PAM hat geschrieben: ↑Di 7. Nov 2023, 11:03
Aus Unternehmens- bzw. Behördensicht werden Büroflächen oder -gebäude (nicht nur) im städtischen Raum immer teurer. Und nicht nur die Mieten, sondern auch die Betriebs- bzw. Nebenkosten. Zudem haben sich viele auf die Fahnen geschrieben, "familienfreundlichere" Arbeits- und Arbeitszeitmodelle einzuführen, um auch aus der Perspektive der Beschäftigten attraktiver zu werden. Manche kamen so überhaupt erst zu Gleitzeitvereinbarungen oder der Möglichkeit, tageweise oder auch gänzlich von zuhause arbeiten zu können. Einige Unternehmen/Behörden wurden noch offensiver und schoben ganze Bereiche ins Homeoffice ab, was i. d. R. positiv aufgenommen wurde.
Mein Nachbar beispielsweise, für die Agentur für Arbeit tätig, arbeitet ausnahmslos von zuhause. Dem hatte man eines seiner Zimmer komplett eingerichtet, das kleine Büro ist durchaus hübsch geworden. Von den Kosten für Telefon/Internet-Vertrag sowie Stromverbrauch wird der überwiegende Teil finanziert. Im Umkehrschluss hatte sich "die Agentur" deutlich verkleinern können und hat jetzt lediglich ein Großraumbüro in einer von früher vier Etagen behalten. Die Zahl der dort eingerichteten und sehr spartanisch gehaltenen Arbeitsplätze ist sehr überschaubar und man muss sich den Platz vorab buchen bzw. reservieren.
Da stimme ich dir schon zu, PAM. Ich dachte halt nur, dass die Stimmung so langsam kippt. Der Trigema-Chef, die Ansage von VW mit vier mal Präsenz in der Woche. Aber die Realität ist offensichtlich bereits so verändert, dass man das Thema nicht mehr aufhalten kann. Mich freut es, ich profitiere davon. Habe ebenfalls ein sehr schickes, toll eingerichtetes Home-office mit eigenem Dienst-Klo, was - wie wir wissen - sehr wichtig ist
Bei meiner eigenen Firma ist es ja auch so, dass alle fremden Gebäude, die man angemietet hatte, bereits abgemietet sind. Feste Arbeitsplätze gibt es für die Mitarbeiter, die da mal einen Schreibtisch hatten, schon lange nicht mehr.
Unseren eigenen Stammsitz, der immerhin um die 2000 Leute fassen kann, will man nun zur Hälfte räumen. Unsere Abteilung hat man komplett vergessen
Vermutlich wird untervermietet. Oder man lässt es leer stehen, dann sind das nämlich aus Sicht der Bereichsleiter Allgemeinkosten (von allen Bereichen zu tragen) und keine spezifischen Kostenstellen-Kosten für den Nutzer der leerstehenden Flächen (nur vom entsprechenden Bereich zu tragen). Ja, so denkt man in großen Firmen, ist völlig balla balla, ist aber so
Das war es dann mit festen Arbeitsplätzen, man muss sich einen Poolplatz suchen, so fern man denn überhaupt in Präsenz kommen will. Da lass ich dann bei der Planung, wo eine komplette Abteilung unter den Tisch gefallen ist, gerne den jungen "Präsenz-Kollegen" die sich dort sozialisieren den Vortritt.
Das mit der Agentur für Arbeit und auch Finanzamt (in letzterem hat das die Digitalisierung rasant vorangetrieben!) kann ich bestätigen - da wird vorwiegend vom Home Office gearbeitet. Mein Nachbar beim Jobcenter hat einen Pflicht-Präsenztag/W.
PAM hat geschrieben: ↑Di 7. Nov 2023, 11:03
Ein anderer aus meinem erweiterten Bekanntenkreis arbeitet für Amazon als Call Center Agent - auch seit m. E. 2019 ausschließlich von zuhause. Mit seiner Arbeit von zuhause kam er so gut klar, dass er derzeit eine stationäre Entziehung macht.
Ja, für einen Alleinstehenden kann das schon arg einsam werden. Meine jüngeren Single-Kollegen gehen gerne ins Büro, zum quatschen, in die Kantine, etc. - im Home office sind sie deshalb deutlich produktiver
Wolfgang