hot:
Bin gleich mit dem ersten Anruf durchgekommen. In zwei Minuten war alles geregelt. Morgen nach Feierabend bin ich dran - beim Frisör. :D
PAM
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Beitrag von PAM »

Manager hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 20:11
Zunächst muss sich sich erst einmal eine neue Regierung finden. Wie lange das mit so vielen Parteien dauern kann, haben wir vor 4 Jahren gesehen. Und dann darf Mutti - geschäftsführend im Amt - auch noch die nächste Neujahrsansprache halten. :rolleyes:

Ganz egal was morgen beschlossen wird (Lockdown Ende an Palmsonntag?) - es geht bis einschl. Ostern oder genauer gesagt bis einschl. der Osterferien weiter.

Wenn die Politik nicht bald die Kurve kriegt, wird der Unmut über den Lockdown und seine Maßnahmen weiter zunehmen und in der breiten Bevölkerung mehrheitsfähig werden. Und dann nutzt manche(r) frustrierte Bürger(in) bei den vielen anstehenden Wahlen in diesem Jahr den Wahltag als Zahltag - mit Rechts- und Linkspopulisten als Profiteuren und daraus resultierend schwierigen Regierungsbildungen als Folge. [...]

Zum Schluß aber noch eine gute Nachricht:
Ich habe einen Termin. :hot:
Bin gleich mit dem ersten Anruf durchgekommen. In zwei Minuten war alles geregelt. Morgen nach Feierabend bin ich dran - beim Frisör. :D
Sagenhaft! :sozusagen: Die Freundin eines Freundes ist Friseurin - vor Ende April ist dort kein Termin zu bekommen. Man hat die Arbeitszeiten abends ausgeweitet, von 18 bis nun 20 Uhr. Am Sonnabend geht es nun nicht nur bis 14 Uhr, man zieht jetzt bis 20 Uhr durch. Möglich ist die Mehrarbeit dadurch, dass die Angestellten mit der Hoffnung auf eine nur wenige Wochen andauernde angeordnete Schließung unter weiterer Bezahlung Minusstunden aufbauten und diese in den kommenden Wochen und Monaten nacharbeiten sollen. Der Preis dafür, dass sich am Grundgehalt in dieser Zeit nichts verändert hat.

Ich rechne mit einer weiteren Fortsetzung des lock down über Ostern hinweg. Lockerungen angesichts der Feiertage mögen verlangt und gewünscht sein, sind aber mit Verweis auf die Resultate der Weihnachtsfeiertage riskant.

Wenigstens spricht man jetzt die Forderung nach verdachts- und anlassunabhängigen Tests laut aus. Kontrollen und Tests sollen nun am Arbeitsplatz angeboten werden - warum sollen sie nicht verpflichtend sein? Wer mit riskanter Freizeitgestaltung die geltenden Ge- und Verbote für sich weit auslegt, der wird sich ohnehin nicht testen lassen wollen. Wenn man Tests vor Ort als Eintrittskarte für körpernahe Dienstleistungen bzw. später auch für Draußen-Gastronomie oder Kulturangebote in Betracht zieht, dann sollten sie anderswo ebenso selbstverständlich sein.

Die nächste Bundestagswahl wird die Stimmung in der Bevölkerung deutlicher als die Wahlen zuvor abbilden. Was sich danach als Regierung findet, das bleibt abzuwarten. Ob sich überhaupt eine arbeitsfähige Regierung aufstellen lässt und wann sie die Geschäfte von der Vorgängerregierung übernehmen kann? Nicht unwahrscheinlich, dass wir dann bereits 2022 haben.
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DH0GHU
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 18:59 Die Strategie, dort mehr zu impfen, wo es gerade brennt, fände ich zielführend. Dennoch jene nicht vergessen, deren Beruf eine hohe Kontaktzahl mit sich bringt: Polizei, Bundespolizei, Zoll. Auch Einzelhandelsbeschäftigte, Taxifahrer und selbst Frisöre zähle ich dazu.

Dennoch zeichnet sich für mich immer deutlicher ab, dass die jetzige Bundesregierung ihre Probleme und Versäumnisse an die Nachfolgeregierung weitergeben wird. Wie auch immer diese dann aussieht, sie hat reichlich und vor allem unbequeme Arbeit zu erledigen. Wenn sie dem gewachsen ist - anderenfalls wird sie recht rasch zerbrechen.
Ich wäre ja dafür, die Impfterminvergabe -zumindest nach Ende der Impfung der Risikogruppe 1- nach versteuertem Einkommen oder noch besser nach Höhe der geleisteten Sozialabgaben zu priorisieren, denn Menschen mit hohem Einkommen sind für die Wirtschaft wichtiger als die mit niedrigem Einkommen. Und Sozialschmarotzer, die sich aus der solidarischen Finanzierung der Sozialsysteme verpieseln, in dem sie garnix einzahlen, werden dann endlich auch mal abgewatscht ;)
Außerdem sind wir doch eine Marktwirtschaft?


*SCNR* Aber solche Wunschkonzerte schreien regelrecht danach :)


Zurück zur Realität: Ein Bekannter berichtete, dass in der Verwandtschaft eine Endvierzigerin ihre Impfung bekommen hat. Grund: Adipositas mit BMI knapp über 30. Ich glaub' ich geh mir morgen ne Palette Chips kaufen.

Manager hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 20:11
Zum Schluß aber noch eine gute Nachricht:
Ich habe einen Termin. :hot:
Bin gleich mit dem ersten Anruf durchgekommen. In zwei Minuten war alles geregelt. Morgen nach Feierabend bin ich dran - beim Frisör. :D
Ganz ehrlich? Die öffnung der Friseure ist für die Friseure sicher die wichtigste Öffnung überhaupt, aber ansonsten sind mir so ziemlich alle anderen Bereiche wichtiger. Und auch weniger unheimlich. Also dem Ober im Restaurant komme ich nicht so nah wie meiner Friseurin. Beim Einkaufen kommt mir niemand ohne Maske nah. Usw. Und die aktuelle soziale Kälte (mittlerweile kenne ich im weiteren Bekanntenkreis mehrere Fälle von chronischen Depressionen und auch Alkoholismus als Folge der Lockdownmaßnahmen) belastet mich um ein zigfaches mehr als meine Frisur.
Ich für meinen Teil habe das Frisurproblem mit einem Langhaarschneider gelöst. Obs gut aussieht, ist angesichts der Kontaktverbote und des Vermummungsgebots sowieso fast egal. Und auf einen Friseurtermin habe ich momentan auch wenig Lust - mir hat der Trubel direkt vor dem Lockdown gereicht - ich hatte zufällig einen Wochen im Voraus vereinbarten Termin einen Tag vorm Lockdown...
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Manager
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Manager »

PAM hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 21:01
Manager hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 20:11 Zum Schluß aber noch eine gute Nachricht:
Ich habe einen Termin. :hot:
Bin gleich mit dem ersten Anruf durchgekommen. In zwei Minuten war alles geregelt. Morgen nach Feierabend bin ich dran - beim Frisör. :D
Sagenhaft! :sozusagen: Die Freundin eines Freundes ist Friseurin - vor Ende April ist dort kein Termin zu bekommen. Man hat die Arbeitszeiten abends ausgeweitet, von 18 bis nun 20 Uhr. Am Sonnabend geht es nun nicht nur bis 14 Uhr, man zieht jetzt bis 20 Uhr durch. Möglich ist die Mehrarbeit dadurch, dass die Angestellten mit der Hoffnung auf eine nur wenige Wochen andauernde angeordnete Schließung unter weiterer Bezahlung Minusstunden aufbauten und diese in den kommenden Wochen und Monaten nacharbeiten sollen. Der Preis dafür, dass sich am Grundgehalt in dieser Zeit nichts verändert hat.
Die Chefin in dem Salon hat mir erzählt, dass sie wegen dem zu erwartenden Ansturm Termine für langjährige Kunden reserviert hat; ja sogar einen richtigen Plan für ihre treuen Stammkunden aufgestellt hat. Musste den für mich reservierten Termin nur noch bestätigen. :danke:
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 21:01 Sagenhaft! :sozusagen: Die Freundin eines Freundes ist Friseurin - vor Ende April ist dort kein Termin zu bekommen. Man hat die Arbeitszeiten abends ausgeweitet, von 18 bis nun 20 Uhr. Am Sonnabend geht es nun nicht nur bis 14 Uhr, man zieht jetzt bis 20 Uhr durch. Möglich ist die Mehrarbeit dadurch, dass die Angestellten mit der Hoffnung auf eine nur wenige Wochen andauernde angeordnete Schließung unter weiterer Bezahlung Minusstunden aufbauten und diese in den kommenden Wochen und Monaten nacharbeiten sollen. Der Preis dafür, dass sich am Grundgehalt in dieser Zeit nichts verändert hat.
Die arbeitsrechtlichen Maßgaben gelten aber auch beim Abbau von Unterstunden, d.h. die wöchentliche Höchstarbeitszeit darf auch in diesem Fall nicht überschritten werden! 2 Stunden mehr pro Tag, Samstags sogar 6 Stunden mehr, klingt nicht nach Konformität zu geltenden Arbeitszeitrichtlinien.
Ich rechne mit einer weiteren Fortsetzung des lock down über Ostern hinweg. Lockerungen angesichts der Feiertage mögen verlangt und gewünscht sein, sind aber mit Verweis auf die Resultate der Weihnachtsfeiertage riskant.
Den Einwand verstehe ich jetzt nicht. Das Resultat der Weihnachtsfeiertage war ein Rückgang des Infektionsgeschehens. Während die gemeldeten Infektionszahlen sicher äußerst unbrauchbar waren, sprechen die Fallzahlen auf Intensiv- und Beatmungsstationen eine deutlichere Sprache. Das Maximum der Belegung wurde kurz nach Neujahr überschritten, d.h. ab da nahm die Falldynamik tatsächlich ab. Die Zuwachsraten waren VOR Weihnachten am höchsten.
Zahl der Intensivpatienten in D wegen Covid:
20.12. 5022
21.12. 5167 (+145)
22.12. 5216 (+49)
23.12. 5243 (+27)
24.12. 5354 (+111)
26.12. 5535 (+181, 2 Tage)
27.12. 5562 (+27)
29.12. 5649 (+87, 2 Tage)
30.12. 5648 (-1)
31.12. 5639 (-9)
02.01. 5726 (+87, 2 Tage)
03.01. 5762 (+36, Maximum insgesamt, ab da sinkende Zahlen)
04.01. 5744 (-18)
05.01. 5678 (-66)
06.01. 5569 (-109)
07.01. 5491 (-78)
usw usw (5000er-Schwelle am 17.1. wieder unterschritten).

Weihnachten hat also eher schon einen deutlichen Rückgang der Infektionsdynamik verursacht, trotz der damaligen Lockerungen rund um die Festtage. Allerdings waren die Menschen damals auch sehr problemlembewußt. Man hat's an fast leeren Autobahnen (und Zügen) zur Weihnachts-Hauptreisezeit deutlich gespürt. Das gilt übrigens bis heute. Ich kann mich nicht erinnern, früher jemals freitagnachmittags/am frühen Freitag Abend staufrei an Stuttgart vorbei gekommen zu sein. Momentan ist genau das möglich. der Unterschied an Weihnachten waren dann auch eher geschlossene Betriebe. Arbeitsplätze sind einer der Haupt-Superspreading-Orte. Insofern ist Homeoffice eines der wichtigsten Mittel zur Eindämmung der Pandemie, und auch noch eines mit den geringsten Kollateralschäden.
Wenigstens spricht man jetzt die Forderung nach verdachts- und anlassunabhängigen Tests laut aus. Kontrollen und Tests sollen nun am Arbeitsplatz angeboten werden - warum sollen sie nicht verpflichtend sein? Wer mit riskanter Freizeitgestaltung die geltenden Ge- und Verbote für sich weit auslegt, der wird sich ohnehin nicht testen lassen wollen. Wenn man Tests vor Ort als Eintrittskarte für körpernahe Dienstleistungen bzw. später auch für Draußen-Gastronomie oder Kulturangebote in Betracht zieht, dann sollten sie anderswo ebenso selbstverständlich sein.
Es genzt für mich fast ein Wunder, dass man jetzt überhaupt endlich mal das tun will, von dem man seit einem Jahr weiß, dass man es tun muss: Testen, Testen, Testen.
Jede Teststrategie und jede App und jeder Impfstoff ist billiger als jeder Lockdown und tut weniger weh als dieses elendige social distancing.
Die nächste Bundestagswahl wird die Stimmung in der Bevölkerung deutlicher als die Wahlen zuvor abbilden. Was sich danach als Regierung findet, das bleibt abzuwarten. Ob sich überhaupt eine arbeitsfähige Regierung aufstellen lässt und wann sie die Geschäfte von der Vorgängerregierung übernehmen kann? Nicht unwahrscheinlich, dass wir dann bereits 2022 haben.
Von mir aus kann MUTTI gerne noch 4 Jahre weiter machen. Was besseres kommt sowieso nicht nach.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von zerobase now »

Ich verstehe nicht, wieso die Schnelltests jetzt erst im April (!!!) kommen sollen. Das gibt dem Virus noch weitere vier Wochen Zeit sich ungehemmt zu verbreiten. Die sollten doch schon Anfang März kommen. Außerdem hätte man mit den Schnelltests auch Familientreffen über Ostern risikoärmer gestalten können. Da Ostern bereits am 2. April beginnt, kann man das jetzt wohl vergessen. Ich frage mich echt warum in Deutschland alles so endlich lange dauert.
zerobase now
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von zerobase now »

Polen sollte uns da Mahnung sein. Unkontrollierte Öffnungen bringen nichts. Es muss weiterhin mit kleinen Trippelschritten vorangehen und man muss genau abwägen wie man jetzt weiter vorgeht.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Ich habe das ungute Gefühl, dass uns eh der ganze Laden demnächst um die Ohren fliegen wird. Jede Entscheidung, die jetzt noch getroffen werden kann, wird doch sowieso in irgendeiner Weise fatal sein. Das ergibt sich schlicht aus der Lage - und aus dem Mangel an Impfstoff, aus dem Mangel an Verimpfungsresourcen, dem Mangel an Impfwilligen, etc.
Entweder knallt es bei den Fallzahlen, oder bei der Wirtschaft, oder bei der Psyche der Menschen, oder bei allem. Die Politik hat sich hier leider auch in eine Lage manövriert, wo durch erzeugte Erwartungshaltungen gar nix anderes mehr möglich ist. Solange strenge - oder noch strengere - Maßnahmen durchzuhalten, bis bundesweit die 35er-Inzidenz unterschritten ist, wäre richtig gewesen. Stattdessen hat man ein klitzekleines bischen geöffnet, da und dort die Fallzahlen sich leicht erhöhen lassen, noch ohne große Wirkung auf das Leben - aber eben auch mit einer Wirkung, die weitergehende Öffnungen immer weniger verantwortbar werden lässt. Und dennoch wird man es tun, weil man garnicht mehr anders kann.

Derweil im Umfeld eines Bekannten: Schlaganfall, wenige Monate nach einer Covid19-Infektion. Zufall?
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von zerobase now »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 3. Mär 2021, 14:31 und aus dem Mangel an Impfstoff, aus dem Mangel an Verimpfungsresourcen, dem Mangel an Impfwilligen, etc.
Da ist leider so nicht richtig. Impfstoffmangel ist wohl jetzt kein Thema mehr. Bis Ende der Woche liegen ca. 2 Millionen Impfdosen von AZ auf Halde. Die Impfzentren könnten viel mehr verimpfen, dürfen es aber nicht. Impfwillige gibt es auch genug, aber auch hier darf sich niemand "vordrängeln". Es muss natürlich auch beim Impfen Zucht und Ordnung herrschen. Wo kämen wir denn da hin, wenn Leute die noch gar nicht dran sind, einfach so mal vorgezogen werden. :rp:

Deutsche Gründlichkeit eben. :verrueckt: :kopf:

https://www.n-tv.de/politik/Bundeslaend ... 98036.html
DH0GHU hat geschrieben: Mi 3. Mär 2021, 14:31 Solange strenge - oder noch strengere - Maßnahmen durchzuhalten, bis bundesweit die 35er-Inzidenz unterschritten ist, wäre richtig gewesen.
Diesen Wert wird man bundesweit so schnell nicht erreichen. Das ist, aufgrund der Mutationen, schlichtweg nicht möglich. Selbst mit Herdenimmunität wird es kaum dauerhaft möglich sein. Wie lange will man da also warten? Bis zum Sommer 2023? Jedem der sich ein bisschen damit beschäftigt ist klar, dass der Wert in der Praxis nicht erreichbar ist. Zumindest nicht bundesweit.
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