Bahnstreikopfer

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htw89
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von htw89 »

Hab auch schonmal ne Nordwestbahn rund um Osnabrück gesehen die sich als Sonderzug nach Pankow bezeichnet hat. :D
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Nicoco
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Nicoco »

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ulionken
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von ulionken »

Claudia van Laak (Deutschlandfunk) weist auf die fatalen Folgen des GDL-Streiks auf die Verkehrswende hin:
Um Menschen zum Umsteigen zu bewegen, braucht es eine preiswerte, pünktliche und zuverlässige Alternative. Die Bahn selber – respektive die rein Auto-fokussierte Politik der letzten CSU- und FDP-Bundesverkehrsminister – ist mit dafür verantwortlich, dass der Umstieg nicht so gelingt, wie er sollte.
[...]
Wer als Berufspendler immer einen Zug früher nehmen muss, um pünktlich zu sein, wer als Managerin aus Klimaschutzgründen auf den Inlandsflug verzichtet, um am Ende den wichtigen Termin doch absagen zu müssen, weil der Zug ausgefallen ist, der verzichtet das nächste Mal auf die umweltfreundliche Bahn. Ganz abgesehen von den derzeit unberechenbaren Streiks eines Claus Weselsky – da steigen selbst die Gutwilligsten wieder ins Auto oder nehmen das Flugzeug.
Weselsky geht es lediglich um seinen persönlichen Triumph, mit dem er anschließend in Rente gehen will – der Schaden für die nötige Verkehrswende könnte größer nicht sein.
https://www.deutschlandfunk.de/kommenta ... e-100.html

73 de Uli
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Nicoco
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Nicoco »

So schaut’s aus, daher ist der Privat-PKW auch auf absehbare Zeit für mich unverzichtbar.
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htw89
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von htw89 »

Dem schließe ich mich an. Wäre ich immer noch fast ausschließlich ÖPNV-Nutzer wie die letzten Jahre, hätte ich mittlerweile wohl eine Halbglatze vom ganzen Haare raus reißen.
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DH0GHU
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von DH0GHU »

htw89 hat geschrieben: Di 12. Mär 2024, 21:36 Dem schließe ich mich an. Wäre ich immer noch fast ausschließlich ÖPNV-Nutzer wie die letzten Jahre, hätte ich mittlerweile wohl eine Halbglatze vom ganzen Haare raus reißen.
Überleg mal, wie viel Geld für den Friseur Du Dir sparen könntest....
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von DH0GHU »

Streitfragen rund um Tarifverträge haben nicht Kanzler zu lösen, sondern die Tarifparteien - solange sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen: Dann sind Gerichte zuständig, und wieder nicht der Kanzler. Auch wenn es uns in diesem speziellen Fall sauer aufstoßen und gar nicht gefallen mag. Grundlegende Prinzipien wirft man nicht nach Tageslaune über Bord.
In diesem Land herrscht (zum Glück)
- Tarifautonomie
- Gewaltenteilung
- Rechtsstaatlichkeit.

Das sollte Herrn Spahn nicht entgangen sein.
Er hätte in den Jahren, in denen er selbst in politischer Verantwortung war, entsprechende Gesetzesänderungen auf demokratischem Weg (im Bundestag) herbeiführen können, die z.B. einen Notbetrieb oder eine entsprechende Vorlaufzeit vor Streiks in systemrelevanten Branchen regeln.
Es war der politische Wille der jeweiligen Mehrheiten im Bundestag, die Bahn zu privatisieren und ihr Personal nicht mehr zu verbeamten (beides m.E. richtige Entscheidungen zumindest für den Bahnbetrieb). Wenn man dann in so einem wichtigen Infrastrukturbereich keine Vorkehrungen für den Streikfall trifft, um zumindest eine Mindestversorgung oder ausreichend lange Vorlaufzeiten aufrecht zu erhalten, ist das nicht per Machtwort lösbar.

Ansonsten müssen sich natürlich auch die Kontrahenten im aktuellen Fall, insbesondere der GDL-Chef, fragen, ob sie nicht nur ihrem Arbeitgeber, sondern auch sich selbst, der gesamten Gesellschaft und der Umwelt als Ganzem mit ihrem sturköpfigen Verhalten nicht einen Bärendienst erweisen. So berechtigt oder zumindest nachvollziehbar manche Forderungen der GDL auch sein mögen, so verständlich es ist, dass man dort auch auf den Bahnvorstand (Prämien!) sauer ist, und so sehr die Politik im Großen und Ganzen an der misslichen Lage im Bahnsektor schuld sein mag: Man hat auch als Gewerkschaft Verantwortung. Das haben andere Gewerkschaften besser drauf. Ich kann mich noch gut an IG-Metall-Streiks erinnern, wo schwächelnde Arbeitgeber nicht bestreikt wurden, weil man die damit einhergehenden Risiken für die Zukunftsfähigkeit des Betriebs berücksichtigt hat.
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von RF_NWD »

Auch der Bundespräsident musste seine Pläne wegen des GDL Streiks verändern.
Berlin -Espelkamp.
https://www.sn-online.de/politik/region ... 4XKZU.html.

"Auto ist keine Option"
Nicoco
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Nicoco »

htw89 hat geschrieben: Di 12. Mär 2024, 21:36Wäre ich immer noch fast ausschließlich ÖPNV-Nutzer wie die letzten Jahre, hätte ich mittlerweile wohl eine Halbglatze vom ganzen Haare raus reißen.
Definitiv. Bis Mitte 2022 war die ÖPNV-Nutzung bei mir relativ konstant. Dann folgte mit dem 9-Euro-Ticket die erste Delle. Nachmittags wenn alle nach Hause wollten, war es in Essen dann nicht unüblich, dass man am Bahnsteig zurückbleiben musste, weil der Zug einfach voll war. Das passierte mir genau zwei mal, worauf hin dann wieder vermehrt auf das Auto gesetzt wurde, bis dieses Realexperiment glücklicherweise eingestellt wurde.
Ab Ende 2022/Anfang 2023 machten dann vermehrt starke Personalengpässe die Runde, die teilweise sehr kurzfristige Ausfälle zur Folge hatten. Auch hier kam dann wieder vermehrt das Auto zum Einsatz.
Im Laufe von 2023 stabilisierte sich dann alles wieder etwas, auch wenn der Personalausfall weiterhin ungewöhnlich hoch war. Immerhin konnte man das aber fahrplantechnisch berücksichtigen und ein eingeschränktes aber stabiles Angebot bieten.
Seit Ende 2023 geht es aber wieder steil bergab. Personalausfall nahm wieder spürbar zu, dazu kamen dann noch langfristige Fahrzeugausfälle wegen Problemen bei der Beschaffung von Ersatzteilen und natürlich die allseits beliebten Streiks.
Alles in allem hat das nun dazu geführt, dass ich Anno 2024 noch nicht einmal den ÖPNV genutzt habe und das wohl auch erstmal so bleiben wird.
Ich habe einfach keine Lust mehr ein System zu benutzen und aktiv zu finanzieren, was im Kern vollkommen krank und kaputt ist und obendrein von einem Egomanen seit Monaten in Geiselhaft gehalten wird. Man kann sich heute am Dienstag ja nicht mal sicher sein, dass sein ICE am Freitag fahren wird, weil Herr Weselsky ja ganz bewusst die Planbarkeit der Streiks verhindern will.

Wir brauchen keine Geiz-ist-Geil-Mentalität für alle unabhängig vom Einkommen, kein „Kommt er oder kommt er nicht“-Glücksspiel am Bahnsteig, keine monatelangen Sperrungen und Abkopplungen vom Bahnverkehr (Emmerich-Oberhausen) und vor allem keinen Bahnvorstand der sich für die „tolle Arbeit“ gegenseitig auf die Schulter klopfen und Millionen an Boni ausschütten darf.
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ulionken
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von ulionken »

Da bin ich hier wohl die grosse Ausnahme: Die Nutzung des Autos habe ich in den letzten Jahren stark reduziert, nur noch um die 2-3000 km im Jahr,früher war das viel mehr... Für die meisten Reisen benutze ich beruflich und privat den Zug (+Tram/Bus), und das funktioniert recht gut.

Allerdings ist die Deutsche Bahn, die gerade wieder bestreikt wurde, daran nur zu einem kleinen Teil beteiligt. Etwa 3/4 meiner Reisen sind in der Schweiz, und das ÖV-System ist dort mit Taktfahrplänen bis in kleine Dörfer sehr gut ausgebaut. Verspätungen von mehr als 5 min sind selten, die Anschlüsse auch über vertrackte Reiseketten funktionieren fast immer, und fast überall gibt es Online-Daten mit den realen Fahrzeiten. Das Ganze hat seinen Preis (250-350 € im Monat fürs Generalabo), aber es gilt fast überall und rentiert bei vielen Reisen schnell. Ein funktionierender, bequemer ÖV ist also offensichtlich kein Ding der Unmöglichkeit!

Für den ÖV in Deutschland sehe ich trotz aller Bemühungen ziemlich schwarz: Solange man nicht die Infrastruktur massiv verbessert, sind all die Ziele mit der Verkehrswende illusorisch. Allein die laut Verdi-Studie kommende (d.h noch stärkere) Personalknappheit wird einen Ausbau praktisch unmöglich machen:
Nahverkehr - Studie im Auftrag von Verdi: Bis 2030 müssen im ÖPNV 63.000 Stellen neu besetzt werden

Im Öffentlichen Personennahverkehr werden laut einer Studie im Auftrag der Gewerkschaft Verdi bis 2030 knapp 50 Prozent der Beschäftigten in Rente gehen oder den Beruf verlassen.
https://www.deutschlandfunk.de/studie-i ... n-100.html

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htw89
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von htw89 »

Für mich war in erster Linie ausschlaggebend, dass wir familiäre Gründe für die Anschaffung eines Autos hatten. Die Schwiegermutter war schwer krank und wir mussten 1-2 Tage die Woche einspringen (Pflege, Einkauf, Medikamente besorgen etc.), mit Auto sind das je Richtung 30-35 min im Normalfall und rein mit Öffis wären es 2 Stunden geworden wovon eine halbe Stunde zu Fuß gewesen wäre. Schwiegervater ist auch krank, hat ein chronisches Leiden. Zuvor wurde er von Schwiegermutter gepflegt, die konnte das dann nicht mehr.

Ein anderer Punkt war eindeutig auch, sich den Mitmenschen zu entziehen. Das Problem der Bahn sind auch zu einem guten Teil menschlich bedingt. Wie oft hab ich schon irgendwo gestrandet gestanden, weil wieder irgendwelche Blagen im Gleis waren. Horden von Borussenfans hätten unseren Hund schon mal fast totgetrampelt - für meine Frau war das traumatisch und sie wollte irgendwann kaum noch die Bahn benutzen. Gestrandet ist sie auch schon oft genug, das ist in NRW ja teilweise schon Alltag. Es ist dieser alltägliche Kontrollverlust, dieses darauf angewiesen zu sein dass Mensch und Maschine funktionieren. Das kann im Auto zwar auch schiefgehen, da hat man das jedoch selbst mehr unter Kontrolle und kann reagieren. Jede Fahrt mit den Öffis war wie eine Wundertüte - man wusste nie, was einen so erwartet. Busse voller Schulkinder - auch nicht so angenehm, gerade am Mittag und frühen Nachmittag aber bald unausweichlich. Alle möglichen Streiks - auch menschengemacht, auch wieder etwas worauf man nur bedingt Einfluss hat als Nutzer.

Ich seh ja schon dass es die ein oder andere Verbesserung gab. Die RRX-Züge sind mir weit lieber als die vorherigen Doppelstockwagen, weil sie einfach komfortabler sind. Pünktlicher und höher getaktet nicht unbedingt, das ist der Zielzustand für irgendwann aber wer weiß ob das jemals so sein wird, dieser Viertelstundentakt zwischen Köln und Dortmund. Davon hat man sich momentan eher sogar entfernt aufgrund von Personalmangel, schließlich fährt der RE11 derzeit nicht mehr durchs Ruhrgebiet. Die S-Bahnen wurden auch modernisiert und höher getaktet (zumindest die S1 und S4), in Bochum gibt es mittlerweile auch häufigere Bus- und Straßenbahnverbindungen als vor 2020 - zuverlässiger ist das insgesamt nicht unbedingt geworden.

Solange der Zustand so ist, wird sich meine ÖPNV-Nutzung wohl vor allem auf Fahrten innerhalb Dortmunds beschränken mit wenig Umstiegen. Denn da kann der ÖPNV schon Vorteile ausspielen - in die Innenstadt zu fahren ohne einen Parkplatz suchen zu müssen ist schon schön und für die 2 km zum Stadtteilzentrum kann ich auch besser zu Fuß gehen oder mit dem Bus fahren. Darüber hinaus bestenfalls noch nach Bochum, alles andere kommt dann schon sehr auf die Umstände an und ob es Ausweichmöglichkeiten gibt.

Wäre das hier so wie von ulionken beschrieben, wäre das Auto aus familiären Gründen vielleicht nicht mal so notwendig. Aber realistisch kamen wir nicht daran vorbei, ohne an Lebensqualität weiter einzubüßen. Nach 8 Stunden Arbeit, 7 Stunden schlafen, 4 Stunden mit Öffis fahren, 3 Stunden um die Schwiegereltern kümmern - da bleiben gerade mal noch mickrige 2 Stunden Freizeit übrig.
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Spacelab
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Spacelab »

Sehr viele Freunde scheint die GDL und Herr Weselsky nicht mehr zu haben. Eben kam ein Interview mit einer Dame von Fridays for Future hier im Lokalradio und selbst diese war ordentlich böse. Klar, predigte man doch immer man solle auf den ÖPNV und besonders auf die Bahn umsteigen und jetzt zeigt Weselsky das genau dieses Verkehrsmittel absolut unzuverlässig sei. Er würde massiv Wasser auf die Mühlen derer geben die immer behauptet hätten dass das eigene Fahrzeug durch nichts zu ersetzen sei. Auch wenn die Dame sich dann richtig in Rage redete und ich ab da nur noch den Kopf schütteln konnte, hatte sie ja im Grunde recht.
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Thomas(Metal) »

DH0GHU hat geschrieben: Di 12. Mär 2024, 21:44
Streitfragen rund um Tarifverträge haben nicht Kanzler zu lösen, sondern die Tarifparteien - solange sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen: Dann sind Gerichte zuständig, und wieder nicht der Kanzler. Auch wenn es uns in diesem speziellen Fall sauer aufstoßen und gar nicht gefallen mag. Grundlegende Prinzipien wirft man nicht nach Tageslaune über Bord.
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Das sollte Herrn Spahn nicht entgangen sein.
Er hätte in den Jahren, in denen er selbst in politischer Verantwortung war, entsprechende Gesetzesänderungen auf demokratischem Weg (im Bundestag) herbeiführen können, die z.B. einen Notbetrieb oder eine entsprechende Vorlaufzeit vor Streiks in systemrelevanten Branchen regeln.
Reizworte. Hier geht mir direkt die Galle hoch.

Wir sprechen hier über Verkehrsbetriebe. Es darf das Arbeitszeitgesetz herangezogen werden und da u. a. die Ruhezeiten. Für Verkehrsbetriebe sind die schon mal auf 10 Stunden reduziert. Klar, wenn jemand Verantwortung in der Personenbeförderung trägt und schon nicht angetrunken fahren darf muß man das schon durch Müdigkeit kompensieren können :verrueckt: . Aber, man kann das auch querlesen und sich einen Eindruck bilden. Vielleicht erkennt man die feudale Struktur die dann auch bei anderen Branchen sichtbar wird. Man könnte spitz sagen: Wenn die Hofnarren einen schon bespaßen, dann können sie auch frühs gleich wieder raus. Und die freien Wochenenden kann man denen auch zusammenstreichen, schließlich haben die bestimmt ihren Spaß dabei :motz: :kopf: . Ja, wer es nicht glaubt: Nachlesen.
Da ist es natürlich nur folgerichtig daß man diese Geringschätzung gegenüber den Leistungserbringern noch weiter ausbaut. -GERINGSCHÄTZUNG- ja! Man darf auch nochmals im Gesetzestext lesen und auf den Ausgleich fokusiert sein. Nun, was bekommt denn ein Depp im Vekehrsbetrieb an staatlich verbrieften Leistungen zurück wenn er da schon Schutzrechte verliert. Nix. Genau. Macht es echt attraktiv... Und das setzen wir jetzt mal in den Kontext zur geforderten 35 Stunden-Woche. Da muß man sagen: GDL DANKE!!! _So_ eine Gewerkschaft würde ich mir auch wünschen :spos: . Es sollte eine staatliche SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT sein entsprechende _Regelungen_ im _GESETZESTEXT_ festzuschreiben.

Und dann nochmals zu Herrn (?) Spahn. Der ist schon zu Corona-Zeit aufgefallen daß er alles ohne jede eigene Reflexion durchgedrückt hat. Fehler macht jeder, macht jeder auch immer mal wieder. Er hat sich auch dazu bekannt etwas falsch gemacht zu haben. Eigentlich kein schlechter Ansatz, ich unterstütze das dann sogar.
Aber war reitet denn, ähm, was jetzt :rp: , wieder so eine Scheiße abzulassen. Doch nur der persönliche Profit. Es wird sich lohnen und bestimmt viel mehr als für jeden hier im Forum der sich viel mehr irgendwie anstrengt.

Da muß ich mir doch gleich mal wieder "Krawallbrüder - So wahr mir Gott" auflegen :spos:
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
Chief Wiggum
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Re: Bahnstreikopfer

Beitrag von Chief Wiggum »

Jeder / Jede X-Beliebige :
"Streik? Ja gerne!
(aber bitte nur so, das ich selbst nicht davon betroffen bin...weil dann ist ja alles doof)"
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