"Deutschlandticket" für 49€ kommt.

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Nicoco
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Nicoco »

ulionken hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 10:12 Die Aussage, dass das 49-€-Ticket "nicht finanzierbar" sei, zweifele ich stark an.
Es ist für die Länder alleine nicht finanzierbar, wenn der Bund die bisherige Finanzierung nicht anheben will.
Das D-Ticket wurde hauptsächlich auf Initiative der Bundesregierung ausgebrütet, aber die absehbaren Mehrkosten sollen nun Mehrheitlich die Länder tragen, die vom Bund auch sonst nur noch im Regen stehen gelassen werden? Ich kann die Landespolitiker verstehen, dass sie sich, platt ausgedrückt, verarscht vorkommen.
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Chief Wiggum »

Nicoco hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 22:51
ulionken hat geschrieben: Mo 6. Nov 2023, 10:12 Die Aussage, dass das 49-€-Ticket "nicht finanzierbar" sei, zweifele ich stark an.
Es ist für die Länder alleine nicht finanzierbar, wenn der Bund die bisherige Finanzierung nicht anheben will.
Das D-Ticket wurde hauptsächlich auf Initiative der Bundesregierung ausgebrütet, aber die absehbaren Mehrkosten sollen nun Mehrheitlich die Länder tragen, die vom Bund auch sonst nur noch im Regen stehen gelassen werden? Ich kann die Landespolitiker verstehen, dass sie sich, platt ausgedrückt, verarscht vorkommen.
Ich glaube ulionken meint einfach nur, dass der Bund das Ganze auch finanzieren kann, wenn der er denn nur möchte. Geld ist ja eigentlich genug da, es müsste nur etwas anders verteilt werden.
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von ulionken »

Ja, genau das meinte ich, wobei es natürlich klar ist, dass sich die Länder vom Bund vera.... fühlen. Die Finanzierungslücke war schliesslich zu erwarten.

Beim Bund-Länder-Trwffen ist zu dem Thema nichts Konkretes herausgekommen, ausser einer Umschichtung von nicht verbrauchten Mitteln aus 2023. Das Problem wurde also vertagt, und das Ticket dürfte bald teurer werden.

https://www.rnd.de/politik/bund-laender ... QNHAQ.html

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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von PAM »

ulionken hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 06:52[...] Das Problem wurde also vertagt, und das Ticket dürfte bald teurer werden. [...]
Von einem Berliner Lokalradio wurde verbreitet, man hätte sich auf eine Verlängerung des 49 EUR-Ticket um ein halbes Jahr verständigt und daraus schlussfolgere ich, dass die Preiserhöhung danach kommt. Ein Experte, der zur wahrscheinlichen Preiserhöhung befragt wurde, kam zu der Aussage, dass eine spürbare Preiserhöhung extrem unpopulär wäre. Das Deutschlandticket sei aber mit einem Endkundenpreis von weniger als 100 Euro pro Monat auch nicht in den Bereich der Kostendeckung zu bringen. Die Finanzierungslücke liegt demnach bei rund 400 Millionen Euro.

Allerdings hätte die Politik es bei der Einführung ausdrücklich als subventioniertes Flatrate-Ticket vermarktet und könnte sich aus dieser Nummer nicht mehr entziehen, ohne dafür mit einem Vertrauensverlust der Bürger bestraft zu werden. Gleiches würde passieren, wenn das Deutschlandticket wieder eingestellt werden würde, weil sich Bund und Länder über die Finanzierung zerstreiten.

Im Umkehrschluss muss das Deutschlandticket weiterhin deutlich subventioniert werden, wenn man es überhaupt fortführen möchte. Nach Expertenmeinung wären vielleicht 69 Euro pro Monat realistisch und dürften kaum Abo-Kunden kosten. Umgekehrt könnte man mit der Fortführung der derzeitigen hohen Subventionierung auch eine Steuerungswirkung ausüben. Würde man diese haben wollen, dann wäre der Endkundenpreis für das Deutschlandticket quasi egal.
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von zerobase now »

69 EUR wäre immer noch attraktiv bei etwas mehr als 2 EUR pro Tag dann. Die Frage ist nur, wenn es wieder vermehrt Homeoffice gibt, ob es sich da noch rechnet. Für Leute die vielleicht 2-3x die Woche den ÖPNV nutzen, wäre hier zu überlegen, ob die Anschaffung sich dann noch lohnt.
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Nicoco »

Für die aktuell gebotene Leistung, zumindest hier im Raum Ruhrgebiet und Rheinland, sind selbst 49 Euro zu viel. Ich habe das Ticket zum Monatsende erstmal gekündigt und nehm dann fortan wieder das Auto für die Gesamtstrecke und nicht nur bis zum P+R.
Dezember und Januar wird das Abo definitiv erstmal pausiert. Für Februar wird wieder neubewertet, je nach dem wie sich die Lage ab Mitte Januar darstellt.

Aber derzeit ist es einfach Zeitverschwendung pur.
Wenn der Zug überhaupt halbwegs pünktlich kommt wie angekündigt, dann darf sich unser RE irgendwo zwischen Güterzügen und ebenfalls stark verspäteten S-Bahnen Richtung Ruhrgebiet bummeln.
Und die neueste Entwicklung in den letzten Wochen ist, dass man auf meiner Linie nur noch mit halben Zügen fährt, sodass jemand wie ich der auf halber Strecke zusteigt, schon ne gehörige Portion Glück braucht, um überhaupt noch einen Sitzplatz zu bekommen.
Bequemes Pendeln und die Zeit im Zug sinnvoll zu nutzen, ist ohne Sitzplatz einfach nicht drin.
Und dafür sind mir 49 Euro auch einfach zu viel.
Außerdem hat die Chefetage schon angekündigt, dass es zum Weihnachtsgeld auch einen üppigen Tankgutschein dazugeben wird. Den nehme ich sehr gerne in Anspruch. :danke:
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von zerobase now »

Nicoco hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 09:15
Aber derzeit ist es einfach Zeitverschwendung pur.
Wenn der Zug überhaupt halbwegs pünktlich kommt wie angekündigt, dann darf sich unser RE irgendwo zwischen Güterzügen und ebenfalls stark verspäteten S-Bahnen Richtung Ruhrgebiet bummeln.

Und dafür sind mir 49 Euro auch einfach zu viel.
Das ist leider die Realität. Gestern war mal wieder Chaos hoch zehn im Ruhrgebiet und es ging über Stunden kaum was. Habe für die Heimfahrt von eigentlich 45 Minuten mal nur schlappe 3 Stunden gebracht. Wären die ganze Sperrungen z.B. der A 40/ A 59 etc. nicht, würde ich auch lieber wieder mit dem Auto fahren. Das ist morgens aber leider auch nicht so spassig, zumal es ja jetzt im Herbst auch anstrengend ist bei Dunkelheit, Regen und nassem Laub zu fahren.
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Nicoco »

zerobase now hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 10:05 Das ist leider die Realität. Gestern war mal wieder Chaos hoch zehn im Ruhrgebiet und es ging über Stunden kaum was. Habe für die Heimfahrt von eigentlich 45 Minuten mal nur schlappe 3 Stunden gebracht. Wären die ganze Sperrungen z.B. der A 40/ A 59 etc. nicht, würde ich auch lieber wieder mit dem Auto fahren. Das ist morgens aber leider auch nicht so spassig, zumal es ja jetzt im Herbst auch anstrengend ist bei Dunkelheit, Regen und nassem Laub zu fahren.
Selbst mit dem Chaos auf den Straßen im Ruhrgebiet, ist das Autofahren aber dennoch deutlich zuverlässiger und planbarer.
Wenn ich 15 bis 20 Min vor der Abfahrt mit dem Auto Google Maps anwerfe, dann passt die prognostizierte Ankunftszeit in 9,5/10 Fällen bis auf wenige Minuten.

Wenn ich 15 bis 20 Minuten vor der eigentlichen Abfahrt des Zuges in die Bahn App schaue, ob der Zug a) überhaupt fährt und falls ja b) auch halbwegs pünktlich kommt, dann kommt es mindestens einmal pro Woche vor, dass die Auskunft in der App schlicht falsch und unbrauchbar ist.
Entweder wird der Zug als pünktlich angezeigt und kommt dann plötzlich überhaupt nicht. Dann heißt es direkt +30 Min und auf den nächsten Zug warten.
Oder der Zug wird als pünktlich angezeigt und kommt massiv zu spät. Dann heißt es unnötig mindestens 15 Minuten am Bahnhof rumlungern.
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Wolfgang R
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Wolfgang R »

zerobase now hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 08:37 69 EUR wäre immer noch attraktiv bei etwas mehr als 2 EUR pro Tag dann. Die Frage ist nur, wenn es wieder vermehrt Homeoffice gibt, ob es sich da noch rechnet. Für Leute die vielleicht 2-3x die Woche den ÖPNV nutzen, wäre hier zu überlegen, ob die Anschaffung sich dann noch lohnt.
Wie kommst du darauf, mit dem vermehrt Home Office? Beispielsweise bei VW wird doch grade wieder 4 Tage Präsenzpflicht eingeführt.

Wenn man nicht, so wie ich, einen 100% Homeoffice Vertrag rausgehandelt hat, sehe ich das Thema mit abnehmender Tendenz.

Oder denkst du an Corona? Gefühlt hat grade jeder irgendwie einen Corona-Fall zu Hause, aber zu mehr Home Office führt das in meinem Umfeld nicht. Heute wird auf einer Jubiläums Feier fleißig gekuschelt.
Ich bin stark angeschlagen mit Gliedeschmerzen, Herzrasen und Schweißausbrüchen. Ich spare mir das. Hätte ich Präsenz-Pflicht - ich hätte mich krank gemeldet.

Ein Grund, warum ich diese 100% Lösung gegangen bin, ist der ÖPNV bei mir. Es gibt einen Bus, der alle 30 Minuten in Richtung Bahnhof verkehrt. Wenn er denn kommt. Und nicht überpünktlich ist und 5 Minuten früher abfährt. Kommt schon auch mal vor. Unsere S-Bahn Strecke war 3 Monate gesperrt. Die Haupt Regionalstrecke nach Stuttgart ist im Moment für Längere Zeit gesperrt, Schienenersatzverkehr.

Dank S21 sind Verspätungen, Zugausfälle und sonstige Widrigkeiten noch für viele Jahre an der Tagesordnung.
ÖPNV ist für mich als Landei nicht geeignet. Ich würde frühzeitig an Herzversagen oder an einem Magengeschwür sterben. Und Stunden in Bussen, Bahnen und zugigen, kalten Haltestellen.

Da ich die Umwelt schonen will und nicht mit dem PKW pendeln, habe ich für mich die 100% Lösung getroffen. Ein Bäckermeister, Dachdecker oder Werker "am Band beim Daimler" kann das nicht.

Als einer in der Stuttgarter Innenstand wohnender wäre ÖPNV für mich die Lösung. Da funktioniert das zuverlässig.

Der ÖPNV und das Land mit schwacher Infrastruktur. Da sehe ich die Probleme.

Ist aber ein Henne Ei Problem. Würde nun der Busverkehr ausgebaut und nicht angenommen - was dann? Also wird nicht ausgebaut, die Leute fahren aber nicht Bus - weil die Verbindungen ja so schlecht sind.

Wolfgang
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Nicoco »

Wolfgang R hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 10:47 Der ÖPNV und das Land mit schwacher Infrastruktur. Da sehe ich die Probleme.

Ist aber ein Henne Ei Problem. Würde nun der Busverkehr ausgebaut und nicht angenommen - was dann? Also wird nicht ausgebaut, die Leute fahren aber nicht Bus - weil die Verbindungen ja so schlecht sind.
Für mich ganz einfach, denn man hat hier bei uns endlich den ersten, richtigen Schritt gemacht.
Bis Sommer 2022 fuhr der Bus in die Kreisstadt unregelmäßig etwa alle 2 Stunden, morgens mit Zusatzfahrten für den Schülerverkehr. Abends fuhr der letzte Bus schon vor 20 Uhr. Völlig unbrauchbar.
Außerhalb der Schulzeiten war der Bus quasi immer leer.
Notgedrungen sah man ab und an einige Flüchtlinge/Migranten/(wie auch immer man sie nennen will) im Bus, die in der Kreisstadt Behördengänge erledigen mussten.

Seit Sommer 2022 hat sich die Lage drastisch geändert.
Als neue Linie unter dem sog. X-Bus-Konzept des Landes fährt der Bus nun von 5:30 bis 22:30 Uhr stündlich, wurde an dem einen Linienende verlängert bis zum nächsten Bahnhof in der Nachbarstadt und gleichzeitig ist die Linie in den integralen Taktfahrplan NRW (NRW-Takt) integriert, sodass an beiden Linienenden zuverlässig ein Umstieg auf den Schienenverkehr möglich ist.
Und welch eine Überraschung, plötzlich fahren die Busse nicht mehr leer durch die Gegend.
An den Haltestellen sieht man nun entlang der Bundesstraße auch immer häufiger wartende Fahrgäste, während die Haltestellen früher verwaist waren.

Für mich ist das eindeutig kein Henne-Ei-Problem.
Der Aufgabenträger (Bund/Land/Kommune) muss hier zwingend in Vorleistung gehen und ein brauchbares Angebot aufstellen. Dann sind die Leute auch bereit mal das Auto stehen zu lassen.
Daher halte ich das D-Ticket auch weiterhin für Humbug, es bräuchte zunächst ein massives Investitionspaket in Infrastruktur, Fahrzeuge und Personal. Danach könnte man über ein D-Ticket zu einem attraktiven Preis reden.
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von PAM »

Wolfgang R hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 10:47 Wie kommst du darauf, mit dem vermehrt Home Office? [...] Wenn man nicht, so wie ich, einen 100% Homeoffice Vertrag rausgehandelt hat, sehe ich das Thema mit abnehmender Tendenz. [...]
Aus Unternehmens- bzw. Behördensicht werden Büroflächen oder -gebäude (nicht nur) im städtischen Raum immer teurer. Und nicht nur die Mieten, sondern auch die Betriebs- bzw. Nebenkosten. Zudem haben sich viele auf die Fahnen geschrieben, "familienfreundlichere" Arbeits- und Arbeitszeitmodelle einzuführen, um auch aus der Perspektive der Beschäftigten attraktiver zu werden. Manche kamen so überhaupt erst zu Gleitzeitvereinbarungen oder der Möglichkeit, tageweise oder auch gänzlich von zuhause arbeiten zu können. Einige Unternehmen/Behörden wurden noch offensiver und schoben ganze Bereiche ins Homeoffice ab, was i. d. R. positiv aufgenommen wurde.

Mein Nachbar beispielsweise, für die Agentur für Arbeit tätig, arbeitet ausnahmslos von zuhause. Dem hatte man eines seiner Zimmer komplett eingerichtet, das kleine Büro ist durchaus hübsch geworden. Von den Kosten für Telefon/Internet-Vertrag sowie Stromverbrauch wird der überwiegende Teil finanziert. Im Umkehrschluss hatte sich "die Agentur" deutlich verkleinern können und hat jetzt lediglich ein Großraumbüro in einer von früher vier Etagen behalten. Die Zahl der dort eingerichteten und sehr spartanisch gehaltenen Arbeitsplätze ist sehr überschaubar und man muss sich den Platz vorab buchen bzw. reservieren.

Ein anderer aus meinem erweiterten Bekanntenkreis arbeitet für Amazon als Call Center Agent - auch seit m. E. 2019 ausschließlich von zuhause. Mit seiner Arbeit von zuhause kam er so gut klar, dass er derzeit eine stationäre Entziehung macht.
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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Wolfgang R »

PAM hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 11:03 Aus Unternehmens- bzw. Behördensicht werden Büroflächen oder -gebäude (nicht nur) im städtischen Raum immer teurer. Und nicht nur die Mieten, sondern auch die Betriebs- bzw. Nebenkosten. Zudem haben sich viele auf die Fahnen geschrieben, "familienfreundlichere" Arbeits- und Arbeitszeitmodelle einzuführen, um auch aus der Perspektive der Beschäftigten attraktiver zu werden. Manche kamen so überhaupt erst zu Gleitzeitvereinbarungen oder der Möglichkeit, tageweise oder auch gänzlich von zuhause arbeiten zu können. Einige Unternehmen/Behörden wurden noch offensiver und schoben ganze Bereiche ins Homeoffice ab, was i. d. R. positiv aufgenommen wurde.

Mein Nachbar beispielsweise, für die Agentur für Arbeit tätig, arbeitet ausnahmslos von zuhause. Dem hatte man eines seiner Zimmer komplett eingerichtet, das kleine Büro ist durchaus hübsch geworden. Von den Kosten für Telefon/Internet-Vertrag sowie Stromverbrauch wird der überwiegende Teil finanziert. Im Umkehrschluss hatte sich "die Agentur" deutlich verkleinern können und hat jetzt lediglich ein Großraumbüro in einer von früher vier Etagen behalten. Die Zahl der dort eingerichteten und sehr spartanisch gehaltenen Arbeitsplätze ist sehr überschaubar und man muss sich den Platz vorab buchen bzw. reservieren.


Da stimme ich dir schon zu, PAM. Ich dachte halt nur, dass die Stimmung so langsam kippt. Der Trigema-Chef, die Ansage von VW mit vier mal Präsenz in der Woche. Aber die Realität ist offensichtlich bereits so verändert, dass man das Thema nicht mehr aufhalten kann. Mich freut es, ich profitiere davon. Habe ebenfalls ein sehr schickes, toll eingerichtetes Home-office mit eigenem Dienst-Klo, was - wie wir wissen - sehr wichtig ist :p

Bei meiner eigenen Firma ist es ja auch so, dass alle fremden Gebäude, die man angemietet hatte, bereits abgemietet sind. Feste Arbeitsplätze gibt es für die Mitarbeiter, die da mal einen Schreibtisch hatten, schon lange nicht mehr.

Unseren eigenen Stammsitz, der immerhin um die 2000 Leute fassen kann, will man nun zur Hälfte räumen. Unsere Abteilung hat man komplett vergessen :joke:
Vermutlich wird untervermietet. Oder man lässt es leer stehen, dann sind das nämlich aus Sicht der Bereichsleiter Allgemeinkosten (von allen Bereichen zu tragen) und keine spezifischen Kostenstellen-Kosten für den Nutzer der leerstehenden Flächen (nur vom entsprechenden Bereich zu tragen). Ja, so denkt man in großen Firmen, ist völlig balla balla, ist aber so :verrueckt:

Das war es dann mit festen Arbeitsplätzen, man muss sich einen Poolplatz suchen, so fern man denn überhaupt in Präsenz kommen will. Da lass ich dann bei der Planung, wo eine komplette Abteilung unter den Tisch gefallen ist, gerne den jungen "Präsenz-Kollegen" die sich dort sozialisieren den Vortritt.

Das mit der Agentur für Arbeit und auch Finanzamt (in letzterem hat das die Digitalisierung rasant vorangetrieben!) kann ich bestätigen - da wird vorwiegend vom Home Office gearbeitet. Mein Nachbar beim Jobcenter hat einen Pflicht-Präsenztag/W.
PAM hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 11:03 Ein anderer aus meinem erweiterten Bekanntenkreis arbeitet für Amazon als Call Center Agent - auch seit m. E. 2019 ausschließlich von zuhause. Mit seiner Arbeit von zuhause kam er so gut klar, dass er derzeit eine stationäre Entziehung macht.
Ja, für einen Alleinstehenden kann das schon arg einsam werden. Meine jüngeren Single-Kollegen gehen gerne ins Büro, zum quatschen, in die Kantine, etc. - im Home office sind sie deshalb deutlich produktiver :p



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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Radio Fan »

Wolfgang R hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 10:47 Wenn man nicht, so wie ich, einen 100% Homeoffice Vertrag rausgehandelt hat…

Wolfgang
Hm, der dich wohl auch nicht sonderlich zu fordern scheint, wenn ich mir deine Anzahl der Romane an Beiträgen so anschaue. 😅 :gruebel:

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Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Wolfgang R »

Radio Fan hat geschrieben: Di 7. Nov 2023, 11:53 Hm, der dich wohl auch nicht sonderlich zu fordern scheint, wenn ich mir deine Anzahl der Romane an Beiträgen so anschaue. 😅 :gruebel:
Kein Schwein ruft mich an... :heul:

Heut ist nix los.

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