Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

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zerobase now
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von zerobase now »

das letzte MHz hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 15:23 Ramelow müsste eigentlich die Größe besitzen nach diesem Desaster nicht erneut anzutreten, alles andere wäre an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Immerhin ist die Linke mit Ramelow als Spitzenkandidaten zur stärksten politischen Kraft geworden, wenn auch mit weniger Stimmen als bei der vorletzten Wahl. Offenbar ist er immer noch einer der beliebtesten Politiker im Land. Von daher sehe ich da jetzt nicht, warum er nicht mehr antreten soll. Wer soll es denn sonst machen? So viel gutes Personal haben die Parteien ja leider nicht.
Chief Wiggum hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 13:51
Es waren damals knapp 73 Stimmen, die der FDP über die 5% Hürde und damit in den Landtag verholfen hatten.
Genau darauf wollte ich hinaus.
das letzte MHz
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

zerobase now hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 15:54
das letzte MHz hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 15:23 Ramelow müsste eigentlich die Größe besitzen nach diesem Desaster nicht erneut anzutreten, alles andere wäre an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Immerhin ist die Linke mit Ramelow als Spitzenkandidaten zur stärksten politischen Kraft geworden, wenn auch mit weniger Stimmen als bei der vorletzten Wahl. Offenbar ist er immer noch einer der beliebtesten Politiker im Land. Von daher sehe ich da jetzt nicht, warum er nicht mehr antreten soll. Wer soll es denn sonst machen? So viel gutes Personal haben die Parteien ja leider nicht.
Ganz einfach: Er hat es nicht geschafft sich innerhalb von drei Wahlgängen im Parlament zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen. Das passiert ab und an (siehe Heide Simonis) und ist für Politiker ein eindeutiges Zeichen, dass man nicht mehr haltbar ist. In der Regel zieht man sich dann aus der aktiven Politik zurück. Dies gebietet zumindest der Anstand.
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Radio Fan
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Radio Fan »

Mal ein wenig zur Auflockerung:
Rainald Grebe zu Thüringen :D https://youtu.be/Neq1R37c_bI

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Chris_BLN
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Chris_BLN »

Ramelow hat in Thüringen eine sehr unaufgeregte, angenehme Sachpolitik gefahren und einiges zukunftsfähiges und "zukunftsnötiges" erreicht (gemessen an Maßstäben, die man in funktionierenden Zivilgesellschaften anlegen würde). Ramelow war auch nach draußen "vorzeigbar" im angenehmen Sinne. Ich habe da seit 1990 keinen besseren "Landesvater" erlebt. Einen seiner Vorgänger hatte ich auch mal bei einem Besuch unserer Firma aus nächster Nähe - ein hochgradig unangenehmer Machtmensch, wirkte wie benebelt vor Gier auf mich. Und was in den 90er Jahren aus den oberen politischen Kreisen in Thüringen an Arroganz und Verachtung gegenüber jenen, die zivilgesellschaftlich engagiert sind, kam, daran möchte ich mich gar nicht mehr erinnern wollen. Wer damals im DT64-Umfeld unterwegs war, weiß, was ich meine. Wer sich für Umweltschutz und auch "Menschenschutz" (vor Verkehrslärm beispielsweise) einsetzte, hat ähnliche Erfahrungen sammeln können. Wer gar darauf hinwies, dass das Land ein rechtes Problem hat, hatte sich in den 90er Jahren beinahe den Status "Mensch" verwirkt. Das Problem war freilich trotzdem da.

Ich halte Ramelow anhand seiner Taten, anhand seines Wirkens für einen anständigen Menschen. Problem: in Thüringen sind in der Bevölkerung gemessen am bundesweiten Zustand sehr viele "unanständige" Menschen - bitte dazu auch mal den jährlich erscheinenden wissenschaftlich begleiteten "Thüringen-Monitor" anschauen. Thüringen hat viele Menschen, mit denen man auch auf internationalem Maßstab keine gute Zukunft gestalten könnte: Rassisten, Nationalisten, Naturgesetz-Leugner, paranoide Verschwörungs-Theoretiker. Ich würde sowas nicht behaupten, wenn ich den rassistisch-nationalistischen Konsens nicht aus meiner eigenen thüringer Verwandtschaft kennen würde. Die väterliche Linie ist da genau so drauf (eine Mischung aus Wehleidigkeit, Opferrolle, "wir sind besser als alle anderen"-Gefühl, Hass, Sozialneid und purem Entsetzen angesichts der Tatsache, dass es außer ihnen noch weitere Menschen auf diesem Planeten gibt) und der Kontakt u.a. auch deswegen weg. Im geschäftlichen Kontakt nach Thüringen habe ich auch Dinge, die ich von Kontakten nach Süd- oder Westdeutschland oder in die Schweiz nicht kenne. Nun sind das gemessen an der Zahl der Menschen und der Zahl der möglichen Kontakte freilich nur Einzelfälle, aber die sind auffällig häufig. Und verirre ich mich mal nach Thüringen, ist zumindest dort, wo ich dann unterwegs bin, das Straßenbild und das fühlbare gesellschaftliche Klima auch sehr verstörend für mich.

Das ganze hat eine lange Tradition und ist kein Produkt der vergangenen 5 Jahre. Schon in den 90er Jahren war es völlig normal, gesagt zu bekommen, "eigentlich müsste man dich umbringen, du bist ja eine 'Zecke', aber du bist ja unser Nachbar". Und in den 80er Jahren (ja, in tiefster DDR) war der Hitler-Kult in so manchen Elternhäusern auch unübersehbar, denn Kinder trugen das freilich irgendwann doch stolz nach außen. Hatte da einige entsprechende Begegnungen, bis in die frühen 1980er Jahre zurück.

Wenn also ein (für mich) anständiger Mensch wie Ramelow von einem Machtbündnis unanständiger Menschen beiseite geschoben wird, spricht das für mich zumindest nicht gegen Ramelow, sondern gegen diejenigen, die ich dann also auch als "unanständig" bezeichne. Das Spiel, das wir gerade beobachten dürfen, hat seine Ursache in der Zukunftsverweigerung zahlenmäßig für Wahlausgänge relevanter Teile der Thüringer Bevölkerung. Seit dem vermeintlichen "Tabubruch" gestern dürften einige weitere Klarheiten bestehen. Und sollte es zu Neuwahlen kommen, wage ich keine Prognose, wem das dann dienen wird. Ich könnte mir durchaus auch die AfD auf Platz 1 vorstellen in Thüringen. Es wäre kein "Schock", es wäre eine Wiederspiegelung der gesellschaftlichen Realitäten in vielen thüringer Regionen.
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von ulionken »

zerobase now hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 15:54
Immerhin ist die Linke mit Ramelow als Spitzenkandidaten zur stärksten politischen Kraft geworden, wenn auch mit weniger Stimmen als bei der vorletzten Wahl. Offenbar ist er immer noch einer der beliebtesten Politiker im Land. Von daher sehe ich da jetzt nicht, warum er nicht mehr antreten soll. Wer soll es denn sonst machen? So viel gutes Personal haben die Parteien ja leider nicht.
Das mit den "weniger Stimmen" ist nicht richtig. Woher stammt die Information?

Die Linke hat bei der Landtagswahl 2019 343780 Stimmen auf der Landesliste erhalten (31.0%). In 2014 waren es nur 265428 Stimmen (28.19%). Quelle: Wikipedia. Sie hat also in der Stimmenzahl und im Stimmenanteil zugelegt. Ich bin kein Wähler der Linken, aber finde Diskussionen mit falschen Fakten ziemlich störend.

Der Stimmenanteil ist kein Garantiebrief für das Amt des Ministerpräsidenten, und ich finde es auch legitim, dass andere Parteien Gegenkandidaten aufstellen. Inakzeptabel finde ich, dass Kemmerich die Wahl angenommen hat, als er erkannt haben muss, dass er mit Hilfe einer Rechtsaussenpartei gewonnen hat, deren Führungspersonal in Thüringen man ungestraft als F*******n bezeichnen kann. Vielleicht hat er im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst, als es um die Methoden ging, mit denen die Nazis vor 90 Jahren an die Macht gekommen sind. :verrueckt:

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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

ulionken hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 17:35Inakzeptabel finde ich, dass Kemmerich die Wahl angenommen hat, als er erkannt haben muss, dass er mit Hilfe einer Rechtsaussenpartei gewonnen hat
Und die Kommunisten / Sozialisten sind Menschenfreunde gewesen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche_Säuberungen

https://de.wikipedia.org/wiki/Todesopfe ... iner_Mauer

https://www.deutschlandfunk.de/das-ende ... _id=258376

https://www.mdr.de/nachrichten/osteurop ... u-100.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_ ... _Juni_1953

usw. usf.

Es ist nach wie vor völlig unbegreiflich, warum die SED bzw. Nachfolgerpartei nicht mit der Wiedervereinigung verboten wurde. Was macht Die Linke besser als die AfD?
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von iro »

das letzte MHz hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 18:07 Es ist nach wie vor völlig unbegreiflich, warum die SED bzw. Nachfolgerpartei nicht mit der Wiedervereinigung verboten wurde. Was macht Die Linke besser als die AfD?
Dann hättest Du aber ebenfalls CDU und FDP, die ebenfalls Nachfolgeparteien von DDR-Blockparteien sind und auch das jeweilige Parteivermäögen samt Mitgliedern übernommen haben, auch verbieten müssen. Die Linke hat heute vermutlich deutlich weniger ex-Stasi-Mitarbeiter in ihren Reihen als die AfD...
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

Und schon wieder die übliche Relativierung um von der historischen Schuld der Kommunisten & Sozialisten abzulenken :rolleyes:
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von ulionken »

das letzte MHz hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 18:07 Es ist nach wie vor völlig unbegreiflich, warum die SED bzw. Nachfolgerpartei nicht mit der Wiedervereinigung verboten wurde. Was macht Die Linke besser als die AfD?
Dann hätte man am besten gleich auch die Nachfolgeparteien der "Blockflöten" verboten, die in der SED-Diktatur genauso mitgemacht haben...

Nach meiner Ansicht haben sich die Linken von ihrer SED-Vergangenheit glaubwürdig distanziert. Ihre aktuelle Politik teile ich nicht, aber das ist doch nicht mehr die der SED! Im Gegensatz dazu vertritt die AfD Einstellungen, die nicht mal deren eigene Mitglieder und Abgeordnete von denen der Nazis auseinder halten können: https://www.zdf.de/politik/berlin-direk ... n-100.html
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

ulionken hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 18:28Dann hätte man am besten gleich auch die Nachfolgeparteien der "Blockflöten" verboten, die in der SED-Diktatur genauso mitgemacht haben...
Nur mal Interessehalber: Steht das in einem Agitationsleitfaden der Linken, wie man am besten mit unliebsamer Kritik an der Vergangenheit umgeht oder ist das reiner Zufall, dass seit Jahren immer genau so von allen möglichen Leuten auf derartige Anmerkungen reagiert wird :sagnix:

Besonders perfide ist ja, dass man der AfD als Parteineugründung eine historische Schuld andichten will, während man als SED Nachfolger sich selber einen moralischen Persilschein ausstellt. In der DDR nannte man diese Methodik Zersetzung :rolleyes:
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Jens1978 »

Das ist doch alles eine Farce ...Befremdlich finde ich immer den Vorwurf, dass es genauso sei, wie damals in der 1930er Jahren, als die NSDAP gewählt wurde. Nein, das ist nicht! Hier wurde die FDP gewählt, nicht die AfD. Jeder, der diesen Vergleich anstrengt, der sagt, dass die FDP = NSDAP wäre. Ehrlich gesagt finde ich das ein ganz schön dreistes Stück. Wenn die AfD keine demokratische Partei wäre, dann könnte man sie über rechtliche Mittel verbieten. So lange dies nicht der Fall ist, ist sie als demokratische Partei einzustufen. Ich finde es wirklich eine perfide Angelegenheit, jetzt auf Neuwahlen zu drängen. Was soll denn da rauskommen? Alle AfD Wähler fühlen sich bestätigt und sämtliche noch zweifelnde Personen treibt man so in die Hände der AfD. Toll, ganz toll. Es ist einfach nur dumm, anderen permanend seinen eigenen Willen aufdrücken zu wollen. Deutschland wird immer mehr so, wie es die DDR mal war. Genauso der ganze Hass gegenüber Politkern. Als gegen Lübke und andere Politiker von Rechten vorgegangen wurde, haben sich alle aufgeregt und beschwert. Zu recht, ja. Aber das jetzt ein FDP Politker sowie dessen Familie von LInken attakiert wird. Klar, dass ist alles für die freiheitliche Ordnung und Demokratie. Nein, ist es nicht! Das ist Selbstgerechtigkeit und Selbstjustiz! Das ist immer noch in D verboten. Und zwar für alle. Meiner Meinung nach schadet das gesamte Verhalten aller(!!!) Parteien der Demokratie und zwar tiefgreifender als viele denken mögen. Denn nach der ganzen Logik der letzten Tage dürfte kein einziges Gesetz, keine einzige Abstimmung, keine einzige Regelung mehr in Kraft treten, an welcher nachweislich irgendein AfD Politker positiv zugestimmt hat. Und jetzt? Lassen sich alle Parteien so leicht vor sich hertreiben? Das kann doch alles nicht wahr sein. Meiner Meinung nach hätte der FDP Ministerpräsident sein Kabinett aus Mitgliedern aller Parteien bestimmen können. Was wäre denn falsch daran, wenn es nur CDU, SPD und FDP Minister in Thüringen gegeben hätte? Verstehe ich nicht. Bodo Rameloh finde ich auch sehr sympathisch, kommt auch hier ausm Norden, aus Osterholz-Scharmbeck. Aber wenn es den Politikern wirklich um das Wohl der Bevölkerung ginge, dann würden sie sich nicht andauernd um sich selbst kümmern. Einfach nur peinlich. Genauso die Sprüche von AKK, die alle Mitglieder auf Linie bringen will, so dass diese abstimmen, wie es die Parteiführung will. Ähmm geht's noch? Jeder Abgeordnete ist nur seinem Gewissen verpflichtet und niemand anderem. Das ist erst ein Schauspiel ... So wird perfekt die Demokratie konsequent kaputt gemacht. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Ach ja: Auf Linie bringen ... das hatten wir schonmal ... bei Hitler, bei Erich bzw. bei der SED ähm PDS ähm Die Linke .... oh bei der Linken ... na da schau mal einer an ... bei der Linken ... :gruebel: :eek: :confused: :rolleyes:
Wenn wir Pech haben, wird die AfD nach einer Neuwahl die stärkste Kraft. Ganz toll gemacht. Und dann? Möchte man dann die Bevölkerungsteile, die AfD gewählt hat ausweisen, weil sie nicht demokratiekonform abgestimmt haben, oder wie, oder was? Man, einfach mal nachdenken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass rund 25% Nazis in Thüriungen sind. Viele davon haben einfach "die Schnauze voll". Aber anstatt nach den Gründen zu suchen und vor allem dem abzuhelfen, werden diese versucht niedergemacht zu werden. Das hat noch nie funktioniert, weder bei den Rechten (Nazis) noch bei den Linken (Ostblock).
Was wäre eigentlich, wenn bei der nächsten Wahl der Ministerpräsident zu 100% aller Landtagsabgeordnetet gewählt wird ... also auch 100% AfD ... auch wieder Rücktritt, Neuwahl ... die AfD hat es wirklich leicht, alles kaputt zu machen :( :heul:
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Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

Ramelow hat Thüringen mehr genutzt als geschadet. Ich habe seine besonnene politische Hand wahrgenommen. Und ich sehe mich selbst eher nicht links orientiert.

Eine historische Schuld haben vorherige Generationen. Nicht die derzeit noch lebenden Generationen. Ihnen kann man allerdings die Verantwortung für die jetzige politische Entwicklung anhängen und erwarten, dass sie die Fehler ihrer Ahnen nicht ein weiteres Mal machen. Und trotzdem ich nicht links orientiert bin trage ich die Überzeugung, dass wir nicht auf jedem Kriegsschauplatz dieser Welt mitspielen müssen. Die NATO-Mitgliedschaft zwingt uns viel auf und für meine Überzeugung oft zu viel. Dennoch würde ich kein Bundesheer aufgeben wollen, diese Kräfte aber der Sicherung unseres Landes widmen. Ganz klar zur Landesverteidigung, allerdings auch zur Abwehr von Gefahren gegen die Bevölkerung. Unkompliziert sollte es möglich sein, schnell die Unterstützung unserer Berufsarmee im Katastrophenfall bekommen zu können. Gleich ob Waldbrand, Hochwasser oder extremer Schneefall, der Orte von der Außenwelt abschnitt.


In Thüringen deutet sich also eine Auflösung eines noch nicht einmal angetretenen Landtages an. Nächster Schritt wäre eine Neuwahl. Und von der nehme ich an, dass sie anders ausfällt als die letzte.
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

Jens1978 hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 19:49Denn nach der ganzen Logik der letzten Tage dürfte kein einziges Gesetz, keine einzige Abstimmung, keine einzige Regelung mehr in Kraft treten, an welcher nachweislich irgendein AfD Politker positiv zugestimmt hat.
Es ist ja alles noch viel, viel perfider, denn es war ja eine geheime Wahl und niemand weiß, wie der andere gestimmt hat und selbst wenn jemand offen sagt, wie er abgestimmt hat, weiß niemand, ob dies auch stimmt. Das hindert aber rot-rot-grün nicht daran einfach zu unterstellen, wie wer gewählt hat und basierend auf einer bloßen Unterstellung, für die es keine Beweise gibt, auch noch entsprechend Konsequenzen zu fordern. Wenn etwas zutiefst ANTIDEMOKRATISCH ist, dann dieses Verhalten :kopf:
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von ulionken »

@PAM: Der Landtag und die Landesregierung haben allerdings in Sachen NATO und Armee keine Möglichkeit, mitzubestimmen. Das ist Bundesangelegenheit.
PAM hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 20:06 In Thüringen deutet sich also eine Auflösung eines noch nicht einmal angetretenen Landtages an. Nächster Schritt wäre eine Neuwahl. Und von der nehme ich an, dass sie anders ausfällt als die letzte.
Warum sollte sie grundsätzlich anders ausfallen? Die Gräben scheinen eher tiefer zu werden, und ein Resultat "Linke +AfD" > 50% dürfte wegen der starken Polarisierung erneut rauskommen.

Ich persönlich würde jetzt wohl auswandern, wenn ich dort wohnen würde. In solch einem traurigen politischen Klima ohne Aussicht auf Besserung mag ich einfach nicht leben.

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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

Na jetzt dreht rot-rot-grün völlig am Rad:
Linke, SPD und Grüne erhöhen den Druck auf Thüringens Ministerpräsident Thomas Kemmerich. Kemmerich solle unverzüglich zurücktreten oder die Vertrauensfrage stellen, heißt es seitens der drei Fraktionen.

[...]

Weiter erwarten sie von CDU und FDP, bei einer weiteren Ministerpräsidentenwahl im Landtag "die Wahl von Bodo Ramelow aktiv zu ermöglichen".
https://www.mdr.de/thueringen/ministerp ... r-100.html

Das ist eine derart absurde Demokratievorstellung, dass man nur noch lachen kann :joke: :verrueckt:
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