Am Wochenende werden die Huren umgestellt

[janosch79]

Das mit dem Blatt von 1929 ist ja glatt. D.h. bei einer Reise nach Frankreich musste die Uhr 1h10min zurück gestellt werden. Wenn dann über Belgien zurückkehrt wurde erst wieder 10 min vor um dann in Aachen wieder 1h vor zu drehen... Kleiner Vorgeschmack auf das, was uns bei Abschaffung der MESZ droht....

[Radio Fan]

Genau das wird nicht passieren...

[DB1BMN]

Als ich mir heute Morgen gegen 2h aus der Küche noch Chips geholt hab, hat die Funkhure über der Tür eine Runde gedreht und versucht, sich zu synchronisieren.

[DH0GHU]

Genau das wird nicht passieren...

Doch, genau das wird passieren.
Dauerhafte MEZ würde bedeuten, dass in Nordostpolen im Sommer die Sonne um 3 Uhr aufgeht (und um 20 uhr bereits untergeht).
Dauerhafte MESZ würde bedeuten, dass in Nordwestspanien im Winter die Sonne um 10 Uhr aufgeht.

Die Abschaffung der Zeitumstellung bei Beibehaltung der bisherigen Zeitzoneneinteilung ist ein rein deutscher Wunsch. Das funktioniert nicht. Das funktioniert nur dann, wenn andere Länder in andere Zeitzonen wechseln.

[PAM]

Polen wollte deshalb ja in die osteuropäische Zeitzone wechseln. Spanien könnte die Zeitzone auch wechseln - zu Portugal und dem Vereinigten Königreich.

[DH0GHU]

Polen wollte deshalb ja in die osteuropäische Zeitzone wechseln. Spanien könnte die Zeitzone auch wechseln - zu Portugal und dem Vereinigten Königreich.

Man stelle sich das mal an der deutsch-französischen Grenze vor, wenn auch Frankreich wechseln würde. Frankreich wäre bei Vielem noch später dran - für deutsche Gastronomen dann echt ein Problem, wenn Franzosen z.B. entlang des Oberrheins erst um 21 Uhr zum Essen kommen. Generell ist dort das Leben zeitlich nach hinten verschoben. PRAKTISCH wären die Zeitzonen dann gefühlt eher mindestens anderthalb Stunden auseinander, statt einer Stunde. Bei der extrem engen Verzahnung von Kultur, Handel und Arbeitswelt wäre das ziemlich unangenehm. Zwischen Frankreich und Spanien hingegen hat man ja wenigstens noch den Vorteil, dass die Grenze weitgehend aus einem Hochgebirge besteht. Da sind die Verzahnungen vielleicht nicht so intensiv.

[Radio Fan]

Genau das wird nicht passieren...

von janosch79 » Fr 30. Okt 2020, 10:09
Das mit dem Blatt von 1929 ist ja glatt. D.h. bei einer Reise nach Frankreich musste die Uhr 1h10min zurück gestellt werden. Wenn dann über Belgien zurückkehrt wurde erst wieder 10 min vor um dann in Aachen wieder 1h vor zu drehen... Kleiner Vorgeschmack auf das, was uns bei Abschaffung der MESZ droht....

Doch, genau das wird passieren.
Dauerhafte MEZ würde bedeuten, dass in Nordostpolen im Sommer die Sonne um 3 Uhr aufgeht (und um 20 uhr bereits untergeht).
Dauerhafte MESZ würde bedeuten, dass in Nordwestspanien im Winter die Sonne um 10 Uhr aufgeht.

Die Abschaffung der Zeitumstellung bei Beibehaltung der bisherigen Zeitzoneneinteilung ist ein rein deutscher Wunsch. Das funktioniert nicht. Das funktioniert nur dann, wenn andere Länder in andere Zeitzonen wechseln.

Meine Aussage bezog sich nur auf den Post von Janosch79 mit der Hin-und Herstellerei bei Reisen in Europa...
Sonst bin ich grundsätzlich schon deiner Meinung.

[DB1BMN]

Ich möchte lieber Abends länger hell haben.
Die Fälle, wo ich morgens um 5 schon dokumentiere, sind sehr selten.
Abends möchte ich doch noch die ein oder andere Gleisbaustelle mitnehmen.

[PAM]

Man stelle sich das mal an der deutsch-französischen Grenze vor, wenn auch Frankreich wechseln würde. Frankreich wäre bei Vielem noch später dran - für deutsche Gastronomen dann echt ein Problem, wenn Franzosen z.B. entlang des Oberrheins erst um 21 Uhr zum Essen kommen. Generell ist dort das Leben zeitlich nach hinten verschoben. [...]

Die Gewohnheit des späten Abendessens orientiert m. E. sich am gesamten Tagesablauf. Versuche mal, in einem französischen Betrieb morgens um 6 oder 7 Uhr jemand von der Verwaltung oder Geschäftsführung zu erreichen. Selbst um 9 ist erst ein Bruchteil der Büroarbeiter ansprechbar. Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass der Bürotag bis 18 oder 19 Uhr geht. Ich meine, das orientierte sich schon immer am Empfinden des Sonnenstands im Verhältnis zur Uhrzeit.

[DB1BMN]

Naja, die Franzosen machen auch gerne mal 3 bis 4 Stunden Mittagspause und gehen da zum Schwimmen, Sauna, Tennis spielen etc. Naja, jetzt ja auch nicht mehr.

[DH0GHU]

Man stelle sich das mal an der deutsch-französischen Grenze vor, wenn auch Frankreich wechseln würde. Frankreich wäre bei Vielem noch später dran - für deutsche Gastronomen dann echt ein Problem, wenn Franzosen z.B. entlang des Oberrheins erst um 21 Uhr zum Essen kommen. Generell ist dort das Leben zeitlich nach hinten verschoben. [...]

Die Gewohnheit des späten Abendessens orientiert m. E. sich am gesamten Tagesablauf. Versuche mal, in einem französischen Betrieb morgens um 6 oder 7 Uhr jemand von der Verwaltung oder Geschäftsführung zu erreichen. Selbst um 9 ist erst ein Bruchteil der Büroarbeiter ansprechbar. Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass der Bürotag bis 18 oder 19 Uhr geht. Ich meine, das orientierte sich schon immer am Empfinden des Sonnenstands im Verhältnis zur Uhrzeit.

Naja, der zeitliche Unterschied ist auch in Grenznähe (gleicher Sonnenstand) deutlich spürbar. Ich komme aus der Grenzregion, ich erlebte das dort früher jeden Tag, heute bei jedem Besuch. Ich erlebe auch im Süden/Südwesten immer wieder, dass es warme Küche nur bis 20 Uhr gibt und die Mehrheit der deutschen Restaurantgäste eher um 19 Uhr kommt. Im Elsaß wäre das eher "früh".

[DH0GHU]

Naja, die Franzosen machen auch gerne mal 3 bis 4 Stunden Mittagspause und gehen da zum Schwimmen, Sauna, Tennis spielen etc. Naja, jetzt ja auch nicht mehr.

Das habe ich jetzt so nie erlebt. Tendentiell ist die Pause länger als bei uns. Aber das ist ja auch gut so, Essen in 15 Minuten runterschlingen und nach weiteren 15 Minuten weiterarbeiten ist auch nicht unbedingt gesund.

[TobiasF]

Die Abschaffung der Zeitumstellung bei Beibehaltung der bisherigen Zeitzoneneinteilung ist ein rein deutscher Wunsch.

Die aktuelle Zeitzoneneinteilung in Europa ist im Großen und Ganze schon seit den 1940er-Jahren so, und die heutige Sommerzeit wurde erst Jahrzehnte später eingeführt. Leider hat man durch die Einführung der Zeitumstellung die Länder in Sommer- und Winterzeitbevorzuger eingeteilt, sodass es wohl kein Zurück zur großen, einheitlichen Zeitzone gibt.

Mit Portugal gibt esauch ein Land, das schon mehrfach zwischen den Zeitzonen gewechselt ist: Man weiß nicht, ob man seine Zeit lieber am Nachbarland Spanien (UTC+1) oder lieber am Sonnenstand (UTC±0) ausrichten soll. Derzeit wird UTC±0 genutzt.

[PAM]

Genau das wird nicht passieren...

Doch! Die Huren werden vorgestellt.

[Radio Fan]

Genau das wird nicht passieren...

Doch! Die Huren werden vorgestellt.

Naja bleiben wir mal bei den Uhren…

Meinen Beitrag vom 30.10.20 hat DH0GHU leider mißverstanden und
du hast ihn nun etwas anders interpretiert.

Denn bei diesem ach so einigen Europa wird es bei bis auf weiteres
bei der Zeitumstellung bleiben…
Außerdem ist es auch nur ein speziell deutsches Luxusproblem.

In anderen Ländern wird die Umstellung der Uhren normal selbstverständlich
durchgeführt, ohne überhaupt ein Wort darüber zu verlieren.