Neues aus dem Online-Blätterwald

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das letzte MHz
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von das letzte MHz »

RF_NWD hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 14:10 Die globale Klimapolitik muss sich mit den Gefahren der "Greenflation" auseinandersetzen. Die Energiewende könnte an zunehmendem Rohstoffmangel und daraus resultierenden Verteuerungen scheitern.
www.rnd.de/politik/klima-rohstoffe-fuer ... LWPMQ.html
Hickel verweist im Gespräch mit dem RND auf eine Addition von marktbedingten und politisch gesteuerten Preissteigerungen, die am Ende vor allem Geringverdiener und Transferbezieher belasten könnten.
Genau darauf scheint mir grüne Politik abzuzielen. Kürzlich äußerte sich eine Jungpolitikerin der Grünen, dass jemand, der sich zwei oder drei Euro mehr für ein Schnitzel und mehr Tierwohl nicht leisten könne, einfach was falsch gemacht hat im Leben. Solche regelrecht kackfrech vorgetragenen Ansichten werden noch zu erheblichen sozialen Spannungen im Land führen. Wenn eine vierköpfige Familie jeden Tag acht bis zwölf Euro mehr fürs Mittagessen ausgeben soll (240 bis 360 Euro mehr im Monat), wird das schon einige in der Mittelschicht an ihre finanzielle Belastungsgrenze bringen. Scheint den Grünen aber wurscht zu sein, denn Özdemir sieht das ja als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ganz ähnlich.
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RF_NWD
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von RF_NWD »

Mit dem Problem werden sich alle Parteien auseinander setzen müssen, sofern sie den Klimawandel nicht einfach leugnen.
Ganz besonders das Lager, das auf marktwirtschaftliche Lösungen setzt. Knappe Ressorcen bei Rohstoffen und Personal setzen eben die Preisspirale in Gang. Da muss man kein grüner Ideologe für sein..
Machen sich ja aktuell schon welche zu schaffen, die nicht mehr das Autoradio klauen, sondern den Katalysator abbauen.
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von das letzte MHz »

RF_NWD hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 14:44Mit dem Problem werden sich alle Parteien auseinander setzen müssen, sofern sie den Klimawandel nicht einfach leugnen.
Na ja, irgendwann geht es den Menschen aber nur noch ums Überleben und dann wird es gesellschaftlich richtig ekelig. Energiekosten explodieren, Lebensmittelkosten explodieren und die Grünen haben ja schon angekündigt, dass wir alle auf zu vielen Quadratmetern wohnen. Die Wohnkosten werden also als nächstes explodieren (und die Kosten für die Krankenkasse ja eh). Am Ende zahlt halt jeder Haushalt für Miete, Nebenkosten, Essen und Krankenversicherung locker 1.000 Euro mehr im Monat, das wird vielen, sehr vielen finanziell das Genick brechen. Was dann im Land los sein wird, kann sich ja jeder vorstellen. Wenn die Grünen so weitermachen, wie sie begonnen haben, liegt das Land nach vier Jahren in Schutt und Asche, weil es aus der Not heraus zu Volksaufständen kommen wird, weil viele einfach nicht genügend Geld haben um die neuen Preise für Grundbedürfnisse zu bezahlen.
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PAM
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von PAM »

"Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen."

(Jean-Jacques Rousseau)
das letzte MHz hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 14:20 Genau darauf scheint mir grüne Politik abzuzielen. Kürzlich äußerte sich eine Jungpolitikerin der Grünen, dass jemand, der sich zwei oder drei Euro mehr für ein Schnitzel und mehr Tierwohl nicht leisten könne, einfach was falsch gemacht hat im Leben. Solche regelrecht kackfrech vorgetragenen Ansichten werden noch zu erheblichen sozialen Spannungen im Land führen. [...]
Es war nicht die erste derart kackfrech formulierte Aussage in dieser Richtung. Wie du schriebst, äußerte sich Minister Özdemir auch ähnlich. Wo ich mitgehen würde, das wäre die MwSt-Reduzierung von Obst und Gemüse auf 7 %. Dieser vergünstigte und für Lebensmittel vorgesehene Satz sollte natürlich auch auf Obst und Gemüse Anwendung finden. Zwar werden die Endverbraucherpreise trotzdem weiter steigen, aber es bliebe die Hoffnung, dass mehr Obst und Gemüse den Weg in die Warenkörbe der Kundschaft findet.

Es bleibt aber zu befürchten, dass die bereits angedrohten Verschärfungen zur Tierhaltung bzw. in der Landwirtschaft allgemein nicht nur Aufwand und Kosten bei den landwirtschaftlichen Betrieben weiter nach oben treiben, sondern mehr und mehr Betriebe in die Geschäftsaufgabe treibt, weil es sich wirtschaftlich einfach nicht mehr lohnt. Genauso wie bei anderen Produkten werden Lebensmittel-Umsatzriesen dann vermehrt im Ausland einkaufen. Mag sein, dass die Gesetzgebung dafür dann auch noch Strafabgaben ersinnt, um das sprichwörtliche Schnitzel zu etwas Besonderem zu machen, das man sich nur zu besonderen Anlässen leisten will.

So verdächtig ruhig, wie es derzeit um diese Regierung ist, so explosionsartig werden sie recht bald mit ihren "Maßnahmen zum Umweltwohl" aus der Deckung kommen. Schlichtweg verbieten, was sie stört, wäre zu offensichtlich. Die Umerziehung wird über den Preis erfolgen. Prinzipiell verreist man nicht, man verbringt seinen Urlaub gefälligst zuhause. Sollte es doch an der Geldentwertung vorbei gelingen, etwas anzusparen, dann leistet man sich eben alle zehn Jahre mal eine Reise.

Viele der bereits offenbarten Pläne treffen aber die immer kleiner werdende Klasse des Mittelstands. Wer ohnehin jeden Euro dreimal umdrehen muss, der ist häufig bereits jetzt an der Grenze seiner Einsparmöglichkeiten angelangt und kann nur noch bei den elementaren Dingen des täglichen Lebens verzichten. Hier drängt man breite Teile der Bevölkerung bereits während des Arbeitslebens immer mehr in Existenznöte und final in die Altersarmut. Dass hier von der SPD keinerlei Mitleid zu erwarten ist, das hatte man seinerzeit bei der Einführung der Hartz-Verbrechergesetze gesehen. Ich würde auch heute nicht erwarten, dass von dort irgendwelche Wohltaten kommen. Die FDP würde gern Krankenkassen, Rentenkasse usw. alsbald an die Börse bringen. Und den Grünen ist die Lage der Bevölkerung egal, solange sie ihrer Ideologie und ihren Zielen nicht im Wege stehen. Je eher der Verzicht einsetzt, weil sich Bevölkerungsschichten dieses oder jenes nicht mehr leisten können, je besser ist es.

Wer sich mit seiner Politik gegen das Volkswohl wendet, der muss auf dessen Zorn gefasst sein! Wer den Austausch weiter forciert und Wirtschaftsflüchtlinge aus allen Krisenherden der Welt einlädt, ohne sie integrieren zu wollen, der wird damit konfrontiert, dass eben jene ihre Werte und ihre Ideologie hier ausrollen. Auch sie sehen sich im Recht, hier nach der Macht zu greifen, womöglich auch um ihren Gottesstaat hier zu installieren. Bis es im Kessel richtig gärt, werden noch einige Jahre vergehen. Leider entlädt sich das zu oft zunächst in Volksungehorsam und final in einem Bürgerkrieg. Und den möchte von uns wahrscheinlich niemand?
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von pomnitz26 »

Dann lebe auch ich in meiner 58m² großen Wohnung auf zu großem Fuß. Mein Bruder am anderen Ende des Hauses bewohnt die selbe Wohnung nur gespiegelt. Er oben rechts, ich unten links. Wir sollten also eine Wohnung teilen?

Nebenher bin ich gerade im Gartenhäuschen. Der Fernseher und das Internet laufen noch. Ist natürlich zu viel Luxus. Sollte wohl alles verfallen und vor sich hin gammeln.
Zuletzt geändert von pomnitz26 am So 9. Jan 2022, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
RF_NWD
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von RF_NWD »

Dieses plumpe Bashing der Grünen war ja hier wohl nicht anders zu erwarten.
Der Autor des RND Artikels ist eher dem Merkel-Lager der CDU zuzurechnen.
Er beschreibt eine weltweite Entwicklung jenseits bundesdeutscher parteipolitischer Blickwinkel:
Jetzt zeigt sich: Die Generation der amerikanischen und europäischen Babyboomer hat über viele Jahrzehnte hinweg nicht nur durchs fröhliche Verheizen fossiler Brennstoffe von der Substanz gelebt. Sie hat sich auch ums Thema Rohstoffe nie seriös gekümmert. Allzu lange wurde weggesehen, während etwa in Afrika Kupfer unter erbärmlichen Bedingungen gefördert wurde, mit Kinderarbeit und unter Inkaufnahme gigantischer Umweltschäden."
Jede Knappheit wird ein Motor für neue Entwicklung von Lösungen z.B beim Recycling sein. Nur dauert das eben seine Zeit. Solange Rohstoffe billig und dauerhaft verfügbar sind, besteht nur kein Anreiz, weil die Kosten noch zu hoch sind.
Für die Übergangszeiten werden weltweit soziale Abfederungen notwendig sein. Aus der Corna-Zeit kann man wohl die Lehre ziehen, dass ,obwohl in Umfragen grosse Mehrheiten den Klimawandel als wichtigstes Problem ansehen, viele eben doch für sich persönlich eher eine "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass !" Haltung haben. Das wird auf Dauer nicht funktionieren.
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von das letzte MHz »

pomnitz26 hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:31 Dann lebe auch ich in meiner 58cm² großen Wohnung auf zu großem Fuß. Mein Bruder am anderen Ende des Hauses bewohnt die selbe Wohnung nur gespiegelt. Er oben rechts, ich unten links. Wir sollten also eine Wohnung teilen?
Also 58 QuadratZENTIMETER wird man dir wohl durchgehen lassen :joke: Wären es aber 58 QuadratMETER, dann hast du bald ein Problem. Laut Grünen sollten nämlich 21 Quadratmeter Wohnfläche pro Person genügen. Also wäre es wünschenswert, wenn du dir mit deinem Bruder die Bude teilen würdest und ihr noch einen Untermieter mit aufnähmet.
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von das letzte MHz »

RF_NWD hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:32Dieses plumpe Bashing der Grünen war ja hier wohl nicht anders zu erwarten.
Es ist kein Grünen Bashing, es ist ein existenzielles Problem, wenn man von Menschen mehr Geld für die Befriedigung von Grundbedürfnissen, wie Essen, Wohnen, Heizen, Krankenversicherung verlangt, als sie verdienen.
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von RF_NWD »

Ja natürlich . Das hat Professor Hickel ja auch benannt. Ohne soziale Abfederung ist das alles nicht zu meistern.
Nur ist das eben ein globales Problem. Ich wehre mich aber dagegen, dass wegen einzelner ideologischen Äußerungen von Youngstern bei den Grünen allein der Partei in die Schuhe zu schieben. Damit muss sich die CDU genauso auseinandersetzen, wenn sie über Solarpflicht , Wärmepumpen und Gebäudesanierung nachdenkt und dazu Gesetze beschließt.
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von PAM »

das letzte MHz hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:42Laut Grünen sollten nämlich 21 Quadratmeter Wohnfläche pro Person genügen. Also wäre es wünschenswert, wenn du dir mit deinem Bruder die Bude teilen würdest und ihr noch einen Untermieter mit aufnähmet.
Man wird Neubürger und Gäste unseres Landes dort unterbringen. Der Zensus 2022 soll ja aufklären, wo und unter welchen Verhältnissen die Bürger leben und wo sich Leerstand abzeichnet.
das letzte MHz hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:46 Es ist kein Grünen Bashing, es ist ein existenzielles Problem, wenn man von Menschen mehr Geld für die Befriedigung von Grundbedürfnissen, wie Essen, Wohnen, Heizen, Krankenversicherung verlangt, als sie verdienen.
Ähnlich schrieb ich es doch auch. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem weitere Abstriche im täglichen Leben nicht mehr möglich sind. Und ja, natürlich würde es vollkommen ausreichen, Wohnräume frostfrei zu halten. ;)
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von das letzte MHz »

RF_NWD hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:58Ja natürlich . Das hat Professor Hickel ja auch benannt. Ohne soziale Abfederung ist das alles nicht zu meistern.
Das Problem ist: Die Preise ziehen doch jetzt schon kräftig an (Kranken- und Pflegeversicherung schon seit Jahren und der Coronaschock kommt erst noch), Mieten gehen auch schon seit Jahren hoch, Energiekosten explodieren bereits und wir sind erst am Anfang und Lebensmittel sind über die Monate bereits empfindlich teurer geworden und das ist den Grünen noch alles zu billig. Einen Ausgleich gibt es aber noch nicht.
RF_NWD hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:58Ich wehre mich aber dagegen, dass wegen einzelner ideologischen Äußerungen von Youngstern bei den Grünen allein der Partei in die Schuhe zu schieben.
Özdemir ist kein unbedeutender Youngster, sondern Bundesminister und er sieht es ja ebenso, also muss sich die Partei zwangsläufig als Ganzes diesen Schuh anziehen lassen:

https://www.berliner-zeitung.de/news/oe ... -li.202555
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von RF_NWD »

Ich mag den Özdemir nicht. Ist mir unsympathisch schon immer gewesen. Aber was er gesagt hat ist nicht falsch.
"Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima."
Eine der Ursachen für die Schließung des Betriebs des Feinkostherstellers Homann in der Nähe von Osnabrück ist die agressive Preispolitik der marktbeherrschenden Supermarktketten. Wer immer nur den Preis runterdrückt, riskiert, dass sein Lieferant in die Knie gezwungen wird, aufgibt und damit Arbeitsplätze vernichtet werden.
Auch beim ÖPNV gilt: "Wer billig kauft, kauft zweimal " Die Verkehrsverbünde in NRW haben auch jahrelang solche Knebelverträge mit den Bahnunternehmen bis zum Äußersten getrieben und stehen jetzt nach dem Ausscheiden von Abellio vor einem Scherbenhaufen aktuell. Die Pendler müssen es ausbaden.
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RF_NWD hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 16:50Ich mag den Özdemir nicht. Ist mir unsympathisch schon immer gewesen. Aber was er gesagt hat ist nicht falsch.
"Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima."
Eine der Ursachen für die Schließung des Betriebs des Feinkostherstellers Homann in der Nähe von Osnabrück ist die agressive Preispolitik der marktbeherrschenden Supermarktketten. Wer immer nur den Preis runterdrückt, riskiert, dass sein Lieferant in die Knie gezwungen wird, aufgibt und damit Arbeitsplätze vernichtet werden.
Das wird sicherlich auch teilweise so sein, nur ist die Diskussion ja schon Jahrzehnte alt und irgendwie gibt es immer noch Bauern und immer noch Lebensmittelproduzenten - auch in Deutschland. Komischerweise steigen ja auch die Lebensmittelpreise kontinuierlich anstatt zu stagnieren oder gar zu sinken. Ja, es sind viele Kleinbauern auf der Strecke geblieben, dafür gibt es mehr Großbetriebe. Und ja, es gibt auch wieder neue Kleinbauern mit anderen Geschäftsideen wie der solidarischen Landwirtschaft. Das Problem ist nur: Jammern gehört halt zum Geschäft und da auch gerne und laut diejenigen jammern, denen es eigentlich ganz gut geht, glaubt man irgendwann niemandem mehr. Außerdem zeigt die Vergangenheit: Je mehr der Staat eingreift und reguliert, desto schlimmer wird alles. Es soll halt klare Vorschriften zu Qualität, Arbeitsbedingungen und Mindeststandards geben und der Rest erledigt eben der Markt. Dafür braucht es keine Grünen Weltverbesserer, die solange an der Preisschraube drehen, bis wird Millionen Menschen im Land haben, die nicht mehr wissen, wie sie Essen und Miete bezahlen sollen. Ausgleichszahlungen befördern am Ende ja auch nur eine Inflation und machen alles nur noch teurer. Wer ein eingespieltes System aus dem Takt bringt, riskiert eben, dass es kollabiert.
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von _Yoshi_ »

PAM hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 15:05
"Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen."

(Jean-Jacques Rousseau)
das letzte MHz hat geschrieben: So 9. Jan 2022, 14:20 Genau darauf scheint mir grüne Politik abzuzielen. Kürzlich äußerte sich eine Jungpolitikerin der Grünen, dass jemand, der sich zwei oder drei Euro mehr für ein Schnitzel und mehr Tierwohl nicht leisten könne, einfach was falsch gemacht hat im Leben. Solche regelrecht kackfrech vorgetragenen Ansichten werden noch zu erheblichen sozialen Spannungen im Land führen. [...]
Es war nicht die erste derart kackfrech formulierte Aussage in dieser Richtung. Wie du schriebst, äußerte sich Minister Özdemir auch ähnlich. Wo ich mitgehen würde, das wäre die MwSt-Reduzierung von Obst und Gemüse auf 7 %. Dieser vergünstigte und für Lebensmittel vorgesehene Satz sollte natürlich auch auf Obst und Gemüse Anwendung finden. Zwar werden die Endverbraucherpreise trotzdem weiter steigen, aber es bliebe die Hoffnung, dass mehr Obst und Gemüse den Weg in die Warenkörbe der Kundschaft findet.

Es bleibt aber zu befürchten, dass die bereits angedrohten Verschärfungen zur Tierhaltung bzw. in der Landwirtschaft allgemein nicht nur Aufwand und Kosten bei den landwirtschaftlichen Betrieben weiter nach oben treiben, sondern mehr und mehr Betriebe in die Geschäftsaufgabe treibt, weil es sich wirtschaftlich einfach nicht mehr lohnt. Genauso wie bei anderen Produkten werden Lebensmittel-Umsatzriesen dann vermehrt im Ausland einkaufen. Mag sein, dass die Gesetzgebung dafür dann auch noch Strafabgaben ersinnt, um das sprichwörtliche Schnitzel zu etwas Besonderem zu machen, das man sich nur zu besonderen Anlässen leisten will.

So verdächtig ruhig, wie es derzeit um diese Regierung ist, so explosionsartig werden sie recht bald mit ihren "Maßnahmen zum Umweltwohl" aus der Deckung kommen. Schlichtweg verbieten, was sie stört, wäre zu offensichtlich. Die Umerziehung wird über den Preis erfolgen. Prinzipiell verreist man nicht, man verbringt seinen Urlaub gefälligst zuhause. Sollte es doch an der Geldentwertung vorbei gelingen, etwas anzusparen, dann leistet man sich eben alle zehn Jahre mal eine Reise.

Viele der bereits offenbarten Pläne treffen aber die immer kleiner werdende Klasse des Mittelstands. Wer ohnehin jeden Euro dreimal umdrehen muss, der ist häufig bereits jetzt an der Grenze seiner Einsparmöglichkeiten angelangt und kann nur noch bei den elementaren Dingen des täglichen Lebens verzichten. Hier drängt man breite Teile der Bevölkerung bereits während des Arbeitslebens immer mehr in Existenznöte und final in die Altersarmut. Dass hier von der SPD keinerlei Mitleid zu erwarten ist, das hatte man seinerzeit bei der Einführung der Hartz-Verbrechergesetze gesehen. Ich würde auch heute nicht erwarten, dass von dort irgendwelche Wohltaten kommen. Die FDP würde gern Krankenkassen, Rentenkasse usw. alsbald an die Börse bringen. Und den Grünen ist die Lage der Bevölkerung egal, solange sie ihrer Ideologie und ihren Zielen nicht im Wege stehen. Je eher der Verzicht einsetzt, weil sich Bevölkerungsschichten dieses oder jenes nicht mehr leisten können, je besser ist es.

Wer sich mit seiner Politik gegen das Volkswohl wendet, der muss auf dessen Zorn gefasst sein! Wer den Austausch weiter forciert und Wirtschaftsflüchtlinge aus allen Krisenherden der Welt einlädt, ohne sie integrieren zu wollen, der wird damit konfrontiert, dass eben jene ihre Werte und ihre Ideologie hier ausrollen. Auch sie sehen sich im Recht, hier nach der Macht zu greifen, womöglich auch um ihren Gottesstaat hier zu installieren. Bis es im Kessel richtig gärt, werden noch einige Jahre vergehen. Leider entlädt sich das zu oft zunächst in Volksungehorsam und final in einem Bürgerkrieg. Und den möchte von uns wahrscheinlich niemand?
Jeder bekommt das, was er im letzten Jahr gewählt hat!
Nur sollte man dann nicht Nachhinein herummeckern wie schlecht doch die gewählte Partei ist.
Man wusste vorher, was man da wählt und muss eben mit den entsprechenden Konsequenzen leben!
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Re: Neues aus dem Online-Blätterwald

Beitrag von Habakukk »

Also dass in der Landwirtschaft, so wie sie heute betrieben wird, völlig der Wurm drin ist, ist eine Binse. Natürlich haben wir heute auch deshalb einen Wohlstand erreicht wie noch nie, und selbst die Ärmsten hier können sich täglich Fleisch, Milch und Brot in allen denkbaren Varianten leisten, bzw. können es sich sogar leisten, Essen wegzuwerfen und durch frisch Eingekauftes ersetzen. Das ist toll, aber zu welchem Preis? Wir machen den Planeten kaputt, und zwar richtig. Kann uns alles egal sein, dann machen wir halt einfach so weiter. Die Quittung bekommen die Generationen nach uns, und da rede ich nicht vom Klimawandel.

Wir müssen deshalb ja nicht in die Steinzeit zurück, wie PAM das befürchtet. Vielleicht aber auf ein Niveau, wie wir es hier im Westen in den 70ern/80ern hatten. Als Fleisch noch etwas besonderes war. Als noch nicht alles zu jeder Jahreszeit in riesigen Mengen verfügbar war. Die Leute lebten damals trotzdem glücklich und mussten weder Hunger leiden noch frieren.

Wenn man noch weiter zurück geht: meine Eltern und v.a. Großeltern hatten nach dem Krieg nicht viel Geld. Fleisch war Mangelware, das konnten sich nur Reichere regelmäßig leisten. Auch sonst gab es wenig! Trotzdem hatten sie eine glückliche Zeit.

Ich kann mich selber noch an die Zeit in den 80ern erinnern, als es Aldi und Co noch nicht gab, und nicht in jedem Gewerbegebiet jedes Kaffs 2-3 Discounter waren. Da war es ein Highlight, in die Stadt zu fahren und dort z.B. Schaumwaffeln, Mohrenköpfe, und all das Zeug zu kaufen, dass es im Ort nicht gab.

Wir sind es halt jetzt gewöhnt, ständig und überall zu konsumieren, so viel wie grad geht. Was für einen Wert hat heute noch ein Schnitzel, das in den 60ern oft noch ein Festtagsessen war? Wie viele Lebensmittel werden heute unnötigerweise weggeworfen, weil ihnen keiner mehr eine Wertschätzung entgegen bringt?

Wir werden ein Umdenken brauchen, und eine Duzi Duzi Politik wird uns nicht zum Umdenken bringen. Ich sehe es an mir selber, dass ich mich selbst ungern freiwillig einschränke. Weniger Urlaubsreisen? Weniger Fleischkonsum? Ihr könnt mich mal! Mich muss man dazu zwingen, auch wenn ich auf rationaler Ebene verstehe, dass es nicht gut ist, was ich tue. Man lebt halt auch nur einmal. Mit Selbstkasteiung hab ich es nicht so!

Ob die Grünen das hinbekommen, weiß ich nicht. Aber ganz so schrecklich wie sie hier verteufelt werden, sehe ich sie nicht. Ihre Themen sind halt unbequem und erinnern uns immer daran, wie unverantwortlich wir uns eigentlich verhalten. Dann doch lieber die Weiter-So-Parteien, die einen weiterhin damit einlullen, dass schon alles gut ist wie es ist? Ich fürchte nur, dass auch das nicht mehr lange funktionieren wird. Nur traue ich den Grünen auch nicht allzuviel zu. Wenn ich da an die letzte rot-grüne Regierung denke, nun ja...
Zuletzt geändert von Habakukk am So 9. Jan 2022, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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