Sollte man mitnehmen, wenn man sonst kein technisches Verständnis hat, zwei linke Hände oder an jeder Hand fünf Daumen. Reparaturen annlässlich dieser Lichttests kosten aber trotzdem Geld, lediglich das Einstellen ist kostenlos.
Falsche Scheinwerfereinstellung muss nicht immer die Ursache beim Scheinwerfer selbst haben. Einige Zeitgenossen schaffen es tatsächlich, Glühlampen kopfstehend oder anderweitig verdreht in die Fassungen zu würgen. Spätestens in der ersten Dunkelheitsfahrt sollte einem dann aber auffallen, dass das Licht sich ganz anders darstellt, als man es vorher gewohnt war. Dann sollte man sich das nochmal anschauen bzw. sich Hilfe holen oder eine Werkstatt aufsuchen.
Zweite mögliche Fehlerquelle sind Glühlampen von Fertigungsstraßen, die vollkommen ausgeklappert sind und bei denen Qualitätskontrolle aus Kostengründen nicht stattfindet. Entweder sind die Glühfäden schief montiert oder der Sockel sitzt schräg. Manche Lampen haben den Blechsockel aus so weichem Material gefertigt, dass sich die Geometrie insgesamt schon deshalb kaum einstellen lässt bzw. bei Verpackung, Transport oder Einbau durch Verbiegen abhanden kommt.
Derartig labil gefertigte H7 waren mal eine China-Bestellung eines Freudes, die ich angesichts der "interessanten Verarbeitung" letztlich geschenkt bekam. Ein E-Prüfzeichen ist drauf - nur ist E90 hier nie vergeben worden. Erschreckenderweise sind die Glühwendeln ganz manierlich gefertigt und den Packungsaufdruck "long life" kann man nachvollziehen. Die Dinger halten wirklich ganz gut. Aber: Das Blech des Sockels ist derartig dünn, dass die Dinger hier bereits krumm ankamen. Baut der unbedarfte Endverbraucher sie so ein, dann geht das Licht irgendwo hin. Man kann sie aber mit den Fingern (natürlich mit Handschuh!) gerade rücken. Entweder probiert man das in einem einzelnen Scheinwerfer (aus 'nem Schlachter am Netzteil) außerhalb des Fahrzeugs aus oder man rückt sie eben beim Einbau nochmal gerade. Tut man das, dann ist die Lichtverteilung tatsächlich okay und die Haltbarkeit trotz der bockharten Federung des Smart und Berlins anerkannt schlechten Straßen bei ungefähr einem Jahr. Für den Normalkunden aber trotzdem unbrauchbares Material.
Leider gibt es trotzdem noch zu viele Fahrzeuge, bei dem ein eigenständiger Lampenwechsel unmöglich oder aber zumindest stark erschwert ist. Oft braucht man Werkzeug, um Scheinwerfer oder Heckleuchten aus dem Fahrzeug zu bauen - erst dann kommt man an die Lampenträger. Die Heckleuchten vom Smart oder von meinem Suzuki muss man ausbauen - erst dann kommt man an die Lampen. Das nötige Werkzeug dazu hat man normalerweise nicht dabei. Beim Smart 450 wäre vorn der offizielle Weg das Abbauen der gesamten Front. Die Werkstatt lässt sich das zumindest nach den AW bezahlen. Hat man wie ich schlanke Hände und kann blind arbeiten, dann geht das auch nach dem Ausbau der beiden Luftgitter unterhalb der Frontscheibe. Man sollte das einmal mit abgebauter Front oder mit einem Scheinwerfer in der Hand geübt haben, dann geht es eben blind mit den genannten gelenkigen Fingern. Beim Swift kommt man vorn ohne jedes Werkzeug heran, hat auch genug Platz zum Arbeiten. Für Zweiräder typisch ist mein Rollerich zusammen gebaut: Man kommt an nichts ran und baut immer komplexe Verkleidungsteile ab, wenn ein Lampenwechsel nötig ist. Und natürlich braucht man verschiedenes Werkzeug.