Felix II hat geschrieben: ↑Do 15. Jul 2021, 20:35
Genau. Mir wird da als Mann einfach das Mitspracherecht entzogen. Ich soll einfach die Klappe halten. Und diese Femextremen verschandeln nach Lust und Laune die deutsche Sprache. Sehr gleichberechtigt, wirklich.
Gibt ja schon so gestörte die statt "jemand" "jemensch" sagen, weil in "jemand" kommt ja der "Man" (Mann) drin vor. Das sind für mich die welche bei Deutsch in der Schule komplett versagt haben.
https://www.bedeutungonline.de/was-bede ... rklaerung/
Sowas tut einfach nur noch weh. Schmerzen.
Du hast hoffentlich den Smiley nicht überlesen.
Ich finde einfach die Aufregung überflüssig. Erstens gibt es da draußen eine Minderheit, die sich ausgegrenzt fühlt. Das ist ein ernst zu nehmendes Thema. Ich denke, wer durch seine eigene Sprache daran etwas ändern möchte, soll das einfach tun - am Ende ist der Wandel von Sprache ein schleichender Prozess, und am Ende entscheidet die Akzeptanz des Wandels über dessen Anwendung. Ich weigere mich nur, den INHALT eines Textes nur danach bewerten zu lassen, ob eine gendergerechte Sprache oder traditionelle Sprache angewandt wird. Ansonsten gibts ja auch noch schöne Möglichkeiten, dem Problem galant aus dem Weg zu gehen: "Liebes Kollegium" statt "Kolleginnen und Kollegen" oder "Kolleg:innen" (auf dem Bau: Kolleg:außen). Klar stolpere ich als alte Leseratte nach über 40 Jahren auch übers neuzeitliche :innen - aber das gibt sich mit der Zeit, da lese ich mittlerweile einfach drüber hinweg, genauso wie ich aufgegeben habe, die Falschverwendung von das und dass zu monieren. Oder gar der Deppenapostroph - der stört den Lesefluss mindestens genauso wie ein : oder *.
Eine gewisse Abrüstung wäre auf beiden Seiten angeraten.
Und dass es Menschen gibt, die sich dann nicht als Mann oder Frau fühlen, oder gar anders fühlen als von den äußeren Geschlechtsmerkmalen her zu erwarten wäre, daran müssen wir uns einfach gewöhnen: Das sind nunmal so Fakten wie "Die Erde ist keine Scheibe". Die Evolution des Menschseins und der Wahrnehmung menschlicher Vielfalt findet nunmal fortlaufend statt. Ob es dem Einzelnen passt oder nicht.
Und was ich eben auch zugeben muss: Als (noch nicht ganz so alter) weißer Mann bin ich tatsächlich bisher immer privilegiert gewesen. Keiner (außerhalb bayerns) fragt nach meiner ethnischen Herkunft, keiner vorverurteilt mich anhand meiner Hautfarbe, kein Professor an der FH hat mich wegen meines Geschlechts diskriminiert (es gab wohl Profs, die waren berüchtigt dafür, Studentinnenzu mobben, weil die ja gefälligst nicht Ingenieurinnen werden sollen), etc. Is ja soweit ok, wer mag nicht privilegiert sein - aber ich versuche mich dann immer auch mal in "die anderen" hinein zu versetzen...
Und so hat die ganze Diskussion ein wenig was von einem Rückzugsgefecht jener, die nicht akzeptieren wollen, dass sie auch nur ein Mensch von vielen sind, und nicht ein "besserer Mensch" oder "privilegierter Mensch".