Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

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das letzte MHz
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von das letzte MHz »

Nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk, Serhij Haidai, hätten russische Truppen während der ersten drei Stunden des von Wladimir Putin angekündigten Waffenstillstands 14 Mal das Feuer in der ukrainischen Region eröffnet. Das berichtet die britische Zeitung "Guardian". Der Kremlchef hatte die Waffenruhe mit dem orthodoxen Weihnachtsfest begründet. Russische Truppen sollen auch versucht haben, eines der befreiten Dörfer in der Region Luhansk zu stürmen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Haidais Telegramkanal.
Quelle: ntv
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DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

maroon6 hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 15:08

Ich bin mir sicher, dass es ohne die Maidan-Bewegung und den Hunger des Westens die Ukraine in alle westlichen Bündnisse einbeziehen zu wollen diesen Krieg nicht gegeben hätte.
Die Maidan-Bewegung war eine Volks-Bewegung in der Ukraine und nicht vom Westen gesteuert. Es ist schon ungeheuerlich, wie Du den Ukrainern das Recht absprichst, sich gen Westen zu orientieren. Kommt Dir garnicht in den Sinn, dass es Menschen gibt, die nicht in einem Putin-Satelliten leben wollen?
Übrigens war es der Westen, der die Ukraine lange nicht dabei haben wollte... DAS war der Grund-Fehler. Man hätte lange vor 2014 die NATO-Aufnahme klarmachen müssen.
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elchris
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von elchris »

maroon6 hat geschrieben: Fr 6. Jan 2023, 15:08 Russland sah sich bedroht und hat reagiert.
:verrueckt:

Eine Geisteshaltung wie sie in der Machtfülle seit Adolf nicht mehr auf diesem Planeten gewandelt ist sprachlich zu verteidigen erfordert schon ein mächtig großes Missverständnis der Zusammenhänge auf der Welt.

Die Ukrainer hatten halt irgendwann keine Lust mehr auf die von ihrem großen Nachbarn - ihrem Brudervolk mit jahrhundertelanger gemeinsamer aber auch getrennter Geschichte - diktierte Rückständigkeit in technologisch wie gesellschaftlicher Sicht. Keine Lust mehr, dass eine ebenso unfähige wie korrupte kleine Elite den Staat ausnimmt und ihnen elementare Rechte aberkennt. Die Ukrainer sind sicherlich noch nicht so weit wie z.B. Tschechen oder Slowenen, mit funktionierender Staatlichkeit und etwas Fördertopf aus dem Westen hätten sie ohne diesen Krieg aber bis Ende des Jahrzehnts aus ihrem Staat einen lebenswerten Raum geschaffen, mit der Perspektive irgendwann nicht mehr als Teilrussen zu gelten sondern ihre eigene Kultur als Teil einer neuen europäischen Identität präsentieren zu können. Ein Zustand von dem auch wir Westeuropäer stark profitiert hätten. Alles Punkte, die der russischen Führung und ekelhafterweise offenbar einem großen Teil des Volkes ebenso zuwider sind. Dass man in einer globalisierten Welt um so ein Gebilde keine Mauer mehr bauen kann und wartet bis es implodiert (schick, die DDR hat den Mauerbau selbst betrieben, selbst das haben sie nicht verstanden...) es auch nicht wie früher aushungern oder vernichten darf (das war der französische Fehler, der später im zweiten Weltkrieg mündete) ist "im Westen" noch nicht angekommen. Vielleicht haben wir Glück und es implodiert, bevor es zu uns explodiert. Wenn die Teilhabe eines doch recht armen Nachbarlandes am europäischen Frieden- und Wirtschaftbündnis für dich eine Bedrohung darstellt, dann empfehle ich eine Reise nach Moskau, wenn du da was falsches sagst, kriegst du keinen längeren Text sondern vermutlich direkt eine Kugel zwischen die Augen. Da ist mir unsere zugegeben amerikanisch geprägte Werteordnung aber lieber.

Solche Kommentare hab ich im Pausenraum in der Firma auch, da musste ich etlichen Ossis erst mal bisschen Geschichtsunterricht erteilen, ich habe lange Zeit nicht verstanden, wieso die sich 40 Jahre haben vom Russen einsperren liessen, so langsam wird das Bild klarer. Und keine Sorge, ich sitze selbst im Glashaus, ich bin Bayer, wir sind auch nicht gerade der menschlich entwickelste Teil unseres Bundesstaates.
Unterwegs auf Schiene und Straße.
maroon6
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von maroon6 »

Nein, nein, nein, ihr vertretet alle nur die einseitige Sicht des Westens. Unfassbar, mit welcher Arroganz Russland hier behandelt und gedemütigt wird. Wenn sich das nicht ändert und man nicht für Kompromisse bereit sind, haben wir noch in 10 Jahren Krieg.
793267
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von 793267 »

maroon6 hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 10:24 Nein, nein, nein, ihr vertretet alle nur die einseitige Sicht des Westens. Unfassbar, mit welcher Arroganz Russland hier behandelt und gedemütigt wird. Wenn sich das nicht ändert und man nicht für Kompromisse bereit sind, haben wir noch in 10 Jahren Krieg.
@ maroon6
Da du so begeistert von Russlands Lügenmaul Wladimir Putin bist, geh doch dorthin.
Hat den Vorteil das du die Lügen der Russischen Staatsmedien, dann ungefiltert, aus erster Hand erhälts.
RADIO354
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von RADIO354 »

Nein,
Russland demütigt sich selber... bzw. Die, welche dem Russischen Volk Ihren Stiefel in`s Genick gestellt haben.
Das Ganze Prozedere " Spezialoperation ". Wir waren Nichts, haben in Butcha Niemanden Ermordet / Russland hat mit dem Abschuss von MH 17 Nichts zu tun .
Die Iranischen Drohnen werden Umbezeichnet, zur Verschleierung Deren Herkunft
====> für wie Blöd hält das Regime die Menschheit eigentlich ??
Verlogen Durch und Durch, Jeglichen Rest von Glaubwürdigkeit zermalmt.
Chief Wiggum
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Chief Wiggum »

maroon6 hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 10:24 Nein, nein, nein, ihr vertretet alle nur die einseitige Sicht des Westens. Unfassbar, mit welcher Arroganz Russland hier behandelt und gedemütigt wird. Wenn sich das nicht ändert und man nicht für Kompromisse bereit sind, haben wir noch in 10 Jahren Krieg.
Achja, die armen Russen können einen schon wirklich Leid tun.
Dabei wäre es doch so einfach für Putin - er schickt seine Truppen wieder zurück in sein Heimatland und der Krieg wäre vorbei. Toll, oder?
QTH : Berlin - Senderfotos Berlin-Brandenburg (und Bayern) - Updates Mai : Schöneck (Sachsen), Amberg, Pegnitz, Altenstadt, Fuchsmühl, Marktredwitz, Selb, Tirschenreuth, Waidhaus, Weiden (Bayern) ...
maroon6
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von maroon6 »

So, und folgerichtig kommt nun die nächste Stufe der Eskalation, Belarus tritt an der Seite Russlands in den Krieg ein, die Mobilmachung ist weit fortgeschritten.

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-101.html

Jetzt ist es dann tatsächlich bald ein Kampf um die Vorherrschaft zweier Systeme in Europa . Es hätte Kompromisse gegeben, da man die nicht will, erleben wir nun die Zerstörung der ganzen Ukraine mit tausenden zivilen Opfern. Bin mal gespannt, wie lange die Zivilbevölkerung das noch durchhält, bis sie endgültig zermürbt und kriegsmüde ist.

Und ebenso bin ich gespannt, wie lange es noch dauert, bis die NATO aktiv in den Krieg eintritt und wir den nächsten Weltkrieg erleben. Ich glaube nicht mehr, dass man aus der Nummer noch rauskommt.

Das Verhalten der meisten hier spricht doch nur eine Sprache. Man will den Krieg. So lange und so brutal, bis die Ukraine vollständig westlich und völlig unabhängig von Russland ist, koste es, was es wolle. Und da das nicht geschehen wird, erleben wir nun einen langen, brutalen Krieg.
Zuletzt geändert von maroon6 am Sa 7. Jan 2023, 12:45, insgesamt 2-mal geändert.
RADIO354
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von RADIO354 »

Belarus ist doch schon lange nichts Eigenständiges mehr. Nicht mal Ansatzweise. Verlängerte Werkbank.
maroon6
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von maroon6 »

793267 hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 11:29
maroon6 hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 10:24 Nein, nein, nein, ihr vertretet alle nur die einseitige Sicht des Westens. Unfassbar, mit welcher Arroganz Russland hier behandelt und gedemütigt wird. Wenn sich das nicht ändert und man nicht für Kompromisse bereit sind, haben wir noch in 10 Jahren Krieg.
@ maroon6
Da du so begeistert von Russlands Lügenmaul Wladimir Putin bist, geh doch dorthin.
Hat den Vorteil das du die Lügen der Russischen Staatsmedien, dann ungefiltert, aus erster Hand erhälts.
Ich bin weiß Gott kein Fan von Putin und Gefolgschaft, aber in der russischen Bevölkerung sieht man doch kaum Anzeichen zu einem Umsturz. Ich will, dass es Frieden gibt. Frieden gibt es aber nur, wenn beide Seiten an den Verhandlungstisch gedrängt werden und zu Kompromissen bereit sind. Autonomie, teils entmilitarisierte Regionen, neue Referenden. Davon entfernen wir uns aber immer mehr, man will den totalen Krieg.
ross22
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von ross22 »

[quote=maroon6 post

Ich bin weiß Gott kein Fan von Putin und Gefolgschaft, .....

Dann auf in die Ukraine.
Die Menschen dort freuen sich sicher wenn mal jemand vorbeikommt und ihnen die Welt erklärt.
PAM
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von PAM »

Ich hatte mich gestern um 10:34 Uhr etwas umfangreicher mit einer absichtlich recht nüchternen Betrachtung geäußert. War offenbar zu lang, hat wohl niemand gelesen.

Weißrussland unterstützt die russischen Truppen, indem sie von weißrussischem Hoheitsgebiet agieren und nachrücken können und indem beispielsweise Transport- und Logistikaufgaben u. a. durch die Belaruskaja tschyhunka (BČ) ausgeführt werden. Bisher gab es außer mehreren gemeinsamen Militärmanövern m. W. keine größere aktive Beteiligung Weißrusslands an Operationen auf ukrainischem Gebiet, jedoch westliche Geheimdienstberichte über eingesetzte weißrussische Spezialisten für einzelne taktische Aufgaben in kleineren Gruppen.

Dass sich Weißrussland an vielen Punkten in totaler Abhängigkeit von Russland befindet, das ist bekannt. Das Land ist in einer vergleichbaren Lage wie die Republik Moldau - beiden könnte Russland binnen weniger Tage sprichwörtlich das Licht abschalten.

Trotz aller Solidaritätsbekundungen der weißrussischen Regierung ist die weißrussische Armee noch immer nicht aktiv ins Kriegsgeschehen eingestiegen. Mit rund 45000 Berufssoldaten sollte man die weißrussischen Streitkräfte ebenfalls nicht überbewerten. Zwar kann auch dort jeder kampffähige Mann bis ans Rentenalter heran reaktiviert und eingezogen werden, ich erwarte mir aber auch für sie keinen besseren Ausbildungsstand und keine bessere Ausrüstung als das, was Russland für seine eingezogenen Reservisten bieten konnte. Insofern würde ich nicht erwarten, dass sich eine Mobilmachung von laut verschiedenen Stellen berichteten rund 300000 Reservisten in Weißrussland als "Game changer" darstellen würde - ich verweise nochmal auf den Ausbildungsstand sowie die nötige Ausrüstung. Eher wäre damit zu rechnen, dass Teile der Berufsarmee losgeschickt werden.

Ich erinnere daran, dass sich Weißrussland recht früh nach dem Kriegsbeginn als Vermittler angeboten hatte, was jedoch aus nachvollziehbaren Gründen für die Ukraine nicht akzeptabel war. Eine erneute Chance, an einer späteren diplomatischen Lösung beteiligt zu werden, würde sich Weißrussland aber sowohl mit der Abkommandierung von Berufssoldaten in die Ukraine und auch mit einer Mobilmachung verbauen.

Sollte es in ferner Zukunft tatsächlich zu einem Waffenstillstand auf Verhandlungsbasis zwischen der totalen Unterwerfung der Ukraine oder einer vollständigen Rückeroberung der besetzen Gebiete kommen, käme Weißrussland als direktem Nachbar eine nicht unwichtige Rolle zu. In jedem Fall mit einer noch höheren Stationierungsstärke russischer Truppen auf weißrussischem Hoheitsgebiet.

Auch wenn ich mich wiederhole: Der Winter macht zahlreiche Gebiete im Kriegsgebiet "panzergängig", womit schnelle Überraschungsschläge beider Seiten abseits der bisherigen Stellungskämpfe und damit auch wieder Geländeeroberungen möglich werden. Natürlich begrenzt durch die Leistungsfähigkeit von Mensch und Technik bei dieser Witterung und nicht zuletzt von Fähigkeiten und Fertigkeiten der so genannten "rückwärtigen Dienste", an denen die Versorgung der Truppen mit Verpflegung, Munition, Kraftstoffen und sonstigem Verbrauchsmaterial hängt. Für die ukrainischen Truppen kommt erschwerend hinzu, dass die unvorstellbare Vielfalt an alter und neuer Technik, aus Sowjet-Produktion wie auch aus Westeuropa und den USA, die Logistik vor Mammutaufgaben bei der Nachlieferung von Munition und Ersatzteilen stellt und auch die feldmäßige Wartung sowie Instandsetzung von Kriegsgerät erheblich anspruchsvoller macht. Insofern ist auch bedenklich, dass die USA die Lieferung von Kampfpanzern mit Turbinenantrieb angekündigt hat, für die neben Diesel und Benzin eine dritte Lieferschiene für JET A-1 an die Fronten aufgebaut und gehalten werden müsste.
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elchris
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von elchris »

maroon6 hat geschrieben: Sa 7. Jan 2023, 12:37 Jetzt ist es dann tatsächlich bald ein Kampf um die Vorherrschaft zweier Systeme in Europa . Es hätte Kompromisse gegeben, da man die nicht will, erleben wir nun die Zerstörung der ganzen Ukraine mit tausenden zivilen Opfern. Bin mal gespannt, wie lange die Zivilbevölkerung das noch durchhält, bis sie endgültig zermürbt und kriegsmüde ist.

Und ebenso bin ich gespannt, wie lange es noch dauert, bis die NATO aktiv in den Krieg eintritt und wir den nächsten Weltkrieg erleben. Ich glaube nicht mehr, dass man aus der Nummer noch rauskommt.

Das Verhalten der meisten hier spricht doch nur eine Sprache. Man will den Krieg. So lange und so brutal, bis die Ukraine vollständig westlich und völlig unabhängig von Russland ist, koste es, was es wolle. Und da das nicht geschehen wird, erleben wir nun einen langen, brutalen Krieg.
Ja, das System Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit, welches menschliche Entwicklung fördert oder das System Diktatur, Chaos und Zensur, welches dazu führt, das menschliche Errungenschaften sich wieder zurückentwickeln?

Die NATO hätte schon 2014 auf der Krim präsenz zeigen müssen, dass sie das nicht getan hat, wird heute Allgemein als Fehler gesehen, da Russland - weitgehend korrekterweise - davon ausgehen konnte, machen können, was sie wollen, entgegen jeglicher völkerrechtlicher Grundlage.

Ja, wenn Krieg nötig ist, dass Russland in seine Schranken verwiesen wird, dann ist das so. Deine Sichtweise beruht auf den gleichen falschen Vorstellungen wie sie noch bis 1939 in Europa gegolten haben und zu einem großen Krieg geführt haben, da man den Agressor viel zu lange walten liess. Es geht nicht nur um die Ukraine, das ist ein großes Land mit vielen Einwohnern, natürlich ist es uns lieber, dass diese von einem uns freundlich gesinnten Apparat regiert wird. Die Ukraine wurde lange Jahre von einer aus moskau deligierten Marionettenregierung ausgenommen, das ist für die Leute vor Ort keine bessere Alternative, die ukrainische Bevölkerung wird bis zum letzten Kind um ihr Land kämpfen. Verlieren sie, wird Russland weitermachen, es folgt eine kleine Übung: Moldau, danach das Baltikum und all das ist eine schöne Vorlage für China endlich den lang gehegten Traum von der Einverleibung Taiwans zu realisieren. Das von Russland unterstützte Serbien knabbert auch schon wieder ganz offen am Kosovo - es bleibt dabei: Russland ist eine große Spielfigur auf der Weltkarte, diese muss in einem "westlichen" Wertebündnis liegen, das tun sie eigentlich geschichtlich auch.

Der Weltkrieg findet längst statt, es ist ein kalter Krieg und wir sind diesmal auf der Seite der Mehrheit. Kleine Liste:

Afghanistan, Ägypten, Albanien, Andorra, Antigua und Barbuda, Argentinien, Australien, Bahamas, Bahrain, Barbados, Belgien, Belize, Benin, Bhutan, Bosnien-Herzegowina, Botswana, Brasilien, Brunei, Bulgarien, Chile, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Dominica, Dominikanische Republik, Dschibuti, Ecuador, Elfenbeinküste, Estland, Fidschi, Finnland, Frankreich, Gabun, Gambia, Georgien, Ghana, Grenada, Griechenland, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Indonesien, Irland, Island, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Jemen, Jordanien, Kambodscha, Kanada, Kap Verde, Katar, Kenia, Kiribati, Kolumbien, Komoren, Demokratische Republik Kongo, Kroatien, Kuwait, Lesotho, Lettland, Libanon, Liberia, Libyen, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malawi, Malaysia, Malediven, Malta, Marshallinseln, Mauretanien, Mauritius, Mexiko, Mikronesien, Republik Moldau, Monaco, Montenegro, Myanmar, Nauru, Nepal, Neuseeland, Niederlande, Niger, Nigeria, Nordmazedonien, Norwegen, Oman, Österreich, Palau, Panama, Papua Neuguinea, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Ruanda, Rumänien, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia, Saint Vincent und die Grenadinen, Salomonen, Sambia, Samoa, San Marino, São Tomé und Príncipe, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Serbien, Seychellen, Sierra Leone, Singapur, Slowakei, Slowenien, Somalia, Spanien, Südkorea, Suriname, Thailand, Timor-Leste, Tonga, Trinidad und Tobago, Tschad, Tschechische Republik, Tunesien, Türkei, Tuvalu, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Vanuatu, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Republik Zypern

gegen;

Algerien, Angola, Äquatorialguinea, Armenien, Bangladesch, Bolivien, Burundi, Volksrepublik China, El Salvador, Indien, Irak, Iran, Kasachstan, Kirgisistan, Republik Kongo, Kuba, Laos, Madagaskar, Mali, Mongolei, Mosambik, Namibia, Nicaragua, Pakistan, Senegal, Simbabwe, Sri Lanka, Südafrika, Sudan, Südsudan, Tadschikistan, Tansania, Uganda, Vietnam, Zentralafrikanische Republik. Belarus, Eritrea, Nordkorea, Russland, Syrien.

So sieht die Welt aus, guck dir nur mal die wirtschaftlichen Kennzahlen an...
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von PAM »

Für Intervention "des Westens" bei der Besetzung der Krim gab es weder ein UN-Mandat noch kam der NATO-Bündnisfall zum Tragen. Nun könnte man schlau argumentieren, die Ukraine hätte man längst zum NATO-Mitglied machen können. Dafür muss man aber weiter zurück blicken! In den Jahrzehnten unter russisch kontrollierter Regierung wäre das niemals einen Gedanken wert gewesen. Nach dem Umbruch mit der Loslösung davon und der Suche der Ukraine nach ihrem Weg wäre das Land selbst bei intensiven Bemühungen nicht der Wunschkandidat der NATO gewesen und wahrscheinlich auch schon damals am türkischen Veto gescheitert. Darüber hinaus darf man den immer weiter um Russland zugezogenen Ring mit NATO-Ländern in direkter Nachbarschaft nicht vergessen, der von russischer Seite natürlich als Bedrohung empfunden wird. Außer dem geduldeten NATO-Beitritt des Gebiets der ehemaligen DDR im Zuge der deutschen Wiedervereinigung hatte es immer wieder russische Verurteilungen gegeben, als große Teile Süd- und Osteuropas sowie das Baltikum nach und nach NATO-Mitgliedsstaaten wurden. Nun könnte man sagen: "selber schuld!', denn für die Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung und dem anschließenden Abzug der russischen Besatzungstruppen gab es keine vertragliche Vereinbarung, dass weitere NATO-Beitritte ausgeschlossen blieben. Und auch selbst wenn - Verträge werden gern und oft gebrochen! So zum Beispiel das Budapester Memorandum von 1994.

Für eine Unterstützung der Ukraine beim Zurückschlagen des Griffs Russlands nach der Krim war seinerzeit "im Westen" die Zeit nicht reif. Man beschränkte sich auf verurteilende Worte, griff aber kaum zu spürbaren Sanktionen gegen Russland, noch konnte man sich zum Ausschluss der Vetomacht Russland aus der UN-Sicherheitskonferenz durchringen. Das waren aus heutiger Sicht freilich falsche Signale, die Russland aber genau beobachtet und bewertet hatte. Nicht umsonst wurde der Regierungswechsel in Deutschland abgewartet, um die anzunehmende Schwächung des deutschen Einflusses innerhalb der EU zur Destabilisierung mitzunutzen. Auch dieser Zug ist aufgegangen, die EU ist an vielen Stellen zerstritten und nicht zu einheitlich rationalem Handeln fähig.
Zuletzt geändert von PAM am Sa 7. Jan 2023, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von das letzte MHz »

Russlands Präsident Wladimir Putin hat das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Einmarsch seiner Armee in die Ukraine auf dem Gelände des Kremls gefeiert. Von staatlichen russischen Medien verbreitete Fotos und Filmaufnahmen zeigen, wie der 70-Jährige lediglich im Beisein von Kirchendienern in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale steht. Putin, der vor mehr als zehn Monaten den Angriffskrieg gegen das Nachbarland befohlen hatte, sagt einer Kreml-Mitteilung zufolge: "Dieser helle, geliebte Feiertag inspiriert die Menschen zu guten Taten und Bestrebungen und dient dazu, in der Gesellschaft unvergängliche geistliche Werte und moralische Richtlinien wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, Güte und Gerechtigkeit zu bekräftigen."
Quelle: ntv

Es ist Blasphemie einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu führen und dann so rumzuheucheln 🤮🤮🤮
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