** Der ultimative CORONA-Thread **

[_Yoshi_]

jau!

[pomnitz26]

Wer hat denn hier Schwiegereltern

[Thomas(Metal)]

Im Prinzip kannst Du von Portugal bis Ungarn mit dem Auto fahren, solange du Niemandem zu Nahe kommst, bzw. maximal eine weitere Person triffst. Nur der Staat und die Behörden haben in so eine Disziplin ja kein Vertrauen.

In dem Zusammenhang habe ich grosse Angst dass die Reisefreiheit wie wir sie in Europa bisher kennen, extrem auf Nationalstaaten eingeschränkt wird. Der Grund liegt ganz einfach auf der Hand: Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen, und geht anders als das Nachbarland vor. Dies bringt automatisch Grenzen mit sich, oder eben 14 Tage Quarantäne-Anordnungen. Ausnahmen kann es vielleicht geben, wenn Corona in beiden Ländern gleichermaßen zurückgedrängt worden ist, aber am Ende erst mit einer Impfung.

Auch wird es etwas mehr Nationalismus mit sich bringen: "Wir lösen das besser als das Nachbarland". Auch die Wirtschaft wird leiden, die Autoindustrie. Warum ein neues Auto kaufen, wenn man ja nirgendwo hinfahren kann?

Exakt . Man möchte bei manchem meinen wir hätten das Jahr 1950 noch nicht erreicht . Wer dieser Meinung, die EU-Länder schotten sich gegeneinander ab, ist wird auch mit auch seinem Wohlstand dorthin zurück zurückgeworfen, das bringt dieses europäische Kleinstaatendenken zwangsläufig mit sich. Und auch mit der Medizintechnik wird es dann nicht mehr sovweit her sein...

[Habakukk]

Es ist aber halt deutlich einfacher, die Krise zu handeln, wenn man Grenzen dicht macht. Dass das z.T. sogar Familien auseinander reisst, sehe ich im Bekanntenkreis. Für sowas sollte schleunigst eine Lösung gefunden werden.

Ich hoffe, dass man mit einem Nachweis, dass man die Krankheit bereits hatte, oder einem Impfnachweis, möglichst bald wieder frei reisen darf.
So wie ich halt für manche Länder eben auch gewisse Impfungen bei der Einreise nachweisen muss.

Aber für 2020 wird das nix mehr.

[ulionken]

@ Thomas(Metal) und 102.1: Ich wohne direkt an der Grenze D/CH (und die Grenze zu Frankreich ist auch nicht weit) und kann Euren Bedenken nur zustimmen . Eine derartige Abschottung der nationalen Grenzen hat es seit dem letzten Krieg nicht mehr gegeben. Inzwischen wurden auch hier diverse Lücken in der grünen Grenze nach und nach mit rot-weissen Absperrbändern geschlossen. An den zahlreichen kleinen Übergängen für Fussgänger und Velo stehen Hinweise der Bundespolizei, dass ein Überqueren unter Androhung eines Bussgelds verboten ist. So extrem wie Konstanz/Kreuzlingen mit dem doppelten Zaun ist es im Raum Basel bisher nicht, aber auch hier sind viele Pärchen daran gehindert, sich noch auf legalem Weg zu treffen. In einem Fall drücken die Beamten die Augen zu: https://www.youtube.com/watch?v=hHaofnes77o . Auf Schweizer Seite hilft jetzt das Militär (übrigens bewaffnet) bei der Grenzsicherung aus; ein Bericht dazu kam letzte Woche in "10 vor 10". Und zwischen den deutschen Nachbargemeiden Lörrach und Weil am Rhein kann man praktisch nur nur noch mit dem Auto oder einmal stündlich mit dem Zug fahren, weil der Fuss- und Veloweg ein kleines Stück über Schweizer Gebiet führt und ebenfalls abgesperrt ist. Der legale Umweg über den Tüllingerberg (am Sendemast vorbei) bedeutet 100 Höhenmeter rauf und wieder runter. Das ist für manche Leute ein echtes Problem: Ärzte sind nicht immer in der gleichen Stadt (und zum Teil auch im Ausland)...

Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich halte es für richtig, die Ausbreitung die Coronavirus mit vorübergehenden Einschränkungen der Freiheiten zu bremsen, so dass die Gesundheitssysteme nicht überlastet werden. Aber dieser Zweck heiligt nicht alle Mittel. Die rigorose Grenzschliessung hätte vielleicht zu Anfang der Pandemie Sinn gemacht, aber das Virus ist doch jetzt eh in allen Ländern verbreitet. Wenn schon Gebiete abschotten, wieso an nationalen Grenzen und nicht dort, wo vielleicht regionale "Hotspots" sind? Meine Befüchtung ist, dass die geschlossenen Grenzen als eine der letzten Beschränkungen wieder entfallen und wir noch sehr lange mit einer stark eingeschränkten Reisefreiheit leben müssen.

73 de Uli

[102.1]

Es ist aber halt deutlich einfacher, die Krise zu handeln, wenn man Grenzen dicht macht. Dass das z.T. sogar Familien auseinander reisst, sehe ich im Bekanntenkreis. Für sowas sollte schleunigst eine Lösung gefunden werden.

Ich hoffe, dass man mit einem Nachweis, dass man die Krankheit bereits hatte, oder einem Impfnachweis, möglichst bald wieder frei reisen darf.
So wie ich halt für manche Länder eben auch gewisse Impfungen bei der Einreise nachweisen muss.

Aber für 2020 wird das nix mehr.

Blutprobe und genug Antikörper, ist der eine Weg, da muss man nichtmal an der Krankheit gelitten haben, sondern einfach Antikörper entwickelt haben.

Bis zur Impfung wird es erst 2021 werden, rascher geht das nicht.

Was noch ginge, ist dass in beiden Ländern, etwa Deutschland und der Schweiz oder auch Frankreich zugleich die Zahlen so sehr rückläufig sind, sodass die Grenzen problemlos geöffnet werden können. Reisen ist dann nur in diesem erweiterten Raum möglich.
Dies ginge sogar auch bei Flugreisen, sollten die Zahlen in Deutschland und gleichzeitig etwa Spanien so weit zurückgegangen sein, und man auch nur wirklich von einem Land in das andere reist und nirgendwo anders hin und wieder zurück.

Die Frage ist nur, ob sich die Behörden und Gesetzgeber darauf einlassen werden. Ich denke eher nein, und wenn dann nur innerhalb Europa und vielleicht und ich betone vielleicht Nordamerika da man hier auch auf ein gewisses wirtschaftliches Miteinander angewiesen ist, und nicht endlos auf Sparflamme laufen kann.

Asien, besonders China und Iran, Afrika oder Lateinamerika ist auf nächste Zeit komplett zu vergessen, da dort sicher keine verlässlichen Zahlen geliefert werden können.

[das letzte MHz]

Bei allen Bedenken bezüglich der Einschränkungen der Bewegungsfreiheit: Das besorgt mich keineswegs, nicht mal ein ganz kleines bisschen. Überhaupt nicht. Ich verstehe durchaus, dass dies verstörend wirken kann und das würde es auf mich auch, ABER NUR DANN, wenn dies politische Gründe hätte, wenn es Zerwürfnisse zwischen den Staaten gäbe, wenn man politische Gegner damit kontrollieren wollte etc. pp. Hier geht es doch aber um Infektionsschutz und den Versuch durch Einschränkungen der Bewegungsfreiheit die Verbreitung gering zu halten. Nicht alles macht im Detail Sinn, aber das kann es auch nicht. Die Verordnungen werden mit heißer Nadel gestrickt, orientieren sich an rein pragmatischen Zielen, können nicht Monate und Jahre durchdacht, ausdiskutiert, weiterentwickelt werden. Deswegen gibt es immer mal einen Punkt der für sich alleine an einer ganz bestimmten Stelle unnötig sein mag, aber eben nicht, wenn man das große Ganze im Auge behält. Vielleicht ist es kein Problem auf der Parkbank hinter dem dritten Maulwurfshügel links zu sitzen, weil dort eh niemals jemand langkommt. Es wird aber zum Problem, wenn diese Bank im englischen Garten oder am Eibsee steht und da einige tausend Menschen auf die Idee kommen hinfahren zu wollen.

Und bitte nie vergessen: Alles ist nur auf Zeit, sobald es eine wirksame Impfung gibt und zumindest die systemrelevanten Berufe, Risikogruppen und mögliche super Spreader durchgeimpft sind, gibt es die Rolle rückwärts schneller als man gucken kann. Bis dahin wird auch immer wieder nachjustiert. Wichtig ist aber, dass man Infektionsherde nicht durch touristische Unternehmungen unkontrolliert zerstreut. Jede Stadt / jeder Kreis versucht Infektionsketten versiegen zu lassen und das geht am besten, wenn nicht immer wieder alles neu gemischt wird. Gibt es in einem Kreis / einer Stadt für längere Zeit keine Neuinfektionen mehr, kann man dort örtlich sicherlich auch früher lockern als anderswo, wo noch viele neue Fälle auftreten. Damit dies aber funktioniert, ist es wichtig seinen Bewegungsradius und seine Kontakte möglichst gering zu halten. Wenn man in einen Hundehaufen tritt (Coronavirus), wird es auch nicht besser, wenn man erst durchs gesamte Haus läuft (überall hinfährt), bevor man sich den Schuh abwäscht (die Infektionsketten versiegen).

[Habakukk]

So schnell wird es nicht gehen.

Realistischerweise gibt es den Impfstoff nicht vor Frühjahr 2021. Bis dahin wird man schwere Verläufe weiterhin nicht im Griff haben. Medikamente sind eine Hoffnung, aber kein wirklicher Schutz.

Man kann das nun mit diversen Variablen durchrechnen und in jedem Fall kommt für "Kurve flach halten" eine Dauer von mindestens 2 Jahren raus, evtl. verkürzt durch die möglichen Impfungen. Kurve flach halten hieße, derzeitiger Zustand mit zeitweisen leichten, vorübergehenden Lockerungen.

Die andere Alternative ist, den jetzigen Zustand gar nicht zu lockern, eher gar zu verschärfen, um irgendwann in einen Bereich zu kommen, in dem man die Infektionsketten wieder verfolgen kann (1000 Fälle). Zusammen mit breit verfügbaren Soforttests könnte dann tatsächlich wieder ein Großteil ein normales Leben führen, nur halt nicht die Risikogruppen. Aber auch da reden wir nicht von einer Lockerung vor Sommer/Herbst.

[das letzte MHz]

Realistischerweise gibt es den Impfstoff nicht vor Frühjahr 2021.

Man muss hier auf die Begrifflichkeiten achten. Ein zugelassener Impfstoff, getestet in allen drei klinischen Phasen, Langzeitbeobachtung der Probanden (18 Monate) etc. pp. benötigt Zeit. Das geht auch in Zeiten einer Pandemie so gut wie kein bisschen schneller, weil die 12 bis 18 Monate schon am unteren Ende der Zeitskala verortet sind. ABER in Zeiten einer Pandemie kann man die klinische Testphase III bereits für Risikogruppen öffnen, in Extremfällen auch für die Gesamtbevölkerung (wie zuletzt beim Ebolaimpfstoff 2014 in Afrika). Deswegen kann es sein, dass es die ersten allgemein verfügbaren Impfungen im Herbst gibt. Es würde mich doch sehr wundern, wenn man bei SARS-CoV-2 nicht diesen Weg ginge.

[das letzte MHz]

Breaking: Boris Johnson wurde wegen Covid-19 hospitalisiert.

[Habakukk]

Gestern lief in Tagesschau 24 eine Doku von 2008 über das SARS-Virus. Sehr gruslig, die Aussagen von damals aus der jetzigen Warte zu hören.
Sinngemäß: wir hatten 2003 ziemliches Glück, dass das SARS-Virus erst ansteckend war, nachdem Symptome auftraten. Dadurch konnte es sehr schnell und gezielt eingedämmt werden. Sehr viel schlimmer wäre es gewesen, wäre es bereits vor Eintreten der Symptome zu Ansteckungen gekommen. Dann hätte es eine weltweite Pandemie gegeben.
Nun, heute sind wir an dieser Stelle...

[Thomas(Metal)]

Um einmal auf die Verwerfungen an anderer Stelle hinzuweisen: https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... erben.html
Ja, ich habe auch Anteil daran. Ich bin derzeit mit 0,0 Alkohol dabei, der Krise wegen. Zusätzliche Risikofaktoren will ich nicht.
Dennoch, und das sage ich als einer der hier in Franken gerne sein Licher trinkt (aber nicht nur!), würde auch nir etwas fehlen wenn die kleineren Brauereien weniger würden. Spätestens im Nordseeurlaub merkt man was es hier für eine tolle Vielfalt gibt.

[das letzte MHz]

Nun, heute sind wir an dieser Stelle...

Und es könnte noch sehr viel schlimmer kommen. Wenn sich die Infektiosität von SARS-CoV-2 mit der Mortalität von MERS-CoV verbünde, denn wäre das nochmal ein völlig anderes Kaliber. Auszuschließen sind solche Horrorszenarien nicht, wenn man bedenkt, dass es in nicht mal zwei Jahrzehnten drei neue humanpathogene beta-Coronaviren gegeben hat. Wer weiß, was die Zukunft da noch für unangenehme Überraschungen parat hält. Ich hoffe die Menschheit sorgt nach SARS-CoV-2 vor, indem sie bessere Pandemiepläne und Zivilschutzkonzepte entwickelt. Bei richtiger Vorsorge und rechtzeitiger Aktivierung von Notfallplänen, ließe sich Schaden (menschlich, wirtschaftlich) von vorneherein erheblich minimieren.

[Chief Wiggum]

Schlimmer geht immer.
Und ja, es wird in den nächsten Jahren sicher weitergehen und auch uns noch viel schlimmer treffen. Da hofft man ja fast auf einen grossen Kometen...

[das letzte MHz]

Da hofft man ja fast auf einen grossen Kometen...

Davor musst DU nun wirklich keine Angst haben, tief unter der Erde in deiner Kellerbehausung bekommst DU davon ja eh nichts mit