Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

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maroon6
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von maroon6 »

Unser "Adventsdorf" wurde nun schon zum dritten Mal in Folge abgesagt. Nach zweimal Corona ist nun die Energiekrise die offizielle Ursache, es fehlt aber auch Personal zur Planung. Nicht schlimm, so kann ich erstmals in diesem Jahr den benachbarten Weihnachtsmarkt besuchen, der immer parallel am 1. Advent stattfindet. Und der wurde (zumindest bisher) nicht abgesagt.
Felix II
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von Felix II »

Das passt aber auch zum innenpolitischen Zeitgeist, der solch ewig gestrige Traditionen als überholt anprangert und nun eben ... von sich aus zur Aufgabe zwingt.
Es haben weder die Nationalsozialisten noch die Kommunisten geschafft Weihnachten kaputt zu machen, das werden diese Grünen da erst recht nicht schaffen.

Bei uns in der Stadt wird schon fleißig aufgebaut.
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Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
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maroon6
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von maroon6 »

Felix II hat geschrieben: Mo 14. Nov 2022, 15:16
Das passt aber auch zum innenpolitischen Zeitgeist, der solch ewig gestrige Traditionen als überholt anprangert und nun eben ... von sich aus zur Aufgabe zwingt.
Es haben weder die Nationalsozialisten noch die Kommunisten geschafft Weihnachten kaputt zu machen, das werden diese Grünen da erst recht nicht schaffen.

Immerhin haben sie es hier schon geschafft. vieles was mit "Advent" und "Weihnachten" zu tun hat umzubenennen:

Aus dem hiesigen Weihnachtsmarkt wurde der Sternschnuppenmarkt
Der Weihnachtsbasar wurde zum Winterbasar
Das Adventssingen wurde zum Dezember-Singen
Der "Adventswald-Markt" wurde zur "Winter Forest World""
Viele andere Weihnachtsmärkte wurden zu Wintermärkten.

Alles mit der Begründung, der Begriff Weihnachten sei eine Diskriminierung Andersgläubiger (während Moslems weiter selbstverständlich das Opferfest feiern).
Thomas(Metal)
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von Thomas(Metal) »

maroon6 hat geschrieben: Mo 14. Nov 2022, 15:42 Alles mit der Begründung, der Begriff Weihnachten sei eine Diskriminierung Andersgläubiger (während Moslems weiter selbstverständlich das Opferfest feiern).
Das sehe ich anders! Es steht jedem in der Bundesrepublik frei katholisch oder evangelisch zu werden :rp: . Er darf sogar ohne den Tod fürchten zu müssen aus einer archaisch-rückständigen Region austreten.
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PAM
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von PAM »

Es ist Teil unserer so genannten "Willkommenskultur", von Neubürgern und Gästen unseres Landes keine Integration oder zumindest Toleranz unser selbst zu verlangen, sondern uns devot von all jenem zu distanzieren, was mal Teil unserer Kultur war, die neuen Mitglieder unserer Gesellschaft anwidern oder aber zumindest irritieren würde.

Freilich wurde und wird das Zuckerfest zum Ende des Ramadan gefeiert. Selbstverständlich auch in zwei Corona-Jahren, ohne seinerzeit wegen Personenobergrenzen, Kontaktdatenaufzeichnung oder Impfstatus belästigt zu werden. Während dieser Zeit wurde Jagd mit Polizeiautos auf Jogger ohne Maske gemacht, wurde die Einhaltung eines zugestandenen Bewegungsradius kontrolliert und auf den täglich vor der Präsenz am Arbeitsplatz von Ungeimpften zu erbringenden Negativtest geachtet. Unter einer Vielzahl von Corona-Maßregeln galt all das für das Zuckerfest nicht.

Ich neide niemand seine Glaubenskultur und bin sehr weit bereit, diese zu ertragen. Ich erwarte aber, dass weder missioniert wird, noch anderen Teilen der Bevölkerung vorgeschrieben wird, Teile oder gar ihre gesamte Kultur ins Verborgene zu verschieben, während die Glaubenskultur Zugewanderter keinerlei Grenzen mehr kennt. Die Toleranz, die von mir eingefordert wird, erwarte ich auch bei den Fordernden.

2018 und 2019 funktionierte es unter dem Schutz der hiesigen evangelischen Kirche, dass es auf dem von der Kirche veranstalteten Weihnachtsmarkt einen Stand mit syrischen Speisen und Getränken, Süßigkeiten und Knabberkram gab. Ich kam mit einigen am Stand ins Gespräch. Wegen dem an Kette oder Lederband getragenen Kreuz am Hals nehme ich bekennende Christen an, denen die hiesige Kirche auch ihr Gotteshaus sein darf. Religion war kein Thema, wir sprachen lebhaft über Kochrezepte und natürlich auch das tatsächlich sehr schmackhafte Knabberzeug. Weihnachtsmärkte wie unsere kannte man von Youtube-Filmchen. Das Weihnachtssingen, hier übrigens stets im Freien mit Kirchenchor und den Weihnachtsmarktbesuchern, sorgte für feuchte Augen.

Ich bin der Kirche nicht zugehörig, schätze ihre sozialpolitische Aufgabe im Dorf aber sehr. Hier kamen ohne große Diskussionen zwei aus der Ukraine geflohene Frauen trotz Corona-Ansteckung unter und doch wurden alle Corona-Maßregeln von der Quarantäne bis zum damaligen Freitesten beachtet.
🎧📺📻📡
PAM
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von PAM »

Es fehlt ja noch der Bericht von Tag 1 (von 2) vom Weihnachtsmarkt der Gewerbetreibenden. :sozusagen:

Die Eröffnung und ein dreiteiliges Konzert der Musikschule hatte ich verpasst. :joke: Die blutigen Musikschulanfänger ganz zu Beginn verlangten dem Publikum nach Berichten eines Feuerwehr-Nachbarn eine gehörige Portion Leidensfähigkeit ab. Dafür soll die Moderation eines Siebenjährigen :eek: absolut souverän und mit einer gehörigen Portion Witz herausgestochen sein. Mit der Beschallungslautstärke hatte man es nach meinem Geschmack zwar nicht direkt übertrieben, andere Besucher empfanden sie aber als zu laut. Wenigstens dudelte überall das Einheitsprogramm - andere Weihnachtsmärkte nervten gern damit, dass alle paar Meter was anderes läuft und man einen Lautstärkekrieg führte.

Die Händler boten Holzschnitzhandwerk, Wollstrickzeug, Kerzen, Honig, Saatgut und das unvermeidliche Deko-Gerümpel an. Draußen gab es lediglich zwei Glühweinverkäufer und entsprechend lange Schlangen. Die Preise für einen Pappbecher mit 0,2 l lagen um 4 EUR. Der Met vom Imker war für 5 EUR zu haben. Etwas abseits bot der Italiener für 3 EUR "irgendwas" an, was entfernte Ähnlichkeit mit lauwarmem Glühwein hätte haben können. 3,90 verlangte ein vietnamesisches Café, der Glühwein war gut heiß und wegen seiner Früchte auch mal was anderes. Erinnerte irgendwie an Bowle, war aber geschmacklich wie ein Glühwein abgestimmt. Definitiv selbst gemacht und war mir ein Lob wert. Der Fußballverein hatte seinen Bierwagen mit hartem Stoff und eiskaltem Jubi vom Fass aufgebaut. Zu haben waren daneben die von den Heimspielen bekannten Eberswalder Bratwürste im Brötchen für 2,50.

Die örtliche Jagdgenossenschaft probierte nach eigener Aussage zum erstem Mal zwei verschiedene Wildburger und einen Veggie-Burger unters Volk zu bringen. Lief scheinbar ganz gut. Der Wildschweinburger für 8 EUR war sehr schmackhaft und nicht zu klein. Beim Veggie-Burger verzichtete man auf den sonst unvermeidlichen Tofu-Bratling und ersetzte ihn durch eingelegtes Gemüse und eine rauchig scharfe Soße.

Der Toilettenwagen war mit 50 Ct zufrieden, beim Vietnamesen kostete es gar nichts. Die Beleuchtung war nicht zu viel aber auch nicht zu wenig, konsequent LED-Leuchtelemente. Heizpilze waren verboten, leider weitete man das Verbot auch auf die traditionellen Feuerkörbe aus. Die wurden stets von der FFw beaufsichtigt, das Feuerholz von Spendern lag bereits seit Monaten durchgetrocknet bereit.

Ein paar Maskenträger im Freien (!) fielen mir auf, über alle Altersgruppen hinweg. Traditionell war auch das Wetter: Ich konnte mich an 2019 und die Jahre zuvor erinnern und Nieselregen gehörte sehr oft dazu. Ein privater Sicherheitsdienst bestreifte den Festplatz, die Polizei ließ sich zeitweise sehen und die FFw war ganztags vor Ort. Ausgewiesene Ersthelfer (mit entsprechendem Rückenschild) fanden sich beim Personal des Bierwagens und am Grill, beide gehören dem Fußballverein. Finde ich gut, die Leute gleich so zu kennzeichnen.

Genug Mülleimer verleiteteten nicht dazu, den Müll einfach fallen zu lassen. Außer beim Fußballverein gab es allerdings auch nirgends Pfandbecher. Aber auch keine Styroporbecher - dafür Pappbecher mit verschiedenen Werbeaufdrucken. Meine mitgebrachte Edelstahltasse bekam ich überall bereitwillig befüllt, wenigstens das ist inzwischen selbstverständlich und ich vermeide damit meinen Müll.

Heute ist Tag 2, allerdings nicht mehr so lange wie Tag 1. Von der Jagdgenossenschaft gibt es mit Einbruch der Dunkelheit ein Blasmusikkonzert. Den anderen Burger mit Hirsch zum gleichen Preis könnte ich mir noch vorstellen.

Am kommenden Sonnabend folgt der kleine und beschauliche Weihnachtsmarkt der Kirche.
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von RF_NWD »

Im Münsterland sind die meisten Bezeichnungen der Märkte noch sehr traditionell:
Advents- Nikolaus- und Weihnachtsmärkte.
Aber zusätzliche Events mit Namen wie "Winterzauber" "Emszauber" Winter-Hüttenzauber" kommen auch in kleineren Orten in Mode.
www.wn.de/muensterland/weihnachtsmaerkt ... nd-2660002

In den westflälischen Grenzgebieten immer wieder heiß diskutiert. Welcher Weihnachtsmarkt ist schöner ? Osnabrück oder Münster. Die Bahnfahrer entscheiden wohl eher pragmatisch:
Aus Rheine nach Münster. Aus Ibbenbüren nach Osnabrück. Regelrechter Kinderwagenstau am Aufzug und Abgang am Bahnhof Osnabrück-Altstadt vorhin.
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von Radio Fan »

Hier nicht wir haben auch nur einen, der angeblich der größte im Norden sein soll. ;)

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PAM
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von PAM »

Radio Fan hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 08:36Hier nicht wir haben auch nur einen, der angeblich der größte im Norden sein soll. ;)
Mein Dörfchen hat ja morgen noch einen. :danke: Nach schon einmal zwei Tagen am letzten Wochenende. Ob ich nochmal eierpunschen sollte?!
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von Radio Fan »

PAM hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 09:15
Radio Fan hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 08:36Hier nicht wir haben auch nur einen, der angeblich der größte im Norden sein soll. ;)
Mein Dörfchen hat ja morgen noch einen. :danke:
Nach schon einmal zwei Tagen am letzten Wochenende. Ob ich nochmal eierpunschen sollte?!
Wenn es nicht ein zu großes Loch in deine Geldbörse reißt, solltest du das doch wahrnehmen… ;)

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Felix II
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von Felix II »

Berliner-Zeitung.de:
O du Ramschige: Diese Berliner Weihnachtsmärkte sind zum Fürchten
Nur Gemecker aber nicht ein einziger Vorschlag wie man es denn besser machen könnte bzw. was man erwartet.
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von Spacelab »

Na da habt ihr was gemeinsam. :danke:

Hier in Saarlouis hat man eine recht paradoxe Situation. Am ersten Wochenende war man zwar kurz davor den bisherigen Besucherrekord zu knacken. Trotzdem war der Umsatz so niedrig wie noch nie. Die Gewinnspanne musste extrem knapp bemessen werden damit die Leute überhaupt etwas kaufen. Und dann beschränkten sich die Besucher vorrangig auf die Getränke und Bratwurst. Der Absatz der sonstigen Angebote sei extrem schlecht. Der hiesige Tennisverein, der mit dem Gewinn vom Weihnachtsmarkt immer einen Teil seiner nächsten Spielsaison finanzierte, öffnet seine Waffel und Plätzchen Bude am kommenden Sonntag das letzte mal und verzichtet somit auf über zweieinhalb Wochen Markt.
PAM
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von PAM »

Radio Fan hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 09:38Wenn es nicht ein zu großes Loch in deine Geldbörse reißt, solltest du das doch wahrnehmen… ;)
Ich werde auch hingehen, schließlich hat mich der Pfarrer am vergangenen Sonnabend persönlich eingeladen. :)
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Re: Weihnachtsmärkte vor dem Aus?

Beitrag von Radio Fan »

PAM hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 10:53
Radio Fan hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 09:38Wenn es nicht ein zu großes Loch in deine Geldbörse reißt, solltest du das doch wahrnehmen… ;)
Ich werde auch hingehen, schließlich hat mich der Pfarrer am vergangenen Sonnabend persönlich eingeladen. :)
Nicht das er dich bekähren will… :gruebel:

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