Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

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Habakukk
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Habakukk »

Als Spahn erstmals davon erzählt hat, klang das aber nicht danach, als würde er eigentlich was ganz anderes wollen, sondern eher, als wolle er damit noch paar Sympathiepunkte sammeln.
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PAM
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

Habakukk hat geschrieben: Sa 6. Nov 2021, 22:21 Als Spahn erstmals davon erzählt hat, klang das aber nicht danach, als würde er eigentlich was ganz anderes wollen, sondern eher, als wolle er damit noch paar Sympathiepunkte sammeln.
Er hätte sich angesichts seines bevorstehenden Amtsendes dazu auch keine Aussage treffen können.
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Thomas(Metal)
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Thomas(Metal) »

das letzte MHz hat geschrieben: Sa 6. Nov 2021, 22:20 Atomkraft ist so lange sexy, bis mal ein AKW in die Luft geht. Wir können uns das weder in Deutschland noch Europa leisten, wir sind auf engem Raum viel zu dicht besiedelt. Und dafür, dass das nur einmal in einer Million Jahren passieren soll, ist das in den letzten Jahrzehnten ein bisschen zu häufig passiert (Majak, Sellafield, Three Mile Island, Tschernobyl, Fukushima)
Ein Ausstieg bringt nichts wenn im Schutzbereich die anderen genauso weitermachen und die Anlagen einerseits die eigenen Standards unterlaufen und andererseits man darüber Leistung bezieht. Nicht vergessen: Es ist ein Verbundnetz. Damit hängt man auch am unsichersten AKW und auch am dreckigsten Kohlekraftwerk.
Was die Unfälle betrifft: Man sollte auch beachten was los war. Über Majak weiß ich zu wenig, Sellafiled sollte man direkt als Windscale nennen was dem Kernwaffen-Wahn geschuldet war. Man wollte Plutonium. Fukushima war ein Planungsfehler der bekannt war. Tschernobyl läßt mich aber noch immer aufhorchen. Das war, trotz daß das "die (bösen?) Russen" waren, menschliches Versagen. Es hätte auch mit deren (!) Maßstäben nie (!) passieren dürfen. Ohne Zweifel: Eine Schwachstelle!
Ich bin für den Ausbau der erneuerbaren inklusive des Netzes. Opfer werden gebracht werden müssen. Wenn es eine Hochspannungstrasse ist: Da haben andere mehr daran zu tragen. Mein Großvater hat wegen des noch immer so gloreichen Stein(!)kohlebergbaus im Ruhrgebiet sein Haus wegen Bergschäden aufgeben müssen. Wir werden für die Schäden der Kohle sehr lange zu zahlen haben. Wenn man die Pumpen abstellt, "Ewigkeitsaufgabe", sollte klar sein welche Seenlandschaft es gibt. Ich will die AKW nicht schönreden und weder als Lösung, noch auf lange. Man sollte aber sehen was los ist. Bayern hat den Strom laut SZ aus 50% Erneuerbare und 30% Kernkraft. Es sind ganze zwei AKW.
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das letzte MHz
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 6. Nov 2021, 23:10
das letzte MHz hat geschrieben: Sa 6. Nov 2021, 22:20 Atomkraft ist so lange sexy, bis mal ein AKW in die Luft geht. Wir können uns das weder in Deutschland noch Europa leisten, wir sind auf engem Raum viel zu dicht besiedelt. Und dafür, dass das nur einmal in einer Million Jahren passieren soll, ist das in den letzten Jahrzehnten ein bisschen zu häufig passiert (Majak, Sellafield, Three Mile Island, Tschernobyl, Fukushima)
Ein Ausstieg bringt nichts wenn im Schutzbereich die anderen genauso weitermachen und die Anlagen einerseits die eigenen Standards unterlaufen und andererseits man darüber Leistung bezieht. Nicht vergessen: Es ist ein Verbundnetz. Damit hängt man auch am unsichersten AKW und auch am dreckigsten Kohlekraftwerk.
Was die Unfälle betrifft: Man sollte auch beachten was los war. Über Majak weiß ich zu wenig, Sellafiled sollte man direkt als Windscale nennen was dem Kernwaffen-Wahn geschuldet war. Man wollte Plutonium. Fukushima war ein Planungsfehler der bekannt war. Tschernobyl läßt mich aber noch immer aufhorchen. Das war, trotz daß das "die (bösen?) Russen" waren, menschliches Versagen. Es hätte auch mit deren (!) Maßstäben nie (!) passieren dürfen. Ohne Zweifel: Eine Schwachstelle!
Ich bin für den Ausbau der erneuerbaren inklusive des Netzes. Opfer werden gebracht werden müssen. Wenn es eine Hochspannungstrasse ist: Da haben andere mehr daran zu tragen. Mein Großvater hat wegen des noch immer so gloreichen Stein(!)kohlebergbaus im Ruhrgebiet sein Haus wegen Bergschäden aufgeben müssen. Wir werden für die Schäden der Kohle sehr lange zu zahlen haben. Wenn man die Pumpen abstellt, "Ewigkeitsaufgabe", sollte klar sein welche Seenlandschaft es gibt. Ich will die AKW nicht schönreden und weder als Lösung, noch auf lange. Man sollte aber sehen was los ist. Bayern hat den Strom laut SZ aus 50% Erneuerbare und 30% Kernkraft. Es sind ganze zwei AKW.
Einer muss ja mal den Anfang mit dem Ausstieg machen und das sind eh nicht wir. Da waren unsere Nachbarn wie Österreich und Italien schon viel weiter. Davon mal abgesehen: Wenn wir unsere Reaktoren weiter betreiben oder gar neue bauen, werden die altbekannten Lieblinge (Tihange, Cattenom, Temelin usw. usf.) keine Sekunde eher vom Netz genommen. Und was Planungsfehler anbelangt: Mülheim-Kärlich ist doch auch ans Netz gegangen, was läuft bei uns besser? Davon mal abgesehen: Vor einer terroristischen Attacke ist kein Kernkraftwerk der Welt sicher.
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Thomas(Metal)
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Thomas(Metal) »

das letzte MHz hat geschrieben: Sa 6. Nov 2021, 23:54 Einer muss ja mal den Anfang mit dem Ausstieg machen und das sind eh nicht wir. Da waren unsere Nachbarn wie Österreich und Italien schon viel weiter. Davon mal abgesehen: Wenn wir unsere Reaktoren weiter betreiben oder gar neue bauen, werden die altbekannten Lieblinge (Tihange, Cattenom, Temelin usw. usf.) keine Sekunde eher vom Netz genommen. Und was Planungsfehler anbelangt: Mülheim-Kärlich ist doch auch ans Netz gegangen, was läuft bei uns besser? Davon mal abgesehen: Vor einer terroristischen Attacke ist kein Kernkraftwerk der Welt sicher.
Unsere Lieblinge würde ich nun losgelöst von unserem Verhalten sehen. Wir können hier nicht beeindrucken. Es ist schlicht uninteressant wie gut oder gar wie sicher unsere Kraftwerke sind. Da sollte man von den Erwartungen runterkommenn. Unstrittig ist auch, daß ich anstelle der drei dann lieber Biblis, Grafenrheinfeld und Philippsburg lieber am Netz sehen würde.
Mülheim-Kärlich war am Netz. Aber man hatte es abgeschaltet obwohl jeder Japaner uns dafür den Zeigefinger an den Kopf gezeigt hätte. Insofern: Doch, da läuft was anders.
Was das ultimative menschliche Versagen betrifft: Ja, da ist niemand sicher. Niemals. Und dennoch toleriert man weiterhin den offensichtlichen Zugang von Gefahrenträger zu unserer offenen (! nicht falsch verstehen, die soll bitte grundsätzlich so bleiben) Gesellschaft sogar in großer Anzahl sogar von außen, völlig ungeprüft :sneg:
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

Thomas(Metal) hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 00:10Unsere Lieblinge würde ich nun losgelöst von unserem Verhalten sehen. Wir können hier nicht beeindrucken. Es ist schlicht uninteressant wie gut oder gar wie sicher unsere Kraftwerke sind. Da sollte man von den Erwartungen runterkommenn.
So war es ja auch gemeint, es spielt keine Rolle, ob wir Atomstrom aus Tihange, Cattenom oder Temelin beziehen oder selber Atomstrom exportieren: Die Reaktoren bleiben am Netz. Der Gedanke, wir bauen uns möglichst sichere Atomkraftwerke und die Nachbarländer nehmen ihre Schrottmeiler vom Netz und kaufen stattdessen bei uns, wird nicht aufgehen. Dann hat man die Schrottmeiler und zusätzlich unsere AKWs. In Summe also noch mehr Risiko.
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von ulionken »

Wenn man für die Risikobewertung von AKWs die gleichen Kriterien anlegen würde wie für andere Industrieanlagen, dann hätte kein AKW in unseren dicht besiedelten Ländern eine Chance auf eine Betriebsbewilligung. Die Tragweite eines Unfalls (im worst case ganze Landstriche auf unabsehbare Zeit unbewohnbar) ist extrem hoch, und auch bei bester technischer Absicherung bringt man die Wahrscheinlichkeit nie auf Null (menschliches Versagen, Sabotage / Anschlag). Bei einer anderen Industrieanlage, bei der man feste Abfälle ohne konkretes Entsorgungskonzept irgendwann irgendwo zu deponieren gedenkt, würde einen die Genehmigungsbehörde auslachen und umgehend nach Hause schicken.

Wenn die Grünen wirklich Eier in der Hose hätten, dann wären sie konsequent und würden durchsetzen, dass man von AKW-Betreibern wie der französischen EDF keinen Strom mehr beziehen darf. Dann müssten sie allerdings auch die Frage beantworten, was bei einer Flaute der Erneuerbaren (etwa bei stabiler Hochnebellage im Winter ohne Wind) zum Füllen der Stromlücke passieren soll.

73 de Uli
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PAM
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

Uli, das ist leider Wunschdenken. Es ist auch jetzt nicht möglich, dass sich dieses Land elektrisch selbst versorgt - gleich aus welcher Energieform. Der Energiezufluss aus Nachbarländern ist hoch und wird weiter steigen, wenn hierzulande weitere Kraftwerke abgeschaltet werden. Das europäische Strom-Verbundnetz setzt eigentlich eine ausgeglichene Stromerzeugung in seinen Mitgliedsländern voraus und sollte lediglich zeitweise lokalen Mehrbedarf decken können. Weitere Aufgabe war und ist die gegenseitige Stabilisierung der Netze. Das wird um so wichtiger, je mehr aus witterungsabhängiger Stromerzeugung wie z. B. Photovoltanik und Windkraft kommt.

Künftige Szenarien rechnen offenbar sehr häufig mit einem Rückgang des Elektroenergiebedarfs im Binnenland oder zumindest keiner Zunahme. Um wenigstens letzteres anzustreben müsste ein Strich unter individuelle Elektromobilität gezogen werden - statt heute mit Subventionen die Elektroenergiekrise der nächsten Dekade zu treiben. Mit der eingeläuteten dramatischen Verteuerung aller Energieformen - einschließlich der Elektroenergie - wird man energiehungrige Industriesparten mittelfristig vergraulen - sie gehen dann ins Ausland oder geben ihr Geschäft ganz auf.

Dennoch werde ich es wohl noch erleben, dass man wieder kleinzellig Regionen per Lastabwurf freischaltet, wenn der Elektroenergiebedarf kurzfristig nicht zu befriedigen ist. Möglicherweise gibt es Strom auch wieder auf Zuteilung, d. h. abwechselnde zeitweise Abschaltung nach Plan, um die Gesamtlast zu deckeln?
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strade
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von strade »

@Uli : Genau darüber habe ich mich vor einigen Tagen mit einer Grünenden unterhalten. Sie sagte mir, dass Deutschland jetzt schon durch die Propeller in der Landschaft so viel Strom produziert, so dass davon reichlich ans Ausland verkauft wird. Auf meine Frage, ob sie mir da einen Link oder so nennen könnte, verneinte sie und sagte "da musst du mal im Netz schauen, da gibt es viele Beiträge zu diesem Thema." Zudem erfuhr ich vo ihr, dass die Aussage, dass wir im Falle einer Abschaltung unserer Kraftwerke den Strom aus Frankreich beziehen müssten, aus rächten Ecken kommen würde, das wären die üblichen Aussagen der Populisten um Stimmung gegen Windenergie zu machen.
Da konnte ich nur noch die AHA-Regel befolgen : Abstand nehmen, Hand an die Stirn und "Autsch" rufen.
pomnitz26
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von pomnitz26 »

Ich halte den vorgeschobenen Chipmangel bei VW gar nicht für unpassend. So kann man sich Stück für Stück weiter aus Deutschland zurück ziehen. Wer braucht noch Wolfsburg wenn der böse Klima Chinese das sowieso viel günstiger erledigt? So kann man außerdem auf Energieeinsparungen im Unternehmen verweisen. So werden es viele Unternehmen machen, besser wie jetzt geht gar nicht. Nachwuchs scheint sowieso keiner in Sicht.

Harald Lesch sagte wenn die Menschheit weiter so in ihrem Energiewachstum steigt hat die Erde in 800 Jahren die Leuchtkraft der Sonne erreicht. Wie das alles mit grüner Energie bewerkstelligt werden soll konnte er auch nur unter Utopie abtun. Wir sind und bleiben die schlimmsten Raubtiere dieser Erde. Die Natur kann uns selbst mit Corona kaum messbar zurück schlagen.

So genießt jeden Tag.

Zum Beitrag von Straße meine ich leider scheinen viele Politiker auch nicht mehr zwischen Wahrheit und Fake News zu unterscheiden. Ich möchte niemanden zu nahe treten aber es fehlt sicher doch oft am Verständnis oder gar Verstand.
ulionken
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von ulionken »

PAM hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 10:02 Uli, das ist leider Wunschdenken. Es ist auch jetzt nicht möglich, dass sich dieses Land elektrisch selbst versorgt - gleich aus welcher Energieform. Der Energiezufluss aus Nachbarländern ist hoch und wird weiter steigen, wenn hierzulande weitere Kraftwerke abgeschaltet werden. Das europäische Strom-Verbundnetz setzt eigentlich eine ausgeglichene Stromerzeugung in seinen Mitgliedsländern voraus und sollte lediglich zeitweise lokalen Mehrbedarf decken können. Weitere Aufgabe war und ist die gegenseitige Stabilisierung der Netze. Das wird um so wichtiger, je mehr aus witterungsabhängiger Stromerzeugung wie z. B. Photovoltanik und Windkraft kommt.
Es ist schon klar, dass wir im europäischen Stromverbund hängen und gerade mit dem steigenden Anteil von Erneuerbaren zwingend auf diesen Verbund angewiesen sind. Das braucht übrigens einen Ausbau der Stromtrassen, auch wenn das vor Ort sicher mindestens so "beliebt" ist z. B. Windräder. Man könnte theoretisch EDF & Co aus dem Verbund aussperren, de facto ist das weder politisch möglich noch (mangels Alternativen) sinnvoll. Ich mache mir die Forderung auch nicht zu eigen, aber das Abstellen der AKWs im eigenen Umfeld bei gleichzeitigem Bezug von AKW-Strom aus dem Nachbarland ist schon irgendwie inkonsequent nach dem Motto "aus dem Auge, aus dem Sinn".

Hier in der Schweiz macht man sich gerade Sorgen, aus dem europäischen Stromverbund ausgeschlossen zu werden, weil man die Verhandlungen zu einem Rahmenabkommen mit der EU abgebrochen hat. Ich denke, die Eidgenossen müssen sich in der Beziehung keine Sorgen machen, denn die vielen Talsperren sind riesige Energiepuffer, auf die die EU-Nachbarn nicht verzichten werden.

73 de Uli (aus dem Zug beim Sonntagsausflug zum Genfersee ;))
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

ulionken hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 09:38Die Tragweite eines Unfalls (im worst case ganze Landstriche auf unabsehbare Zeit unbewohnbar) ist extrem hoch
Es gibt Simulationen für Mitteleuropa und wenn das Wetter entsprechend ist, kann im schlimmsten Fall eine 250 Kilometer lange Keule vom havarierten Atomkraftwerk ausgehend eine rote Zone werden, also muss binnen 24 Stunden evakuiert werden und von da an unbewohnt bleiben (wegen Caesium-137 und Strontium-90). Im mehr oder minder günstigsten Fall wäre es eine 70 Kilometer Keule. Dazu kommt ein 30 Kilometer Radius als Sperrzone um ein AKW, wegen des Plutonium-241 Fallouts. Sehr viel gefährlicher als das Caesium-137, Strontium-90 und Iod-131, aber aufgrund seiner Schwere nur in eben diesem Umkreis zu finden.

Also 30 KM Radius plus 70 bis 250 Kilometer Keule. Ich wüßte nicht, wie wir das in Deutschland schaffen sollten.
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strade
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von strade »

Oh ja, diese Grafiken gibt es : https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 33716.html oder : https://kohlscheid.de/nachrichten/22890 ... kohlscheid oder hier : http://flexrisk.boku.ac.at/en/site_map.html
Wohin , wenn es mal knallt ? Andere Länder werden uns sicher aufnehmen......Allerdings hat es sich dann für lange Zeit ausgehüpft.
DH0GHU
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von DH0GHU »

pomnitz26 hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 10:20 Ich halte den vorgeschobenen Chipmangel bei VW gar nicht für unpassend.

der Chipmangel ist nicht vorgeschoben. Ich bekomme täglich mit, wie prekär die Lage am Halbleitermarkt mittlerweile ist. Einige von mir in den letzten 10 Jahren immer wieder eingesetzte Standardhalbleiter haben mittlerweile Wiederbeschaffungszeiten von weit über einem Jahr. Diese Marktverknappung ist Folge mehrerer gleichzeitiger Effekte:
- Nachfrageverschiebung in der Pandemie von Automotive-Halbleitern hin zu "commercial" (ganz andere Specs! z.B. bei Temperaturbereichen, Vibrationsbelastbarkeit, etc...), mit entsprechender Anpassung bei den Herstellern - und schon dadurch "Knappheit". Die Volumina in diesem Bereich sind zudem deutlich höher als im Automotive-Bereich. Und die Nachfrage ist unverändert noch.
- (auch dadurch) Fehlende Resourcen beim Wiederanspringen der Automobilkonjunktur
- Fehlende Lagerhaltung bei den Zulieferern, die, im Gegensatz zu den OEM-Kunden, sowieso nur sehr geringe Gewinnmargen haben und daher gar nicht großvolumig vorsorgen können
In Folge dieser Effekte:
- Firmen, die sich das leisten können, haben bereits vor Monaten begonnen, ihre Lager aufzustocken und vorsorglich zu bestellen - das verschärft die Verknappung. Wenn eine Firma heute schon die ICs braucht, die sie bis Ende 2022 benötigt, gehen spätere Besteller leer aus.
- Ähnlich "schlau" waren Spekulanten und Broker. Es gibt teils riesige Lagerbetände bei Brokern, die offenbar als Spekulationsobjekt aufgekauft wurden, und die nun teils zum bis zu 20-fachen des normalen Preises angeboten werden. Man schlägt Kapital aus der Not anderer...
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
pomnitz26
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von pomnitz26 »

Selber in Deutschland herstellen ist ja nicht. Der Gebrauchtmarkt profitiert davon sicherlich auch.
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