Die DB hat es ja noch nicht mal geschafft, die Strecken Basel - Schaffhausen oder Lindau - München zu elektrifizieren, obwohl das seit den 90er Jahren in Diskussion ist und die Schweiz dazu finanzielle Beiträge angeboten hat.
Daran verdient die Bahn nichts. Bei Stuttgart 21 erhofft sie sich Erlöse aus den Grundstücken und Immobilienprojekten. Natürlich bekommen auch die Politiker etwas vom Kuchen ab. Sie haben einen großen Freundeskreis aus verschiedenen Unternehmen und Führungskräften im Tunnelbau, Stahlbau, ... Je größer/teuer ein Projekt, desto größer die Gewinnchancen und das auf Kosten der Steuerzahler.
Dass aber der unterirdische Bahnhof weniger leistet, als der jetzige Kopfbahnhof, spielt keine Rolle. Das SMA-Gutachten hat eigentlich die Note "risikobehaftet" erhalten. Die Bahn hat deshalb kurzerhand die Standards zweimal heruntergesetzt. Wirtschaftlich optimal ist somit gleichbedeutend mit risikobehaftet, bzw. nach alter Bewertung "mangelhaft". Die in der Schlichtung geforderten 49 Züge in der Spitzenstunde sind nur theoretisch zu schaffen. Die Bahn rechnet hierbei mit einer Gleisbelegung von 95% (!!!), normal sind 60%. Güterzüge, die auch während der Spitzenstunden durchfahren, wurden im SMA-Gutachten einfach weggelassen, damit sich Verspätungen nicht aufbauen. 2010 wurde durch die Stiftung Warentest der Kopfbahnhof in Stuttgart als einer der pünktlichsten Bahnhöfe bewertet.
Von möglichen Gleissperrungen, welche nicht selten sind, ist im SMA-Gutachten nicht die Rede. Ach ja, die Bahn hat zudem einen eigenen Fahrplan entwickelt, welcher mit anderen Bahnhöfen nicht harmoniert, aber nur so schafft man theoretisch die geforderten 49 Züge in der Spitzenstunde. Man kann also hier von einer Schönwettersimulation sprechen. Realistisch sind max. 32 bis 35 Züge in der Spitzenstunde. Vergleichbare Bahnhöfe mit 8 Gleisen beweisen es in der Praxis. Der jetzige Kopfbahnhof bewältigt schon heute 37 Züge in der Spitzenstunde (nach derzeitigem Fahrplan). Die Bahn hatte die Abgeordneten, die damals für Stuttgart 21 gestimmt haben, im Glauben gelassen, dass der neue Bahnhof 100% mehr leisten würde, als der jetzige. ... und wo wir sind wir heute
?
Ein gerichtsfestet Gutachten belegt, dass der jetzige Kopfbahnhof schon 56 Züge in der Spitzenstunde abfertigen kann. Mit geringen Modifikationen ist noch mehr drin, dagegen ist bei S21 Schluss, denn unter der Erde ist kein Platz mehr für Erweiterungen wegen der Mineralwasserquellen. Zudem würde eine Erweiterung viel Geld kosten. Sieht so ein zunkunftsträchtiger Bahnhof aus? Sind Stuttgart-21-Gegner, also Kopfbahnhoffreunde, Zukunftsverweigerer
?
Kurz und knapp: Der Steuerzahler zahlt über 5 Mrd. Euro für einen Rückbau einer gut funktionierenden Verkehrsinfrastruktur, damit bei Politikern und Herren des Bahnvorstandes die Kasse klingelt.
... und als ob das noch nicht genug wäre, 75% der Baden-Württemberger sollen von Stuttgart 21 profitieren:
http://www.schwaebische.de/region/wir-i ... 54771.html
... dumm nur, dass gerade mal 10% der Baden-Württemberger regelmäßig mit der Bahn fahren
.