Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **
Verfasst: Di 22. Nov 2022, 15:52
Ich hatte es 2020 schon geschrien, dass das alles unsinnig und maßlos übertrieben ist. Reaktion war, dass sich ein angsttraumatisierter Teil meines Freundeskreises von mir abgewendet hat. Wie kann man nur, die Leichenberge von Bergamo, die Beatmeten in den Intensivstationen. Jaja, die Macht der Bilder. Anders als so mancher Querdenker habe ich aber nie daran gezweifelt, dass wir weiter in einer Demokratie leben mit einer funktionierenden Gewaltenteilung - gut, vielleicht mit Ausnahme des im Moment wahrhaftig sehr polit-freundlich besetzten Bundesverfassungsgerichts . Zumindest die Kollegen in Leipzig sind dann mal wirklich neutral.Nicoco hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 15:52 WELT.de: Bundesverwaltungsgericht - Ausgangssperre in Bayern von 2020 war unverhältnismäßig
Du hast so viel geschrien...
PAM, sehr guter Beitrag!
Ja, im ersten Corona-Jahr wusste man wenig bis gar nichts über das Grundprinzip der CoVid 19-Ansteckung und hatte kaum Vorstellungen von der Heftigkeit der ersten Wellen. Das war auch im medialen Dauerfeuer zu erkennen, das sich wöchentlich mit neuen, "Updates" genannten Schreckensszenarien, darstellen musste. Statt Kontaktbeschränkungen auf eine Anzahl X Personen in Innenräumen zu propagieren, hätte man den private Zusammenkünfte mit haushaltsfremden Personen in Innenräumen pauschal verbieten müssen und stattdessen dazu auffordern sollen, diese ins Freie zu verlagern. In der warmen Jahreszeit hätte das kaum Einschränkungen bedeutet, in der kalten Jahreszeit hätten sich soziale Kontakte auf den Zeitrahmen beschränkt, den man mit witterungsangepasster Kleidung ausgehalten hätte.maroon6 hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 07:25Interessant ist, dass drei Dinge die meisten Infektionen verhindert hatten, die am wenigsten weh taten: Die schlichte Aufklärung über das Virus, Abstand/Hygiene und die Masken. [...] Interressant war, dass ausgerechnet die Bundesländer mit Ministerpräsident*innen, die lang im Amt waren und selbst bereits schwer erkrankt waren oder sind (Bouffier hatte Krebs, Malu Dreyer MS) vergleichsweise milde Maßnahmen ergriffen hatten. In Rheinland-Pfalz und Hessen waren Treffen in Innenräumen auch mit mehr Personen nie verboten. Gut, letztlich wäre es besser gewesen, sie im Außenberech zu erlauben...
Speziell das mit den Masken wurde hier im Forum aber auch zur Genüge verteufelt. Nicht auch von dir?
Ich glaube, Hauptproblem am Lockdown 2 war dieses zögerliche Vorgehen am Anfang, dieser "Soft-Lockdown" mit den falschen Prioritäten. Das hat anfangs nicht viel bewirkt, aber trotzdem Ärger verursacht. Dadurch hat sich das ganze in Folge unendlich in die Länge gezogen, ich glaube, wir waren dann fast ein halbes Jahr im Lockdown. Das ging glaube ich jedem auf den Senkel. Entweder kurz und richtig in den Lockdown, oder gar nicht.
Das wäre schade!
Es ist aber so: ein neues Virus ist ein neues Virus, bei dem man erst wieder rausfinden muss, wie es sich verbreitet. Das kann jedes mal anders funktionieren, deshalb gibt es da tatsächlich keine Patentlösung. Ich hoffe trotzdem, dass man mit den Erkenntnissen der Corona-Pandemie nächstes mal besser gerüstet ist und bestimmte Dinge einfach ausschließen kann, die in jedem Fall unsinnig sind.
Es hat sich zumindest auch nicht gezeigt, dass die Fallzahlen in den Bundesländern, die FFP2-Maskenpflicht hatten (wie Bayern), wesentlich geringer waren.
Ja, in der Anfangszeit. Mein Credo damals war: Entweder ordentliche Masken oder man kann es gleich lassen. Das wurde später auch durch Studien belegt, dass die "Alltagsmasken" wie Stofftücher praktisch nix gebracht hatten. Stattdessen schickten mir alle diesen dämlichen "Pipi-Vergleich", einige mögen sich noch erinnern.
Naja, da geht es ja um ein Buch, das offenbar mit bestimmten - ich nenne sie mal - Kampfbegriffen um sich wirft. Das ist m.E. nach von "neutraler" Aufarbeitung weit entfernt, da stecken die Emotionen ja schon im Buch in der Verwendung bestimmter Begriffe und Vergleiche mit drin. Deshalb ist die Reaktion der Presse dann auch gerechtfertigt. Wie man in den Wald reinruft, so kommt es auch retour. Wer an einer wirklich neutralen Aufarbeitung interessiert ist, wird Vergleiche mit der Nazizeit und solchen Mumpitz einfach bleiben lassen, und dann werden die Reaktionen darauf auch sicherlich weniger emotional ausfallen.maroon6 hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 08:50 Ansonsten ist im Moment tatsächlich noch nicht die Zeit, das alles neutral aufzuarbeiten, da noch viel zu viele Emotionen eine Rolle spielen, nur zwei Beispiele aus der Presse von heute:
https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... -li.284507
Den einzigen Nazi-Vergleich, den ich so halbwegs zulasse, ist der mit der Stigmatisierung Ungeimpfter. Natürlich in deutlichst abgeschwächter Form und mit den Greueltaten der Nazis nicht im geringsten zu vergleichen. Eher als mahnendes Beispiel für alle, die immer noch fragen "Wir konnte das damals passieren?". Also eher ist da auch ein Vergleich mit Morton Rhues "Die Welle" angebracht. Plötzlich waren bisherige Freunde oder Arbeitskollegen "Die Ungeimpften". Während du auf den Weihnachtsmarkt durftest, mussten sie wie Hunde draußen bleiben. Gut, Ausgrenzung und Diskriminierung sind ja in der Gesellschaft nix neues, an dieser war aber erschreckend, dass die Politik teilweise sehr bewusst mitgemacht und zu dieser Ausgrenzung aufgefordert hatte. Und eine absolute Doppelmoral sah ich im linken Lager, da die gleichen Menschen, die zuvor noch in der Flüchtlings-Krise lauthals "Kein Mensch ist illegal" riefen nun bei der Stigmatisierung kräftig mitmachten. Natürlich spielten hier auch Klischees als Abwehrhaltung eine Rolle. Der typische Ungeimpfte war in linken Kreisen halt AfD-Wähler und Querdenker.Habakukk hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 11:24Naja, da geht es ja um ein Buch, das offenbar mit bestimmten - ich nenne sie mal - Kampfbegriffen um sich wirft. Das ist m.E. nach von "neutraler" Aufarbeitung weit entfernt, da stecken die Emotionen ja schon im Buch in der Verwendung bestimmter Begriffe und Vergleiche mit drin. Deshalb ist die Reaktion der Presse dann auch gerechtfertigt. Wie man in den Wald reinruft, so kommt es auch retour. Wer an einer wirklich neutralen Aufarbeitung interessiert ist, wird Vergleiche mit der Nazizeit und solchen Mumpitz einfach bleiben lassen, und dann werden die Reaktionen darauf auch sicherlich weniger emotional ausfallen.maroon6 hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 08:50 Ansonsten ist im Moment tatsächlich noch nicht die Zeit, das alles neutral aufzuarbeiten, da noch viel zu viele Emotionen eine Rolle spielen, nur zwei Beispiele aus der Presse von heute:
https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... -li.284507
Wie wir gelernt haben, kann jedes Geschäft, jeder Betrieb, jede Behörde, ... eine Maskenpflicht schlicht und einfach per Hausrecht anordnen. Ein Heimwerkermarkt in meinem Wohnort hatte die Maskenpflicht nie aufgehoben, die im Familienbetrieb bedienenden Damen sind 60+. Der Aufsteller steht seither vor der Eingangstür - wer keine Maske dabei hat oder keine aufziehen will, der geht dort eben nicht einkaufen. Ich weiß auch von einer Behindertenwerkstatt, an der die Aufhebung der Maskenpflicht wirkungslos geblieben ist. Dort gibt es weiterhin zwar planmäßige Maskenpausen im Freien, jedoch wird drinnen dauerhaft FFP2-Maske getragen. Angeordnet per Hausordnung. Gleiches für die Wohnblöcke einer Genossenschaft im Nachbarort, wo eine nicht weiter präzisierte Maskenpflicht in Fluren, Kellern und gemeinschaftlich genutzten Innenräumen beibehalten wird. Angeordnet ebenfalls nach Mitgliederversammlungsbeschluss und folgendem Nachtrag in die Hausordnung. Du siehst also, wenn darauf bestanden wird, dann bleibt alles wie gehabt.
Witze sind ja nicht selten politisch und aus diesem könnte man diesen hier entstehen lassen:ab wann der so genannte Volksungehorsam losgeht, den man mit Polizeigewalt hätte niederschlagen müssen.
Das liest sich wie Zitate aus der Hölle, so was menschenverachtendes. Und auf solche Idioten wurde ununterbrochen gehört und quasi jeder der es wagte sich gegen sowas aufzulehnen wurde mundtot gemacht/pro forma zum Querdenker und damit zum Spinner erklärt.
ID 1574
„Impfverweigerer sollten auf intensivmedizinische Versorgung im Fall einer Erkrankung verzichten müssen.”
Dr. med. Jörg Weber Infektionsexperte der KABEG, Corona-Koordinator der Kärntner Krankenhäuser
Aber was wäre, wenn wirklich was tödliches käme, also was deutlich gefährlicheres als Corona?maroon6 hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 13:15 Ansonsten wäre vielleicht eine Konsequenz aus der Pandemie, im Infektionsschutzgesetz Mindeststandards zu definieren, und absolute No Gos:
- Keine Ausgangssperren
- Maximale Kontaktbeschränkungen auf einen Haushalt plus einen weiteren (entspricht der Lebensrealitöt)
- Kinder bis 14 Jahren komplett von Kontaktbeschränkungen ausgenommen, außer es wird der direkte Nachweis erbracht, dass gerade Kinder besonders anfällig für das Virus sind.
- Entsprechend keine Schul- und Kitaschließungen
- Ermöglichung der sofortigen Anordnung einer Maskenpflicht in Innenräumen
- Gewährleistung der Bewegungsfreiheit, keine abgeriegelten Bundesländer oder Regionen
Damit wäre ich schon zufrieden.
Wie du ja weißt, kann man das Infektionsschutzgesetz jederzeit auf eine aktuelle Lage anpassen . Wobei man selbst bei Ebola keine Ausgangssperre braucht und zumindest Spaziergänge oder Sport an der frischen Luft erlauben muss.RainerZ hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 19:06Aber was wäre, wenn wirklich was tödliches käme, also was deutlich gefährlicheres als Corona?maroon6 hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 13:15 Ansonsten wäre vielleicht eine Konsequenz aus der Pandemie, im Infektionsschutzgesetz Mindeststandards zu definieren, und absolute No Gos:
- Keine Ausgangssperren
- Maximale Kontaktbeschränkungen auf einen Haushalt plus einen weiteren (entspricht der Lebensrealitöt)
- Kinder bis 14 Jahren komplett von Kontaktbeschränkungen ausgenommen, außer es wird der direkte Nachweis erbracht, dass gerade Kinder besonders anfällig für das Virus sind.
- Entsprechend keine Schul- und Kitaschließungen
- Ermöglichung der sofortigen Anordnung einer Maskenpflicht in Innenräumen
- Gewährleistung der Bewegungsfreiheit, keine abgeriegelten Bundesländer oder Regionen
Damit wäre ich schon zufrieden.