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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 08:49
von Thomas(Metal)
das letzte MHz hat geschrieben: Di 13. Sep 2022, 16:07 Bäm, die Grünen hat es voll aus der Kurve gehauen:

Union: 28 Prozent
Grüne: 20 Prozent
SPD: 19 Prozent
AfD: 13 Prozent
FDP: 6 Prozent
Linke: 5 Prozent
Die Grünen? Nun, die sind für eine der kleinen Parteien weiterhin recht hoch. Daran sollte man messen, nicht an irgendwelchen Höhenflügen vor nicht all zu langer Zeit.
Dem geneigten Beobachter wird aber vielleicht nicht ganz entgangen sein daß die FDP wieder auf die 5% und vielleicht darunter zustrebt. Das hat bezüglich möglicher Mehrheiten eine viel größere Rolle als wenn Grün bald zwischen 10 und 15% dümpeln sollte.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 08:55
von DH0GHU
Humbug.
Dass mitten in Europa 2022 wieder ein schwerwiegender Krieg herrschen würde, war bei der Bundestagswahl doch überhaupt nicht vorherzusehen. Auch die Inflation begann auf den Energiemärkten lange vor der Bundestagswahl 2021 - und auch ohne Ukraine und ohne Ampel wären in Frankreich aktuell ca. 16 GW AKW-Leistung weniger vorhanden als vor einem Jahr - und die Ausbauhemmnisse für erneuerbare Energien, die uns leider derzeit nur eine Arschbacke statt den ganzen Arsch retten, wurden vor 10 Jahren von Knallern wie Seehofer, Rösler, Altmaier und Co in die Wege geleitet - natürlich mit Duldung durch Mutti (die vieles richtig, aber in dem Punkt etwas falsch gemacht hat). bedankt euch bei denen, nicht bei der jetzigen Bundesregierung, schon gar nicht bei den Teilen der Bundesregierung, die weder damals noch heute noch in der Zeit dazwischen bundespolitische Verantwortung zu tragen hatten.

Die Probleme, die wir dabei derzeit spüren, sind eben nicht auf dem Mist der jetzigen Regierung gewachsen, allenfalls partiell auf dem von SPD (Stichwort Gas) und FDP (Stichwort Verhinderung der Energiewende).
Ich frage mich ja eher, wo wir stehen würden, wenn Kasperle wie Söder oder Laschet Kanzler geworden wären.
Ich bin ehrlich gesagt extrem überrascht, wie sehr z.B. die Grünen derzeit über ihren eigenen Schatten springen, und aus Verantwortungsbewußtsein heraus so Dinge wie Waffenlieferungen und LNG-Ausbau forcieren. Und auch die FDP ist ja nicht nur Kubicki und Lindner, Strack-Zimmermann ist aber halt leider nur zweite Reihe.
Die SPD freilich liefert ein jämmerliches Bild ab. Aber das tut sie im Grunde schon, seit Oskar mal Vorsitzender war. Schon Gas-Gerds Qualitäten waren eher zweifelhaft, und ohne den Turnschuhaußenminister wäre ja schon 2002 Schluss für ihn gewesen (zur Erinnerung: SPD -2,4%, Grüne +1,9%, CDU und Union bekamen je 38,5%, Grüne 8,6 knapp vor FDP mit 7,4%. Die rechte Hasspartei gab es damals noch nicht, und die PDS flog damals bis auf 2 Direktmandate raus).

Und glaubt hier ernsthaft jemand, eine CDU-geführte Regierung hätte jetzt irgendwo neues Gas gefunden, damit es nicht so knapp und teuer wird? Das ist doch Traumtänzerei. JEDE neugebaute Infrastruktur käme zu spät. Wir stünden mit einer unionsgeführten Regierung genau an der gleichen Stelle, an der wir heute stehen. Nur würden die Weichen komplett falsch gestellt. An unangenehmen Wahrheiten wie dem Klimawandel hat sich schließlich nichts geändert, und man kann eine große Krise nicht nachhaltig lösen, wenn man die zweite große Krise einfach ignoriert. Oder eigentlich gleich mehrere. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass es immer teurer wird, fossile Energieträger überhaupt aus dem Boden zu bekommen.
Wenn nun irgendwelche Oppositionspolitiker (was ihr Job ist) erzählen, sie könnten mit einem "weiter wie früher" (AKW, Fracking, Braunkohle etc) irgend etwas retten, dann ist das so, wie bei Unternehmen nur auf die Quartalsberichte zu schauen, aber nicht auf die Zukunftsperspektiven. Das wäre, als würde Apple seinen Gewinn nochmal steigern, indem sie komplett auf eine Entwicklungsabteilung verzichten. Das wäre ein super Quartal - aber in 2 Jahren wäre der Laden tot. Die "gute alte Zeit" mit rauchenden Schloten, staubigen Kohlekumpel, billigem Atomstrom und billigem Gas ist vorbei. Weltweit. Wer etwas anderes verspricht, lügt.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 09:23
von RF_NWD
Wenn man jetzt mal schaut, was sich seit der letzten Bundestagswahl verschoben hat, muss man auch im Hinblick auf andere Länder zumindest eines hervorheben: Die Zustimmung für die Parteien, die hinter den Sanktionen des Westen gegen Putin stehen, ist nach wie vor sehr hoch. Von 76% auf jetzt 73%.
Das Bundestagswahlergebnis war gepägt durch die Patzer und Reibereien innerhalb der Union. Das normalisiert sich jetzt wieder. Das Grundproblem bleibt, dass es für Zweierbündnisse klassischen Stils innerhalb der ehemaligen Lager nicht reicht. Rot-Grün 38% (40,5) Schwarz-Gelb 35% (35,5)
Lagerübergreifend hat Schwarz-Rot keine Mehrheit mehr 45% (49,5) Dafür jetzt aber Schwarz-Grün 49% (39%)

In der Ampel war der Spaltpilz von Anfang an angelegt. In einer Jamaika Koalition wäre es vermutlich nicht anders gewesen. Wenn man in die Zahlen des Deutschlandtrends genauer reinschaut, sieht man die Abhängigkeiten von negativen Zukunftserwartungen . Die sind bei den Wählern der FDP und den Grünen natürlich deutlich geringer als bei der AFD Klientel. Wenn Lindner, wie gestern wieder im RND Talk den Vorwurf der Gratismentalität hervorkramt und der Staat könne nicht allen helfen, hat er zwar nicht ganz unrecht, es kommt aber eben absolut kalt rüber.
Screenshot 2022-09-16 093650.png
www.tagesschau.de/inland/deutschlandtre ... -3149.html
Nikolaus Blome hat es vor ein paar Tagen auf den Punkt gebracht:
Die Deutschen sollen die Ukraine unterstützen, sie sollen Putin mit Sanktionen in die Schranken weisen, sie sollen die Freiheit also mehr lieben als das Fressen und dabei auch noch gute Europäer sein: Das ist nicht wenig verlangt. Man muss das Bröckeln der »Heimatfront« nicht beschreien, doch die nationale Einheit ist gleich dreifach bedroht in diesem Winter der Bewährung, denn drei Konflikte zerren am Zusammenhalt: die Kluft zwischen Oben und Unten, die Unterschiede zwischen Ost und West, der Konflikt zwischen Rotbraun und dem Rest.
www.spiegel.de/politik/deutschland/ener ... c46f10148b

Im Wochenrückblick von ntv wird die Union mit Merz und Söder brutal auseinandergenommen:
Es scheint, dass diese Union sich nicht entscheiden kann, ob sie einen zeitgemäßen Konservatismus entwickeln oder Reaktionäre in den Facebook-Kommentarspalten anfeuern möchte.
Ohne Anstand im Herzen und Grundgesetz im Kopf schleppt sich da eine dumpfkonservative Union in eine wackelige Zukunft, zusammengehalten nur von Alternativlosigkeit und Ressentiments, mit einer blutleeren Grundwerte-Charta in der Aktentasche. Schade: Es ist nämlich wahrlich genug Platz rechts von der Ampel.
www.n-tv.de/politik/Merz-pruegelt-bizar ... 92691.html

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 14:05
von das letzte MHz
PAM hat geschrieben: Fr 16. Sep 2022, 08:11
strade hat geschrieben: Fr 16. Sep 2022, 07:59Die Wähler hätten die Programme lesen können, offenbar war das zu viel Arbeit, obwohl es auch meist eine barrierefreie Version gegeben hatte. Es wurde bestellt, es wurde geliefert.
Das, was sich zusammenkoaliert, muss nicht zwingend den Wählerwillen abbilden. - Meine Regierung regiert jedenfalls nicht.
Man hat zwei Stimmen gehabt und es regieren drei Parteien. Insofern kann es nicht einen einzigen Wähler geben, der die Regierungskoalition in ihrer derzeitigen Form exakt so gewählt hat. Unmöglich.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 14:11
von PAM
das letzte MHz hat geschrieben: Fr 16. Sep 2022, 14:05 Man hat zwei Stimmen gehabt und es regieren drei Parteien. Insofern kann es nicht einen einzigen Wähler geben, der die Regierungskoalition in ihrer derzeitigen Form exakt so gewählt hat. Unmöglich.
Man fand seine angeblichen Mehrheiten auch so, wie man sie gerade brauchte... :sagnix:

"Wer hat uns verraten?" 🤔
"Und wer macht uns wieder frei?"

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 14:14
von das letzte MHz
Thomas(Metal) hat geschrieben: Fr 16. Sep 2022, 08:49
das letzte MHz hat geschrieben: Di 13. Sep 2022, 16:07 Bäm, die Grünen hat es voll aus der Kurve gehauen:

Union: 28 Prozent
Grüne: 20 Prozent
SPD: 19 Prozent
AfD: 13 Prozent
FDP: 6 Prozent
Linke: 5 Prozent
Die Grünen?
Ja, weil zwei Wochen vorher sah es noch so aus:
Union: 26 Prozent
Grüne: 25 Prozent

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Fr 16. Sep 2022, 16:31
von strade
Das wird noch weniger, wenn unser wirtschaftsminister sich auch noch mit China anlegt.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: So 18. Sep 2022, 19:20
von RF_NWD
Bei den 6 Wahlumfragen aus der letzten Woche gibt es doch eine recht grosse Spannweite bei den Ergebnissen:
https://www.wahlrecht.de/umfragen/

Union: 26-30%
SPD :16-20%
Grüne:19-21%
AFD : 13-14%
FDP 6-7%
Linke: 5-6%
Sonstige: 5,5 -9%

Die grosse Abweichung bei Allensbach bei den Sonstigen zugunsten der Union tanzt aus der Reihe.

Die Wahlkreisprognose von election.de sieht für NDS die SPD jetzt wieder mit Vorteilen zulasten von CDU und Grünen.
Da ist viel Unsicherheit und Bewegung aktuell drin.
https://www.election.de/cgi-bin/showforecast_ni22.pl

Auffällig in Osnabrück finde ich, dass SPD und CDU mit vielen Großplakaten für die örtlichen Bewerber auftreten.
Die SPD hat in der ganzen Stadt teilweise Plakate mit Weil durch Pistorius ersetzt. Althuismann ist auch sehr selten zu sehen. Inhaltliche Schwerpunkte sind hauptsächlich bei den Grünen zu sehen.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Di 20. Sep 2022, 16:33
von das letzte MHz
Union: 28 Prozent
Grüne: 19 Prozent
SPD: 19 Prozent
AfD: 13 Prozent
FDP: 7 Prozent
Linke: 5 Prozent
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 13. bis 19. September 2022 erhoben.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Mi 21. Sep 2022, 21:57
von Yoshi
das letzte MHz hat geschrieben: Di 20. Sep 2022, 16:33 Union: 28 Prozent
Manches muss ich nicht verstehen :rolleyes:

Wie kann man diese Partei ernsthaft in Erwägung ziehen.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Mi 21. Sep 2022, 22:02
von strade
Aus welchem Grund wird diese Splitter-Partei "Linke" immer noch erwähnt ? Es gibt Parteien mit mehr mehr %, und wer mehr wissen will , informiert sich direkt. Anders geht es ja nicht, da zensiert. Deuschland 2022.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Mi 21. Sep 2022, 22:17
von DH0GHU
strade hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 22:02 Aus welchem Grund wird diese Splitter-Partei "Linke" immer noch erwähnt ? Es gibt Parteien mit mehr mehr %, und wer mehr wissen will , informiert sich direkt. Anders geht es ja nicht, da zensiert. Deuschland 2022.
Vielleicht,
- weil sie im Bundestag und diversen Landesparlamenten vertreten ist
- einen Ministerpräsidenten stellt

...Im Gegensatz zu überbewerteten Abschaumpartein, die hoffentlich nie beweisen dürfen, dass sie zum verantwortungsbewußten Regieren zu menschenverachtend sind... Wobei ja kleine Teile der Linken (insbesondere die Ex von diesem Reichsbürger und Oskar-"Gewinnerin") ähnlich ticken :kopf:

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Mi 21. Sep 2022, 22:50
von Jubo
Ich kenne Grünenaussteiger, die haben das ganz bravourös geschafft schwarz-weiß Denkmuster abzulegen.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Do 22. Sep 2022, 04:42
von strade
@DGdingsda : Wir kennen deine Hetzparolen (Hate-Spech) gegen eine gewisse Partei nun auswändig. So schlimm finde ich die Tierschützerpartei nicht. Echt nicht.

Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Verfasst: Do 22. Sep 2022, 07:06
von Habakukk
Wenn er aber doch recht hat?