Mietwohnungsversteigerung?

[RheinMain701]

Heute was tolles in der Lokalzeitung:

Man möchte ein altes Hochhaus abreißen, weil die Sanierung unwirtschaftlich sei. Das Hochhaus hat 8 Stockwerke und 24 Wohnungen.

Nun denkt man sich, vielleicht kommt da etwas größeres, aber Pustekuchen, der Neubau wird "nur" vier Stockwerke und damit logischerweise viel weniger Wohnungen haben. Unterm Strich sind es mehr Wohnungen, aber auch nur deswegen, weil man nun auch die Grünflächen zubaut. Wer braucht schon Wiesen und Bäume in der Stadt?

Aber es kommt noch besser: erst heißt es, der Neubau wird 52 Wohnungen in allen Größen beinhalten. Im nächsten Satz heißt es dann: "Alle 1-Zimmer-Wohnungen sind bereits für ein neues Pflegeheim reserviert und können nicht angemietet werden."

Und da wundert man sich, dass keiner mehr Wohnungen findet? Für das Pflegeheim hätte man doch wirklich andere Lösungen finden können als 1-Zimmer-Wohnungen in der Stadt anzumieten. Mit den Wohnungen wird ein Pflegebedürftiger, der wahrscheinlich ohnehin nicht mehr aus dem Bett kommt, nicht mehr viel anfangen können.

Genauso hatte man übrigens schon vor längerer Zeit einen ganzen Häuserblock mit 24 Wohnungen abgerissen. Was steht da heute? Vier Einfamilienhäuser.

[PowerAM]

Verknappung des Angebots ist eine der wirksamen Maßnahmen, mit denen sich Preise sichern oder tendenziell höher ausrichten lassen. Die Bereitschaft der Interessenten ist dann ja höher, deutlich mehr auszugeben.

Heute war in der Nachbarschaft wieder eine Besichtigung einer Einliegerwohnung in einem Einzelhaus. Ausgebauter Dachboden, im Sommer gewiss tropisch heiß. Zu allem Überfluss auch nur mit winzigen Fenstern. Ich schätze mal auf ungefähr 60 Interessenten. Ob auch hier das höchste Mietgebot den Zuschlag erhält?

[PAM]

[...] Ach ja, von 130 - 170 EUR je qm sind wir binnen eines Jahres in den unattraktivsten Lagen bei bereits 260 EUR je qm angekommen. Die liegen am Ortsrand, sind i. d. R. nicht erschlossen. Wer noch etwas in Fußmarschentfernung zur Bahn findet, der darf nochmal einen 100er mehr kalkulieren. [...]

Nicht erschlossen, aber nicht im so genannten "Außenbereich", wird derzeit für 300 EUR je qm angeboten. Im erschlossenen "Außenbereich" werden zur Zeit 280 EUR je qm verlangt und auch gern bezahlt. Der "Außenbereich" hat einige Freiheiten mehr im Baugenehmigungsverfahren, muss z. B. keine genau vorgegebene Dachform und keine vorgeschriebene Dachziegel- bzw. Fassadenfarbe einhalten.

[das letzte MHz]

Hier wird Bauland von der Stadt mittlerweile nur noch verlost (also das Recht es kaufen zu dürfen) und sämtliche Grundstücke in Neubaugebieten sind bereits auf Jahre hinaus vergeben (es gibt wohl fünf- bis achtfach mehr Interessenten als Bauplätze). Ich glaube die nächste Verlosung findet für Grundstücke statt, die 2021 überhaupt erst erschlossen werden sollen. Außerdem werden die Grundstücke immer kleiner und teurer. Auffallend auch: Es werden wieder viel mehr Reihenhäuser gebaut bzw. Reihenhausgrundstücke in Neubaugebieten geplant, als früher. Die Politik verspricht in zehn Jahren gibt es keine Wohnungsnot mehr, die hiesigen Wohnbaugesellschaften hingen sprechen hinter vorgehaltener Hand von 30 Jahren.

[PAM]

Keine Wohnungsnot würde vielen aber das Geschäft kaputt machen.
Ich denke, da wird bereits in Lobbyarbeit investiert...

[das letzte MHz]

Keine Wohnungsnot würde vielen aber das Geschäft kaputt machen.

Alleine die ganzen Schrottimmobilien, die man dann nicht mehr überteuert vermieten könnte