Alles wird teurer ODER kommt die Inflation ?

[Ruhrwelle]

Tagesspiegel.de: Merz sieht Höhepunkt des Wohlstandes überschritten

„Wir werden auch das ein oder andere uns nicht mehr leisten können. Das wird für eine bestimmte Zeit so sein“, sagte er.

Ehrliche Aussage wäre "IHR werdet auch das ein oder andere euch nicht mehr leisten können."

Vielleicht muss man ja mal zuerst etwas an den Diäten sparen und eine Vermögenssteuer einführen, den Spitzensteuersatz abschaffen usw...

[PAM]

Ehrliche Aussage wäre "IHR werdet auch das ein oder andere euch nicht mehr leisten können."
Vielleicht muss man ja mal zuerst etwas an den Diäten sparen und eine Reichensteuer einführen, den Spitzensteuersatz abschaffen usw...

Wo denkst du hin? Deren Lobbyarbeit funktioniert besser als deine oder meine.

Wer hätte geglaubt, dass gewöhnliches Toastbrot für 99 Cent es einmal in die Schnäppchenangebote von Aldi schafft?

Kerrygold-Butter gibt es übrigens beim rotgelben Netto für 1,49; bei der Lidl-Stiftung für 1,59 und bei Aldi Noord für 1,69 EUR.

[Ruhrwelle]

Ich muss sagen, dass diese Preise im Vergleich Luxusprobleme sind. Nirgendwo sind Lebensmittel so billig wie in Deutschland.
Wir werden nicht verhungern. Und für die niedrigsten Einkommensklassen muss geschaut werden, dass das Gehalt angemessen ist. Das Problem ist der große Unterschied im Einkommen und die überdurchschnittlich geringere Belastung von wirklich Reichen.
Natürlich muss ich schauen, wie ich mein Geld zusammenhalte und ausgebe, ich liege ein ganzes Stück unter dem deutschen Durchschnittsgehalt. Arm bin ich trotzdem nicht, ich kann mir nur nicht jeden Luxus leisten. Mein Luxus ist das Auto, das gönne ich mir.

[PAM]

Ich muss sagen, dass diese Preise im Vergleich Luxusprobleme sind. Nirgendwo sind Lebensmittel so billig wie in Deutschland. Wir werden nicht verhungern. Und für die niedrigsten Einkommensklassen muss geschaut werden, dass das Gehalt angemessen ist. Das Problem ist der große Unterschied im Einkommen und die überdurchschnittlich geringere Belastung von wirklich Reichen.
Natürlich muss ich schauen, wie ich mein Geld zusammenhalte und ausgebe, ich liege ein ganzes Stück unter dem deutschen Durchschnittsgehalt. Arm bin ich trotzdem nicht, ich kann mir nur nicht jeden Luxus leisten. Mein Luxus ist das Auto, das gönne ich mir.

Alles richtig, Japhi! Aber auch du musst aufpassen, dass dir deine Lebenshaltungskosten nicht über den Kopf wachsen. Das kann schon der Faktor "Energie" ganz allein schaffen. Viele werden sich auf den sprichwörtlichen A*sch setzen, wenn sie ihre nächste Nebenkostenabrechnung vom Vermieter zugestellt bekommen. Aber selbst wer in eigenem Wohnraum lebt, der muss die Bude irgendwie beheizen sowie für Warmwasser sorgen. Die ersten Fernwärmelieferanten haben bereits ihre Preise erhöht, örtlich war von +50 % bis hin zu Preisverdoppelungen die Rede. Die aktuell noch immer förderbare Erdgasheizung (wenn dafür eine Ölheizung rausfliegt) kann man angesichts der ungewissen Preisentwicklung nicht mehr guten Gewissens einbauen.

Letztlich gibt aber all das, vom Gas bis hin zum Toastbrot, der Inflationsspirale weiteren Schwung. Auch wenn du dir jetzt noch einiges "leisten" kannst, wird das nicht in alle Ewigkeiten so bleiben. Tendenziell deutet sich an, dass alles unterhalb der oberen Mittelschicht mindestens um eine Klasse nach unten durchgereicht wird. Wer sich - wie der größte Anteil der deutschen Bevölkerung - zum unteren Mittelstand zählen kann, ist akut davon bedroht, in Armut und vor allem in Altersarmut abzurutschen. Denn wer jetzt und in den kommenden Jahren nichts für den Ruhestand sicher zurücklegen kann, der wird sich im Alter erheblich einschränken müssen.

[Ruhrwelle]

Ich kenne auch noch Vollzeitstelle für 1300€ netto...also sparen kann ich. Höchster Kostenpunkt ist wie bisher die Warmmiete, geheizt wird mit Holzpellets/Blockheizkraftwerk. Strom wurde zum Jahresanfang bereits um 20€ im Monat erhöht.
Und wenn es wirklich so heftig kommen wird, dann muss ich sehen, wo man weiter sparen kann. Ein bisschen Potential ist immer. Heizen muss ich eigentlich nicht, die Hütte ist super gedämmt und die durch den Staat finanzierte Wärme aus der Wohnung unter mir reicht für 20 Grad ohne Heizung
Thema Ruhestand: Rein rechnungshalber wird es auf Grundsicherung hinauslaufen. Sonstige Vorsorge ist nicht drin.

[CBS]

Ich muss sagen, dass diese Preise im Vergleich Luxusprobleme sind. Nirgendwo sind Lebensmittel so billig wie in Deutschland.

Die Aussage, dass deutsche Lebensmittelpreise die biligsten wären, hatten wir letzte Woche schonmal. Ich zitiere mich daher auch nochmal selbst: Das war mal so. Es gibt weiter Länder, die sind teurer, darunter war bisher auch Frankreich bei vielen Dingen aber wenn man heute (Stand letzte Woche) mal schaut: Im benachbarten Carrefour in Frankreich kostet die Butter der Eigenmarke Carrefour Classic weiterhin 1,55 Euro für 250g. Markenbutter ist nicht so viel mehr. Früher war das zur 1,19 Euro Aldi-Butter teuer, heute nicht mehr.

Das Standardbaguette wurde mit nun 0,70 Euro pro Stück zwar teurer, ist aber nix gegen die 2,49 oder mehr bei uns. Roggenbrot 5,00 Euro fürs Kilogramm. Helles Brot (sogar Bio) 3,30 Euro pro kg. Nicht abgepackt, frisch gebacken. Das ist auch nicht mehr als bei uns.

Fleisch nutzen wir nicht viel, kann daher kaum Preise vergleichen. Hackfleisch holen wir ab und an und kostet 5,50 Euro/kg, Reines Rinderhack 9,90/kg, dürfte etwas drüber im Vergleich zu hier liegen?

Dagegen ein Liter Eigenmarke-Vollmilch 0,75 Euro, 1,5% kostet 0,71 Euro/l und ist somit günstiger.

Also sagen wir mal so, die Preise haben sich angeglichen, jetzt müsste man die Arbeitsbedingungen, Löhne und sozialen Sachen noch mit reinrechnen aber grundsätzlich ist Deutschland nicht mehr das Billigeinkaufsland für Lebensmittel. Mit der Carte Fidélité (zumindest kenne ich es beim Carrefour) dort gibt es oftmals noch 10% Discount. Wenn man dann noch für derzeit 1,70 Euro /l tanken kann (inzwischen sogar noch darunter), nimmt man das auch noch mit.

[das letzte MHz]

Kerrygold-Butter gibt es übrigens beim rotgelben Netto für 1,49; bei der Lidl-Stiftung für 1,59 und bei Aldi Noord für 1,69 EUR.

Kaufland hat sie auch für 1,49 Euro. Milka Schokolade für 55 Cent und das Pfund Jacobs Krönung (wenn sie denn jemandem schmecken sollte ) für 3,79 Euro.

[Ruhrwelle]

Ja gut, dann sind wir jetzt etwa auf gleichem Niveau. Was Fleisch angeht müsste ich nochmal vergleichen, in dem Bereich war (oder ist?) Deutschland sehr billig.

[PAM]

Die polnischen Lebensmittelpreise finde ich im Verhältnis zu einem durchschnittlichen polnischen Monatseinkommen (umgerechnet von unter 1000 bis etwa 1300 EUR brutto) ziemlich teuer. Da erfordert es weitaus mehr Initiative, um überhaupt über die Runden zu kommen. Laut meiner "Suppenmaus" mit Wurzeln in Danzig liegen die Wohnungsmieten in den polnischen Metropolen inzwischen annähernd bei dem, was man für eine vergleichbare Wohnung in durchschnittlicher Wohnlage in Deutschland bezahlen müsste. Exklusive Wohnlagen sind proportional teurer als bei uns. Fernab der Städte gibt es noch Wohnraum für umgerechnet 2xx - 4xx EUR. Allerdings leiden auch die Polen unter explodierten Energiekosten - Strom geht noch, Gas, Heizöl und Kraftstoffe haben dort spürbar angezogen. Es ist vielfach so, dass die Betriebskosten einer Wohnung teurer sind als die Miete. Mit einem durchschnittlichen polnischen Einkommen müsste sie in "ihrem Danzig" mindestens einen Zweitjob haben, der nochmal etwa 400 EUR einbringt. Das tatsächlich zu stemmen, das ist mit einem Hauptjob in der Gastronomie eine Herausforderung, zumal man praktisch nirgends genau auf die Arbeitsstunden schaut und pünktlicher Feierabend eine Illusion ist. Es ginge im Zweitjob also praktisch nur etwas, wenn man die Tätigkeit von zuhause ausüben kann und wenn keine Termine kritisch werden können. Zudem arbeitet man in der Gastronomie auch an den Wochenenden und - wie gesagt - auf Stunden und Arbeitstage schaut man nicht. Wenn man einen gut bezahlen Hauptjob hat, dann will man den keinesfalls durch Arbeitsverweigerung gefährden (als das wird die Weigerung zu praktisch unbezahlter Mehrarbeit verstanden). Erst recht nicht als Frau.

Wer das Geld dafür hat, der flüchtet sich in Wohneigentum. Jedoch sind die Banken kritischer bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit als bei uns. Wer bisher gerade so mit seinem Geld auskam und mit der angenommenen eingesparten Miete eine Kaufimmobilie abstottern will, der hat keine Chance. Zusammengefasst ist es dort Luxus, ohne Zweitjob auszukommen. Die "Suppenmaus" als gelernte Köchin mit gut 20 Jahren Berufserfahrung in Hotelrestaurants, Betriebskantinen und im Catering kommt hier in Berlin auf ein 2/3 höheres Einkommen und kann auf den Zweitjob verzichten. Subjektiv, so ihr Eindruck, stiegen die Lebenshaltungskosten in Polen bis zum Jahreswechsel stärker als in Deutschland. Jetzt dürfte sich das umgekehrt haben.

Von meinen letzten Einkaufstouren nach Polen habe ich den Eindruck mitgebracht, dass einige Warengruppen dort noch billiger sind als bei uns, einige aber auch erheblich teurer. Fleisch/Wurst/Käse beispielsweise sind teurer - jedoch bei einer um einiges höheren Qualität. Mein Lieblingsbeispiel ist immer Grillfleisch - das sehnige mit der dicken Schwarte in deutschen Abpackungen bekäme man in Polen nicht als Grillfleisch. Durchzogenes Fleisch muss man schon ausdrücklich wollen (für einige Zwecke braucht man auch mal Bauchspeck) und bekommt es auch.

[PAM]

Bei der Aldi-Angebotsbutter bin ich leer ausgegangen. War zu billig und schon weg. Vom Angebotstoast waren noch zwei Exemplare da. Gehamstert und eingefroren!

[Allgäu_Süd]

In unserem Nachbarort( Touristenhotspot) wird für eine Kugel Eis Einsfuffzig! fällig. Bei der jetzigen Schönwetterlage stehen die Leute Schlange. Das Zeug geht trotz galoppierender Inflation weg wie Warme Semmeln. Anscheinend bin ich im falschen Film?! Übrigens: In Tübingen kann man für dieselbe Kugel auch gerne Zwei € löhnen. In diesem Fall gehe ich mal davon aus, das der Butterpreis eher nur eine Untergeordnete Rolle spielt.

[zerobase now]

In unserem Nachbarort( Touristenhotspot) wird für eine Kugel Eis Einsfuffzig! fällig. Bei der jetzigen Schönwetterlage stehen die Leute Schlange. Das Zeug geht trotz galoppierender Inflation weg wie Warme Semmeln.

Hier werden sogar 1.60 EUR aufgerufen. Trotzdem Betrieb ohne Ende. Die Eisbecher die früher zwischen 6-8 EUR gekostet haben, kosten jetzt zwischen 7-9 EUR, sind aber deutlich kleiner geworden. Offenbar wollte man die Kundschaft nicht komplett mit zweistelligen Preisen verprellen und hat daher erstmal an der Größe "gespart".

Ist aber auch verständlich. Die Leute wissen, dass die Eisdielen nichts für die Preise können und wann ist in Deutschland schonmal Eiswetter? Das kommt ja selten genug vor. Da würde ich mir dann auch mal 1 oder 2 Kugeln "leisten".

Eines ist aber auch klar, für Familien könnte der Besuch in der Eisdiele bald zum Luxus werden.

[Habakukk]

Trotz Inflation kann man sich ja mal was gönnen. Vom daheim sitzen und weinen wird es auch nicht besser! Die Leute werden schon woanders sparen!

[DH0GHU]

Mittlerweile sind erneuerbare Energien auf breiter Front billiger als nicht fossile Energien: https://www.moment.at/story/warum-diese ... obal-de-DE
Hätten wir heute bereits eine weitgehende Unabhängigkeit von Öl und Gas, wäre die Inflation wohl deutlich niedriger ...

[DH0GHU]

Trotz Inflation kann man sich ja mal was gönnen. Vom daheim sitzen und weinen wird es auch nicht besser! Die Leute werden schon woanders sparen!

Oder eben nicht mehr sparen. Angesichts der aktuellen Inflation ärgert man sich doch sowieso nur über eine hohe Sparquote... So gehts mir zumindest. Also raus hauen, was rein kommt. Alles andere rentiert derzeit nicht.