Viel interessanter Text, ich greife mal ein Teil davon auf. Ich bin weiterhin der Meinung daß man genau hier die Demokratie stärken könnte. Es ist offenbar nicht gewollt. "Fraktionszwang". Genau das schiebt das System in den Abgrund. Ein Abgeordneter darf Zweifel haben, wenn er die aber bei einer Abstimmung dann äußert ist er draußen, spätestens bei der Aufstellung für die nächste Wahl.
Ich hätte es schon nach der Bundestagswahl gerne gesehen wenn man eben mit einer Minderheitsregierung _auch_ das Parlament und damit die Demokratie gestärkt hätte. Das funktioniert in anderen Ländern auch, warum soll es bei uns nur immer mit "Durchregieren" egal von wessen Seite funktionieren? Die Mehrheitsverhältnisse in Thüringen lassen nichts anderes zu als eine Minderheitsregierung, egal von welcher Seite. Nach meiner Einschätzung wird das auch nach einer Neuwahl nicht anders werden. Übrigens: Man muß nicht "dem Gegner" zustimmen. Man könnte sich auch enthalten wenn man damit sein Gesicht nicht verliert.
Ganz abgesehen davon wäre mir grundsätzlich ein Wahlrecht sehr genehm wie ich es bei der bayerischen Kommunalwahl vorfinde. Dort darf man kumulieren und panaschieren . Wem das alles zuviel ist, der kann weiterhin seine Liste wählen. Ein positiver Nebeneffekt wäre: Es gäbe keine Überhangmandate, da man gewissermaßen Erst- und Zweitstimme miteinander verschmilzt. Auch die Parteien sind ausgehebelt, der Wähler kann auch Bewerber vom hinteren Listenplatz nach vorne holen. So könne man mehr Demokratie wagen mit mündigen Abgeordneten, die ihrem Gewissen verpflichtet sind.