Neues aus dem Online-Blätterwald

[PAM]

für die Erklärungen.

[das letzte MHz]

In Chemnitz sind die Tatras ja auch noch lange gefahren, aber ich meine dort hat man ausschließlich zwei oder drei Triebwagen gekoppelt und keine Beiwagen gehabt.

Es hatten alle deutschen Städte mit gelenklosen Tatrawagen Beiwagen. Das betrifft den T3D (Chemnitz, Schwerin), den T4D (Dresden, Leipzig, Halle, Magdeburg) und den T6A2D (Berlin, Rostock, Magdeburg, Leipzig, Dresden). Das bedeutet, auch Chemnitz hatte Beiwagen.

Die Beiwagen und auch der T4 (als schmalere T3-Version) wurden speziell auf Wunsch der DDR gefertigt. Der Grund für Beiwagen war übrigens, dass man Energie sparen wollte. Mit Ausnahme Jugoslawiens gab es in den anderen Ländern keine Tatra-Beiwagen.

Danke, das liest sich alles sehr spannend. Ich hatte in Chemnitz nur gekoppelte Triebwagen und keine Beiwagen gesehen. Was früher einmal war, weiß ich zugegebenermaßen nicht. Gibt es denn einen Grund, warum man sich von den (ehemals vorhandenen) Beiwagen getrennt hat und stattdessen lieber Triebwagen koppelt bzw. Triebwagen zu den genannten Triebbeiwagen umbaut anstatt die vorhandenen Beiwagen zu nutzen? Auf den ersten Blick wirkt das ja irgendwie unlogisch.

[Nicoco]

Ungewöhnlich am Straßenbahnwagen ist, dass der Innenraum erhöht ist und über Stufen erklommen werden muss. Da muss man wirklich noch ein„steigen“.

Das gibt's in Essen auch bis heute noch im Regelbetrieb.
Die Linien 107 und 108 verkehren teilweise gemeinsam mit der hochflurigen Stadtbahnlinie U11, wodurch man die Lösung mit Trittstufen gefunden hat, die dann bei Bedarf zum Einsatz kommen.
Die gemeinsam genutzten Bahnsteige werden derzeit bzw. wurden schon umgebaut, sodass in der einen Hälfte die hochflurigen Stadtbahnen und in der anderen Hälfte die niederflurigen Straßenbahnen halten können.
In Kürze gehören auch die alten Fahrzeuge in Essen der Vergangenheit an.

[TobiasF]

Gibt es denn einen Grund, warum man [...] Triebwagen zu den genannten Triebbeiwagen umbaut anstatt die vorhandenen Beiwagen zu nutzen?

Um das zu verstehen, muss ich als Hintergrundinformation die bei den Tatra T3/T4/T6 üblichen Zugkombinatinen erwähnen. Das wären:
• Tw („Solo“)
• Tw+Bw („Mini“)
• Tw+Tw („Trakt“)
• Tw+Tw+Bw („Großzug“)
• Tw+Tw+Tw („Dreierzug“, erst 2010 eingeführt)
Während die Bezeichnung „Großzug“ in allen entsprechenden Städten verwendet wurde, sind „Mini“ und „Trakt“ Dresden-spezifische Bezeichnungen.

Mit Tw+Tw und Tw+Tw+Bw habe ich Zugkombinationen, wo ein Triebwagen an zweiter Stelle läuft. Ich brauche in dem nicht unbedingt eine Fahrerkabine, also kann ich, wenn ich beim Umbau sowieso den ganzen Wagen auseinandernehme, Kosten sparen, wenn ich die Fahrerkabine weglasse. Die wird doch eh nie benutzt.

Auf fahrgastreichen Linien gab es nur eine mögliche Zugkombination: Tw+Tw+Bw.

Dass es in Dresden neben Tw+Bw auch Tw+Tw gab, hängt damit zusammen, dass es Bergstrecken gibt, wo Tw+Bw nicht eingesetzt werden durften. Deswegen wurde der Tw+Bw seit Ende der 1990er praktisch nicht mehr genutzt: Der Tw+Tw ist freizügig im ganzen Netz einsetzbar. Es gibt sogar zwei Strecken, wo keine Tw+Tw+Bw fahren durften: Bühlau und Zschertnitz. Die hat man 1995 in der Linie 11 zusammengefasst.

Dass der Tw+Tw+Bw 2005 abgeschafft wurde, dürfte damit zusammenhängen, dass genügend Niederflurwagen für die fahrgastreichen Linien zur Verfügung standen. Die Tatras wurden auf die fahrgastärmeren Linien „abgeschoben“, wo Zweiwagenzüge reichten.

Die Niederflurwagen haben keine „Bergbeschränkungen“, sodass seit Ende 2005 alle Fahrzeuge freizügig im ganzen Netz eingesetzt werden können. Mit der freizügigen Einsetzbarkeit aller Fahrzeuge wird Ende 2022 Schluss sein, da die neuen Straßenbahnen breiter sind. Derzeit passen sie nur auf Linie 2, ab Ende 2023 auch auf Linie 3.

[RF_NWD]

Weltuntergangsstimmung bei den konservativen Journalisten:
Schämen für Deutschland:
www.spiegel.de/politik/deutschland/reis ... 222b3585df

Die Marktwirtschaft versagt: Nachfrage ja, Angebot nein, das gab es auf deutschem Boden zuletzt in der DDR. Pünktliche Flüge oder Züge sind wie eine Lotterie – das ist die eine, die schicksalsergebene Beschreibung. Sie sind wie Bückware oder Bananen im Kommunismus, das ist der systemische Befund, peinlicher wird's nicht mehr. Das ist nicht Deutschland. Zumindest nicht mein Deutschland. Wir müssen andere Saiten aufziehen.

Als Lösung befürwortet Nikolas Blome eine Dienstpflicht.

Historischer Einbruch der Exporte – Deutschlands Abstieg ist offiziell
www.welt.de/wirtschaft/plus239723619/Hi ... ziell.html
( Bezahlschranke)

Erstmals seit 1991 ist die deutsche Handelsbilanz ins Minus gerutscht, denn mit China und Russland brechen gerade zwei wichtige Export-Partner weg. Auch an den Weltbörsen gehört kein hiesiger Konzern mehr zu den Top 100 – ein Armutszeugnis für die viertgrößte Volkswirtschaft.

Wobei das mit 1991 nicht ganz stimmt. Auch noch 2008 war das passiert.
www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur ... a-101.html

[DH0GHU]

Weltuntergangsstimmung bei den konservativen Journalisten:

Der Jammerlappen, der wichtigste Teil des Stammhirns der Deutschen...
Im Miesmachen der Lage waren die Konservativen schon immer gut. bei schlechter Stimmung lassen sich arbeitnehmerunfreundliche Entscheidungen viel besser verkaufen... Uns geht es ja so schlecht, wir alle müssen den Gürtel enger schnallen, da ist kein Platz für verbesserte Gehälter, verbessertes Arbeitsrecht oder gar ein Recht auf Homeoffice, für Nachhaltigkeit oder Klima- und Umweltschutz. Ja, uns allen geht es sooooo schlecht. Bis auf denen, die uns das mit Erfolg einreden. Denen ging es schon immer erstaunlich gut.

Anstatt Panik zu verbreiten brauchen wir Lösungen. Und wenn Konservative über unpünktliche Züge jammern, müssen wir eigentlich eher über konservative Verkehrspolitik unter diversen bajuwarischen Ministerialkoryphäen jammern - immerhin ist die Performance der Deutschen Bahn eine direkte Folge der Performance deutscher Verkehrspolitiker, die ja genau das offenbar wollten, was sie erreicht haben: Eine Bevorzugung des Straßenverkehrs. Und die schwarze Null ist halt in mancherlei Hinsicht eine Nullnummer - erfunden von schwarzen Nullen, und trotz Zustimmung aus dem gleichfarbigen Lager nicht das Gelbe vom Ei.Und es geht so weiter: Mit Verweis auf grundgesetzartikel 109 möchte man ja weiter kaputtsparen, was schon halb kaputt ist... Wie war das noch im Artikel 109?

(3) Die Haushalte von Bund und Ländern sind grundsätzlich ohne Einnahmen aus Krediten auszugleichen. Bund und Länder können Regelungen zur im Auf- und Abschwung symmetrischen Berücksichtigung der Auswirkungen einer von der Normallage abweichenden konjunkturellen Entwicklung sowie eine Ausnahmeregelung für Naturkatastrophen oder außergewöhnliche Notsituationen, die sich der Kontrolle des Staates entziehen und die staatliche Finanzlage erheblich beeinträchtigen, vorsehen. Für die Ausnahmeregelung ist eine entsprechende Tilgungsregelung vorzusehen.

Nunja, ein Krieg vor der Haustür, eine Gasnotlage, Nahrungsmittelmangel und was weiß ich noch alles sind dann wohl kein Grund, eine abweichende konjunkterelle Entwicklung zu sehen. Ne is klar: Damit wird man schon dafür sorgen, dass der Jammer-Lappen weiter viel zu jammern hat.

Wir brauchen Lösungen. Kein Gejammer. Und keine Scheindebatten, den braven Bürger, der ganz unten in der "Nahrungskette" derer da oben ist, den Mist auslöffeln zu lassen. Kostenlose Dienste statt bezahlte Arbeit - der feuchte Traum eines jeden Feudalisten. Gehts noch?

[PAM]

[...]

https://www.berliner-zeitung.de/news/ta ... -li.243166

[TobiasF]

Ich hab am Freitag ausgerechnet, wann die Tatras bei mir vorbeikommen. Deswegen habe ich heute absichtlich das Tatra-Gefährt zur Arbeit und zurück genommen.

Wobei heute nur ein Tatra-Zug auf der Linie 9 unterwegs war. Der zweite Tatra-Kurs fiel morgens aus und fuhr nachmittags mit einem Niederflurwagen.

Ab nächster Woche wird leider anders gefahren, da sind es 120 statt 90 Minuten Umlaufzeit, d. h. die Tatras kommen seltener.

[PAM]

Gern mehr Bilder, wenn dir sowas vor die Linse rollt.

[das letzte MHz]

Gern mehr Bilder, wenn dir sowas vor die Linse rollt.

Die Hand des Straßenbahnfahrers spricht eine andere Sprache

[PAM]

Die Hand des Straßenbahnfahrers spricht eine andere Sprache

So zittrig?

[das letzte MHz]

Die Hand des Straßenbahnfahrers spricht eine andere Sprache

So zittrig?

Wenn man sich den Schattenwurf anschaut, wird er vermutlich die Hand nur als Sonnenschutz verwendet haben und nicht wegen des Fotos.

[PAM]

Wenn man sich den Schattenwurf anschaut, wird er vermutlich die Hand nur als Sonnenschutz verwendet haben und nicht wegen des Fotos.

Vielleicht auch ein nicht näher bekannter Gruß für politische Randgruppen?

[TobiasF]

Weil ich es gerade auf DSO lese: Nein, die gelben Tatra-Wagen kommen nicht aus dem Museum. Die haben nur rote Tatra-Wagen. Was ich schade finde, denn auch die modernisierten Tatras gehören ins Museum. Immerhin fahren wir schon seit 30 Jahren mit ihnen und sie waren Alltag in den 90er- und 00er-Jahren.

Und die Tatra-Bahnen standen nicht etwa die letzten 12 Jahre still, sondern waren dennoch im Einsatz. Hauptsächlich als „Studentenshuttle“, wie unsere E3 genannt wird. Aber es gab auch einige Linienfahrten auf 3, 8 und 9. Das am letzten Donnerstag gepostete Tatra-Bild ist beispielsweise vom 18. Mai 2021.

[Habakukk]

@DH0GHU: