Rundfunkforum

maroon6 hat geschrieben: ↑Do 29. Sep 2022, 09:44

Nicoco hat geschrieben: ↑Do 29. Sep 2022, 09:34 Auf Social Bibbern haben die Leute verständlicherweise keine Lust.
Und wenn der September vergleichsweise kalt ist, dann wird auch vergleichsweise früh die Heizung hochgedreht.

In der Schweiz MÜSSEN sie, sobald die Gasvorräte kritisch werden. Dann sind per Verordnung 19 Grad in der Bude maximal vorgeschrieben und es würde auch stichprobenartig kontrolliert.

https://www.nzz.ch/schweiz/verbot-von-t ... ld.1704184

Ich hoffe, dass wir von solchen Perversitäten verschont werden.

So eine Vorschrift wäre offensichtlich nicht umsetzbar. Dieser Verordnungsentwurf ist noch in der Vernehmlassung und dürfte diese so nicht überstehen.

Aber wenn Du das so pervers findest: Was ist denn DEIN Vorschlag, mit solch einer Gasmangellage umzugehen und gravierende Auswirkungen rechtzeitig zu vermeiden? Einfach nichts tun, bis die Speicher wirklich leer sind?? Dann reden wir nicht mehr über 19 Grad, sondern je nach Wetter von Innenperaturen zwischen 0 und 10 Grad... Die Schweiz hängt beim Erdgas vollständig an den Nachbarländern DE, FR und IT und hat nur wenige eigene Speicher.

73 de Uli (der mit 19 °C überhaupt kein Problem hat und dafür auch keine Verordnung braucht)

19° ist mir fast schon zu warm. 16-18° im Wohnzimmer sind angenehm.

Ich glaube auch nicht, dass es aktuell besonders ratsam ist, sonderlich Panik zu verbreiten und Anti-Heiz-Druck auf die Bevölkerung auszuüben. Die hohen Preise allein sind schon (schlimmes) Druckmittel genug.
Eine Mangellage ist überhaupt nicht absehbar, wenn der Winter nicht außergewöhnlich kalt wird.

Die BNetzA hat ihre Gaslagen-Daten nun etwas übersichtlicher dargestellt.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fac ... start.html

Die Importe pro Tag lagen Anfang 2022, vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine, bei ca. 4,3 bis 4,8 TWh pro Tag:

Im Mittel waren es 4730 GWh/Tag,

Die Exporte lagen im gleichen Zeitraum bei 1890 GWh/Tag

Machte ein Saldo von 2840 GWh/Tag.

In den letzten 60 Tagen :
3130 GWh/Tag Importe
800 GWh/Tag Exporte

Macht 2330 GWh/Tag.
Das sind 82% der früher verfügbaren Menge (Daten von vor einem Jahr wären natürlich besser liegen mir aber nicht vor).

Der Industrieverbrauch wurde bereits um 20% gesenkt. Er macht im Winter die Hälfte des Gesamtverbrauchs aus, gehen wir also der einfachheit Halber von 10% Gesamtverbrauchsreduktion aus.
Dann werden benötigt (Basis 2018-2021):
Oktober 70 TWh
November 94 TWh
Dezember 107 TWh
Januar 116 TWh
Februar 102 TWh
März 97 TWh

In diesem Zeitraum werden wir 563 TWh importieren und 144 TWh exportieren. Bei einem Verbrauch von 586 TWh müssen wir 167 TWh aus Speichern beziehen - ca. 200 TWh sind derzeit eingespeichert. Und eigentlich liegen wir beim Gesamtverbrauch auch schon bei unter -10% ...
Dabei ist nicht berücksichtigt, dass wir ab Januar LNG-Gas direkt beziehen können. Derzeit ist das also noch relativ knapp (ein paar Wochen mehr Kälte wären dann fatal), aber nicht Grund zur Panikmache.

(Edit: Der Teilsatz "die werden dann also Ende März dieser Rechnung nach immer noch zu ca. 25-30% gefüllt sein. Wir könnten also auch noch doppelt so viel Exportieren wie derzeit." hatte eine falsche Zahlenbasis zur Größe der Erdgasspeicher, es sind 230 TWh)

Insofern: Die aktuelle Panikmache nützt eigentlich nur Gasverkäufern...

Unsere aktuelle Rechnung ist ganz einfach, beim regionalen Versorger zahlen wir aktuell im Monat knapp über 550 statt bisher rund 250 Euro für Gas. An Weihnachten ist der geplante Urlaub im Wellness-Hotel gecancelt, dafür wieder "nur" die Ferienwohnung im Schwarzwald. Einsparpotential gut 1500 Euro. Bei Lebensmitteln haben wir schon umgestellt, wieder mehr Aldi billig statt Bio, Wochenmarkt und Unverpackt-Laden, Einsparpotenzial weitere 300 Euro im Monat. Damit keinerlei Sparen bei Energie nötig, also weiter schön angenehme 22 Grad in der Bude, Vollbäder und warm Duschen bis April. Wenn bis dahin das Gas reicht, und das wird es.

Jetzt geht es Lieschen Müller und ihrer mollig warmen 25 Grad-Wohnung doch schon an den Kragen

https://www.tagesschau.de/inland/netzag ... h-101.html

Ich sag ja, das Heizung aus ist das neue Social Distancing

Aber zum Glück haben wir auch diesmal wieder die Menschen, die zum Äußeren gehen, wie in der Pandemie beim "nicht mehr vor die Tür gehen und niemanden mehr treffen"

https://m.focus.de/panorama/welt/famili ... d=29092022

Bisher war die Heizung nicht an, gerade heizt der Backofen mit seiner Restwärme

maroon6 hat geschrieben: ↑Do 29. Sep 2022, 17:47 Jetzt geht es Lieschen Müller und ihrer mollig warmen 25 Grad-Wohnung doch schon an den Kragen

https://www.tagesschau.de/inland/netzag ... h-101.html

mahnende Worte sind ja okay. wenn das Wetter unterkühlt bleiben würde, bekämen wir ja tatsächlich ein Problem. Ansonsten ist der hohe Verbrauch der vergangenen Woche im Vergleich zu den Jahren 2018-2021 im Wesentlichen eben darauf zurück zu führen, dass wir die kälteste zweite Septemberhälfte in diesem Zeitraum haben. Und 25°C ist, außer bei Erkrankten, sicher keine sinnvolle Wohnzimmertemperatur. Da muss ja sogar ich als den Pullover ausziehen - und ich gelte gemeinhin als eher verfroren.


Ansonsten (Vorsicht, On Topic): Es reicht vollkommen, wenn bewußter mit Energie umgegangen wird. Stoßlüften statt Dauerkipp, getrennte Temperaturzonen in Räumen, etc.

Und einfach mal ausprobieren, ob man etwas kühler duschen kann. Soll ja gesünder sein. Ich habe mir das Warmduschen mittlerweile abgewöhnt. Man liest ja, dass das sogar gesund sein soll und Abwehrkräfte stärkt. Wobei ich nicht kalt dusche - lauwarm bis kühl muss reichen. Man muß nicht 50 oder 100% einsparen. 10-20% reichen vollkommen.
Und das gilt insbesondere auch für jene, die es sich leisten können: Denn der Verbrauch ist ja zumindest derzeit noch direkt preiswirksam. Für mich neben Klimaschutz Motivation genug, sparsamer zu sein.
Aktuell auch noch auf der ToDo-Liste: Beschaffung weiterer Leuchtmittel, um gezielt bestimmte Raumteile zu beleuchten - wesentlich sparsamer als die Deckenstrahler, die auch die 75% des Wohnzimmers ausleuchten, die ich gerade gar nicht im Blickfeld habe...

Ich sag ja, das Heizung aus ist das neue Social Distancing

Ein klassischer digitaler Maroon6

Aber zum Glück haben wir auch diesmal wieder die Menschen, die zum Äußeren gehen, wie in der Pandemie beim "nicht mehr vor die Tür gehen und niemanden mehr treffen"

https://m.focus.de/panorama/welt/famili ... d=29092022

Denn ja, das ist genauso bescheuert wie komplett auf Kontakte zu verzichten.
Während in der Pandemie eine Reduktion der Kontakte um 30% das Risiko einer Infektion um 30% senkt (oder R von 1,3 auf 0,91 senkt), so ist eben auch eine Reduktion des Energieverbrauchs der Weg der Wahl, und kein Komplettverzicht. Das, was im Focus beschrieben wird, ist einfach schwachsinn: Damit schaden die Leute ihrer Gesundheit und ihrer Immobilie. Und es wäre total unnötig, wenn jeder ein bischen was abgibt. Es ist nunmal eine Krisenzeit.

Ruhrwelle hat geschrieben: ↑Do 29. Sep 2022, 17:58 Bisher war die Heizung nicht an, gerade heizt der Backofen mit seiner Restwärme

Jo, Heizung blieb bisher aus, der erste kleine Kälteeinbruch ist jetzt auch durch. Gerade ist es mit gekipptem Fenster doch ganz angenehm temperiert. Wenn das so weiter geht, werden die Heizkosten dieses Jahr die günstigsten werden, die ich jemals hatte

PAM hat geschrieben: ↑Sa 1. Okt 2022, 11:51 IMG_20221001_115031_847.jpg

Hier kommt es immer darauf an, inwieweit die Wohnung als solches genutzt wird. Wer die meiste Zeit des Tages ausser Haus ist, mag mit diesen Temperaturen gut hinkommen. Wer hingegen den grösseren Teil des Tages und auch den Abend in der Wohnung verbringt, werden 16 Grad wohl ziemlich schnell verleiden.

Radio Fan hat geschrieben: ↑Mi 21. Sep 2022, 12:39 Wieso das? Liegt um 3Grad zu hoch

10 draußen und 19,2 °C in der Schlafstube. Fenster auf!

Was ist eigentlich mit Raum heizen durch Röhrenradio?

Ruhrwelle hat geschrieben: ↑So 2. Okt 2022, 11:54 Was ist eigentlich mit Raum heizen durch Röhrenradio?

Meins heizt mit ~30 W nicht einmal genug, um meine Kaffeetasse warm zu halten.

Kerzen bewirken übrigens Wunder. Haben gestern das Wohnzimmer mit vier dicken Kerzen von 19,2 auf 22 Grad angehoben, ansonsten ist die Heizung hier im Moment aus, ab kommender Woche ja Altweibersommer: Das freut dann die BNetzA

PAM hat geschrieben: ↑So 2. Okt 2022, 12:09

Ruhrwelle hat geschrieben: ↑So 2. Okt 2022, 11:54 Was ist eigentlich mit Raum heizen durch Röhrenradio?

Meins heizt mit ~30 W nicht einmal genug, um meine Kaffeetasse warm zu halten.

Da haben die Röhrenfernseher aus den sechziger Jahren die Bude erfolgreich mit geheizt