Nixraff hat geschrieben: ↑Mi 19. Mai 2021, 20:59
Hallo,
ich möchte mir eine Körner 19.3 bauen.
Wo bitte finde ich die mechanischen Abmessungen? Auf dem im Eingangs-Posting genannten Link sind leider nur die Software Daten von K6STI, aber keine Elementlängen und Abstände.
Hallo Nixraff,
hier ist die Antennendefinition für MMANA-GAL.
Das Format lässt sich eigentlich recht gut lesen, jede Zeile beschreibt einen "Draht", wobei nacheinander X-, Y- und Z-Koordinate des Drahtanfangs, dann des Drahtendes, schließlich der DrahtRADIUS festgelegt sind. Der 2. Draht z.B. ist ein Reflektor mit 10 mm Durchmesser und 2,006 m Länge, der 31,5 cm oberhalb des Boomrohres montiert ist.
Draht 7 ist der Speisedipol.
Du solltest die Maße auf +/- 1 mm einhalten, insbesondere die ersten Direktoren reagieren sehr stark auf Ungenauigkeiten...
Wenn du die Möglichkeit hast, das SWR zu messen, kannst du gut den Erfolg deines Projektes überprüfen.
Nixraff hat geschrieben: ↑Fr 21. Mai 2021, 14:37
P.S.: gibt es bei der 19.3 eigentlich noch andere Antennenabmessunen für Mittenfrequenzen die nicht bandmittig bei 98,0 MHz sind?
Man kann die ganze Antenne maßstäblich vergrößern/verkleinern. Aber eigentlich ist die schon perfekt für's UKW-Band. Von 87 - 108 MHz liegt das SWR um 1,1 bis 1,2 und das Vor/Rückverhältnis ist super. Sowas habe ich sonst nirgendwo gesehen.
Knapp über 108 MHz geht es zügig mit Gewinn und Vor/Rückverhältnis abwärts. Was hast du vor?
Übrigens hat die Antenne 300 Ohm, der Bau eines guten Baluns auf 75 Ohm nicht nicht ganz trivial...
Das File zu lesen, ist nicht schwer. Hier mal die ganze Antenne, wie vorher mit den Angaben zu Draht 2.
HF-Hase hat geschrieben: ↑Fr 21. Mai 2021, 19:51
Was hast du vor?
...ich hatte es nicht im Bewusstwein dass das SWR und die Rückwärtsdämpfung über das ganze Band hinweg top ist, manchmal muss man erst mit der Nase drauf gestoßen werden...
Meine Frage kam nur daher, weil ich's bei Es mit dem Bandscan (aus Zeitgründen) anfangend am unteren Ende selten über 95MHz komme...
Beste Grüße, Steff
Danke für die Maße. Da ich handwerklich nicht so überwiegend begabt bin, kann man die bei einem Betrieb eventuell nachbauen lassen? Weiß da einer mehr?
Ich würde gerne mein Equipment der großen Antenne von Antennenland um dieses stolze Exemplar ergänzen.
Sporadic E Rekord 02.07.2019 93,5MHz Chaine-1 Djebel Meghriss (Algerien) 2076km
Sporadic E Rekord 28.05.2012 V-FM Ymittos (Greece) 1 932Km
180cm PFA 57°O-50°W C/KU Band
Ich habe sie damals (Mai 2016) selbst gebaut, zumal ich fundierte Metallbaukenntnisse habe. Jedoch würde ich einem Laien oder Hobbyheimwerker davon abraten, sich gleich über diese Antenne rüberzuwagen. Es sind schon Kenntnisse über Materialeigenschaften, Windlasten und mechanische Zusammenhänge erforderlich. Einfach wegen der enormen Größe der Antenne. Schließlich und endlich will man ja nicht, daß sie beim ersten stärkeren Sturm auf Wanderschaft geht, geschweige davon, wenn das abstürzende Teil dann Schaden anrichtet. Ich bin bei sämtlichen Materialen auf Nummer sicher gegangen, zumal ich in einem Windloch wohne. Auch habe ich den Mast (60 mm, 2" Rohr) mit Edelstahl-Gewindestangen und Beton ausgegossen.
Das Material dazu hat mir mein Nachbar über Schachermayer Wien besorgt. Aber ein Metallbaubetrieb oder Schlosserei müßte das auch herstellen können. Ist dann halt eine Kostenfrage, ich habe alles in allem etwa 18 Stunden dafür gebraucht. Es wäre sicher auch schneller gegangen, aber wegen der Genauigkeit der Maße habe ich mir Zeit gelassen, und sämtliche Maße vor dem Bohren oder Schneiden doppelt kontrolliert. Es sind, mit Unterzug, weit über 100 Schrauben, welche genau passen müssen. Sehr von Vorteil ist erstens Platz, denn die Antenne wird über 5 Meter lang. Zweitens, eine große Arbeitsfläche, eine Ständerbohrmaschine, eventuell eine Bandsäge (damit werden die Vierkantrohre auch gerade abgeschnitten, sowie für den Unterzug im 45° Winkel). Und drittens, Geduld! Ich habe A2 Edelstahlschrauben, Muttern und Scheiben verwendet, erstens wegen der Haltbarkeit, zweitens weil verzinkte Schrauben, Muttern und Scheiben mit dem Aluminium reagieren, und !!sehr!! schnell rostig werden, und in weiterer Folge das Aluminium angreifen. Schwieriger war es, die RSB RAPR-110 Hydraulikschellen zu besorgen, ich habe sie in einem Hyraulik und Pneumatikfachgeschäft in Wiener Neustadt (Reinprecht) gekauft, aber auch ein Landmaschinenbetrieb sollte diese haben, oder besorgen können. Größere Schwierigkeiten hat mir der Anschlußkasten gemacht, weil es kompliziert ist, eine Vierkantstange mechanisch stabil und wasserdicht in das Gehäuse einzuführen. Ich habe mir damals ein ABS-Gehäuse mit 65x85x40 mm bei Reichelt bestellt, und den liegenden Dipol außen um das Gehäuse herum gefertigt. Dazu habe ich in das Gehäuse keine reinen Löcher gebohrt, sondern ein Gewinde geschnitten, die Außenseite angefast, und dann die Schrauben mit Teflonband eingeschraubt, und von innen gekontert. Als Balun, von 300 auf 75 Ω, habe ich den einer mechanisch beschädigten WISI UKW verwendet, und die Anschlüsse für den Dipol durch anlöten passender Ösen auf Maß gebracht. Die Kabelausführung habe ich nach unten durch M16 Würgenippel hergestellt, und zusätzlich zur Kontermutter auch noch mit Modellbaukleber am Gehäuse gesichert. Die beiliegenden Schrauben des Gehäuses sind durch Edelstahl ersetzt worden.
Die Antenne befindet sich ca. 9 Meter über dem Boden in dicht bebautem Ortskern, mit selbst angefertigtem Rotor unter Dach. Als Empfänger dient ein Blaupunkt Seattle RDM 169 Audioradio mit SHARX-Bandbreitenumschaltung.
Mit der Empfangsleistung bin ich sehr zufrieden, zumal ich hier, in der Nähe von Wiener Neustadt, auch den Bayerischen Rundfunk vom Brotjacklriegel (248 km, quer über die Ausläufer der Alpen)- je nach Wetterlage - zum Teil in Stereo mit RDS empfange. Nur Bayern 1 (92,1) ist schwierig, da vom nur 62 km entfernten Kahlenberg Ö1 (92,0) mit 100 kW dagendrückt. Linz 1 Lichtenberg Radio-OÖ 95,2 (gleiche Empfangsrichtung, 158 km) fällt sehr gut (meistens Stereo und RDS) ein. Von der Koralpe in Kärnten (138 km, quer über das oststeirische Hügelland und den Hochwechsel) kommt Radio-K auf 94,5 immer in Stereo mit RDS und Radiotext an. Sowie Brno-Kojal (CZ) 188 km, weitgehend flach, Pohorje (SI) 142 km, Ivanšćica (HR) 173 km, Boč (SI) 166 km und Zagreb/Sljeme (HR) 205 km, Hochgebirge bis hügelig, fallen stark bis sehr stark ein. Sowie sehr viele Stationen aus SK und HU, wobei das Geläde dorthin meist sehr flach ist (kleine ungarische Tiefebene), und somit keine große Herausforderung darstellt.
Was für eine großartige Körner, toll, gefällt mir sehr! Wo ist dein Standort? Südliches Niederösterreich?
Andreas_mimra hat geschrieben: ↑Mi 15. Mai 2024, 09:54
Als Empfänger dient ein Blaupunkt Seattle RDM 169 Audioradio mit SHARX-Bandbreitenumschaltung.
Das ist ja fast schade, wenn man denkt was du für einen riesigen Aufwand mit der Körner betreibst. Ich würde wärmstens einen TEF6686 empfehlen, da sind zu dem Autoradio Unterschiede wie Tag und Nacht! Mittlerweile auch sehr erschwinglich zu bekommen, die Übersicht bei https://tef.noobish.eu/ hilft bei der Wahl des richtigen Geräts.
Den Empfänger könntest du dann nämlich auch als Webserver betreiben, wie wir das in der OpenRadio-Gemeinschaft von https://list.fmdx.pl/ bereits machen, mein Server in Graz läuft seit einem Monat nonstop.
Mein Standort ist 2624 Breitenau. Den TEF6686 habe ich mir letzte Woche bestellt. Bin gespannt, wie er sich verhält. Zum Blaupunkt, den habe ich damals geschenkt bekommen, und war schon fasziniert, was ich in dem "Talkessel" südliches Wiener Becken doch alles damit empfangen kann. Besonders aus südlicher und nordwestlicher Richtung, da ich ja von recht hohen Gebirgszügen umzingelt bin. Nordöstlich bis östlich ist hingegen alles im Wesentlichen flach, was ja manche enormen Reichweiten erklärt.
Eheimz hat geschrieben: ↑Di 14. Mai 2024, 22:23
Danke für die Maße. Da ich handwerklich nicht so überwiegend begabt bin, kann man die bei einem Betrieb eventuell nachbauen lassen? Weiß da einer mehr?
Ich würde gerne mein Equipment der großen Antenne von Antennenland um dieses stolze Exemplar ergänzen.