Können wir vielleicht, wenn uns Langzeitfolgen, die nicht zum Tod führen, egal sind. Die betreffen auch Menschen, die statistisch gesehen noch einige Jahrzehnte zu leben haben.
Außerdem mutieren Viren. Das sind zufällige Vorgänge bei der Reproduktion des Virengenoms.
Rein zufälllig entsteht irgendwo dann eine relevante Mutation, die z.B. die bestehenden Impfstoffe unwirksam macht.
Verdoppelt man die Zahl der Viren, entstehen doppelt so oft Mutationen, weil es rein zufällige Prozesse ohne Korrelation sind.
Hätten wir aktuell eine Inzidenz unter 10, könnte man das, beruhend auf statistischen Überlegungen, relativ locker sehen. Da könnte man auch jeden Positivtest gleich noch einer Gensequenzierung unterziehen, um rechtzeitig Impfstoffe anpassen zu können, wenn doch mal eine Nadel in den Heuhaufen rutscht.
Die aktuellen weltweiten Fallzahlen sind aber momentan so hoch wie zur Zeit der erstmaligen Entstehung der uns aktuell besonders beschäftigenden Varianten (B1.1.7 und andere). Du kannst Dir also die Wahrscheinlichkeit ausrechnen.
Einziger Lichtblick ist vielleicht, dass angeblich Mutationen bei durch Krankheit Geschwächte häufiger auftreten (stand glaub ich mal in einem Spiegelartikel - ich weiß es nicht genau). Aber: Global betrachtet ist die Impfquote noch derart niedrig, dass eigentlich ein globaler Lockdown weiterhin nötig wäre. Oder zumindest ein EU-weiter Wellenbrecher-Lockdown - 4 Wochen EU so weit möglich runterfahren, das wäre auch viel billiger als das ewige Rumgeiere....
Weiterhin: Aus Deinem Beispiel einer 300er-Inzidenz wird binnen eine Woche eine 400er. Danach eine 530er. usw. Das würde auch dann noch die Kliniken überlasten.
Was sicher als Kompromiss funktionieren würde, wäre: Längere Zeit in die Nähe anderer Menschen nur noch mit tagesaktuellem Schnelltest. Kurzzeitig nur mit FFP2-Maske oder besser, und auch das nicht für z.B. Bartträger.