Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

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PAM
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Es wird beides nicht (mehr) kommen. Die Einnahmen sind eingeplant und das "Klimageld" an die Nachfolgeregierung weitergereicht. Die wird sich daran nicht mehr gebunden sehen - gut so! War eine Wahlkampflüge und darf es auch gern bleiben. Das "Klimageld" ist tot, dafür ist kein Geld übrig!
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Nicoco
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Nicoco »

Jetzt? Die sind schon seit Jahren knapp, u.a. deshalb ist unsere Infrastruktur auch in dem Zustand in dem man sie nun vorfindet.
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ulionken
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von ulionken »

Ob Klimageld oder nicht - bei der maroden Infrastruktur geht es um ganz andere Größenordnungen:

Ökonomen fordern Sondervermögen - 600 Milliarden Euro für die Infrastruktur?
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ko ... n-100.html
Top-Ökonomen der Arbeitgeber- und der Gewerkschaftsseite plädieren für zusätzliche Schulden, um Deutschlands marode Infrastruktur zu modernisieren. In den nächsten zehn Jahren gebe es einen zusätzlichen Investitionsbedarf von knapp 600 Milliarden Euro, sagte Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), heute in Berlin. Dies sei mit der Finanzplanung der staatlichen Haushalte nicht zu stemmen.

Sebastian Dullien vom gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) betonte, eine Besserung könne es nur über eine Reform der Schuldenbremse oder ein neues Sondervermögen geben. Denkbar wäre eine "Goldene Regel", die dem Staat erlaube, Kredite im Umfang der Investitionen aufzunehmen - zusätzlich zur Schuldenbremse, die die Kreditaufnahme begrenzt.
Aufgeschlüsselt:
Städte und Gemeinden: 177 Mia. €
Klimaschutz: 200 Mia. €
Verkehrswege: 127 Mia. € (davon 60 Mia. Schienenwege)

Bekanntlich ist keine qualifizierte Mehrheit zur Reform der Schuldenbremse in Sicht. Mich würde mal interessieren, wie konkret die Finanzierung aussehen sollte, wenn man stur an der heutigen Schuldenbremse festhält. Vermutlich tut sich angesichts ideologischer Blockaden erstmal nichts, und die Infrastruktur verrottet unterdessen weiter...

73 de Uli
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DH0GHU
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

Mein Herrenbekleidungsgeschäft am alten Wohnort hatte seinerzeit viele Textilien von Esprit. Entsprechend habe ich diese oft gekauft - einige T-Shirts sind auch noch nach 15 Jahren in tragbarem Zustand. Neuere Produkte des Anbieter sind allesamt sehr schnell verschlissen gewesen, daher kaufe ich seit einigen Jahren nichts mehr von dieser Marke. Der Niedergang ist "home-made".
Eine Analyse: https://www.textilwirtschaft.de/busines ... rit-234569
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OnkelSven
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von OnkelSven »

Jetzt werden "plötzlich" die Pflegekräfte knapp, weil wir "plötzlich" zu viele Boomer haben: https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... r-100.html
Nicoco
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Nicoco »

Ich pack 's mal hier rein, dürfte am ehesten passen.
Heute erreichte mich ein schon länger erwarteter Brief, nämlich die Nebenkostenabrechnung für 22/23. (Juni bis Mai)
In weiser Voraussicht hatten wir die Vorauszahlung auch erhöht, da wir mit Gas heizen und klar war, dass es teuer werden wird. Und nun haben wir das auch bestätigt bekommen.
Glücklicherweise war der Winter 22/23 hier im tiefsten Westen aber sehr mild, sodass unser Gas-Verbrauch auch nur halb so hoch war wie im Winter zuvor.
Sicherlich haben wir auch bewusster auf den Verbrauch geachtet, aber gefroren haben wir nie.
Unterm Strich hat uns der halbe Verbrauch den doppelten Preis gekostet, mit eingerechnet schon sämtliche staatliche Subventionen.
Während wir die Jahre zuvor rund 600 Euro im Jahr an Heizkosten hatten, sind es nun bei halbem Verbrauch satte 1200 Euro geworden.
An der Stelle noch mal vielen Dank an den Wettergott, sonst wäre es noch viel teurer geworden :D :danke:

Immerhin, es kam nicht ganz so schlimm wie befürchtet, sodass wir sogar rund 200 Euro zurückbekommen.
Auch die Kosten für den Winterdienst, bedingt durchs milde Wetter, fallen deutlich niedriger aus als die Jahre zuvor. :spos:

Gleichzeitig beunruhigt mich aber der Gesamtverbrauch der Wohneinheit doch sehr.
Die Zentralheizung in unserm Haus befeuert auch das Nachbarhaus, zusammen 13 Wohnungen.
Der Gesamtverbrauch an Erdgas ist quasi unverändert zum Vorjahr, während wir unseren Verbrauch halbieren konnten.
Da dürfte der eine oder andere heute eher schlechte Laune beim Lesen der Post gehabt haben...
In den nächsten Tagen höre ich mich in der Nachbarschaft mal um :-|
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PAM
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Berliner-Zeitung.de:
BASF könnte Deutschland Richtung China verlassen: Jetzt reagiert der Chemiekonzern
[...] „Wir werden, wie in der Vergangenheit auch, in die Märkte investieren, in denen unsere Kunden sind und wo es Marktwachstum gibt.“ Dass BASF diese Zukunft nicht hierzulande sieht, sagt viel über die derzeitige Lage des Wirtschaftsstandorts Deutschland aus und offenbart den immer größer werdenden wirtschaftlichen Abstand zu anderen Ländern.
Berliner-Zeitung.de:
Betrug bei Rückkehrprämien für Flüchtlinge: Türkische Staatsbürger im Fokus
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DH0GHU
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

Was bei "investieren, wo der Kunde ist", gerne übersehen wird: Viele Branchen werden das schon aus rechtlichen Gründen tun müssen. Wer beispielsweise in Infrastrukturbereichen sein Geld verdient (z.B. Luftfahrt, Schienenverkehr, etc.) oder an Staatskunden Produkte verkauft, ist oft mit der Forderung nach "local content" in der Wertschöpfungskette konfrontiert. Manchmal sorgen Zölle und Abgaben dafür, dass dieser sogar für alle Märkte gilt.
Einer der größten Wachstumsmärkte - Indien - gehört beispielsweise zu solchen Ländern.

Dort, wo billige Energie das a&o ist, sind wir sowieso raus - egal ob mit oder ohne AKWs. Das haben die Stahlbranche und die Aluminiumbranche schon vor Jahrzehnten, als Uran und Braunkohle noch hoffähig waren, doch schon vorexerziert. Im Zweifelsfall haben äquatornähere Regionen den billigeren Solarstrom - dort werden zum Teil Preise um 2 Cent pro kWh veranschlagt. Das schafft nicht mal Braunkohle bei direkter Verfeuerung neben dem Tagebau. So oder so: Wir haben weder die Fläche, noch die Rohstoffe, um beim Energiepreis langfristig mit Flächenstaaten etc. mithalten zu können.

Und das war schon immer so: Branchen kamen und gingen. Hufschmiede waren beileibe keine Freunde der Verbrennermobilität. Deutschland hat es damals geschafft, Vorreiter in neuen Technologien zu sein. Heute? Wenn wir von den Gewinnbringern der nächsten 20 Jahre hätten profitieren wollen, hätten wir Bereiche wie Photovoltaik, Windkraft, Wärmepumpen, Elektromobilität, Speichertechnologien nicht nur nicht politisch ausbremsen dürfen, sondern fördern müssen - dafür sollte man Geld ausgeben, und nicht für die Pflege alter Zöpfe (der "Kohlepfennig" war so gesehen eine der Todsünden der deutschen Wirtschaftspolitik)
Und so bleibt es deutschen Konzernen halt nur, in der Ferne chinesische Solarmodule und amerikanische Akkumulatoren von ortsansässigen Partnern zusammenzuschrauben zu lassen, damit dort energiehungrige Industrie bessere Bedingungen vorfindet als hierzulande: https://www.rwe.com/presse/rwe-renewabl ... espeicher/

Man macht halt einfach: https://www.gtai.de/de/trade/australien ... nde-925614
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Georg A. »

DH0GHU hat geschrieben: Do 30. Mai 2024, 10:36 Und das war schon immer so: Branchen kamen und gingen. Hufschmiede waren beileibe keine Freunde der Verbrennermobilität. Deutschland hat es damals geschafft, Vorreiter in neuen Technologien zu sein. Heute? Wenn wir von den Gewinnbringern der nächsten 20 Jahre hätten profitieren wollen, hätten wir Bereiche wie Photovoltaik, Windkraft, Wärmepumpen, Elektromobilität, Speichertechnologien nicht nur nicht politisch ausbremsen dürfen, sondern fördern müssen - dafür sollte man Geld ausgeben, und nicht für die Pflege alter Zöpfe (der "Kohlepfennig" war so gesehen eine der Todsünden der deutschen Wirtschaftspolitik)
Das ist ja das Paradoxe. Die, die jetzt am lautesten über "Deutschland schafft sich ab" und "Deindustrialiserung" jammern, sind genau die, die das verursacht haben, die vermeintlich "Konservativen". Nur dass das halt nichts mehr mit "konservativ" zu tun hat. Das war zur Industrialisierung nur eine Einstellung zu Werten (bevorzugt besonders streng-christlich) und gesellschaftlichen Themen (bevorzugt besonders elitär...), hatte aber nichts mit technischen Themen zu tun. Inzwischen ist "konservativ" eigentlich nur noch eine Abkürzung für "Wir wollen den alten Scheiss, den wir schon immer so gemacht haben, auch GENAU SO weitermachen", und zwar für alle Themen (Atomkraft, Autos, IT, ...). Mit der Einstellung wären Bosch, Siemens, Krupp etc. nicht weit gekommen.
Starsailor001
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Starsailor001 »

Wenn man Schulnoten anhand des BIP verteilen müsste,,,, dann gäbe es für Deuschland in Vergleich zu allen anderen Industriestaaten der Welt die NOTE 6 !
Nicht versetzt !

Deutschland schrumpft in allen wichtigen Bereichen,Wirschaft,Bildung,Gesundheit.....
und WÄCHST unaufhörlich bei der Verschuldung der Bürger, dem Drogenkonsum aller Coleur und der Kriminalität. Da avanciert Deutschland so langsam aber sicher zum Spitzenreiter natürlich nach USA und Mexico und Kolumbien!

Das was hier im Land momentan politisch verzapft wird, da würden sich unsere Großeltern im Grabe umdrehen!
Unsagbar unfair, abscheulich ungerecht und zu tiefst undemokratisch!
Die Gier kennt keine Grenzen mehr seit Corona..und die Gier frisst unsere Kinder irgendwann auf ! Man hat den Geiern Tür und Tor geöffnet um unser Land auszuplündern, als befänden wir uns im Sommerausverkauf.
Und die paar Elekroautos und Solarmodule , die NOCH als Feigenblatt für die Statistik hier völlig unwirtschaftlich über PREIS hergestellt werden....sind leider auch alsbald wirtschaftliche Geschichte.

Im Übrigen befindet sich die Lebenserwartung in Deuschland seit Jahren der Steigerung auch wieder auf dem Rückzug, sie schrumpft sogar wieder!
Der Traum der sozialen Marktwirtschaft ist zumindest ausgeträumt, wenn das Geld nicht mehr erwirtschaftet wird und man Löcher nur noch mit Krediten stopfen muss. Wenn es mehr Empfänger als Einzahler gibt , kippt das ganze System der sog. sozialen Marktwirtschaft in sich zusammen , weil es letztendlich auch nur auf dem sog " Schneebalprinzip" beruht!
QTH:Zwischen Rhön und dem Thüringer Wald............FRANKEN und dem Schiefergebirge//
4 Km südöstlich vom Döbraberg(795m NN)-- Höchster Berg des Frankenwaldes
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