Bahnstreikopfer

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Bahnstreikopfer

Beitrag von +++ »

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Peter Schwarz

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von Peter Schwarz »

Daß sich diese Betonköpfe auf beiden Seiten nicht mal einigen können...der reinste Kindergarten!
seventeen

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von seventeen »

Ich war auf den folgenden DB-Festivals anwesend:

- Oberleitungsschaden 2005
- Oberleitungsschaden 2006
- Zug fällt heute ohne jeden Kommentar aus
- Kyrill um 9

Dies ist nur ein kleiner Auszug. Morgen habe ich frei!!
Kroes

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von Kroes »

Tja...warum können die sich wohl nicht einigen? Seite A hat eine absolut unrealistische und jedem normalen Denken ferne Forderung und Seite B macht nur das, was eine bestimmte politische Partei ihr mehr oder weniger vorschreibt...nämlich Sparen, wo es nur geht. Warum muss dieses Unternehmen bitte an die Börse? Hätten wir das nicht staatlich bleiben lassen können? Da waren die Beamten wenigstens nur unfreundlich, aber es lief alles. ;) Zum Streik allgemein: Sorry, aber da habe ich Null Verständnis für. Wenn man mit nicht bezahlbaren Forderungen auftritt, dann ist es wohl kein Wunder, dass es auch zu keinen Gesprächen kommt. Wie sagte Extra 3 doch gestern so treffend: Da hat wohl jemand in Mathematik nicht aufgepasst und die Sache mit dem Komma nicht richtig verstanden...Wo gibt es denn bitte 31% Lohnerhöhung? Lächerlich. Und die Lokführer ziehen dann alle schön mit und folgen blind ihrem "Chef"...klasse. Ich dachte, in Deutschland sollte sich mal eigenständiges Denken durchsetzen...;)

Für mich persönlich aber sehe ich da wenig Probleme: Der Ersatzfahrplan steht komplett im Netz, heute Abend geht's nach Krefeld - und dann fährt der Zug halt nur jede Stunde. Ist am Wochenende hier ja auch nicht anders. Wenn man planen kann, ist doch alles OK. Nur plötzliche Ausfälle wären nicht so ganz toll. Die oben von seventeen angesprochenen Ausfallgründe sind ja wohl auch keine, die der Bahn anzulasten wären...oder schmeißt die die Bäume selbst um? ;) Verbesserungswürdig ist da einzig die Kommunikation mit den Fahrgästen (im Zug klappt es inzwischen ziemlich gut, selbst bei einem nur einminütigen Halt auf freier Strecke - aber an den Bahnhöfen ist es häufig immer noch katastrophal), der Rest ist OK.
mor_

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von mor_ »

ch war auf den folgenden DB-Festivals anwesend:
........
- Zug fällt heute ohne jeden Kommentar aus
........
Auf der Veranstaltung war ich die Woche auch, das Event wurde allerdings lokal von einer Tochter der First Great Western durchgeführt. In diesem Sinne: nicht nur Mähdorns DB AG bietet Abenteuerreisen an ;)
PowerAM

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von PowerAM »

Einerseits ist es haarsträubend, daß inzwischen Gerichte entscheiden, ob Gewerkschaften ihren Forderungen in den Tarifverhandlungen durch Streiks Nachdruck verleihen dürfen. Andererseits weiß ich auch, daß es neben der Preiserhöhung zum Jahresende mit exakt der gleichen Begründung im nächsten Jahr 1 bis 2 weitere Erhöhungen geben wird - unter Verweis auf die höheren Kosten durch die zurückliegenden Tarifabschlüsse.

Beide Seiten werden sich m. E. so schnell nicht einigen. Die GDL bewegt sich keinen Millimeter und will die letzten Tarifabschlüsse nicht übernehmen. Die Bahn verweist auf die zurückliegenden Abschlüssse und macht der GDL klar, daß man sie zur Not auch austrocknen will. Irgendwann ist die Streikkasse leer und ewig streiken kann man ja auch nicht, wenn keine Einigung erzielt wird.

Zum Glück habe ich frei. Zwar bin ich kein Bahnfahrer, aber Berlins Straßen werden zugestaut sein wie selten zuvor. Wer kann wird aufs Auto umsteigen. Auch der Autofahrer ist heute früh gut beraten, 'ne Stunde früher loszufahren, wenn er in der kritischen Zeit seinen Arbeitsplatz erreichen muß.
HAL9000

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von HAL9000 »

Das sehe ich etwas anders...
Ich denke, es ist klar, das Gewerkschaft die 31% so nie durchsetzen werden. Es kam jedoch auch von Arbeitgeberseite her kein entsprechendes Angebot, das man sagen könnte, man trifft sich irgendwo in der Mitte.

Nicht bezahlbar? Wenn ein Unternehmen an die Börse geht, muss es sich um nicht bezahlbare Forderungen wohl keinen Kopf zerbrechen: Diese Unternehmen und dessen Vorstände scheffeln Milliarden - und setzen alles dran, das die dicken Aktionäre noch mehr Geld rauskriegen - und das auf dem Rücken der verantwortlichen Zugfahrer, mit hundert oder noch mehr Menschenleben im Rücken?

Meine Meinung dazu: Es kann ja wohl nicht sein, das Konzernbosse (nicht nur die Bahn!!!)Milliardenumsätze machen, so das sie vor lauter Blödheit nicht mehr wissen, wohin mit der Kohle - und gleichzeitig auf die Tränendrüse drücken, wie schlecht es doch dem Unternehmen geht, und man würde doch soooo gern Weltmarktführer werden, und deshalb muss man ja dummerweise gaaaanz dringend Personal entlassen (Deutsche Bank, Allianz und zahllose andere Unternehmen).
Gleichzeitig wird alles, absolut alles teurer, seit zig Jahren, und mancher muss sich fragen, wie er die Rechnungen des normalen Lebens noch bezahlen soll.
Ich denke, es ist gut, was bei der Bahn passiert - und das sollte Schule machen. Mir will nicht in den Kopf, das immer weniger Leute immer mehr Geld haben, und der Mittelstand und Kleinverdiener vor die Hunde geht.

Es ist ärgerlich für die Bahnkunden, und ich kann deren Wut auch gut verstehen. Aber irgendwo muss der Anfang gemacht werden, damit der vielgepriesene Aufschwung endlich mal bei denen ankommt, die ihn tragen: beim kleinen Mann - und nicht nur im Firmenvorstand...
Interessierter Laie

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von Interessierter Laie »

@HAL9000: Du hast es gut auf den Punkt gebracht. Nicht zu vergessen die Arbeitsbedingungen. Schichtdienst mit z.T. täglich wechselnden Anfangs- und Endzeiten egal ob Werktag und/oder Sonn- und Feiertag. Gerade für Familien nicht einfach.

Gehalt nach der Ausbildung ca 1500 netto, Endstufe bei etwa 1700 netto. Dafür bringen sie jeden Tag tausende Reisende sicher ans Ziel.

Wenn ich mich recht erinnere sind die Vorstandsgehälter von 2005 zu 2006 um 62 Prozent gestiegen...
mor_

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von mor_ »

Gerechterweise muss man auch anmerken das die GDL lediglich von 08:00 - 11:00 gestreikt hat.
Der "Ersatzfahrplan D" gilt aber seit heute ganztägig ! von 03:30 bis Betriebschluss (morgen 02:00) .
In meinen Augen trift dies den Bahnkunden mehr als der Streik von 08:00-11:00. In meinen Augen setzt Mähdorns DB AG diesen ganztägigen "Ersatzfahrplan" auch bewusst gegen den Kunden ein.
Dieser wird nämlich nicht zwischen den vormittäglichen Streik und den ganztägigen DB eigenen Ersatzfahrplan unterscheiden - und wird damit von beiden Seiten als Geisel genommen.
seventeen

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von seventeen »

Auf der Veranstaltung war ich die Woche auch, das Event wurde allerdings lokal von einer Tochter der First Great Western durchgeführt. In diesem Sinne: nicht nur Mähdorns DB AG bietet Abenteuerreisen an ;)
Ein Zukunftsgeschäft!! Ich kucke mir das heute aber nur im Fernsehen an. Wofür hat man denn sonst n-tv und ZDF :)
Tornado Wayne

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von Tornado Wayne »

Und für die Autofahrer heißt das nicht nur länger Stau stehen sondern bestimmt noch ein paar Cent/Liter mehr an der Zapfsäule abdrücken. Höhere Nachfrage eben.
Aber dafür gibt's ja nen eigenen Thread.
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

Tja, an solchen Tagen weiss ich den Arbeitsweg mit dem Fahrrad noch mehr zu schätzen... :D
Rosti 2.0

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von Rosti 2.0 »

Naja die S-Bahn hier ist soweit ich das weiß zum Glück nicht betroffen. Ab nächsten Monat werde ich der Mineralölmafia sowieso den allerwertesten zeigen und mit der Bahn zur Arbeit fahren! 30¤ für die Schülermonatskarte kann sich eigentlich sehen lassen! Ausgetestet habe ich die Strecke schon, ist wirklich angenehm zu fahren, v.a. im Eilzug!
mor_

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von mor_ »

im Eilzug!
ja bei der AVG (im KVV) gibt es noch den guten alten Eilzug.
Lorenz Palm

Re: Bahnstreikopfer?

Beitrag von Lorenz Palm »


Morgens zur Arbeit, da ich nach 8.00 Uhr gefahren bin, habe ich die U-Bahn statt der Regionalbahn genommen. Das dauert zwar 10 Minuten länger, weil sie öfter hält, aber man kommt pünktlich ans Ziel. Die U-Bahn gehört zur Hamburger Hochbahn (im Gegensatz zur S-Bahn, die vom Streik betroffen war) und ist daher vom Tarifkonflikt nicht betroffen. Zurück dachte ich, daß die Regionalbahn wieder fährt, da ich dachte, daß der Streik nur bis 11.00 Uhr dauert. Umso überraschter war ich, daß die Regionalbahn nach Hamburg um 15.19 Uhr ab Ahrensburg ausfiel. Ich mußte eine halbe Stunde warten bis der nächste Zug nach Hamburg kam. An den Notfahrplan, der auch nach Streikende gilt, hatte ich nicht gedacht. Es wurde auch nicht auf diesen hingewiesen, sondern nur durchgesagt, daß die Regionalbahn um 15.19 Uhr ausfällt. Warum sie ausfiel, wurde nicht gesagt Ein Umsteigen auf die U-Bahn hätte mir zurück auch nicht viel gebracht, da diese tagsüber nur alle 20 Minuten fährt.

Für die Forderungen der Lokführer habe ich auch kein Verständnis. Wer kann denn 31% Lohn verlangen? Sicher tragen sie eine große Verantwortung. Diese tragen andere Berufsgruppen aber genauso. Dann könnten auch Ärzte, Krankenschwestern, Feuerwehrleute o. ä. auch solche Forderungen aufstellen. Und dafür, daß die Lokführergewerkschaft einen eigenen Tarifvertrag haben will, habe ich erst recht kein Verständnis. Es kann nicht angehen, daß die Reisenden wegen so einer Formalie Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Dann sollte man lieber im bestehenden Tarifvertrag Abstufungen nach Berufsgruppen vornehmen und dabei den Lokführern etwas mehr geben , aber keine 31%. Jedenfalls sollten sich beide Seiten schnell einigen im Interesse der Bahnkunden, damit sich sowas wie heute nicht wiederholt.
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