Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

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PAM
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

htw89 hat geschrieben: Sa 13. Apr 2024, 13:37[...] Aber ich würde nicht darauf bauen, dass dieses Rentensystem noch über 30 Jahre weiterhin Bestand hat. Geschweige denn das Leben in diesen Breiten in 30 Jahren noch erträglich ist. Eher richte ich mich darauf ein dass meine Generation jetzt zahlreiche Lasten aufgebürdet bekommt und am Ende wenig davon haben wird, es sei denn man gehört zu denen, die reich erben. Man kann es Schwarzmalerei nennen, aber ich wüsste auch nicht was einem nun die Hoffnung geben sollte, dass alles gut ausgeht.
Zumal die Lebenshaltungskosten deutlich nach oben getrieben wurden. Das bei vielen den Hauptkostenfaktor darstellende Kapitel "Wohnen" hat sich exponentiell verteuert und ich sehe nicht, dass sich dieser Trend alsbald umkehrt. Wer glaubte, mit Wohneigentum seine Ausgaben im Ruhestand reduzieren zu können, sollte sich darauf nicht mehr verlassen.
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DH0GHU
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von DH0GHU »

Nunja, die Problematik ansich ist ja ganz einfach: Egal ob per Umlage oder per direkter Rücklage: Das Einkommen der Rentner muss durch Arbeit finanziert werden. Je weniger lang Menschen relativ zur Rentendauer arbeiten, desto niedriger wird die Rente, oder desto höher werden die Beiträge. Frühe Rente, hohe Rente UND moderate Beiträge in Kombination gibt es nicht.
Die, die es geundheitlich können, werden länger arbeiten müssen, auch, um die aufzufangen, die einfach nicht mehr KÖNNEN. Für die ist das soziale Sicherungssystem doch sowieso zuerst da. Und nicht für die, die nicht wollen. Ja, ich würde auch gerne mit 60 in Rente gehen. Aber am realistischsten wäre: Mit reduzierter Stundenzahl so lange arbeiten, wie es geht und Spaß macht. Von mir aus auch bis 75.
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htw89
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von htw89 »

Beim Spiegel eine Kolumne dazu:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... fb32ce4aea

Letztlich kann jede Partei einen Kanzlerkandidaten aufstellen, nur ob der auch realistisch ist, ist immer eine andere Frage. Wenns rein nach Stärke und Volkspartei gehen würde, dürfte die SPD halt auch keinen Kandidaten mehr aufstellen. :D Am Ende wird der Kanzler eh nicht vom Wahlvolk gewählt sondern vom Bundestag, und da zählt wer die Mehrheit der Abgeordneten hinter sich bringen kann. So einfach ist das. Muss ja nicht mal Parteimitglied sein. Ludwig Erhard sei als Beispiel genannt.

Vielleicht sollte man den Begriff des Kanzlerkandidaten auch einfach langsam ausschleichen lassen, ist ja schließlich nicht mehr so eindeutig wie noch vor 20, 30, 40 Jahren was nach der Wahl rauskommt. Oder man weitet ihn auf die Spitzenkandidaten aller Parteien im Bundestag aus.
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PAM
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

...allerdings entscheidet bei vielen Wählern der aufgestellte Kanzlerkandidat über die Wählbarkeit der Partei selbst.
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htw89
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von htw89 »

PAM hat geschrieben: Mo 15. Apr 2024, 15:53 ...allerdings entscheidet bei vielen Wählern der aufgestellte Kanzlerkandidat über die Wählbarkeit der Partei selbst.
Natürlich beeinflusst das die Wahl. Würden Spitzenkandidaten aber genauso. Kanzlerkandidat hört sich natürlich schmissiger an.
Ich glaube nicht dass Habeck in absehbarer Zeit jemals Kanzler wird aber soll er es halt versuchen ;-) Olaf Scholz lag ein paar Wochen vor der Bundestagswahl noch abgeschlagen auf dem 3. Platz. Armin Laschet hat den Leuten halt zuviel gelacht ;) Und Baerbock hat sich selbst ins Aus geschossen. Olaf Scholz hatte nur deshalb eine Chance weil die Leute ihn als "kleinstes Übel" gesehen haben und er dem Merkel-Stil ähnlich war. "Da weiß man was man hat".
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PAM
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

Olaf Scholz hatte man den vorherigen Bundesfinanzminister offenbar entsprechend angerechnet. Wenngleich er, soweit wir heute wissen, dabei auch nicht ganz harmlos war. Nur freilich weiß er davon heute nichts mehr.
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das letzte MHz
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

PAM hat geschrieben: Mo 15. Apr 2024, 16:18Nur freilich weiß er davon heute nichts mehr.
Wir sollten Spenden für eine Packung Ginkobil sammeln, vielleicht hilft es ja beim Erinnern :joke:
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

das letzte MHz hat geschrieben: Mi 17. Apr 2024, 20:43 Wir sollten Spenden für eine Packung Ginkobil sammeln, vielleicht hilft es ja beim Erinnern :joke:
Tilidin nimmt der Berliner, wenn er abends nochmal raus geht... 👊😬
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Radio Fan »

PAM hat geschrieben: Mi 17. Apr 2024, 20:50
das letzte MHz hat geschrieben: Mi 17. Apr 2024, 20:43 Wir sollten Spenden für eine Packung Ginkobil sammeln, vielleicht hilft es ja beim Erinnern :joke:
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von RF_NWD »

Die AFD sackt in den Umfragen langsam immer weiter ab.
Bei Forsa liegt sie jetzt nur noch gleichauf mit der SPD bei 16%.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), SPD 16 Prozent (25,7 Prozent), AfD 16 Prozent (10,3 Prozent), Grüne 12 Prozent (14,8 Prozent), FDP 5 Prozent (11,5 Prozent), BSW 5 Prozent (-). Die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 15 Prozent. Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen liegt mit aktuell 25 Prozent über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).
www.n-tv.de/politik/AfD-faellt-auf-schl ... 94544.html

Die Altparteien profitieren davon aber kaum, auch die CDU nicht. Auffälig ist mittlerweile die Summe der Sonstigen mit 15%., da FW und Linke unter die 3% Marke gerutscht sind.
das letzte MHz
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von das letzte MHz »

Nicht repräsentativ, aber wenn man die Gründe sieht, sind die Ursachen die Ampelpolitik, welche die jungen Wähler zur AfD treibt:
Studie zeigt „deutlichen Rechtsruck“ und Unzufriedenheit bei junger Generation
Quelle: https://www.rnd.de/politik/junge-mensch ... 3YOZA.html
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von RF_NWD »

Vor 2 Jahren war die Stimmungslage noch optimistischer, trotz Corona Auswirkungen. Das war ja die erste Krise, die die Generation Z zum Ende der Ära Merkel wirklich durchlebt hatte und als Einschränkung empfand. Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs und eine erstmals mit einer realen Kriegsbedrohung in der Nähe konfrontiert war, kamen später dazu. Wohnungen fehlten auch damals schon. Mit der Zinswende und der Inflation wurden Zukunftspläne auf längere Sicht begraben. Dafür kann die Ampel nicht viel.
Dass die CDU und Friedrich Merz auch nicht als Problemlöser für die Zukunft angesehen werden, hat mit dem sozialpolitischen Rollback der Partei zu tun.
Diejenigen die sich neu zu AFD und BSW orientieren, haben die Hoffnung, dass es zu Lasten von Flüchtlingen mehr Mittel für sozialpolitische Wohltaten gibt Und damit niedrigere Mieten, weniger Inflation und höhere Renten später für alle gibt. Und manch einer in den sozialen Brennpunkten hat auch das Thema wachsende Kriminalität vor Augen. Die Sorge vor einer sozialen Spaltung ist ja in der Studie auch deutlich angestiegen.

Viele dieser Themen waren auch zu Angela Merkels Zeiten schon virulent, wurden aber auf Grund der relativen Stabilität überdeckt durch Themen wie Klimawandel, der ja in einigen Jahren durch Hitze und Trockenheitsperioden schon mal erlebbar war und die Jugend 2019 auf die Straßen getrieben hat.

Dazu kommt noch, dass die Alt-Parteien den Dialog auf den jungen Plattformen immer nur kurz zu Wahlkampfzeiten genutzt haben, während die AFD sich dort dauerhaft etabliert hat und einfache Problemlösungen verkauft.
Gelöst werden kann das Dilemma nur dadurch, dass man in Deutschland wieder zu einer Konsensfindung in der Mitte der Gesellschaft zurückfindet, um die drängendsten Problemfelder gemeinsam anzupacken. Das parteipolitische Gerangel innerhalb der Ampel und das Gemotze der Union dagegen führen doch zu nix.
Wenn jetzt immer mehr kleinen Splitterparteien ihr Kreuzchen geben wollen (wird man bei der Europa-Wahl sehen) weil die AFD vielleicht doch nicht die Alternative ist, die man sich wünscht oder gar nicht mehr wählen wollen, kommen wir an Weimarer Zeiten heran, wo das Versagen in der Endphase ähnlich zur Radikalisierung beitrug.

Eine Anmerkung noch zu dem Befragungszeitraum der Studie :
Für die siebte Trendstudie "Jugend in Deutschland" wurden zwischen dem 8. Januar und dem 12. Februar dieses Jahres 2.042 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren online befragt. In diesem Zeitraum hatte die AFD schon den Beginn des Absinkens in den Umfragen von 23% auf 19%. Jetzt steht sie bei 16%.

Übrigens ist man bei solchen Studien auch auf eine ausführliche Berichterstattung in den Medien angewiesen.
Da kann man nicht mal so eben mal ein PDF für lau runterladen. Die preiswerteste PDF Basic-Ausgabe für Führungskräfte und Entscheider kostet 69€ + MWST. Die komplette Forschungsausgabe schlägt mit 990€ zu Buche.
RF_NWD
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von RF_NWD »

Der Kommentar zur Wahlrechtsverhandlung in Karlsruhe bringt es auf den Punkt.:
www.rnd.de/politik/wahlrecht-vor-bundes ... 6I3QA.html

Kleinliches Parteiengeschacher um eigene Vorteile verhindert eine breite Mehrheit für eine kompromißfähige
Lösung eines seit Jahren bestehenden Problems.
"Das hätte sich die Ampel sparen können" aber auch: "Die ursprüngliche Idee, das Wahlrecht in einem parteiübergreifenden Konsens zu ändern, ist vor allem auch am Widerstand der Union gescheitert Die Union trägt also eine Mitschuld an der verfahrenen Lage."
"Es ist ein Armutszeugnis der Politik, dass es bislang nicht gelungen ist, einen parteiübergreifenden Konsens für ein praktikables Wahlrecht in einer veränderten politischen Landschaft zu schaffen."
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Chief Wiggum »

Hier hängen und stehen schon wieder Wahlplakate rum. Für was eigentlich? :confused:
Irgendwas mit Europawahl hab ich mal so nebenbei gehört..aber so richtige Informationen dazu in den Medien muss man wohl sehr gezielt suchen.
Bild QTH : Berlin - Senderfotos Berlin-Brandenburg - Updates April : Dresden, Leipzig, Karenz ...
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