** Der ultimative CORONA-Thread **

[Lorenz Palm]

Als Informationsquelle zum Thema "Corona" kann ich auf Youtube die Videos aus der Schwindelambulanz Sinsheim empfehlen. Der Name hat nichts mit "Schwindeln" i.S.v. "die Unwahrheit sagen" zu tun. Der Ersteller der Videos, Herr Dr. Bodo Schiffmann, ist ein HNO-Arzt, der sich auf die Behandlung von Patienten mit Schwindelsyndrom spezialisiert hat. Normalerweise dreht er darüber seine Videos. Nun hat er aus aktuellem Anlass das Thema gewechselt und inzwischen 28 Videos zum Thema "Corona" gedreht. Der leider oft panischen Berichterstattung in vielen Medien setzt er eine sachliche Argumentation entgegen, ohne das Virus zu verharmlosen. Die Statistiken, die er aufzeigt, haben mich verblüfft und auch etwas beruhigt. Den harten Maßnahmen steht er kritisch gegenüber. Mit Hilfe von Daten und Zahlen begründet er, warum diese nicht mehr gerechtfertigt sind. Auch warum Italien besonders betroffen ist und welche großen Unterschiede es zu Deutschland gibt, zeigt er klar auf. Außerdem verweist er als positives Beispiel auf Schweden.

Mich wundert in diesem Zusammenhang, wenn ich mir die vorherigen Beiträge ansehe, dass das Beispiel Schweden in diesem Thread noch nicht vorgekommen ist. Immer wieder wird hier gesagt, dass das Lockern der Maßnahmen wieder zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen in Deutschland führen wird. Schweden beweist das Gegenteil. Hier gab es als einzigem EU-Land fast keine Einschränkungen. Schulen, Cafes, Restaurant und alle Geschäfte sind geöffnet geblieben. Trotzdem entwickeln sich die Fallzahlen parallel zu denen in Deutschland. Es gab keinen deutlicheren Anstieg als in Deutschland. Auch Krankenhauskapazitäten waren immer ausreichend vorhanden. Das bedeutet, Schweden hat ohne Einschränkungen dasselbe Ziel erreicht wie Deutschland mit Einschränkungen. Für mich ergibt sich daraus die Schlußfolgerung, dass die Maßnahmen bis auf das Verbot von Großveranstaltungen schnellstmöglichst aufgehoben werden sollten. Der Vergleich mit Schweden zeigt, dass dann nicht mit einem deutlichen Anstieg der Fälle zu rechnen sein wird.

[ulionken]

Ich bin oft und gerne in Schweden, u.a. auch deshalb, weil man dort relativ viel Platz hat und sich gegenseitig nicht so sehr auf die Pelle rückt. In den Restaurants sitzt man eher nicht dicht an dicht, Gelage wie bei uns habe ich noch nicht erlebt, feiern tut man eher zu Hause. Ausnahmen sind vielleicht die Flohmärkte an den Wochenenden, da geht es ähnlich eng zu wie bei uns. Bei den Krankenhäusern hat man anders als in Italien und ähnlich wie in Deutschland oder der Schweiz genügend Reserven.

Wenn man das schwedische Modell übernehmen will, dann geht das vermutlich nicht ohne ein gründliches Umlernen, was den respektvollen Umgang mit den Mitmenschen angeht. Irgendwie habe ich meine Zweifel, dass sich das kurzfristig 1:1 auf D übertragen lässt, weil sich Verhaltensänderungen nicht so rasch erzwingen lassen. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck. Auf jeden Fall zeigt Schweden, dass man im Prinzip auch ohne die massiven Einschränkungen auskommen könnte, wie man sie zur Zeit bei uns erlebt.

73 de Uli

[ulionken]

Ansonsten ist noch anzumerken, dass die Fallzahlen und die Corona-Todesfälle in Schweden noch nicht stagnieren: https://www.worldometers.info/coronavir ... ry/sweden/. Es gibt jeweils Einbrüche an den Wochenenden, ansonsten geht es aber noch aufwärts. Warten wir mal ab, ob und wie das Modell Schweden sich in den nächsten Wochen entwickelt.

[Chris_BLN]

Ich habe jedenfalls sowas (noch) nicht zuhause.

Ich nehme provisorisch meinen https://www.laufstar.de/product_info.ph ... -Buff.html - sieht dann beinahe*) so aus:



Blöd daran ist nur: es gibt kein "vorne", seitlich" oder "hinten". Also auch nach einmaliger Benutzung keine Ahnung davon, wo ich angefasst habe, um mir das Tuch wieder vom Gesicht zu ziehen. Und damit formal Waschzwang des Tuches nach jeder Benutzung. Da ich versuche, nur 2 mal pro Woche einkaufen zu gehen, ist das bislang vertretbar.


*) Radio Eriwan sagt: im Prinzip ja, aber erstens ist mein Tuch rot, zweitens sind meine Haare kürzer und drittens bin ich keine Frau.

[Radio Fan]

Sowas wie abgebildet hat aber auch nicht unbedingt jeder...

[Habakukk]

Dass in Schweden alles normal weiter gelaufen ist, ist aber auch ein Märchen. Die Regierung muss den Leuten dort nur weniger vorschreiben, weil die Leute sich dort von sich aus einschränken. Aber auch dort stehen viele Betriebe still und das öffentliche Leben ist deutlich eingeschränkt.

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... nd,RwQklLS

Übrigens ist das auch im Musterland Südkorea so. Auch dort befolgen die Leute freiwillig die Empfehlungen der Regierung. So viel Disziplin gibt es hierzulande einfach nicht. Was rauskommt, wenn man an die Vernunft der Leute appelliert, hat man ja in der Woche vor der Ausgangsbeschränkung gesehen.

[DB1BMN]

In Schweden ist die Bevölkerungsdichte aber geringer, folglich der mittlere Abstand zwischen den Leuten größer.
Außerhalb von Stockholm ist da nicht viel.

[TobiasF]

Ich habe mal ein bisschen improvisiert, um die sächsische Mundschutzpflicht zu erfüllen. 12 von den Dingern habe ich gebastelt.

Die Materialien Küchenrolle (4er für 1,69 €) und Wurstgarn (0,99 €) habe ich heute bei Netto (ohne Hund) erworben.

Edit: Mir ist ein Fotografierfehler aufgefallen: Das Ding ist noch zusammengefaltet und ist eigentlich doppelt so breit und reicht damit über Nase, Mund und Kinn.

[das letzte MHz]

Die Materialien Küchenrolle (4er für 1,69 €) und Wurstgarn (0,99 €) habe ich heute bei Netto (ohne Hund) erworben.

Bevor du damit raus gehst, probiere so einen Mund-Nasen-Schutz mal aus. Ich befürchte Küchenrolle wird sehr schnell durch die Atemluft durchfeuchten und dann einfach einreißen.

Ideal wäre ein sehr engmaschig gewebtes Material, welches auf hoher Stufe gebügelt werden kann (zum Beispiel Baumwolle). Das Bügeln mit hoher Hitze dient dann zur Desinfektion, wenn man den Mund-Nase-Schutz nicht ständig waschen will / kann.

Hier beispielsweise eine Videoanleitung vom BR:

https://www.br.de/radio/bayern1/mundsch ... n-100.html

[MichaelKF]

Mal von der Haltbarkeit abgesehen... Wie bekommst du das Miniding über Mund und Nase? Und wie soll Papier die Anforderung "Stoffmaske" erfüllen?

[PAM]

Ich würde zertifizierte Masken verlangen, um ÖPNV und Einzelhandel nutzen zu dürfen. Alternativ Lieferservice mit 10 EUR extra pro Lieferung. Binnen einer Woche hat jeder die geforderte Ausrüstung!

[TobiasF]

Wie bekommst du das Miniding über Mund und Nase?

Das Küchentuch ist 1x gefaltet (die Maske ist also doppellagig) und dann noch 3x gefaltet, um den Strick durchzubekommen. Die Maske ist also so groß wie ein halbes Küchentuch und bedeckt Nase und Mund.

Die Haltbarkeit muss ich untersuchen, wobei 40 Minuten für mich ausreichend sind.

Und wie soll Papier die Anforderung "Stoffmaske" erfüllen?

Die rechtliche Regelung gibt kein Material vor.

Das Prinzip lautet also anfänglich „Hauptsache, es ist überhaupt etwas vor Nase und Mund“. Man bedenke, dass diese Pflicht aus heiterem Himmel und mit extrem kurzer Vorlaufzeit kommt und ich mir nicht vorstellen kann, dass da ein 50er-Pack für jeden Sachsen im Supermarktregal steht.

[TobiasF]

Ich habe mal so einen Mundschutz getestet. Nach 50 Minuten war es nicht mehr auszuhalten. Auch danach war der Mundschutz noch unbeschädigt, reißt auch nicht bei Zugbelastung. Bei sehr starkem Zug reißen zuerst die Löcher für den Faden.

Aber jetzt weiß ich auch, außerhalb von Einkauf und ÖPNV würde ich mir sowas nicht freiwillig antun. Das Tragegefühl ist ungewohnt und ich befürchte, dass ich durch übermäßiges Tragen wunde Stellen bekomme. Den ÖPNV würde ich weiterhin nach Möglichkeit vermeiden wollen, die letzte Fahrt war am 23. März.

Apropos ÖPNV: Mecklenburg-Vorpommern führt die Mundschutzpflicht im ÖPNV auch ein, dort jedoch nicht im Einzelhandel.

Das Gute am Unterschied zwischen Sachsen/Meckpomm und dem Rest ist, dass wir Erkenntnisse darüber gewinnen, ob die Maskenpflicht einen Nutzen hat. Als maskenlose Vergleichsgruppe eignen sich Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Schleswig-Holstein.

Die spannendste Frage ist, wie der sächsische Einzelhandel auf die Maskenpflicht reagiert.

[DB1BMN]

Bei Kaufland ist immer noch die komplette Klopapier-Reihe leer. Nur eine winzig kleine Palette mit Taschentüchern hat noch überlebt.

[Chris_BLN]

Das Gute am Unterschied zwischen Sachsen/Meckpomm und dem Rest ist, dass wir Erkenntnisse darüber gewinnen, ob die Maskenpflicht einen Nutzen hat. Als maskenlose Vergleichsgruppe eignen sich Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Schleswig-Holstein.

Thüringen ist auch nicht ganz maskenlos. In Jena, der zweitgrößten Stadt, herrscht die wohl konsequenteste Maskenpflicht überhaupt. Sie gilt dort auch an Arbeitsstellen, so bestimmte Bedingungen nicht eingehalten werden.

In Jena können seit einigen Tagen auch keine verdoppelungszeiten mehr angegeben werden, weil keine neuen nachgewiesenen Fälle hinzukommen. In der nahezu gleich großen Stadt Gera, in der sich viele soweit für mich erkennbar an keinerlei Regeln halten, gehts hingegen steil ab: https://www.xn--michael-bhme-djb.de/corona/ . Ob es da einen Zusammenhang gibt, vermag ich nicht zu sagen. Das können auch einfach Zufälle und "Pech gehabt" sein, man erfährt nichts über die Herkunft der Infektionen in Gera. Sie wissen es offenbar selbst nicht.

Bei Kaufland ist immer noch die komplette Klopapier-Reihe leer. Nur eine winzig kleine Palette mit Taschentüchern hat noch überlebt.

Hier im Netto exakt genauso. Es gab zwischendurch mal geringe Mengen des teuersten Papiers, das ist auch längst wieder Geschichte. Das Regal ist völlig leer. Was machen die Leute nur mit dem vielen Papier?