Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

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Ruhrwelle
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Ruhrwelle »

Gerade die Schweiz und Australien sind Länder, die gut aufpassen, wer zu ihnen kommt. Also entweder viel Geld oder wichtige Arbeitskraft. Der Rest hat Pech gehabt.
PAM
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von PAM »

Berliner-Zeitung.de: AfD kommt in Thüringen auf mehr Prozentpunkte als Koalitionsparteien zusammen
In Thüringen zeichnet sich ein politischer Umbruch ab. Die AfD kommt laut einer Umfrage auf 34 Prozentpunkte und lässt alle anderen Parteien hinter sich. [...]
🎧📺📻📡
Habakukk
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Habakukk »

Ich denke schon, dass wir hier in Deutschland ein wirklich gutes Einwanderungsgesetz bräucthen, um die Leute zu kriegen, die uns hier fehlen. Allerdings muss man auch sagen, dass Deutschland schon aufgrund der komplexen und weltweit wenig verbreiteten Sprache nicht unbedingt das attraktivste Land ist. Englisch können ja dann doch die meisten auf der Welt, damit kommt man in USA, Kanada, Australien oder eben UK halt recht schnell gut zurecht. Sich aber dann noch Deutsch draufzupacken, was durchaus schwer zu lernen ist, darauf hat sicher nicht jeder Lust und vielleicht auch nicht jeder auch die Fähigkeit dazu. Ich weiß nicht, ob ich im Erwachsenenalter nochmal dazu in der Lage wäre, eine neue Sprache wirklich gut zu erlernen. Das ist anders als Englisch, das man schon an der Schule hatte. Aber alleine deshalb muss Deutschland noch mehr an seiner Attraktivität arbeiten, um diesen Nachteil durch die Sprachhürde auszugleichen.

Der falsche Weg ist mit Sicherheit aber, wenn sich solche durchaus gewillten Leute über Asylverfahren bei uns "einschleichen" müssen.

Was den Frust über Asylbewerber angeht: ich kann das irgendwo nachvollziehen. Ich habe Bekannte, die ebenfalls ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung tätig sind (Helferkreis), die waren in der Anfangszeit durchaus sehr ernüchtert (die Vorstellungen waren andere, wie diese Leute so sind). Es gab wohl doch mehr Leute als gedacht, die offenbar überhaupt keine Lust hatten, hier aus ihrem Leben noch irgendwas zu machen. Oder halt einige aus dem arabischen Raum, die sich hier nicht von Frauen helfen lassen wollen, ja nicht mal mit ihnen reden wollten, weil sie immer noch fanatisch in ihrer beschissenen Religion festhängen. Was will man mit so jemanden? Da ist Hopfen und Malz verloren!

Trotzdem erzählen sie auch oft genug von Fällen, in denen Leute aus den exakt gleichen Kulturkreisen/Herkunftsländern absolut engagiert und gewillt sind, Teil unserer Gesellschaft zu werden, und bei denen es durchaus Freude macht, ihnen dabei zu helfen. Hier ist dann eher die Bürokratie eine Hürde (darf noch nicht arbeiten, obwohl er will und Jobangebot auch da ist).

Ich bin da ohnehin der Meinung, dass es nicht sein kann, dass die Frage, ob jemand hier sein darf oder nicht, tlw. 1-2 Jahre lang braucht. Das muss man schnell entscheiden und dann die Leute auch schnell auf eine "normale" Bahn bringen, oder eben heim schicken. Wer aber natürlich anderthalb Jahre in einer Flüchtlingsunterkunft in dieser Ungewissheit vor sich hin lungert, zusammen mit anderen Typen in ähnlicher Situation nix zu tun hat außer Scheiße zu bauen, da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn dabei nix rum kommt. Selbst wenn dieser Mensch bei seiner Ankunft hier grundsätzlich vielleicht noch ganz anständig gewesen wäre.

Ich glaube aber eh, dass dieses ganze Flüchtlingsthema ohne all die Ehrenamtlichen sowieso völlig zusammenklappen würde.

Was ich mir aber bei all den ja wirklich vorhandenen Problemen mit diesen Menschen wünschen würde, dass man nicht so verächtlich über sie spricht, oder sie alle pauschal über einen Kamm schert. Denn trotz alledem entscheidet die Herkunft nicht darüber, ob jemand ein guter oder schlechter Mensch ist. Das ist meines Erachtens auch das Hauptproblem an dieser Diskussion: viele der Leute, die immer rumjammern, dass man ja dieses und jenes nicht sagen dürfe, sagen das halt auch immer in einem dermaßen verächtlichen/abwertenden Ton, dass es mich nicht wundert, dass man dann bei der "links-woken" Gegenseite auf wenig Verständnis stößt.

Für mich ist es halt ein Unterschied, ob man sagt, "der Drogenhandel in XX ist fest in der Hand von Menschen aus dem Herkunftsland XY", oder ob man sagt, "alle Menschen aus XY sind Drogendealer". Ersteres ist etwas, dass man wie ich finde ganz klar benennen muss (da gibt es dann nix schönzureden und man muss auch genau schauen, ob Leute, die aus diesem Land kommen, nicht in diese Clans reinrutschen). Letzteres aber ist eine pauschale Abwertung einer Gruppe von Menschen, die ich absolut verurteile!
Und es ist das eine, zu sagen, aufgrund diesen und jenen Problemen, die wir mit Asylbewerbern haben, möchte ich nicht, dass noch mehr kommen! Es ist aber das andere, sich über Abschiebungen lustig zu machen oder zu freuen, also über das Leid anderer Menschen auch noch Witze zu reißen (wie der eine Helfer des AfD Landrats mit seinem Aufkleber auf dem Auto).

Auch hier gilt: der Ton macht die Musik! Dann kann man aber durchaus auch über die negativen Aspekte der Flüchtlingspolitik sprechen. Nur: wenn man so auf den Putz haut, wie das die meisten Rechten gerne tun, dann verstehe ich auch, dass sich die Linken einer Diskussion verweigern.
---
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Ruhrwelle
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Ruhrwelle »

Danke :spos:
RF_NWD
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von RF_NWD »

Geschichte wiederholt sich nicht ?
Thüringen war 1930 das erste Land, in dem die NSDAP an einer Regierung beteiligt war. Geschichtslehrer Björn Höcke scheint das genau studiert zu haben und macht eine Blaupause für heute daraus.
Die aktuelle Infratest Umfrage ergibt die Blockademehrheit von Linken und AFD. Jede in der Umfrage genannte Koalitionspräferenz ist zum Scheitern verurteilt.
www.rnd.de/politik/thueringen-afd-laut- ... EZ3FQ.html
Die Wähler der CDU wollen aber weder eine Zusammenarbeit mit der AFD und mit den Linken schon gar nicht.
Die Grundhaltung zu Russland und das Feindbild USA sind da noch eine ideologische Bremse.
www.rnd.de/politik/independence-day-in- ... 5CROU.html

Stratege Höcke ist schon besorgt, dass ihm der eigene Erfolg den Einzug in den Landtag verwehren könnte und ist auf der Suche nach einem neuen Wahlkreis, weil man zu viele Direktmandate erringen könnte. Im katholischen Eichsfeld wird er nicht gewinnen gegen die CDU.
UK-DX
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von UK-DX »

RF_NWD hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 11:26 Geschichte wiederholt sich nicht ?
Thüringen war 1930 das erste Land, in dem die NSDAP an einer Regierung beteiligt war. Geschichtslehrer Björn Höcke scheint das genau studiert zu haben und macht eine Blaupause für heute daraus.
Die aktuelle Infratest Umfrage ergibt die Blockademehrheit von Linken und AFD. Jede in der Umfrage genannte Koalitionspräferenz ist zum Scheitern verurteilt.
www.rnd.de/politik/thueringen-afd-laut- ... EZ3FQ.html
Die Wähler der CDU wollen aber weder eine Zusammenarbeit mit der AFD und mit den Linken schon gar nicht.
Die Grundhaltung zu Russland und das Feindbild USA sind da noch eine ideologische Bremse.
www.rnd.de/politik/independence-day-in- ... 5CROU.html

Stratege Höcke ist schon besorgt, dass ihm der eigene Erfolg den Einzug in den Landtag verwehren könnte und ist auf der Suche nach einem neuen Wahlkreis, weil man zu viele Direktmandate erringen könnte. Im katholischen Eichsfeld wird er nicht gewinnen gegen die CDU.
Ich denke, in Deutschland geht sich auf Bundesebene immer noch eine Regierung ohne AFD aus, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl waere. So kann Deutschland vielleicht noch vom Glueck reden, wenn man ohne AFD durchkommen wird.

Russlandfreundlichkeit und Anti USA Stimmung sind ein Hauptproblem der Rechtspopulisten in ganz Europa. Das findet man bei Orban, dies findet man bei der FPOe in Oesterreich und auch bei der AfD, auch bei LePen in Frankreich.

In den neuen Bundeslaendern bzw. der ganzen EX-DDR wird oft vergessen, dass man dort auf eine Waehlerschaft trifft, die einen Teil ihres Lebens in einer Art Freiluftgefaengnis verbringen musste, und dies praegt auch die Menschen. Die fuehlen sich permanent unterwandert, uebergangen, fuer dumm gehalten, weniger Moeglichkeiten im Leben habend, und gehen irgendwelche Probleme los, reagieren sie halt so. Ob sie dann AFD waehlen, oder eben meinen in der DDR war alles so schoen, weil die Kinderbetreuung besser war, ist dabei egal, es treibt halt seltsame Blueten.

Das Problem in den neuen Bundeslaendern ist die ganze DDR Verharmlosung und das Schoenreden, - von Ostalgie bis hin zur DDR Museen gibt's dort alles. Dass die DDR ihre Leute einsperrte, verfolgte und ermordete wird da offenbar bewusst rasch vergessen.
strade
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von strade »

Alqazar hat etwas ganz Wichtiges gesagt, das ist so noch nie gehört habe. "Die Leuten wollen in Ruhe gelassen werden". Alleine für diese Anmerkung würde ich einen Preis vergeben.
strade
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von strade »

"Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre..." würde ich niemals die Verursacher der aktuellen Probleme wählen,. Das macht niemand mit einem IQ von >0.
DH0GHU
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von DH0GHU »

strade hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 21:11 "Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre..." würde ich niemals die Verursacher der aktuellen Probleme wählen,. Das macht niemand mit einem IQ von >0.
Putin (außer seine Freunde in AfD und Linke), Klimawandelleugner (außer die in der AfD) und Co stehen ja auch garnicht zur Wahl...
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Nicoco
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Nicoco »

DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
Wolfgang R
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Wolfgang R »

Thomas Heilmann kam mit seiner Klage durch :spos:

Ein Schlag ins Gesicht von Habeck, der endlich mal lernen sollte, dass man mit Dampfhammer und Brrchstange keine Politik machen kann und auch nicht sollte. Er treibt die Leute in die Arme der AfD.

Wärmepumpe? Ja, im Neubau. Finger weg vom Bestand!

Wolfgang
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UK-DX
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von UK-DX »

Wolfgang R hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 22:04 Thomas Heilmann kam mit seiner Klage durch :spos:

Ein Schlag ins Gesicht von Habeck, der endlich mal lernen sollte, dass man mit Dampfhammer und Brrchstange keine Politik machen kann und auch nicht sollte. Er treibt die Leute in die Arme der AfD.

Wärmepumpe? Ja, im Neubau. Finger weg vom Bestand!

Wolfgang
Das Thema gibt es auf abgewandelte Art auch in UK mit der gleichen HIlflosigkeit und Unlogik.

Es muss alles zwanghaft auf Strom gehen, nur ist die Energiegewinnung auch CO2 extrem. Als Beispiel Drax Power ein Kohlekraftwerk in Nordengland und zwar in North Yorkshire wurde auf Holz und Biomasse Pellets umgeruestet, jene kommen mit dem Schiff oft aus British Columbia, die Seefahrt ist vom CO2 Handel noch ausgenommen, - so luegt man sich dann die Realitaet zu Recht.

In Deutschland ja das Gleiche, die Kohlekraft laueft weiter, Kohle angeliefert mit Schiffen, von allen Ecken der Welt, - der Kunde soll aber Waermepumpen kaufen, sein Haus zu Tode waermedaemmen, sodass der Schimmel ueberall ist, und Elektrofahrzeuge mit geringer Reichweite, und sich dann als Oeko-Gruen fuehlen und meinen er tut etwas fuer das Klima. Das ist halt alles Luegerei. Wer anderer Meinung ist, wird dumm belehrt oder mit irgendeiner Steuer drangsaliert. Die Kohlekraft laueft munter weiter, in Deutschland, aber noch mehr in Indien oder China. Dem Klima hilft das alles wenig.
Thomas(Metal)
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von Thomas(Metal) »

Wolfgang R hat geschrieben: Mi 5. Jul 2023, 22:04 Thomas Heilmann kam mit seiner Klage durch :spos:

Ein Schlag ins Gesicht von Habeck, der endlich mal lernen sollte, dass man mit Dampfhammer und Brrchstange keine Politik machen kann und auch nicht sollte.
Zunächst: Meine Meinung ist bekannt, ich erläutere sie nicht erneut.
Aber: Mal ganz ehrlich, sowas gab es einerseits von vorausgegangen Bundesregierungen auch - was die Sache selbst nicht besser macht. Andererseits: Der Abgeordnete ist rational betrachtet reines Stimmvieh. Es steht fest wie hier jeder aus den entsprechenden Fraktionen abstimmen wird. Selbst wenn der Gesetzesentwurf nochmal parlamentarisch aufgearbeitet werden sollte, es gäbe niemals eine Mehrheit für Änderungen.
...und da sind wir, anderes Thema, bei einem unserer maximalen Schwachpunkte: Der Bundestagsabgeordnete ist frei in seiner Entscheidung wenn er mit den Konsequenzen leben möchte :sneg:
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
strade
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Re: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre...

Beitrag von strade »

@uk-dx. Gernau so ist es, und es kann sogar jeder selbst nachschlagen. Und es wurde und wird immer wieder darauf hingewiesen, allerdings ist Deutschland bekannt dafür, Probleme in andere Länder zu verschieben. Die Konsequenzen aus dem Gerichtsurteil dürften allerdings gering ausfallen.
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