Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

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Terranus

Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von Terranus »

Hallo

ich habe hier eine Band I - 6 Elemente Yagi Antenne, bei der außer dem Dipol alles vorhanden ist ( in sehr gutem Zustand).
Der Dipol fehlt aber leider.
Ist es möglich mit den vorhandenen Abmessungen die Ausmaße des Dipols zu berechnen, um einen nachzubauen um die Antenne wieder zu vervollständigen ?
MfG
Terranus
DX-klaus

Re: Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von DX-klaus »

Hallo ,

kein Problem :-) , schicke mir die vorhanden Maße der Antenne oder stelle sie ins Forum , die Abmessungen des Dipols bekomme ich mit Hilfe meiner Antennenbücher raus.

MfG Klaus
Ottensen FM

Re: Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von Ottensen FM »

Seit Jahren ist das Programm Yagimax bei vielen HAMs im Einsatz. Auch der "Antennenpapst" Joop Prosée ist ein Fan dieser DOS-Software. Ich habe ihm mal bei einem DX-Camp über die Schulter geschaut und es sah - wie immer, wenn es jemand "drauf hat" - recht einfach zu bedienen aus.
Link:
http://www.simtel.net/pub/pd/46509.html
Terranus

Re: Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von Terranus »

Hier sind die Maße: ( 6 Elemente)

Länge Reflektor: 2620
Abstand Reflektor-Dipol: 815
Abstand Dipol -1.Direktor: 405
Länge 1.Direktor: 2020
Abstand 1.Direktor-2.Direktor: 600
Länge 2.Direktor: 2020
Abstand 2.Direktor-3.Direktor: 700
Länge 3.Direktor: 1920
Abstand 3.Direktor-4.Direktor: 700
Länge 4.Direktor: 1920
alles in mm.

MfG
Terranus
DX-klaus

Re: Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von DX-klaus »

Hallo ,

Der Dipol muß 2,32 Meter lang sein , bei einem Durchmesser des Rohr- oder Vollmaterials von ca. 11 bis 15mm (Aluminium)
Der Abstand des Speisepunktes ist ca. 10 bis 30mm.
der Schenkelabstand ist ca.100mm .
Die Länge des Dipols ist plus-minus ein paar cm bei diesen niedrigen Frequenzen in Band I unkritisch.

Diese Antenne ist eindeutig für nach europäischer Norm ( CCIR) Kanal 4 ausgelegt und wird etwa diese Werte bringen:

Gewinn : 8dB
VRV : 16dB
Öffnungswinkel horizontal ca. 55°
Öffnungswinkel vertikal ca. 70°

Der Abstand zu störenden Metallteilen oder Dachflächen muß mindestens 4 Meter betragen Am Speisepunkt sollte man eine Balun-Umwegleitung als Symetrierglied und Impedanzwandlung von 300 auf 75 Ohm verwenden. Diese hat nahe 0 dB Verlust gegenüber Industriesymetriergliedern mit Ferritkern ( ca. 1 dB )

Der Gewinn fällt Richtung Kanal 2 etwas ab , ist aber immer noch brauchbar. Man kann sich ja nicht für K2 bis K4 drei Antennen aufs Dach schrauben. Eine für Kanal 2 optimierte Antenne würde im Kanal 4 ein erheblich geringeren Gewinn bringen , eigendlich ist sie da unbrauchbar.

Viel Spaß mit dieser dicken Antenne , ich hoffe ich habe nicht zuviel Zeug erzählt , was sowiso schon bekannt war.

Gruß Klaus
Terranus

Re: Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von Terranus »

Vielen Dank,
das hilft mir deutlich weiter :)
du hast nicht zuviel erzählt, ich wusste nur dass es eine Kanal 4 Antenne ist ( ich wohne im "Ochsenkopf-Einzugsgebiet")

Es ist ein ziemlich großes Teil, dass mir ein Bekannter geschenkt hat, nachdem er auf ein kleineres Modell nach einem Umzug umgestiegen ist, der Dipol ist aber halt irgendwie abhanden gekommen.
Werde mich mal daran machen einen neuen zu biegen :)
Kann ich eine einfache Lambda Umwegleitung mit nem Koaxkabel bauen?
MfG
Terranus
DX-klaus

Re: Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von DX-klaus »

Hallo ,

Die Balun-Umwegleitung ist sehr gut aus Koaxialkabel herstellbar. Die Länge des Kabels berechnet sich nach der Formel:


Länge=150 : Frequenz x Verkürzungsfaktor des Kabels

Also zB.: 150 : 60 Mhz x 0,66 = 1,65 Meter

Im Band 1 nimmt man also Die Bandmittenfrequenz von ca. 60 MHz. Handelsübliches Koaxkabel hat einen Verkürzungsfaktor von 0,66 . Die beiden Enden der Umwegleitung werden mit dem Innenleiter an je ein Dipolende angeschlossen. Die Koaxialableitung wird mit dem Innenleiter an einem der beiden Dipolenden angeschlossen. Die Massen der drei Leitungsenden werden natürlich miteinander verbunden. Die abisolierten Innenleiter und Masseenden immer schön kurz halten ! ( im UHF-Bereich sehr wichtig )
Die Masse muß nicht mit dem 4Kant-Trägermaterial verbunden werden . Die ganze Kabelverbindung muß natürlich extrem wassergeschützt werden. Ich habe immer eine handelsübliche Dipoldose wie üblich am Dipol angeschlossen, den Übertrager des alten Symetriergliedes ausgelötet und die Ableitung wie vorgesehen angeschraubt. Man muß nur noch eine Brücke vom Ableitungsinnenleiter zu einem Dipolende löten ( eigendlich orginal schon vorhanden ) und die Umwegleitung wie oben beschrieben mit verlöten. Die beiden Kabelenden der Umwegleitung habe ich immer rechts und links der Ableitung durch je ein zusätzliches Loch im Dosenkörper geführt und die Durchführung mit Silikon abgedichtet und die ganze Dose mit Vulkanisierband umwickelt. Damit bleibt alles eine lößbare Verbindung. Die Umwegleitung und Ableitung habe ich immer gebündelt am Elementeträger Richtung Mast befestigt. Die Mitte der Umwegleitung darf nicht geknickt werden . Im UHF-Bereich ist die Leitung ja nur eine kleine Schleife von ca 15cm.
Das 3/4 dB wehniger Dämpfung gegenüber dem Orginalsymetrierglied sollte man sich natürlich nicht durch das fehlen eines empfindlichen Vorverstärkers am Mast zunichte machen . Die Leitung hat schnell ein paar dB Dämfung und bei DX ist oft ein dB schon entscheidend , ob das Bild syncronisiert bzw. das Senderlogo erkennbar ist , zwecks Idendifikation des Senders . In der Summe lohnt sich die Jagd nach jedem dB immer und ist dann doch als Unterschied sichtbar .

Rauscharme Vorverstärker sind immer besser als die Tuner der Fernseher und die Kabeldämpfung ist auch unwirksam .

Einen weiteren Effekt beobachte ich immer wieder . Fernseher strahlen im Band 1 fast immer ein hohes Störspektrum an HF ab , welches durch Oberwellen aus Schaltnetzteil und anderen Baustufen resultiert. Bei schwachen Signalen ist oft außer Streifen , Mustern und ähnlichen Müll nichts zu sehen . Der Signal zu Störabstand ist durch Verstärker wesendlich zu verbessern . Und immer den Vorverstärker vor das Ableitungskabel ! Unterm Dach kann man das Signal noch über einen Nachverstärker schicken . Signalreste sind oft erst dann überhaupt verwertbar.
Wenn man keine DX - Interessen hat , also einen Ortssender empfängt oder mit einem starken Nachbarkanal gequält wird , kann aber wegen Übersteuerungseffekten eine zu hohe Verstärkung das Gegenteil bewirken . Also Vorverstärker mit Spannungsfernspeisung am Mast (ca. 15 dB Verstärkung )
und unterm Dach noch mal ca. 20dB eines Nach- oder Mehrbereichverstärkers ist bei schwachen Signalen zu empfehlen .
Terranus

Re: Vervollständigung einer Yagi-Antenne bei fehlenden Teilen

Beitrag von Terranus »

Solche Vorverstärker sind aber kaum noch zu kriegen - ich wollte mal einen für den UHF Bereich um einen schwach einfallenden Sender (RTL) zu empfangen - war nichts mehr zu bekommen.
Ich hab dann einen Sat-Inline Verstärker genommen der von 48 - 2200MHz gehen (soll)
MfG
Terranus
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