** Der ultimative CORONA-Thread **

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zerobase now
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von zerobase now »

PAM hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 11:19 Es wird derzeit angenommen, dass eine Infektion bei rechnerisch einem Fünftel einen schweren Krankheitsverlauf nimmt und möglicherweise tödlich ist.
Die ist allerdings eine sehr ungenaue Schätzung, da die Dunkelziffer nicht bekannt ist. Man muss davon ausgehen, dass es deutlich weniger als die vermuteten 20% sind. Wenn wir von einer Dunkelziffer der Heinsberg-Studie von ca. 2 Millionen ausgehen, müsste sich daraus ein schwerer Verlauf bei rund 400.000 Menschen ergeben. Wäre das so, dann wäre die Gesundheitsversorgung längst zusammengebrochen, da nur knapp 30 tsd. Intensivbetten deutschlandweit zur Verfügung stehen. Daher ist eher davon auszugehen, das der Anteil der schweren Verläufe irgendwo im einstelligen Prozentbereich liegt. Ich habe mal was von 5% gehört und das scheint mir eher realistisch.
Timo
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Timo »

PAM hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 11:19 Es wird derzeit angenommen, dass eine Infektion bei rechnerisch einem Fünftel einen schweren Krankheitsverlauf nimmt und möglicherweise tödlich ist.
Das passt mit den gegenwärtigen zahlen nicht zusammen. Laut Deutschlandfunk haben wir (Stand 5. Mai) 26459 aktive Fälle.
https://www.deutschlandfunk.de/coronavi ... _id=472799

Laut DIVI Intensiv Register haben wir durch Corona Bundesweit 1858 Intensivbetten belegt (7% der Gesamtzahl der aktiven Fälle) wovon 1279 beatmet werden (5% der Gesamtfälle)
https://www.intensivregister.de/#/intensivregister Anklicken, in der oberen Zeile auf "Ländertabelle" klicken, und in der Zeile "Summe" nachschauen

Das basiert aber alles auf den registrierten Fallzahlen. Das RKI nannte mal vor der Heinsbergstudie eine vermutete Dunkelziffer von 4-7. Wenn man das noch mit einrechnet landet man wohl nur noch so bei 1% bis 2%, die einen schweren Verlauf haben.
Chris_BLN
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Chris_BLN »

das letzte MHz hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:00 Sofern Verträglichkeit gegeben ist, iss wenigstens täglich eine gute Portion Haferflocken. Diese senken nicht nur das Gesamtcholesterin, sondern ändern auch die Gewichtung in Richtung höheren HDL Anteil.
Das Verrückte ist: wäre ich bei mir in der Wohnung, dann hielte ich das durch. Da sind Haferflocken mit Obst und "Hafermilch" sowieso meist die Mittagsmahlzeit. Dort würde ich auch generell weniger essen und fast komplett vegetarisch noch dazu (was jetzt fürs Cholesterin kaum Aussagekraft hat und auf anderen, bislang "unmedizinischen" Gründen basiert).

Aber ich bin bei meiner Mutter, seit Februar. Brutaler Psycho-Stress. Seit Vaters Tod vor 2 Jahren sowieso Angststörungen, die nehmen seit CoViD massiv zu (ich vermute wegen der dauernden Nähe zu Mutter, weniger wegen CoViD selbst). Ich bin letztlich täglich irgendwie mit schweren Krankheiten und Tod konfrontiert. Fast gesamte Umfeld meiner Mutter ist halt inzwischen altersbedingt krank (nicht CoViD!) und stirbt so langsam weg. Das bekomme ich hier alles immer direkt mit, während eigene schöne Dinge gar nicht mehr stattfinden (es gab eh wenige, und die, die es gab, pausieren wegen CoViD und weil ich nicht in meiner Wohnung bin).

Die Folge: ich esse zuviel, zu fett, zu süß, mit deutlichem Fleischanteil. Ich kann das hier gar nicht steuern, es passiert einfach.

Zu den Blutfetten: Mutter hat extrem hohe und keine Ablagerungen. Vater hatte sehr niedrige und extreme Ablagerungen / zugesetzte Stents / sehr erfolgreiche Bypass-OP mit knapp 79. Bei mir geht es offenbar in die Richtung "Werte von Mutter, Konsequenzen vom Vater".
PAM hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:09 Organisiere deinen Einkauf so, dass du möglichst nur einmal pro Woche oder noch seltener einkaufen musst. Das tust du dann auch nur an einer einzigen Adresse. Wähle sie danach aus, dass sie wenig andere Kunden aufsuchen. Das bedeutet, abgelegene oder sonstwie unbeliebte Geschäfte jenen mit viel Kundenzuspruch vorzuziehen. Nutze zusätzlich Zeiten oder Tage, an denen nochmals weniger Publikumsverkehr herrscht. Schreibe deine Einkaufsliste zuhause und arbeite sie im Geschäft zügig ab.
Das ist kaum möglich. Bei uns ists ein rotgelber Netto, in dem alles scheißegal ist. Ich war da früh testweise kurz nach 7 drin, da sind die Alkoholiker im Laden und decken sich ein mit Stoff für den Tag. Die husten da drin wild herum, danach stehen sie den ganzen Tag in Gruppe vor einem nahegelegenen Lotto/Tabakgeschäft. Ich habe es vormittags versucht, da war es zu voll. Ich habe es nachmittags versucht, da war es ebenfalls zu voll. Einmal war ich 20:30 rein, das ging, nur bekommt man dann kaum noch Frischware, für alles andere ists ok.

Gestern bin ich 3 km zu einem Aldi gelaufen, um zu schauen, ob man dort professioneller mit CoViD umgeht. Tut man offenbar. War da gegen 16 Uhr und es war deutlich entspannter als in unserem Netto. Musste dann bloß halt mit Rucksack und 2 Taschen wieder 3 km zurücklaufen...

Abarbeiten einer Einkaufsliste ist nicht möglich in unserem Netto. Ich kenne die Warenanordnung, kann die Liste also in der richtigen Reihenfolge schreiben. Hilft bloß ichts, wenn ich im Laden ständig flüchten muss, weil Leute an mir vorbeidrängeln wollen oder 20 cm neben mir im Regal rumfummeln. Manchmal stehe ich minutenlang in einer Ecke und warte, bis wieder bissl Luft ist. Aus 10 Minuten Einkauf werden so 30 Minuten. Da drin. Schönen Dank auch.

Aber hier ist man ja im nationalen Widerstand 2020 oder so...
Timo hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:24 Was mir wesentlich mehr Sorgen macht ist die Frage wie lange es denn bitteschön bei aktuell signifikant unter 1000 Fällen Pro Tag dauern kann, bis diese erwähnten 60-70% der Bevölkerung (also 50-60 Millionen) infiziert sind oder waren, und wir diese "neue Normalität" (Für mich Unwort des Jahres.
Ganz grob: wenn wir 40.000 Beatmungsbetten verfügbar haben bundesweit und die alle für CoVid-patienten nutzen könnten (was natürlich nicht der Fall ist, andere akute Erkrankungen, Unfälle und notwendige OPs haben üblicherweise die Eigenschaft, nicht planbar und nicht verschiebbar zu sein), können wir ja mal schauen. Nimm - ebenfalls ganz grob - an, dass die Verweildauer am Gerät 2-3 Wochen dauert. Also 2,5 Wochen. Also pro Gerät und Jahr ca. 20 Patienten. Also an 40.000 Geräten 800.000 Patienten pro Jahr - wenn ie Fälle immer passend zur regionalen Kapazität auftreten. Wie viele schwere, beatmungspflichtige Fälle gibt es? 10 Prozent? Also kann man sich 8 Millionen Infizierte pro Jahr leisten. Also für 60 Millionen Menschen dann 7,5 Jahre. Hurra...
Timo hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 00:24 Haben wir wirklich genügend Luft um so lange in diesem (nicht erklärten) Ausnahmezustand überleben zu können? Ich habe ernste Zweifel.
Ich befürchte, lange bevor die "finanzielle Luft" des Staates raus ist, haben wir Anarchie. Die Gegner des derzeitigen Deutschlands machen ja inzwischen unter der Corona-Flagge mobil. Ist doch eine willkommene Gelegenheit. Der nationale Widerstand zeigt sich hier schon seit Beginn der Maßnahmen durch mutwilliges Boykottieren selbiger, durch Begriffe wie "Gestapo" für Polizei und Ordnungsamt, die versuchen, wenigstens punktuell zu kontrollieren, nun durch sogenannte "Spaziergänge" - die "besorgten Bürger" von 2015-2019 sind nun hinsichtlich der Gesundheitsgefahren ganz unbesorgt. Wir wären "eingesperrt wie in der DDR" (wußte gar nicht, dass ich dort niemanden treffen durfte und nicht auf den Spielplatz durfte), es wäre "wie Bautzen" usw.

Und weil das so ist, war, bin und bleibe ich ein Anhänger des Versuchs, die Pandemie zu stoppen, statt sie langsam durchs Land töten zu lassen. 20% der Senioren gehen dabei drauf, wenn wir sie nicht in den kommenden Jahren wegsperren. Und tun wir das, gehen sie psychisch drauf.

Deshalb halte ich weiterhin die Lockdown-Maßnahmen für viel zu lasch. Nun dauern die laschen Maßnahmen schon so lange, dass man sie nicht wieder verschärfen kann.

Aber leider auch: radikalen Lockdown hätte man weltweit machen müssen, zur gleichen Zeit. Sonst importiert man sich immer wieder Fälle, es sei denn, man will jahrelang sämtlichen internationalen Austausch unterbinden. Und das geht freilich auch nicht.

Habakukk hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 07:35 Da denkt man sich schon seinen Teil...
So etwas wie dieses Jahr habe ich noch nicht erlebt. Normalerweise bin ich recht stabil, selbst die jährliche Grippe ließ mich meist aus (nur 2017 nicht, das war brutal, mit Bluthusten und Röntgenaufnahme). Dass ich nun seit Januar durchhänge, ist besorgniserregend. Ich würde gern mal nen Antikörpertest machen lassen. Derzeit ist da aber noch nicht Wunschfee angesagt.
Habakukk hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 07:35 Andererseits keinerlei Fieber, kein Husten, kein Schnupfen, keine Kopfschmerzen, keine grippeähnlichen Symptome, nichts sonst. Und parallel hatte ich zeitgleich auch Kreuzschmerzen (bedingt durch Home Office), insofern könnte auch das verantwortlich gewesen sein. Man weiß es nicht...
Hier auch: kein Fieber, Husten nur der, mit dem ich grüngelbes Zeug abhuste (auch seit Monaten). Grippeähnliche Symptome (bei mir berührungsempfindliche Haut) dann aber schon. Kommt alle 3 Tage wieder. Heute hatte ich auch wieder so eine scheiß-Nacht, in der ich mit 100 Puls im Bett liege. Ich vermute (hoffe?) da aber psychische Gründe. Ich bin wegen vieler Dinge seit Jahren in einem ziemlich dunklen Zustand: kompletter Wegbruch der beruflichen Perspektive schon 2012, ebenfalls seit 2012 Klarheit darüber, dass ich keine Familie und keine Kinder haben werde und also alleine alt werden muss und dann ein Verwaltungsfall werde, seit 2015 massiv Unwohlsein wegen der verrohenden Zustände in der Gesellschaft - obwohl ich das, was nun offen rauskommt, seit mehr als 30 Jahren beobachten konnte, 2017 Krebserkrankung meines Vaters, 2018 Pflege und Tod meines Vaters, 2019 Tod zweier meiner Cousins ohne "Vorankündigung", beide unter 70, beide Herz), nun der tägliche Anblick des stetigen gesundheitlichen Niederganges meiner Mutter. Auch lässt mich die fortschreitende bewusste Umweltzerstörung auf diesem Planeten nicht kalt.

Auf der anderen Seite der Waage ist da nicht viel. Der Kontakt zu meinem besten Freund ist alle Wochen mal telefonisch (vor CoViD haben wir uns mindestens einmal im Monat getroffen, im Winter Sauna gemacht, im Sommer Baden gefahren), der Kontakt zu der Frau, die ich liebe, ist alle paar Monate mal per SMS oder Mail und sowieso ohne Perspektive, da sie eine eigene tolle Familie hat. Und sonst ist da nichts, was mich am Leben hält. Ich sags ganz deutlich: Antennen, Bitraten und Mitschnitte sind es nicht. Am ehesten noch meine Badestelle draußen vor Berlin. Lieber noch ohne Menschen als mit, obwohl etliche der, die ich von dort kenne (fast alle deutlich älter als ich) sehr, sehr ok sind.
Zuletzt geändert von Chris_BLN am Mi 6. Mai 2020, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
bengelbenny
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von bengelbenny »

Ich bin mal sehr gespannt, wie sich in der Nach-Corona-Zeit der Immobilienmarkt entwickeln wird.
Da ja doch ein bestimmter Teil der Arbeitnehmer von Kurzarbeit (und ggf. auch von Arbeitslosigkeit) betroffen ist, werden sich vermutlich die Fälle mehren, wo ein Abzahlen der Kredite nicht mehr möglich sein wird.
Genauso bin ich auf die Entwicklung der Mietpreise gespannt. Für eine normale Mietwohnung mit 3 ZKB reichen in Augsburg 1000 Euro warm eigentlich gar nicht mehr aus.
Mir stellt sich einfach die Frage, wie man das langsam noch finanzieren soll. Ich bin in der glücklichen Lage, vernünftig zu verdienen und keine Kurzarbeit zu haben. Aber es gibt ja genügend Leute, die nicht viel mehr als den Mindeslohn haben. Wohngeld hilft ein bisschen, aber auch nicht viel mehr.
Mal schauen, was auf uns zukommen wird...
PAM
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** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

Chris, der auf dir lastende Druck schlägt auch aufs Immunsystem und macht dich anfällig für alles mögliche. Sieh' zu, dass du dir Hilfe holst, um nicht selbst daran zu zerbrechen. Respekt und Anerkennung für das, was du bei deiner Mutter leistest!

Es war ja bereits rauszuhören, dass es ganz rasch wieder zu Rücknahmen der Lockerungen bis hin zu Verschärfungen von Kontakt- oder gar Ausgangssperren kommen könnte. Nämlich dann, wenn die Infektionen wieder zunehmen und sich die nächste Infektionswelle anbahnt. Die wird kommen, denn wir haben ihr noch nichts zu entgegnen.

Dass ich die Lockerungen für das öffentliche Leben für verfrüht halte, schrieb ich bereits. Es ist jetzt die Linie "Brot und Spiele", die gegen so genannten Lagerkoller und politische Unzufriedenheit wirken soll.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Chris_BLN »

bengelbenny hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 12:28 Ich bin mal sehr gespannt, wie sich in der Nach-Corona-Zeit der Immobilienmarkt entwickeln wird.
Da ja doch ein bestimmter Teil der Arbeitnehmer von Kurzarbeit (und ggf. auch von Arbeitslosigkeit) betroffen ist, werden sich vermutlich die Fälle mehren, wo ein Abzahlen der Kredite nicht mehr möglich sein wird.
Da muss ich an die USA in der Zeit 2008/2009 denken...
bengelbenny hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 12:28 Genauso bin ich auf die Entwicklung der Mietpreise gespannt. Für eine normale Mietwohnung mit 3 ZKB reichen in Augsburg 1000 Euro warm eigentlich gar nicht mehr aus.
Das könnte wirklich spannend werden, vor allem in den völlig überreizten Metropolen.

Was es auch gibt, zumindest derzeit: Betongold kann nicht genutzt werden. Die Eltern einer ex-Bekannten von mir haben sich ein dekadentes "Ferienhaus" (ich sah Fotos und die passten nicht zu meinem Verständnis des Begroffes "Ferienhaus") an der Ostsee bauen lassen, dass sie freilich die meiste Zeit des Jahres vermieten. Geht gerade nicht, urlauber waren (sind?) nicht gestattet. Aber das sind dann schon Luxusprobleme...
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Beitrag von PAM »

Benny, die Heuschrecken stehen mit ihrem Geld schon bereit, um aus heutiger Sicht billig einzukaufen. Anhaltend hohe Nachfrage sorgt in einem knappen Markt für hohe Preise und vielfach wird genommen, was man kriegen kann.

Viele Mieter waren bislang bereits an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Kommen Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder die Trennung vom Lebenspartner hinzu, so ist eine Wohnung schnell nicht mehr zu halten. Macht nichts, der nächste Interessent lauert bereits und wird die Preisspirale ein wenig mehr beschleunigen.

Ohnehin lässt Corona die Lebenshaltungskosten steigen. Vieles im öffentlichen Leben wird teurer werden oder ist es schon, weil der zu treibende Aufwand gestiegen ist. Bei den hiesigen Friseuren bist du für einen Herrenhaarschnitt ab 25 EUR los. Die ÖPNV-Betreiber rufen laut nach Preiserhöhungen, weil für gut zwei Monate die Fahrgastzahlen außerhalb der Zeitkarteninhaber erheblich eingebrochen waren. Bis der Verkauf der Einzel-, Vierer-, Tages- oder Wochenkarten an Touristen wieder spürbar ansteigt, haben wir 2021.
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Beitrag von PAM »

Chris, das Baugewerbe hatte keine Corona-Pause. In der Nachbarschaft habe ich einige Bauarbeiter wohnen: Überstunden und jetzt bereits Urlaubssperre. :gruebel:

Es wird etwas neu gebaut, viel mehr aber hochpreisig saniert und umgebaut. Noch immer opfert man frei werdenden Wohnraum und macht Büroräume daraus. Der Bau klassischer Geschäfte ist dagegen weniger geworden. Mit Wohnraum sind in Berlin 15 bis 25 EUR je qm zu verdienen. Mit Büroräumen in repräsentativer Lage mehr als das Doppelte.

Die Verdrängung aus Berlin lässt hier am Stadtrand die Preise durch die Decke gehen. Der Kampf um Baugrundstücke oder Mietwohnraum ist härter geworden. Die Grundstückspreise sind seit dem Jahreswechsel bereits um 1/4 gestiegen.


Ach ja, Chris... Die Professionalität des Einzelhandels ist regional und auch je nach Kette sehr unterschiedlich. Leider wohne ich in einem Ortsteil meiner Gemeinde, der zwar eine große Geschäftsdichte hat, jedoch auch recht dicht besiedelt ist. Hinzu kommt, dass a. G. der Lage Einwohner angrenzender Orte, z. T. ohne Einkaufsmöglichkeit, hier einkaufen gehen. Verschärft wird das durch Laubenpieper, die sich auf dem Weg dorthin zum Ende der Woche hier bevorraten.

Man muss, wenn man die überlaufenen Geschäfte hier meiden will, zwei oder drei Dörfer weiter von Berlin weg fahren. Je kleiner und abgelegener die Geschäfte sind, um so geringer ist dort der Andrang. Den großen Einkaufstempel von Rewe meide ich seit zwei Monaten.
Zuletzt geändert von PAM am Mi 6. Mai 2020, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Chris_BLN
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Chris_BLN »

PAM hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 12:32 Chris, der auf dir lastende Druck schlägt auch aufs Immunsystem und macht dich anfällig für alles mögliche. Sieh' zu, dass du dir Hilfe holst, um nicht selbst daran zu zerbrechen. Respekt und Anerkennung für das, was du bei deiner Mutter leistest!
Ich leiste gar nicht viel. Wäre ich nicht hier, müsste und könnte Mutter das Grundlegende (Einkaufen, Haushalt) noch meist selbst machen. Hat sie auch bis 9. Februar, hat sie auch vergangenen September, den ich komplett 5 Wochen in der Schweiz war. Mir bleibt das Handwerkliche und die härtere Gartenarbeit (70 m Hecken schneiden, Rasen mähen). Aber dafür kann man auch jemanden engagieren, solange noch Geld vorhanden ist.

Der größte Stress ist der psychische, das Ertragen-Müssen des Unausweichlichen, was eigentlich jeder Mensch in seinem Leben ertragen muss hinsichtlich seiner Eltern: ihr Lebensende. Das wirkt wohl besonders heftig, wenn man nach vorn blickend kein eigenes Leben mehr sehen kann und nur im Rückblick eine Familie war: die Herkunftsfamilie. Es ist auch so, dass ich nicht vermag, mir den Mangel mit Hobbys, Alkohol, Shopping, Auto, Fernsehen oder sonstwas zu kompensieren. Ich habe das bei manchen alleinstehenden ex-Arbeitskollegen bewundert, teils auch mich davor gegruselt.

Und natürlich belastet, dass meine Mutter nie verkraftet hat, dass ich nicht Institutsleiter und Professor geworden bin (schon mein Wechsel aus einem Institut in die Industrie war heftig für sie, sie sah darin einen intellektuellen Abstieg, ich hingegen blühte auf, weil ich erstmals wirklich am richtigen Ort war mit meinen Fähigkeiten), dass ich keine Frau gefunden habe (am besten natürlich auch Kategorie "international renommierte Konzertpianistin" oder zur Not vielleicht Ärztin oder Professorin), dass es keine Enkel gibt. Das lässt sie mich spüren, täglich, mit dumpfer Gewalt. Der Rest der verbliebenen Verwandtschaft ist da auch mit dabei, ich gelte da bei manchen als Komplettversager, es wird an mir ungebeten herumdiagnostiziert, so legt mein Patenonkel z.B. massiv Wert darauf, dass ich ein Autist wäre - sorry, ich hatte mit Autisten vom leichten Asperger bis zum schweren, nicht allein lebensfähigen Pflegefall zu tun, ich pass da irgendwie gar nicht rein, aber das ist ja egal, wenn man mir was draufdrücken kann

"Hilfe holen" ist leicht gesagt. Ich habe in meinem Leben mindestens 8 Therapeuten gehabt, seit der Grundschule. Heute ist mir ziemlich klar, was mir immer wieder zum Problem wird und was auch eine Therapie sehr erschwert: Selbstverarschung funktioniert bei mir so gut wie gar nicht (damit fallen alle leichteren modernen Therapieformen weg, mir passte nie eine rosarote Brille). Ebensowenig vermag ich es, über empfundenes Unrecht hinwegzusehen. Ich habe also immer rebelliert und sollte deswegen schon in der Grundschule "entsorgt" werden.

Die beste Hilfe, die ich je hatte, war eine hammerharte 9-wöchige stationäre Therapie in einer Gruppe, wo ich heute noch nicht weiß, wie sie gewirkt hat, denn die Themen, die sich danach als "erledigt" herausstellten, wurden in diesen 9 Wochen überhaupt nicht adressiert (das ging in der Gruppe auch gar nicht). Das ist nun auch schon wieder 17 Jahre her und ermöglichte mir überhaupt, ein eigenständiges Leben in einer fremden, großen Stadt zu führen oder auch in der Schweiz 6 Stunden alleine über Berge zu wandern. Das war sehr effizient - und keine Ahnung, wie das ging. Ansonsten ist das beste, was ich für mich tun kann, ein persönlicher Kontakt zu meinem besten Schulfreund, meine Badestelle in Berlin, meine Badestelle in der Schweiz oder unser "Tempel" in der Schweiz - außen ein typisches Hüsli, innen ein nahezu "heiliger" Raum mit einer unbeschreiblichen ruhenden Energie. Aber da komme ich weder spontan noch derzeit überhaupt hin.
PAM
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** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

Mein direkter Nachbar ist Autist. Es hat noch nach dem Einzug zwei weitere Jahre gedauert, bis es möglich war, vor dem Haus mit ihm ein paar Worte zu wechseln. Erst nur reine Grußformeln, inzwischen geht auch eine kurze themenoffene Unterhaltung. Zuvor ging er lieber noch eine Runde ums Haus oder fuhr mit dem Auto wieder weg, um vor oder im Haus niemand begegnen zu müssen. Ansonsten ist er ein intelligenter Mensch und hat irgendwas im Fernstudium studiert. Was es ist, das weiß ich nicht.

Chris, dir fehlen die Perspektiven. Was soll aus deinem Leben werden? Was mit deiner Mutter passiert, wirst du nicht aufhalten. Und Leute, die dich ungewollt therapieren wollen, solltest du nicht länger an dich heran lassen. Man sollte ohnehin in unregelmäßigen Abständen den Umgang und auch den Freundeskreis dahin untersuchen, ob einem diese Menschen nützlich sind. Das meine ich weniger materiell, auch ein vertrauensvolles Gespräch mit einem Freund, Nachbarn usw. kann für die Seele gut sein. Um so schneller sollte man sich von jenen abwenden, die einem nicht gut tun. Hinter dem Rücken gegen einen arbeiten, Vertrauen ausnutzen oder sonstwie schädigend wirken.
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das letzte MHz
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von das letzte MHz »

PAM hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 13:30Man sollte ohnehin in unregelmäßigen Abständen den Umgang und auch den Freundeskreis dahin untersuchen, ob einem diese Menschen nützlich sind.
Ich verlange die Offenlegung des Prüfergebnisses vom ollen Chief :joke:

On Topic:

Braunschweiger Forscher finden Corona-Blocker:

https://www.n-tv.de/wissen/Braunschweig ... 60978.html

Die passive Impfung aka Antikörper von Genesenen sind ein "alter" Hut. Neu hingegen ist die systematische Suche danach (anstelle der Plasmakeule) und vor allem der Verweis auf künstlich hergestellte menschliche Antikörper. Hier ist also auf Massenverfügbarkeit zu hoffen.
Hitradio KBBL Springfield - nur echt auf 102.5 MHz!
zerobase now
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von zerobase now »

Das ist doch mal ein guter Ansatz und damit könnte man dann vielleicht im Herbst schon rechnen. :spos:
Chris_BLN
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Chris_BLN »

Freut mich auch, so etwas zu lesen. Wenn es als Akutmaßnahme wirksam wäre, ohne weiteren Schaden anzurichten, hätten wir doch schon was in der Hand.


Aber noch was heftiges aus den DLF-Nachrichten von 14 Uhr:

Die Zahl der Coronavirus-Infizierten im deutschen Gesundheitswesen ist einem Zeitungsbericht zufolge innerhalb von zwei Wochen deutlich gestiegen.

Es gebe inzwischen mehr als 10.000 registrierte Fälle, das sei ein Anstieg um mehr als ein Drittel, berichtet die „Augsburger Allgemeine“. Das Blatt beruft sich auf Daten des Robert Koch-Instituts. 16 Berufstätige im medizinischen Bereich seien im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Weiter heißt es, die tatsächlichen Zahlen könnten noch höher liegen, da nur für zwei Drittel aller Corona-Infektionen entsprechend aufgeschlüsselte Daten vorlägen.


Auch das zeigt, dass es sich bei CoViD19 um was anderes als eine etwas heftigere Grippe handelt...
Chief Wiggum
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Chief Wiggum »

Alles andere als eine Erhöhung hätte doch nur verwundert :confused:
Timo
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Timo »

das letzte MHz hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 14:26 Braunschweiger Forscher finden Corona-Blocker:

https://www.n-tv.de/wissen/Braunschweig ... 60978.html

Die passive Impfung aka Antikörper von Genesenen sind ein "alter" Hut. Neu hingegen ist die systematische Suche danach (anstelle der Plasmakeule) und vor allem der Verweis auf künstlich hergestellte menschliche Antikörper. Hier ist also auf Massenverfügbarkeit zu hoffen.
Typischer Clickbait wie man ihn seit Corona immer wieder findet. In der Überschrift wird getan als gäbe es den Durchbruch schlechthin, und im Artikel rudert man dann mit jedem Satz weiter zurück, bis fast nichts mehr von der Aussage der Überschrift übrig bleibt. Das Prinzip künstlichen Antikörper, sogenannte monoklonale Antikörper, ist übrigens alles andere als neu. Daran wird schon Jahrzehnte geforscht. Eingesetzt werden sie schon länger in der Krebsimmuntherapie, und das mit recht mäßigem Erfolg. Wenn es ganz dumm läuft werdem diese Antikörper vom Immunsystem als Fremdkörper erkannt und mit einer eigenen Immunreaktion bekämpft.
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