Spacelab hat geschrieben: ↑Mo 12. Sep 2022, 16:26
Aber um mal beim eigentlichen Thema zu bleiben... Verstehen kann ich die Leute schon.
Klar. Wenn die Kohle knapp wird, spart man eben da, wo man offensichtlich sparen kann. Ich bin mir aber sehr sicher, dass eben auch die Leute am Essen sparen, die das nicht müssten.
Was nicht bedeutet das ich das gut finde oder gar genau so mache. Die allermeisten denken halt nur von 12 bis Mittag. "Heute ist heute und morgen ist morgen." Wenn man am Freizeitvergnügen spart merkt man das sofort. Wenn man sich hingegen irgendeinen Mist reindrückt merkt man das (im besten Fall) erst viele Jahre später. Und diese Denkweise, so habe ich zumindest das Gefühl, hat seit Corona nochmals deutlich zugenommen.
Es ist ja nicht nur "irgendein Mist", es ist auch, nur als Beispiel, "billige Beeren aus Spanien (mindestens) statt teure Beeren aus Deutschland" - der ökologische Fußabdruck der Fernreise-Beeren ist um einiges größer. Bio-Lebensmittel haben wesentlich weniger negative Auswirkungen auf Umwelt und Biodiversität als mit viel Perstizideinsatz produzierte Lebensmittel. Die Folgekosten zahlt man aber nicht an der Ladentheke, die werden vergemeinschaftet und vererbt - idealerweise sogar weit weg.
Dass die Ernährung bei vielen Menschen alles andere als optimal ist, kommt natürlich noch als I-Tüpfelchen drauf. Wenn alle Adipösen ihre Kalorienaufnahme an ihre Körpergröße und ihren tatsächlichen Bedarf anpassen würden, würde das wohl schon deutlich preissenkend wirken
Mir wills einfach nicht in den Kopf, wieso man dauerhaft freiwillig massiv Raubbau mit seiner Gesundheit treibt und dafür ja unterm Strich auch noch unnötig viel Geld ausgibt (3 Billig-Burger kosten nunmal auch mehr als 2 Billig-Burger, egal wie mies die sein mögen) - ich steh oft im Supermarkt und denke mir "für das gleiche Geld hätte er gutes Essen bekommen, nach dessen Konsum er sicher satt, aber nicht so fett wäre". Nun, jeder darf selbst entscheiden, wie er seinen Körper ruiniert - aber das hat halt auch alles globale Auswirkungen. Kosten im Gesundheitswesen, preistreibende Wirkung der hohen Nachfrage, etc.
EIGENTLICH müsste es sich bei den heutigen Energiepreisen ja auch lohnen, sich halbwegs gesund zu ernähren, und nicht mit viel Energieaufwand hergestellten und über hunderte km hergekarrten Fertigfraß in sich reinzustopfen. Aber vermutlich fehlt's bei vielen Leuten einfach an grundlegendem Basiswissen zur Ernährung und zur Zubereitung von Nahrungsmitteln
Achja a propos Inflation: Die Butterbrezel kostete heute morgen bereits 1,70 €. Für das Geld bekommt man auch ein knappes halbes Kilogramm Bio-Äpfel oder ein knappes Kilo Nicht-Bio-Äpfel (aktueller Preis bei Rewe). Da wäre man gesund sogar billiger satt (die Butterbrezel gabs aus Lust, nicht aus Ratio).