Mietwohnungsversteigerung?

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Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

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Spacelab

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von Spacelab »

Was ich nicht so ganz verstehe: bei uns im Kreis hängen überall Schilder in den Banken und Sparkassen das dringend Immobilien gesucht werden. Wenn aber dann mal welche frei sind stehen diese oftmals weit über ein Jahr lang leer.

Bei uns hier greift es mittlerweile um sich das letzte Kellerloch zu sanieren und als "Luxus Wohnung" zu Horror Preisen zu vermieten.
PowerAM

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von PowerAM »

Berlin-nah sind die Preise noch hoch. Wer auf den Bahnanschluss verzichten kann und noch ein paar Doerfer weiter von Berlin weg wohnen will, der hat durchaus Chancen auf Mietpreise auf dem Niveau der Jahrtausendwende. Allerdings gibt es bei uns auch noch Mietwohnungsbestaende bei Gemeinde, Kirche und einigen ortsansaessigen Betrieben.
Mr. DABelina

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von Mr. DABelina »

fatal error hat geschrieben:
Mc Jack hat geschrieben:Ich sags immer wieder: Nichts geht über ein Eigenheim auf eigenem Grundstück. Keine sadistischen Vermieter, keine Mietpreis-Explosionen, dafür einen Antennenmasten im Garten. Loift. Pinte nebenan mit Franziskaner und Bayreuther Landbier vom Faß? Umso besser. :spos:
Recht hast du, aber bitte mit ausreichend großem Grundstück und viel Abstand zum Nachbarn.

PS: In Braunschweig gibt es aufgrund des neuerlichen Trends der Landflucht auch einen arg angespannten Wohnungsmarkt. Eigentlich wäre jetzt Zeit den umgekehrten Trend mitzumachen und ab in die Pampa zu ziehen. Jawoll, ja! Nur irgendwie begräbt man dann sämtliche Träume doch mal ins Ausland zu gehen. Man kann doch gar nicht mehr davon ausgehen ein Haus wirklich noch zeitnah verkaufen zu können. Wenn ich sehe, welche eigentlich guten Häuser teilweise ein, eineinhalb Jahre von hiesigen Immobilienmaklern wie Sauerbier angeboten werden, nur weil sie etwas außerhalb sind und das gerade nicht im Trend liegt, hat man doch keine Garantie sein eigenes Häuschen zu einem vernünftigen Preis verkaufen zu können, wenn man die Zelte abbrechen und doch noch in die große weite Welt hinausziehen will.
Ja, das kenn ich noch viel zu gut... Ich kenne Leute die 1 Jahr versucht haben eine bezahlbare Wohnung in BS zu finden, und dann nach WF gezogen. Ich habe damals auch ca 15 km außerhalb gewohnt und mich gewundert warum die Leute soviel Geld zahlen wollen nur damit sie in der Stadt leben können. Hier in BW ist es noch ein bisschen anders. In Horb selber sind die Wohnungen unbezahlbar, hier in Isenburg (ca 2km von der Stadt weg) sind die Mietpreise akzeptabel, auf der anderen Seite vom Berg in Nordstetten werden sie dagegen die Wohnungen nicht los (sind vielleicht 5km bis Horb, dafür ist die A81 näher drann).
Noch'n Saarländer

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von Noch'n Saarländer »

Spacelab hat geschrieben: Was ich nicht so ganz verstehe: bei uns im Kreis hängen überall Schilder in den Banken und Sparkassen das dringend Immobilien gesucht werden. Wenn aber dann mal welche frei sind stehen diese oftmals weit über ein Jahr lang leer.

Bei uns hier greift es mittlerweile um sich das letzte Kellerloch zu sanieren und als "Luxus Wohnung" zu Horror Preisen zu vermieten.
Und mir stellt sich die Frage, wpfür und für wen? Das Saarland hat in den letzten 25 Jahren mehr als 200.000 Einwohner verloren, (darunter mich oderfast meinen kompletten Abijahrgang) prozentual also noch deutlich mehr als Neufünfland.
Bei meinen Eltern in Merchweiler stehen Häuser seit Jahren zum Verkauf, und niemand interessiert sich groß dafür. In Illingen gibt es mittlerweile ein Programm, bei dem durch den Bevölkerungsrückgang leerstehende Häuser abgerissen werden.

Deshalb kommen einem die Mieten im Saarland aus meinem Kölner Blickwinkel heraus wohl auch so paradiesisch vor. Auch im Vergleich zu Kiel noch, welches wohl ab 2015 endgültig mein neuer Dauer-QTH wird....
DJ Taifun

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von DJ Taifun »

Was auch passiert, bei mir ist es eingetreten, das die Wohnung, ich wohne zu Miete in einer Siedlung 4 Etagen, und neuer Eigentümer plötzlich von 50er auf 60er Jahre hochgestuft hat, gleichzeitig Mieterhöhung um 90€ und von einfacher auf mittlerer Lage um gestuft hat. Ich wohne an einer viel befahrender Straße östlich und südlich am Fenster vorbei. Die frühere Einstufung habe ich zum Glück schwarz auf weiß. Da hilft nur eins klare Klarstellung.
Spacelab

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von Spacelab »

Ich hab gerade mit einem guten bekannten gesprochen der zwei Häuser hat. Ein Zweifamilienhaus in Dillingen wo er selbst eine Wohnung bewohnt und ein zweites das er geerbt hat in Saarlouis. Das zweite Haus ist ein sogenanntes "3 Generationen Haus". Der Begriff war mir völlig unbekannt und bezeichnet ein Zweifamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss. Er wollte dieses Haus verkaufen und wandte sich an die örtliche Sparkasse da diese überall Schilder aufgestellt hat das sie wegen hoher Nachfrage dringend Häuser suchen. Diese winkten aber gleich ab. Ein Haus aus den 60ern müsse erst komplett renoviert werden. Dann würden sie es aber mit Kusshand zu einem richtig guten Kurs kaufen. Mein Bekannter also viel Arbeit und Geld investiert und die Hütte renoviert. Inklusive kompletter Elektrik und allen Wasserleitungen. Das ganze hat richtig Asche gekostet und jetzt war diese Woche jemand von der Bank da um sich das Haus anzusehen und der meinte das sie das Haus doch nicht gebrauchen könnten. Der Grund: zu teure Wohnlage. :eek: Das Haus liegt noch keine 5 Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt und damit wäre der Immobilienpreis zu hoch. So teure Hütten bekämen sie aktuell nicht los. Stark gesucht wären Häuser im niedrigen und mittleren Preissegment. Oder was momentan heiß gesucht wäre, wären Mietwohnungen. Aber genau das wollte mein Bekannter nicht da er damit schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Jetzt steht der Mensch da, mit einem Top renovierten 3 Generationen Haus und bekommt es nicht los weil es zu gut und damit zu teuer ist. Das ist doch ein schlechter Witz!
Bolivar diGriz

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von Bolivar diGriz »

Ich wohne am Stadtpark in unmittelbarer Nähe zur City. Das Haus ist allerdings 100 Jahre alt, wenn auch mit Gasheizung, Isolierverglasung und neuem Badezimmer in der Wohnung (im Treppenhaus sind noch die alten Toiletten). Ich zahle nur 6,30 EUR inklusive Nebenkosten pro qm, zzgl. Gas nach Verbrauch (55 Euro/Monat, inkl. Gas zum Kochen). Aufgrund der guten Wohnlage und der niedrigen Zinsen werden in der Nachbarschaft in letzter Zeit immer mehr Häuser abgerissen, und Betonklötze als Eigentumswohnungen hochgezogen. Von den Grundstücken werden annähernd 100% überbaut, ich frage mich, wieso so etwas genehmigungsfähig ist. In einem dieser neuen Häuser wurden Wohnungen vermietet, für 11,25 EUR pro qm plus Heizung! Ich frage mich, wer so etwas zahlt. Da würde ich doch eher in Kauf nehmen ein bisschen zur Arbeit zu fahren als so eine idiotische Miete zu zahlen. Mein Vermieter ist leider nicht mehr der Jüngste, das Haus ist sein Elternhaus. (Er selber wohnt nicht mehr da.) Ich fürchte, dass seine Erben wohl auch bei erster Gelegenheit das Haus verscherbeln werden.

Das große Wehklagen setzt ein, wenn die Niedrigzinsphase plötzlich vorbei ist, oder noch schlimmer: Falls der Euro crasht. Dann wissen die Leute nämlich alle nicht mehr, wie sie die Schulden bei den Banken abtragen sollen (oder die Miete aufbringen sollen), und alle diese "prächtigen" Neubauten stehen leer...
PowerAM

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von PowerAM »

Sanierungsbedürftige Wohnung zum Selbstausbau

Gegen Gebot bieten wir Ihnen eine 69 qm große Wohnung mit zwei Zimmern, offener Küche mit Gasherd und Stellplatz für eine Waschmaschine sowie Wannenbad mit Fenster zur unbefristeten Miete an. Die Wohnung liegt im Erdgeschoss eines 1936 errichteten Hauses mit zwei Etagen. Eine weitere Wohnung befindet sich im Obergeschoss und eine dritte Wohnung im Kellergeschoss. Jede Wohnung verfügt über einen eigenen Zugang. Die angebotene Wohnung wäre mit einer Schwellenhöhe der Eingangstür von etwa 3 cm auch für Menschen mit Gehbehinderung geeignet. Für die Abstellung von Fahrrädern, Kinderwagen oder ähnlichem steht ein von allen Mietern gemeinsam genutzter abschließbarer Raum in einem Nebengebäude zur Verfügung. Mieter-eigene Keller gibt es nicht. Beheizt wird die Wohnung mit einer Gas-Etagenheizung, für die ein Wartungs- und Reparaturvertrag mit einem örtlichen Fachbetrieb besteht. Die Kosten dafür sowie der Gasverbrauch sind durch den Mieter zu tragen. Die Warmwasserversorgung erfolgt über einen elektrischen Durchlauferhitzer. Eine Mitnutzung des Gartens zu Erholungszwecken ist möglich. Parkmöglichkeiten stehen an der Straße zur Verfügung. Das Grundstück darf von den Mietern nicht befahren werden.

Die Wohnung ist sanierungsbedürftig und daher nicht zum sofortigen Einzug geeignet. In allen Wohnräumen sowie im Flur sind Tapeten zu entfernen und ggf. Schönheitsreparaturen auszuführen. Die Wände müssen anschließend gestrichen oder tapeziert werden. In der Küche und im Bad müssen Silikonfugen entfernt und erneuert werden. Dabei eingebrachtes Material und Arbeitsleistung gehen in das Eigentum des Vermieters über. Für den Aufwand des Mieters wird ein Nachlass von zwei Monatskaltmieten gewährt, höchstens jedoch 1800 EUR.

Am 13. Januar 2018 kann die Wohnung zwischen 11 und 13 Uhr besichtigt werden. Interessenten geben ihr Angebot für die Nettomiete (ohne Nebenkosten) unterschrieben im verschlossenen Umschlag ab. Als Nebenkosten-Vorauszahlung werden zunächst 225 EUR erhoben. Eine eventuelle Anpassung erfolgt nach der Nebenkostenabrechnung im Folgejahr. Die abgegebenen Angebote werden am 22. Januar unter notarieller Aufsicht geöffnet und ausgewertet. Den Zuschlag erhält der Interessent mit dem höchsten Gebot, die Benachrichtigung erfolgt direkt im Anschluss telefonisch. Mit Abschluss des Mietvertrages, gern noch am selben Tag, werden die Wohnungsschlüssel übergeben.
RheinMain701

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von RheinMain701 »

Sehe ich es richtig, dass da quasi ein Mietvertrag über eine unbewohnbare Wohnung versteigert wird? Das grenzt ja an Absurdität, die seinesgleichen sucht.

Ich bezweifle auch, dass es rechtens ist, die Kosten für die Instandhaltung und Reparatur der Heizung auf den Mieter umzulegen.
Spacelab

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von Spacelab »

Sehe ich es richtig, dass da quasi ein Mietvertrag über eine unbewohnbare Wohnung versteigert wird? Das grenzt ja an Absurdität, die seinesgleichen sucht.
Das ist noch nicht mal so unüblich. In begehrten Wohngegenden wird das immer wieder versucht. Ich war vor ein paar Monaten mit einer guten Freundin bei so einer Wohnungsbesichtigung. Der Bunker war so baufällig, da hat man bei jedem kleinsten Geräusch ängstlich den Kopf eingezogen weil man dachte jetzt passiert was.
Ich bezweifle auch, dass es rechtens ist, die Kosten für die Instandhaltung und Reparatur der Heizung auf den Mieter umzulegen.
Die Instandhaltungskosten auf die Mieter umzulegen ist auch nicht unüblich. Das sind pauschal pro Jahr ein paar Euro je nach dem wie viele Mietparteien an der Heizungsanlage hängen. Aber mit diesen Instandhaltungskosten bezahle ich selbstverständlich auch eventuelle Reparaturen.
PowerAM

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von PowerAM »

HeibelA hat geschrieben:Bist du auf der Suche nach einer neuen Behausung?
Bei euch sind die Mieten auch nach einer Sanierung noch bezahlbar. Bei uns wird jedes Loch luxussaniert und dann zu völlig abgehobenen Preisen angeboten. Im Umland ist es kaum besser.
Nein, bin ich nicht. In meiner Wohnung muss ich wohnen bleiben. Alternativen fangen bei mehr als dem doppelten Preis an.

Vier Jahre später sind die Wohnungen, die du damals als bezahlbar bezeichnet hattest, um einiges teurer geworden. Seit 2016 schickt der Eigentümer jährlich eine Mieterhöhung, die bei den 1-Zimmer-Wohnungen jeweils 50 EUR betrug. Damit sind diese ohne Mieterwechsel inzwischen bei 530 EUR. Bei Neuvermietungen wurden die üblichen 15 % aufgeschlagen. Welchen Umfang die Erhöhungen bei den größeren Wohnungen haben, das weiß ich nicht. Ein Freund bewohnt eine 1-Zimmer-Wohnung und schaut bereits nach einer Alternative, da ihm die jährliche Mieterhöhung auf absehbare Zeit die Luft zum Atmen nimmt. Sein Einkommen steigt nämlich überhaupt nicht und irgendwann ist die Bude nicht mehr bezahlbar. Ach ja, ein Arbeitgeberwechsel ist auch beabsichtigt. Der gehört keinem Tarifvertrag an und die Löhne sind einzeln auszuhandeln. Anfragen nach einer Lohnerhöhung wurden bisher mit der Gegenfrage beantwortet: "Was tust du mehr für mich als damals, als ich dich eingestellt habe?"...
RheinMain701

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von RheinMain701 »

Ich finde es immer noch völlig absurd dass hier einerseits die Häuser in den Dörfern verfallen weil keiner sie haben will, andererseits aber Wohnungsnot herrscht und keiner eine Mietwohnung findet. Es ist inzwischen sogar so weit dass das Jugendamt hier vor Ort die Kinder die ins Heim kommen nach dem 18. Geburtstag in die Obdachlosigkeit entlassen muss weil selbst die nichts mehr finden. Dazu gab es kürzlich mehrere Reportagen, einmal im MDR-Fernsehen ein Junge der tatsächlich pünktlich zum 18. auf die Straße entlassen wurde, dann war noch was im ZDF wo die berichtet haben dass auch die kirchlichen Träger für ihre "Klienten" (und das sind meist Alleinerziehende, Behinderte o. ä.) nichts mehr finden weil derartige Verträge rechtlich Gewerbemietverträge sind, das heißt es gibt keinen Kündigungsschutz und die können von heute auf morgen rausgeschmissen werden.

Aber man baut natürlich fleißig weiter Einfamilienhäuser. Und nichts als Einfamilienhäuser. Teilweise zieht man ganze Siedlungen nur mit Einfamilienhäusern hoch, mehrere Hektar. Und diese Siedlungen sind dann (logischerweise) nicht an den ÖPNV angebunden sodass man auch noch sein eigenes Auto braucht. Sehr vorausschauend das ganze.
Spacelab

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von Spacelab »

Ganze 3 Neubaugebiete sind hier in der Nähe in jüngster Vergangenheit entstanden. In der Tat alles nur Einfamilienhäuser.
RheinMain701

Re: Mietwohnungsversteigerung?

Beitrag von RheinMain701 »

Ich frage mich ja wer am Ende die ganzen Einfamilienhäuser erben soll wenn die Bauherren mal versterben. Ich kann jetzt nur von meiner Familie reden aber da haben eigentlich alle Verwandte der aufsteigenden Linie bis zu den Urgroßeltern ihr eigenes Haus bzw. ihre eigene Wohnung. Genug Kinder für all diese Häuser bzw. Wohnungen gibt es aber nicht, bzw. teilweise verfolgen die auch ihre eigene Karriere ganz woanders und sind an diesen Häusern gar nicht interessiert (eine aus meiner Familie will mit FH-Diplom in Berlin als Modedesignerin voll durchstarten, wohnt aber bis jetzt noch in einer Mietskaserne in Berlin-Prenzlauer Berg auf Kosten von Mama und Papa ohne dass sich ihr Geschäft wirklich trägt, dafür reist die fleißig um die Welt und war auch schon in Indien um dort neue Stoffe für ihre Designs zu besorgen... da denke ich manchmal schon, die hat ein Rad ab). Ich sehe schon in 20, 30 Jahren eine Immobilienschwemme auf uns zukommen ohne dass irgendwo eine entsprechende Nachfrage ersichtlich ist, die Preise werden ins Bodenlose stürzen. Soviel zum Thema "sichere Altersvorsorge".
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