Aus der Perspektive betrachtet fahre ich uraltes Zeug.
Die Alltagsmöhre wurde vor einem Monat 20 Jahre alt - nur Euro 3 und wegen hälftig Stadtverkehr und Landstraße geht abhängig vom Stauanteil die Verbrauchsbandbreite von 4,7 bis 5,6 l mit
irgendwelchem Benzin. Auf dem Weg zur und von der Arbeit kommt man kaum über Tempo 70. Wer den alten Smart mit einer Aerodynamik ähnlich einer Schrankwand mit
Hackengas über die Autobahn prügelt, der hat das Fahrzeugkonzept ohnehin nicht verstanden. Heutige Kleinwagen schaffen gewiss geringere Verbräuche - Nachhaltigkeit ist für mich aber auch, nichts pauschal wegzuwerfen, was mit wenig Aufwand am Leben erhalten und weitergenutzt werden kann. Hochgerechnet hat der Reihen-Dreizylinder-Turbo 118,5 PS Literleistung.
Der noch in der Garage stehende Swift war mal ein Unvernunftkauf - eigentlich braucht niemand einen 125 PS-Kleinwagen. Ach was, der 1.6er Sauger kommt auch gerade einmal rechnerische 78 PS Literleistung und hat auch nur Euro 4. In jungen Jahren konnte ich mir sowas nicht leisten, heute mit
Zauselbonus in der Versicherung schrumpft der Preisunterschied zwischen dem kleinsten Motor und dem "Swift Sport" auf Belanglosigkeit. Zumal aufs Jahr gerechnet nicht übermäßig viele Jahreskilometer zusammen kommen und damit die Versicherung nochmal billiger wird. Die Verbrauchsspanne reicht je nach Nutzungsszenario von deutlich unter 6 l auf Landstraßenfahrten ohne Stau und ohne jede Eile bis auf gut und gern 16 l beim Tiefflug über nächtlich freie Autobahnen. Hab' ich ein paarmal gemacht - ja, der schafft über 200. Ist mir aber auf Dauer körperlich zu anstrengend. Bei gemäßigtem Fahrtempo braucht sich der Motor aber auch nicht anstrengen, womit der Verbrauchsunterschied zwischen Tempo 100 und z. B. 120 relativ gering ausfällt. Laut über OBD mitgelesenen Daten aus dem Motorsteuergerät geht es oberhalb von 140 dann deutlich nach oben - es fehlt leider ein 6. Gang und das Drehzahlniveau steigt von da an in unwirtschaftliche Bereiche. Das Verbrauchsminimum läge im Flachland zwischen 70 und 100 bei möglichen 5,7 - 5,9. Autobahnfahrt mit 120 wäre ebenfalls im Flachland bei 6 - 6,3 und ab 140 wäre die 7 vor dem Komma wohl normal. Noch schneller zu fahren, das potenziert sich dann irgendwann.
Sprichwörtlichen Spatzendurst hat dagegen der Rollerich, der kann bei Landstraßentempo 70 - 80 trotz 26 Jahren Alter mit 1,1 l Super plus über die 100 km-Distanz kommen. Proportional überdeutlich fällt der Mehrverbrauch im Stau auf, wenn es nicht mehr möglich ist, sich trotz kleiner und geradezu zierlicher Abmessungen vorbeizumogeln. Normaler Stadtverkehr käme mit 1,5 - 1,7 l aus, das zitierte Stauszenario macht daraus 1,9 - 2,X l. Zum Nachdenken: Der genannte Rollerich ist ein Achtelliter mit hochgerechnet 80 PS Literleistung.
Die 50er sind in der Stadt mit Mühe deutlich unter 3 l zu bringen, was aber nicht verwundert, da sie eigentlich dauerhaft mit Pmax betrieben werden. Für Tempo 100 würden die 10 PS vom Rollerich jedenfalls ausreichen. An irgendwelcher Abgasreinigung nimmt der Rollerich nicht teil. Allerdings ist der entstehende Dreck auch direkt vom Verbrauch abhängig und der ist ja sehr überschaubar.