Bahnstreikopfer

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Yoshi
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Yoshi »

Ich bin bis jetzt zweimal in meinen Leben mit der Bahn gefahren. Freiwillig tut ich mir das Spektakel nicht an. Volle Züge und Verspätungen haben bei den zwei Fahrten gereicht.

Mit dem Auto bin ich entspannter Unterwegs. Wenn es geht fahre ich aber Abends/Nachts.
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PAM
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von PAM »

Ich habe bei Dienstreisen leider nicht mehr die Wahl. Allerdings kriege ich die Tickets nebst Platzreservierungen gestellt und darf statusbedingt erstklassig reisen. Leider ziehe ich "Störungen im Betriebsablauf" magisch an, mindestens jede zweite Fahrt verläuft anders als geplant.
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Spacelab
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Spacelab »

PAM hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 15:10 Bei allem Unverständnis, einen Streik als Arbeitskampfmaßnahme muss man ertragen können.
Das ja. Aber wenn sich ein Streik an den nächsten reiht, es im Kern nur um Kleckerkram und Grütze geht (so zumindest die Außenwirkung) und sich dann auch noch ein ausgemachter Unsympath wie Herr Weselsky hinstellt als wäre er der Robin Hood der Arbeitnehmer und dabei wirkt als wäre er die Axt im Walde, dann darf man sich halt nicht wundern wenn das Verständnis für den Streik stark schwindet und mittlerweile bei quasi null angekommen ist.
Yoshi
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Yoshi »

PAM hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 15:24 Ich habe bei Dienstreisen leider nicht mehr die Wahl.
Musste ich Beruflich verreisen, ging es bis jetzt bei mir auch nur per PKW. Bis jetzt wurde noch nicht auf die Bahn eisern bestanden. Wobei aber viele mit der Bahn bei uns reisen.
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Spacelab
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Spacelab »

Ich hatte bisher auch immer noch die Wahl und nach mehreren Fehlversuchen mit der Bahn habe ich mich dann wieder für den PKW entschieden.
PAM
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von PAM »

Ein Dienst-Kfz kriege ich dann, wenn ich dienstlich Sachen zu transportieren habe oder bei Dienstreisen bei mehreren Dienstreisenden mit gleichem oder benachbartem Ziel. Für längere Lehrgänge darf auch noch das eigene Auto genutzt werden. Kürzere Dienstreisen sollen vorzugsweise mit der Bahn erledigt werden. In der Regel lag somit dem Dienstreiseauftrag bereits das Bahnticket und die Hotelbuchung bei.
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Chief Wiggum
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Chief Wiggum »

zerobase now hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 15:05
Spacelab hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 13:04 Joa das trifft so ziemlich genau den Tenor den man aktuell aus allen Ecken und Enden hört. Das Verständnis der Bürger für den Streik der GDL geht gegen null.
Ja, das stimmt. Bei einer Umfrage gestern Abend bei RTL hatten 74% der teilnehmenden Personen (ca. 12 tsd.) kein Verständnis mehr für den Streik. Das war zu Anfang noch anders. Mit jedem neuen Streiktag dürfte die Zustimmung auch noch weiter bröckeln. Bald sind Lokführer in Deutschland ungefähr so beliebt wie Ungeimpfte. Bald nur noch Zutritt nach 2 G Regeln, aber nicht für GDL Mitglieder. :D ;)
Ja, wenn man diese Umfrage an einem Bahnhof macht, ist das Ergebnis kein Wunder :joke:

Und jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf eine gute Bezahlung, einige können selbst mit dem Chef verhandeln, bei anderen muss das die Gewerkschaft erledigen.
Und für einen Appel und ein Ei würd ich mich auch nicht abspeisen lassen.
Niemand will streiken, aber wenn die Arbeitsgeberseite kein ausreichendes Anbgebot vorlegt, passierts nunmal.
In anderen Ländern ist doch die Streikbereitschaft viel höher, aber das bekommen wir hier ja selten zu sehen.
Der GDL Chef bräuchte nur mal einen besseren PR-Berater ;)
:danke:
PAM
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von PAM »

Spacelab hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 15:26 [...] dann auch noch ein ausgemachter Unsympath wie Herr Weselsky [...]
+1 👍 Diplomatisches Verhandeln scheint ihm nicht gegeben. Allerdings muss man wissen, dass auch das Verhältnis zu den Verhandlern auf der Gegenseite nicht unbedingt freundschaftlich geprägt ist.

Dem Vorgehen der GDL steht der letzte Abschluss mit der EVG entgegen, die den von ihr vertretenen Beschäftigten eine Nullrunde als Beitrag zur wirtschaftlichen Entlastung in der Corona-Krise einbrachte. Dies war Bedingung für Milliardenzuschüsse vom Bund an die Bahn. Letzlich hängt darüber wieder die Worthülse der "Tarifeinheit", wonach die mitgliederstärkste Gewerkschaft oder ein Zusammenschluss der beteiligten Gewerkschaften die Verhandlungen zu führen hätte. Seitens der Bahn wurde immer wieder angezweifelt, dass die GDL überhaupt Tarifverhandlungen führen dürfte - trotzdem bekam sie ein Angebot.
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Radio Fan
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Radio Fan »

Es ist doch auch als kontraproduktiv anzusehen, daß zwei Gewerkschaften existieren, die sich für die Beschäftigten der Deutschen Bahn zuständig fühlen und dann daraus unterschiedliche Tarifverträge resultieren.
Das bedeutet doch eine unnötige Schwächung gegenüber dem Arbeitgeber. :rolleyes:

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ulionken
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von ulionken »

Chief Wiggum hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 15:42 Niemand will streiken, aber wenn die Arbeitsgeberseite kein ausreichendes Anbgebot vorlegt, passierts nunmal.¨
Der Arbeitgeber hat aber ein Angebot vorgelegt (zuletzt ein nachgebessertes am Mittwochabend). Wieso "passiert's nunmal", anstatt dass man als Gewerkschaft über dieses Angebot (das ja nicht mit dem endgültigen Tarifabschluss identisch sein muss) wie zwischen vernünftigen Menschen üblich redet, diskutiert, verhandelt? Stattdessen lässt man Millionen von Bahnkunden unter Pandemiebedingungen stehen und lässt den wirtschaftlichen Schaden, den verspätete Gütertransporte bedeuten, zu. Ich habe sonst sehr viel Verständnis für Arbeitnehmerrechte, Mitbestimmung im Betrieb und faire Löhne, aber überhaupt nicht für solch ein Vorgehen.
Chief Wiggum hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 15:42 In anderen Ländern ist doch die Streikbereitschaft viel höher, aber das bekommen wir hier ja selten zu sehen.
Der GDL Chef bräuchte nur mal einen besseren PR-Berater ;)
Der Typus des ruppigen, kompromisslosen GDL-Chefs ist letztlich die logische Folge der gesetzlichen Rahmenbedingungen, konkret desTarifeinheitsgesetzes, in 2015 beschlossen von der Grossen Koalition aus SPD und CDU. Dieses Gesetz fordert es geradezu heraus, dass sich eine Gewerkschaft gegenüber einer anderen profiliert, damit sie in einem Betrieb die Mehrheit der Mitglieder stellt und damit exklusiv mit dem Arbeitgeber verhandeln kann anstatt unterzugehen. Es spaltet nachweislich, statt die Tarifpartner zusammenzuführen. Ich wundere mich nur, dass das im Wahlkampf überhaupt keine Rolle zu spielen scheint. CDU und SPD scheinen trotzdem keinen Veränderungsbedarf zu sehen. Schlafen die Oppositionsparteien?

Was andere Länder angeht: Ja, nebenan in Frankreich streiken die Eisenbahner der SNCF öfters. Aber die Ersatzfahrpläne mit den noch fahrenden Zügen stehen nicht erst am Vortag im Internet. Und nebenan in der Schweiz war der letzte Eisenbahnerstreik meines Wissens vor über 100 Jahren. Die Löhne für Lokführer sind dort trotzdem so gut, dass viele aus DE dorthin abwandern. Und meine Schweizer Kollegen haben eher noch weniger Verständnis für den GDL-Streik als ich.

73 de Uli
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Thomas(Metal) »

ulionken hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 16:49 Ich habe sonst sehr viel Verständnis für Arbeitnehmerrechte, Mitbestimmung im Betrieb und faire Löhne, aber überhaupt nicht für solch ein Vorgehen.
Ganz einfach: Dann hätte man entsprechende Betriebe nie privatisieren dürfen.
Ich erinnere mich als damals Betroffener noch gut daran und auch wie die SPD traktiert hat :sneg: . Es lagen alle Argumente auf dem Tisch, es wurde gewarnt. Wenn dann die Musik da ist wie bestellt will man sie nicht bezahlen. Halt. Doch: Oben. Man vergleiche die Gehaltsunterschiede von den Obeten zu den normalen Beschäftigten damals -vs- heute...
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Chief Wiggum »

ulionken hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 16:49 Der Arbeitgeber hat aber ein Angebot vorgelegt (zuletzt ein nachgebessertes am Mittwochabend). Wieso "passiert's nunmal", anstatt dass man als Gewerkschaft über dieses Angebot (das ja nicht mit dem endgültigen Tarifabschluss identisch sein muss) wie zwischen vernünftigen Menschen üblich redet, diskutiert, verhandelt? Stattdessen lässt man Millionen von Bahnkunden unter Pandemiebedingungen stehen und lässt den wirtschaftlichen Schaden, den verspätete Gütertransporte bedeuten, zu. Ich habe sonst sehr viel Verständnis für Arbeitnehmerrechte, Mitbestimmung im Betrieb und faire Löhne, aber überhaupt nicht für solch ein Vorgehen.
Bist du in die Verhandlungen involviert?
Weisst du, was hinter den verschlossenen Türen passiert?
Hätte die Bahn ein akzeptables Angebot vorgelegt, würde doch sicher der Ausstand beendet.
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von ulionken »

Chief Wiggum hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 18:11 Bist du in die Verhandlungen involviert?
Weisst du, was hinter den verschlossenen Türen passiert?
Hätte die Bahn ein akzeptables Angebot vorgelegt, würde doch sicher der Ausstand beendet.
Nein, und nein. Aber das, was der Arbeitgeber am Mittwoch als Angebot öffentlich mitgeteilt hat, ist nach meiner (natürlich unmassgeblichen) Meinung ausreichend, um am Verhandlungstisch weiterzumachen statt zu Lasten der Bahnkunden weiter zu streiken. Aber bitte, nur weiter so - als bisheriger guter Kunde der DB AG werde ich mir das auf Dauer jedenfalls nicht bieten lassen...

73 de Uli
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Thomas(Metal) »

ulionken hat geschrieben: Fr 3. Sep 2021, 19:41 Nein, und nein. Aber das, was der Arbeitgeber am Mittwoch als Angebot öffentlich mitgeteilt hat, ist nach meiner (natürlich unmassgeblichen) Meinung ausreichend, um am Verhandlungstisch weiterzumachen statt zu Lasten der Bahnkunden weiter zu streiken. Aber bitte, nur weiter so - als bisheriger guter Kunde der DB AG werde ich mir das auf Dauer jedenfalls nicht bieten lassen...
Das Gezerre gehört beendet, keine Frage. Ich möchte da auch bezüglich meines vorangegnangen Postings nicht falsch verstanden werden. Wir sprechen hier weiterhin über eine Grundversorgung!
Wenn man das schon privatisiert hat muß man hier notfalls per Gesetz fest an den TV-ÖD koppeln inklusive Friedenspflichten. So haben wir die Situation daß man Marktwirtschaft spielt. Es gibt aber keine echte. Der Staat bestellt und bezahlt Transportleistungen. Die Vorgaben des Eisenbahnbundesamtes sind gleich. Damit sind die Spielräume der Verkehrsunternehmen gering, es werden i. d. R. zu Lasten der Beschäftigen Preisunterschiede erkauft.
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von ulionken »

So, ich bin trotz GDL-Streik gestern gut zurück in den Kreis Ludwigsburg und zum dort für eine Woche abgestellten Auto gekommen. Zwischen Basel und Karlsruhe ging es nur mit dem zweistündlichen ICE, der sehr voll war, aber mit Platzreservierung hat mich das nicht gestört. Nach der Mittagspause im Biergarten vis-à-vis vom Hauptbahnhof KA ging es mit dem Regionalverkehr von Go-Ahead und Abellio weiter. Ausser den Ansagen über ausgefallene DB-Anschlusszüge hat man dort nichts vom Streik bemerkt. So gesehen schön, dass DB Regio die Ausschreibungen für den Regionalverkehr Stuttgart damals verloren hat :D.

Mal sehen, wie es weitergeht. Für diesen Monat habe ich zwei Fernreisen mit der DB geplant. Dabei nehme ich die Ausrüstung fürs Homeoffice mit, für den Fall, dass ich streikbedingt festsitze.

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