Nunja. Da sind wir halt bei der Frage nach Prioritäten. Es gibt durchaus nachvollziehbare Gründe für diese Reihenfolge. Teils war es parteipolitisches Kalkül, teils könnte man es auch mit "nationalem Egoismus" umschreiben.Nicoco hat geschrieben: ↑Di 13. Jun 2023, 19:42Es führt ja auch kein Weg dran vorbei. Wer es wirklich verstanden hat weiß eben, dass ein Strommix der zum Großteil aus Wind- & Solarenergie besteht, für Deutschland ein Segen ist und langfristig niedrige Strompreise bieten wird. Nur ist der Weg dahin noch lang und die Art und Weise wie sich unsere Politik diesen Weg dahin vorstellt, lehne ich schlicht ab.
Das ist ein Irrweg mit Ansage.
Wem es wirklich um die Umwelt (CO2) geht, hätte niemals sichere, deutsche AKWs vor Braun- & Steinkohlekraftwerken abschalten dürfen.
Wem es wirklich um die Umwelt geht, hätte niemals neue, moderne, effiziente Steinkohlekraftwerke wie Hamburg-Moorburg stillgelegt und abgerissen und stattdessen lieber alte Dreckschleudern wie Braunkohlekraftwerke am Netz gelassen.
Was tut uns denn mehr weh?
Ein havariertes AKW in Deutschland oder der Klimawandel?
Was tut uns (und wie definieren politische Mehrheitsführer dieses "uns") mehr weh: ein Steinkohlekraftwerk stillegen, oder ein Braunkohlekraftwerk nebst Tagebau in einer parteipolitisch umkämpften Region?
Der Klimawandel hat für uns sicher weit weniger Schadwirkung als ein havariertes AKW in Deutschland. Geht bei passender Windrichtung Neckarwestheim durch, ist der gesamte Ballungsraum "mittlerer Neckar" verseucht - das war dem eigenheimbesitzenden Durchschnittsschwaben kurz nach Fukushima sehr deutlich bewusst. Der Klimawandel sorgt bei uns schlimmstenfalls für ein paar Ernteausfälle, und der eine oder andere Winzer wird von Riesling auf irgendeinen Rotwein umstellen müssen - vielleicht säuft mal irgendwo ein Tal ab. Geschenkt im Vergleich... Solche Überlegungen mögen sicherlich eine Rolle gespielt haben, als die schwarz-gelbe Bundesregierung, getrieben auch vom Atomkraftgegnerbefüwortergespann Södhofer, den Ausstieg beschlossen hat.
Ein paar Leute, die in Moorburg ihren Job verlieren, sorgen in Hamburg nicht für einen Erdrutsch richtung AfD. In der Lausitz ein schneller Braunkohleausstieg? Möglicherweise schon.
Eine Gaspipeline zu Putin (der ja bis vor wenigen Jahren nur im eigenen Land und seinem Speckgürtel wütete) sticht auch weniger ins Auge als Windräder - und moderne Gas- und Dampfturbinen-Gaskraftwerke sind zumindest mal weniger klimaschädigend als Moorburg. Und die Steinkohle kam ja auch aus Sonstowstan.
Es gab also gute Gründe, so zu handeln, wie man handelte. Wider rationaler technischer oder wissenschaftlicher Überlegungen - aber als Politiker hat man ja das Große Ganze zu beachten, und das wird a priori immernoch von der nächsten Wahl und der Laune des Souveräns definiert. Es wäre weitaus mühsamer, Notwendiges zu erkären, statt einfach nur Populäres zu tun! Politiker sind auch nur Menschen, die das maximale Ergebnis zu minimalem Aufwand erreichen möchten
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"Arsch in der Hose", gegen den Strom zu schwimmen und dafür auch Abstimmungsergebnisse gegen die Wand zu fahren, hatten in der jüngeren Politik der BRD bisher meist nur FDP und Grüne (SPD und CDU schaffen das zwar auch, aber sicher nicht dank besonders mutiger Entscheidungen!).
... nunja... Maggus S. aus Nämberch (derzeit häufig in Minga wohnhaft) hat das ja beim Atomausstieg versuchtWer eine Energiewende vorantreiben will, muss aber auch Fehler einsehen und Korrekturen vornehmen.
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Es reicht halt manchmal, im Prozess eine "Mehrheit" zu haben, wenn man sie in den Parlamenten nicht hat ...Das von Olaf versprochene neue "Deutschlandtempo" ist offensichtlich noch nicht bei allen Bundesbehörden angekommen. Bei allein nur einer Regionalniederlassung der Autobahn GmbH im Nordwesten, liegen rund 15.000 (!!!) unbearbeitete Anträge zum Schwertransport für Teile von WKA.
Für einen Antrag, seien bis zu 150 (!!!) Unterschriften nötig.![]()
https://faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr ... 2.amp.html