PKW-Maut wird wohl doch kommen

[PowerAM]

Ich wuerde spekulieren, dass Elektroautos vielleicht in 10 Jahren einen jetzigen Kleinwagen in Funktionalitaet, Reichweite sowie Anschaffungs-, Unterhalts- und Wartungskosten ersetzen koennen. Wenn ich mit so einer Kruecke wie dem Renault Twizzy auskommen wuerde, dann koennte diese Buechse bereits heute meinen Alltags-Smart ersetzen. Allerdings hat der Twizzy keine Heizung und ist damit nur eingeschraenkt wintertauglich. Frueher fuhr Motorrad, wer sich kein Auto leisten konnte oder (in der DDR) keins bekam. In diese Richtung geht es wohl wieder, oder? Einziger Vorteil waere, dass sich in chronisch verstopften Innenstaedten die Parkplatzsituation deutlich entspannen wuerde. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Zweiradfahrzeuge selten mit einer einigermassen aktuellen Abgaseinstufung unterwegs sind und nicht wenige voellig legal ohne jede Abgasreinigung auf den Strassen. Was das in groesserem Umfang fuer ohnehin schlecht beluefteten Innenstaedten bedeutet, das kann man sich ausmalen.

Mal noch eine Geschichte: Ich war an einem elektrischen Smart 451 dran und wollte den kaufen. Mit dem geforderten Preis war ich bereits einverstanden, bevor man mir mitteilte, dass das Akkupaket Eigentum eines Leasinggebers bleibt und es das Fahrzeug nur ohne Akkus gaebe. Fuer das Modell gibt es nur zwei zugelassene Akkulieferanten. Unter dem Strich war der gebrauchte e-Smart damit ein wirtschaftlicher Totalschaden.

[FrankSch]

Allerdings hat der Twizzy keine Heizung und ist damit nur eingeschraenkt wintertauglich.

Und eine viel zu geringe Reichweite. Wenn ich am Wochenende in die Sauna fahre, habe ich zwei Wege a 30km, das meiste Autobahn (im Twizzy also Dauervollgas), und keine Nachlademöglichkeit. Da wird es selbst ohne Kapazitätsverluste durch Winter und Alterung des Akkus schon verdammt eng. Sonst hätte ich mich auch schon nach dem Teil umgesehen.

[Anonymer Teilnehmer]

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]

[PowerAM]

E-Autos werden die einzigen sein, die befristet von der Maut befreit werden. Da bin ich mir sicher. Erstattungs- oder Anrechnungsmodelle werden Klagen anderer Länder verhindern.

Unter dem Strich hätte man schon seit einigen Jahren Maut kassieren können, wenn man es gewollt hätte. Ohne jegliche Erstattung, einfach oben drauf. Ob nun 130, 200 oder 250 EUR - der Deutsche hätte gemault und gezahlt.

[FrankSch]

Unter dem Strich hätte man schon seit einigen Jahren Maut kassieren können, wenn man es gewollt hätte. Ohne jegliche Erstattung, einfach oben drauf. Ob nun 130, 200 oder 250 EUR - der Deutsche hätte gemault und gezahlt.

Wobei es ja lange nicht mehr um eine echte (Autobahn)Maut geht, bei der man wählen kann, ob man die Autobahn nutzt und zahlt, und nicht zahlt, und dann eben auf die Autobahn verzichtet. Das darf in der Diskussion nicht vergessen werden.

[Anonymer Teilnehmer]

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]

[pomnitz26]

E-Autos werden die einzigen sein, die befristet von der Maut befreit werden.

Genau, bis ich auf der Autobahn bin ist der Akku leer. Bin mal gespannt wenn das erste Akku Auto mit 1000km vorgestellt wird. Ob ich dann im reellen Leben die 500km im Winter erreiche oder bei 120km/h Schluß ist?
Wer weiß, bei E Autos müssen wir sicher unseren 1 Phasen Zähler mit Stromkosten der 25€/Monat auch wechseln und die Alukabel werden das auch nicht dauerhaft durchhalten. Also Parkplätze aufgraben.

[Jassy]

Was ich bislang nicht finden kann ist was diese Plakette pro Jahr kosten soll. Es ist ja immer nur von 2,50 pro 10 Tagen die rede.

Wenn das Geld dann auch sinnvoll in die Strassen investiert wird... Die Autobahnen in D werden ja auch immer schlechter und 'Baustellen' dauern ewig.

[FrankSch]

Was ich bislang nicht finden kann ist was diese Plakette pro Jahr kosten soll. Es ist ja immer nur von 2,50 pro 10 Tagen die rede.

Wenn das Geld dann auch sinnvoll in die Strassen investiert wird... Die Autobahnen in D werden ja auch immer schlechter und 'Baustellen' dauern ewig.

Ich habe da wenig Hoffnung. Das wird vermutlich das selbe "rechte Tassche - linke Tasche"-Spiel wie bei der LKW-Maut. Das Geld aus der LKW-Maut ging zwar formal in den Strassenbau, aber eben nicht zusätzlich. Die LKW-Maut hat hier lediglich allgemeine Steuermittel ersetzt.

[Anonymer Teilnehmer]

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]

[Chief Wiggum]

Ja, unsere Politiker sind wirklich nur noch geldgeil

[PowerAM]

Eine Zweckbindung der Einnahmen hat es hier weder bei der Kfz-Steuer, noch bei der Mineralölsteuer oder der LKW-Maut gegeben. Insofern halte ich auch den Begriff "Infrastrukturabgabe" für eine Mogelpackung. Es stellt sich jetzt nur noch die Frage, ob man das Autobahnnetz vorher noch privatisiert und zukünftig die Renditeerwartungen der Investoren befriedigen muss. Dann steigen die Preise freilich schneller.

[FrankSch]

Ich sags ja schon immer. Wenn unsere Politik bei allem so einfallsreich wäre wie im Erfinden von Steuern und Abgaben (für Durchschnittsbürger, nicht die, die wirklich Geld haben), wäre Deutschland das Paradies auf Erden.

[Habakukk]

Wie ist das denn jetzt eigentlich, wenn die deutschen Fernstraßen dann demnächst auch noch von einer privaten Gesellschaft betrieben werden? Kann mich der Staat zwingen, nur weil ich ein Auto habe, auch noch Geld an irgendeine Privatgesellschaft abzugeben?

[Anonymer Teilnehmer]

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]