Benzinfrust

[PAM]

Tja wenn es ums Erhöhen der Preise geht sind sie ganz schnell. War ja schon immer so…

Außerdem gab es vor ein oder zwei Tagen einige Experten zu hören, die noch Hoffnungen hatten, daß die Preise u.U. nich unbedingt gleich wieder ansteigen weil einige Tankstellen noch den weniger besteuerten in ihren Tanks haben könnten.
Ich glaube solche Leute glauben auch noch an den Weihnachtsmann

Börsianer nennen es "Gewinnmitnahme", wenn man solche Gelegenheiten ausnutzt und seinen Reibach mit derartigen Marktreaktionen macht.

[Kohlberger91]

Das scheint wohl nun extrem unterschiedlich zu sein. Bei mir gibt Benzin noch zum Preis wie gestern, wer die letzten Tage nicht extra tanken war und das heute tun muß, kann noch Glück haben.

[PAM]

Im 5 km-Umkreis um mein Amt soll E10 jetzt zwischen 2,049 und 2,179 kosten und Diesel zwischen 2,239 und 2,309.

[Radio Fan]

Das scheint wohl nun extrem unterschiedlich zu sein. Bei mir gibt Benzin noch zum Preis wie gestern, wer die letzten Tage nicht extra tanken war und das heute tun muß, kann noch Glück haben.

Naja Ausnahmen bestätigen die Regel…

[Kohlberger91]

Das Tanken in Tschechien in die Grenzregionen dürfte dann auch aufblühlen wieder.
Laut Ono Homepage kostet der 95er 1.55. Rechnen wir noch 10 Cent drauf für Markentanke direkt am Übergang, was 1,65 macht, sind trotzdem noch 40-60 Cent wenn hier dann so sich um 2.10 bis 2.30 bewegen soll. Bild von Aral Bad Kötzing, da haut doch das blech weg...

[Radio Fan]

Der Tanken in Tschechien in die Grenzregionen dürfte dann auch aufblühlen wieder.
Laut Ono Homepage kostet der 95er 1.55. Rechnen wir noch 10 Cent drauf für Markentanke direkt am Übergang, was 1,65 macht, sind trotzdem noch 40-60 Cent wenn hier dann so sich um 2.10 bis 2.30 bewegen soll. Bild von Aral Bad Kötzing, da haut doch das blech weg...

Aral immer alles super! einschliesslich der Preise.

[Nicoco]

Die Tankstellenbetreiber (nicht nur die bösen Konzerne) haben definitiv an Glaubwürdigkeit verloren für ggf. kommende Subventionen.
Während es zu Beginn ja hieß, dass man erstmal den teuer eingekauften Sprit abverkaufen müsse, konnte es den Betreibern ja jetzt gar nicht schnell genug gehen, die alten Preise wieder einzutreiben.

[strade]

Keine Sorge, das Kartellamt beobachtet fleissig die Preise. Alles wird anders.
Sieh an, der Tipp stimmte : Ungarn Superbenzin heute 1,32, Kroatien 1,56.

[PAM]

Die Tankstellenbetreiber (nicht nur die bösen Konzerne) haben definitiv an Glaubwürdigkeit verloren für ggf. kommende Subventionen. Während es zu Beginn ja hieß, dass man erstmal den teuer eingekauften Sprit abverkaufen müsse, konnte es den Betreibern ja jetzt gar nicht schnell genug gehen, die alten Preise wieder einzutreiben.

Die wenigsten Tankstellenbetreiber (Pächter) führen den Kraftstoffverkauf als unabhängig kaufmännisch geführten Betrieb. Oftmals läuft sowas unter dem Namen "Franchise" und allenfalls der Shopverkauf entspricht einem eigenständig kaufmännisch geführten Betrieb.

Ich kenne von Erzählungen diese Szenarien: Entweder gibt der Mineralölkonzern die Preise ganz präzise oder aber ein kleines Preisfenster vor und die Preistafeln sowie Kassensysteme werden vor Ort innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne selbständig nachjustiert. Oder der Konzern gibt die Preise selbst vor - ohne irgendeine Möglichkeit für Pächter oder Kassenpersonal, vor Ort irgendwas daran zu ändern. Beide Betriebsszenarien sehen vor, dass Kassenpersonal oder Pächter selbst die Preise der Konkurrenz in Sichtweite melden und damit auf die Preisgestaltung (Anpassung nach unten oder oben) Einfluss nehmen können. Darüber hinaus fließen die an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt gemeldeten Daten ein.

Im Schatten dahinter arbeiten Preisberechnungsprogramme mit künstlicher Intelligenz daran, die Preise stets so anzupassen, dass die Marge maximiert wird und der Preis nicht die Schwelle übersteigt, ab der ein Einbrechen der Nachfrage und damit der Verkaufsmengen einsetzt. Diese Rechenmodelle sind so zum Beispiel für die häufigen und sprunghaften Preisveränderungen in den interessanten Zeiten am Morgen, dem Heimreiseverkehr am Nachmittag und im Zusammenhang mit Ferien oder regionalen Feiertagen verantwortlich - im Extremfall ändern sich die Preise alle 10 Minuten.

[Allgäu_Süd]

Ganz schön happig heute! Wie wärs denn, wenn jeder, aber wirklich jeder Autofahrer das Tanken ein paar Tage verweigern würde? Die könnte man ganz schön in die Knie zwingen. Funktioniert aber in Deutschland leider nicht.

[Nicoco]

@PAM Mir ist vollkommen klar wie das System funktioniert.
Nichts desto trotz ziehen auch die kleineren, mittleren Unternehmen wie Hoyer, Raiffeisen und Co. auch brav mit beim Preiskarussel.
Preissteigerungen über Nacht, die deutlich höher ausfallen als die wegfallenden Subventionen, sind schlicht ungerechtfertigt und unbegründet.
Jeder will Kasse machen, hoffentlich platzt diese Blase bald.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/ ... Blase.html

[maadien]

Nach dem Ende des Tankrabatts (in D und L)

bft Prüm
Diesel 2,129
Super E10 1,959
Super E5 1,979
SuperPlus 2,059

ARAL Trier Ostallee
Diesel 2,379
Super E10 2,309
Super E5 2,369
Ultimate 102 2,569

ED Gerolstein
Diesel 2,179
Super E10 2,059
Super E5 2,119
Super Plus 2,189

LUXEMBURG
Diesel 1,895
Super 95 E10 1,716
Super Plus 98 E5 1,924
Ultimate 102 2,024

Globus Baumarkt Wittlich:
Diesel 2,149
Super E10 2,069
Super E5 2,119
Super Plus 2,199

HIT Tankstelle Euskirchen:
Diesel 2,139
Super E10 2,049
Super E5 2,109
Super Plus 2,199

tw. machte das Ende des Rabatts sich voll, tw. aber nur zum Teil am Preis bemerkbar...

[Ruhrwelle]

E10 1,82-2,10
Diesel 2,07-2,17

[Yoshi]

Na sowas aber auch, haben die doch tatsächlich die Preise sofort erhöht, wie konnte man das nur nicht ahnen

DE
Super: 2,219 €
Diesel: 2,289 €

AT
Super: 1,759 €
Diesel: 1,899 €

CZ
Super: 1,547 €
Diesel: 1,792 €

Lange Zeit war AT/CZ teurer als hier in DE. Aber das ist schon wieder längere Zeit vorbei.
Mir kann keiner erzählen dass diese Preise hier gerechtfertigt sind. Hier wird sich meiner Meinung Schamlos Bedient.

[PAM]

@PAM Mir ist vollkommen klar wie das System funktioniert.
Nichts desto trotz ziehen auch die kleineren, mittleren Unternehmen wie Hoyer, Raiffeisen und Co. auch brav mit beim Preiskarussel.
Preissteigerungen über Nacht, die deutlich höher ausfallen als die wegfallenden Subventionen, sind schlicht ungerechtfertigt und unbegründet.
Jeder will Kasse machen, hoffentlich platzt diese Blase bald.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/ ... Blase.html

Auch die in deinen Augen "Kleinen" sind Spitzenverdiener mit immenser Rendite.

Am Morgen brachte ich den Begriff der "Gewinnmitnahme" ins Spiel. Das funktioniert einfach, wenn ein beliebiges Ereignis eintritt und alle an der Preisbildung Beteiligten vorher auf eine gemeinsame Reaktion absprechen (hier: "verbotene Marktabsprache") oder aber genau wissen, wie alle anderen Beteiligten reagieren werden. Dann tritt praktisch die gleiche Wirkung ein - es ist aber niemand nachzuweisen, den entscheidenden Trigger gesetzt zu haben.

Vor Tagen schrieb ich auch, dass mit dem Auslaufen des "Tankrabatts" ohnehin alle auf den Staat schimpfen. Das ist den preisbestimmenden Marktgrößen auch nicht unbekannt und man erwartete diese Reaktion bei den Verbrauchern natürlich. Nun wollen wir sie doch nicht enttäuschen, oder?

Ich erwarte trotz sinkender Rohölpreise keine nennenswerte Entspannung bei den Endverbraucherpreisen für Mineralölprodukte. Einerseits steht der Winter bevor - die Preise ziehen traditionell immer in der kalten Jahreszeit an, besonders der Dieselpreis wegen der Produktnähe zum Heizöl. In zahlreichen Regionen gibt es anhaltende Logistikprobleme durch Niedrigwasser sowie wegen überlasteten Schienentransporten und daraus resultierenden gestiegenen Transportkosten. Die sind weiterzugeben, regional könnten Produktengpässe die Preise weiter beflügeln. Das erwarte ich perspektivisch für den Osten wegen der Abhängigkeit der beiden Raffinerien von russischem Rohöl. Das will man mit dem Jahreswechsel abkündigen. Die Alternativversorgung aus anderen Quellen ist teurer im Einkauf, zudem ist bislang von einer gerade Befriedigung von gerade einmal 50 % des Bedarfs der Raffinerie die Rede. Geht die Auslastung zurück, verteuern sich die Produktionskosten einerseits bereits und hinzu kommt, dass auch im Endverbrauchermarkt sich verknappende Produkte teurer werden. Alles setzt aber voraus, dass man die Enteignung von Rosneft noch auf die Reihe bekommt - ansonsten geht einfach nur das Licht in Schwedt aus. Die zweite Raffinerie in Leuna gehört Total Energies und die wollen ebenfalls die Verarbeitung von Mineralölprodukten einstellen, da man mit dem Bezug von teurerem Rohöl aus anderen Quellen wohl deutlich an Rendite einbüßen würde. Kaufmännisch absolut richtig, man steigt dann rechtzeitig aus.

Final kommt mit dem Jahreswechsel noch die nächste Stufe der CO²-Abgabe ganz automatisch drauf. Erwarten kann man dann, dass der Osten letztlich bundesweit die höchsten Preise haben wird bei gleichzeitigen Lieferengpässen. Polen wird darauf reagieren und den Tanktourismus im Interesse der eigenen Versorgungssicherheit eindämmen oder ganz unterbinden. Man wird sich dann - sofern man keine Alternativen hat - überlegen, ob weite Arbeitswege mit dem Auto noch lohnen oder ob man das aufgeben kann.