Verbreitungsgebiete nach UKW-Abschaltung - Überschneidung SMC Regionen / Beispiel neo1
Verfasst: Sa 28. Okt 2023, 00:06
Ich frage mich, wie die Situation nach der UKW- Abschaltung bei gewissen Privatsendern mit regionaler Ausrichtung sein wird, vor allem dann, wenn sich das bisherige UKW- Verbreitungsgebiet ungünstig mit den Gebietseinteilungen von Swissmediacast (SMC) überschneiden.
Beispiel der Sender neo 1 sendet gemäss Konzession im Gebiet Nr. 13 "Emmental"
Dieses umfasst, nebst den im Kanton Bern gelegenen Gebieten Emmental, Aaretal sowie das Oberaargau, den im Kanton Luzern gelegenen Bezirk Entlebuch, sowie den südlichen Teil des Bezirks Willisau.
Das Programm wird über DAB+ auf dem Kanal 8B - Bern-Fribourg-Solothurn von Swissmediacast verbreiet.
Heute sorgen 14 UKW- Standorte für die Abdeckung des Sendegebiets, darunter auch Standorte, welche das Gebiet Entlebuch sowie die Region Willisau verorgen.
Bei den Gebietseinteilungen der SMC- Regionalensembles bildet jedoch (zumindest in diesem Fall) die Kantonsgrenze auch gleich die Gebietsgrenze:
- die im Kanton Bern gelegenen Gebiete werden grundsätzlich durch 8B (Bern-Fribourg-Solothurn) versorgt.
- die im Kanton Luzern gelegenen Gebiete werden grundsätzlich durch 7A (Nordschweiz) versorgt.
klar, gibt es zwischen den Gebieten Überlappungen, meist bricht der Empfang der Programme aus einem SMC Regionalnetz nicht gleich an der Gebietsgrenze ab, sondern kann, je nach topografischen Gegebenheiten sowie gewählten Sendestandort meist noch viele Km weiter problemlos empfangen werden (zumindest Outdoor). Ein anderes Thema ist aber der Gebiets- übergreiffende Empfang des "Nachbar- Ensembles" ausserhalb des jeweiligen offiziellen Verbreitungsgebiets insbesondere Indoor oder in mit Radiosignalen versorgten Strassentunnels.
Gerade im heutigen Sendegebiet von neo 1 gibt es aber dennoch ein paar Einschränkungen, denn im Grenzgebiet der Kantone BE/LU, auf der Strecke durch das Entlebuch ist die Gegend teilweise recht hügelig und die Hauptstrasse verläuft durch ein Tal.
Erstaunlicherweise reicht der SMC- Kanal 8B (BE/FR/SO) zwar weit ins Entlebuch hinein, wohl auch dank Reflektionen, obschon der letzte Sender, welcher das 8B aussendet, auf der Hirschmatt, oberhalb von Langnau i.E. steht. Ein Sender in Wiggen sendet bereits den Kanal 7A (Nord-CH).
Doch in der Ortschaft Entlebuch stellte ich im Auto bereits Aussetzer fest, weiter Richtung Wollhusen läut 8B auch outdoor (im Auto) nicht durchgehend stabil. In dieser Ortschaft wird aber neo 1 heute über UKW auf 102.0 von Sender Werthenstein Grossburst verbreitet.
(Interessanterweise geht 8B weiter in Richtung Luzern wieder besser, auch die A14 in Richtung Zug wird mit Ausnahme des Rathausen- Tunnels, eigentlich sehr gut versorgt, dies könnte der Tatsache geschuldet sein, dass der Kanal 8B ab dem reichweitestarken Sendestandort Chasseral verbreitet wird).
In Willisau, im Städchen ist der Empfang von 8B ebenfalls eingeschränkt, über UKW ist neo 1 aber über den Sender Willisau Ankeloch auf 92,4 problemlos zu empfangen, vom selben Standort werden auch DAB+ Programme verbreitet (Kanäle 7D - D-CH sowie 7A - Nord-CH).
Wer bis hier mit Lesen durchgehalten hat, hier meine Frage:
Was passiert mit diesem Sender, bzw. dessen Verbreitung nach der definitiven Abschaltung von UKW?
Folgende Szenarien sind für mich denkbar, ausser einer, nämlich das Swissmediacast irgendetwas an den Gebietseinteilungen ändern, oder die Netze in Grenzgebieten weiter überlappen lässt:
Szenario 1:
Der Sender neo1 zieht sich aus den Gebieten Entlebuch sowie der Region um Willisau zurück
(schon heute habe ich beim Hören des Programms das Gefühl, dass der Schwerpunkt der Berichterstattung sich mehrheitlich auf die bernischen Gebiete des Sendegebiets konzentriert, auch die Werbebeiträge sind eher auf Gebiete wie Emmental, Burgdorf, Thun, Bern usw. bezogen)
Szenario 2:
neo 1 leistet sich den Luxus einer Parallel- Verbreitung auf 8B sowie 7A
(wobei man eigentlich eines wirklich kleinen Gebiets einen Platz auf 7A belegen und finanzieren muss, ob sich das finanziell lohnt?)
Szenario 3:
neo 1 wechselt auf den Kanal 7D (Deutschschweiz)
(was aber wahrscheinlich mit noch höheren Kosten verbunden wäre und wohl kaum einer der Platzhirsche auf diesem Kanal freiwillig seinen Platz hergeben wird).
Für mich ist Szenario 1 das wahrscheinlichste. Offenbar findet man weder im Entlebuch, noch im Gebiet um Willisau Werbekunden. Ich kann mir vorstellen, dass man sich halt im Entlebuch schon eher an Radio Pilatus orientiert (nebst Neo1 das einige über UKW empfangbare Privatradio, die beiden anderen Sender der Zentralschweiz, Sunshine und Central haben keine Konzession für das Entlebuch und betreiben demnach auch keine UKW- Sender in diesem Gebiet, Fernempfang meiner Erfahrung nach, outdoor, im Auto aber grundsätzlich möglich. In Wollhusen und Willisau stehen nebst Pilatus, auch Central und Sunshine über UKW zur Verfügung, über DAB+ sowieso.
Szenario 2 ist daher eher unwahrscheinlich, wieso sollte man investieren, um in einem Gebiet empfangen zu werden, wo man keine Werbekunden hat und sehr wahrscheinlich nur eine Hand voll Höhrer? Wobei im Entlebuch gibt es einige SCL Tigers Fans, welche wohl die Matchberichte höhren, aber da kimmt man wohl mit der Überreichweite des 8B gerade noch klar.
Szenario 3 dürfte ausgeschlossen sein, denke dass dieser kleine Sender dies finanziell nicht stemmen kann. Klar, mit der UKW- Abschaltung fallen einige Kosten weg, gerade der Parallel- Betrieb dürfte für so kleine Stationen wie neo 1 einen erheblichen Mehraufwand bereiten. Eventuell könnten die freigewordenen Mittel dann für eine Parallel- Verbreitung auf 8B und 7A eingesetzt werden.
Ein zweites Beispiel, welches mir in den Sinn kommt, ist Radio 32:
Das Versorgegebiet gemäss Konzession ist das Gebiet Nr. 14 Solothurn- Olten. Gemäss Karte bis Aarau sowie entlang der Autobahn bis Suhr.
In Aarau sendet Radio 32 heute über UKW vom Standort Aarau Oberholz auf 97.7. Klar, der Sender Dulliken, Engelberg sendet (wohl als einer der einzigen), beide SMC- Kanäle 8B und 7A (nebst noch 12C SRF, 7D SMC D-CH, sowie 5D Digris und der 3 UKW- Programme Radio 32, Argovia und Kanal K).
Die Abdeckung sollte also gewährt sein, jedoch nicht der Tunnelempfang! In den beiden, auf Boden des Kantons Aargau gelegenen Tunnels "Aarburg Festung" sowie "Aarbug Paradisli" gibt es über UKW eine Tunnelversorgung von Radio 32 sowie Argovia und sicher auch noch SRF, da man sich aber bei DAB+ / SMC strikte an den Kantonsgrenzen orientiert, fehlt in diesen Tunnels 8B und somit bleibt Radio 32 dort stumm.
Diese Tunnels bilden einen Zubringer von der Autobahn nach Olten rein, aber da man sich auf Aagauer Boden befindet, hatte es SMC nicht nötig, auch noch das Ensemble 8B dort zu verbreiten.
Beispiel der Sender neo 1 sendet gemäss Konzession im Gebiet Nr. 13 "Emmental"
Dieses umfasst, nebst den im Kanton Bern gelegenen Gebieten Emmental, Aaretal sowie das Oberaargau, den im Kanton Luzern gelegenen Bezirk Entlebuch, sowie den südlichen Teil des Bezirks Willisau.
Das Programm wird über DAB+ auf dem Kanal 8B - Bern-Fribourg-Solothurn von Swissmediacast verbreiet.
Heute sorgen 14 UKW- Standorte für die Abdeckung des Sendegebiets, darunter auch Standorte, welche das Gebiet Entlebuch sowie die Region Willisau verorgen.
Bei den Gebietseinteilungen der SMC- Regionalensembles bildet jedoch (zumindest in diesem Fall) die Kantonsgrenze auch gleich die Gebietsgrenze:
- die im Kanton Bern gelegenen Gebiete werden grundsätzlich durch 8B (Bern-Fribourg-Solothurn) versorgt.
- die im Kanton Luzern gelegenen Gebiete werden grundsätzlich durch 7A (Nordschweiz) versorgt.
klar, gibt es zwischen den Gebieten Überlappungen, meist bricht der Empfang der Programme aus einem SMC Regionalnetz nicht gleich an der Gebietsgrenze ab, sondern kann, je nach topografischen Gegebenheiten sowie gewählten Sendestandort meist noch viele Km weiter problemlos empfangen werden (zumindest Outdoor). Ein anderes Thema ist aber der Gebiets- übergreiffende Empfang des "Nachbar- Ensembles" ausserhalb des jeweiligen offiziellen Verbreitungsgebiets insbesondere Indoor oder in mit Radiosignalen versorgten Strassentunnels.
Gerade im heutigen Sendegebiet von neo 1 gibt es aber dennoch ein paar Einschränkungen, denn im Grenzgebiet der Kantone BE/LU, auf der Strecke durch das Entlebuch ist die Gegend teilweise recht hügelig und die Hauptstrasse verläuft durch ein Tal.
Erstaunlicherweise reicht der SMC- Kanal 8B (BE/FR/SO) zwar weit ins Entlebuch hinein, wohl auch dank Reflektionen, obschon der letzte Sender, welcher das 8B aussendet, auf der Hirschmatt, oberhalb von Langnau i.E. steht. Ein Sender in Wiggen sendet bereits den Kanal 7A (Nord-CH).
Doch in der Ortschaft Entlebuch stellte ich im Auto bereits Aussetzer fest, weiter Richtung Wollhusen läut 8B auch outdoor (im Auto) nicht durchgehend stabil. In dieser Ortschaft wird aber neo 1 heute über UKW auf 102.0 von Sender Werthenstein Grossburst verbreitet.
(Interessanterweise geht 8B weiter in Richtung Luzern wieder besser, auch die A14 in Richtung Zug wird mit Ausnahme des Rathausen- Tunnels, eigentlich sehr gut versorgt, dies könnte der Tatsache geschuldet sein, dass der Kanal 8B ab dem reichweitestarken Sendestandort Chasseral verbreitet wird).
In Willisau, im Städchen ist der Empfang von 8B ebenfalls eingeschränkt, über UKW ist neo 1 aber über den Sender Willisau Ankeloch auf 92,4 problemlos zu empfangen, vom selben Standort werden auch DAB+ Programme verbreitet (Kanäle 7D - D-CH sowie 7A - Nord-CH).
Wer bis hier mit Lesen durchgehalten hat, hier meine Frage:
Was passiert mit diesem Sender, bzw. dessen Verbreitung nach der definitiven Abschaltung von UKW?
Folgende Szenarien sind für mich denkbar, ausser einer, nämlich das Swissmediacast irgendetwas an den Gebietseinteilungen ändern, oder die Netze in Grenzgebieten weiter überlappen lässt:
Szenario 1:
Der Sender neo1 zieht sich aus den Gebieten Entlebuch sowie der Region um Willisau zurück
(schon heute habe ich beim Hören des Programms das Gefühl, dass der Schwerpunkt der Berichterstattung sich mehrheitlich auf die bernischen Gebiete des Sendegebiets konzentriert, auch die Werbebeiträge sind eher auf Gebiete wie Emmental, Burgdorf, Thun, Bern usw. bezogen)
Szenario 2:
neo 1 leistet sich den Luxus einer Parallel- Verbreitung auf 8B sowie 7A
(wobei man eigentlich eines wirklich kleinen Gebiets einen Platz auf 7A belegen und finanzieren muss, ob sich das finanziell lohnt?)
Szenario 3:
neo 1 wechselt auf den Kanal 7D (Deutschschweiz)
(was aber wahrscheinlich mit noch höheren Kosten verbunden wäre und wohl kaum einer der Platzhirsche auf diesem Kanal freiwillig seinen Platz hergeben wird).
Für mich ist Szenario 1 das wahrscheinlichste. Offenbar findet man weder im Entlebuch, noch im Gebiet um Willisau Werbekunden. Ich kann mir vorstellen, dass man sich halt im Entlebuch schon eher an Radio Pilatus orientiert (nebst Neo1 das einige über UKW empfangbare Privatradio, die beiden anderen Sender der Zentralschweiz, Sunshine und Central haben keine Konzession für das Entlebuch und betreiben demnach auch keine UKW- Sender in diesem Gebiet, Fernempfang meiner Erfahrung nach, outdoor, im Auto aber grundsätzlich möglich. In Wollhusen und Willisau stehen nebst Pilatus, auch Central und Sunshine über UKW zur Verfügung, über DAB+ sowieso.
Szenario 2 ist daher eher unwahrscheinlich, wieso sollte man investieren, um in einem Gebiet empfangen zu werden, wo man keine Werbekunden hat und sehr wahrscheinlich nur eine Hand voll Höhrer? Wobei im Entlebuch gibt es einige SCL Tigers Fans, welche wohl die Matchberichte höhren, aber da kimmt man wohl mit der Überreichweite des 8B gerade noch klar.
Szenario 3 dürfte ausgeschlossen sein, denke dass dieser kleine Sender dies finanziell nicht stemmen kann. Klar, mit der UKW- Abschaltung fallen einige Kosten weg, gerade der Parallel- Betrieb dürfte für so kleine Stationen wie neo 1 einen erheblichen Mehraufwand bereiten. Eventuell könnten die freigewordenen Mittel dann für eine Parallel- Verbreitung auf 8B und 7A eingesetzt werden.
Ein zweites Beispiel, welches mir in den Sinn kommt, ist Radio 32:
Das Versorgegebiet gemäss Konzession ist das Gebiet Nr. 14 Solothurn- Olten. Gemäss Karte bis Aarau sowie entlang der Autobahn bis Suhr.
In Aarau sendet Radio 32 heute über UKW vom Standort Aarau Oberholz auf 97.7. Klar, der Sender Dulliken, Engelberg sendet (wohl als einer der einzigen), beide SMC- Kanäle 8B und 7A (nebst noch 12C SRF, 7D SMC D-CH, sowie 5D Digris und der 3 UKW- Programme Radio 32, Argovia und Kanal K).
Die Abdeckung sollte also gewährt sein, jedoch nicht der Tunnelempfang! In den beiden, auf Boden des Kantons Aargau gelegenen Tunnels "Aarburg Festung" sowie "Aarbug Paradisli" gibt es über UKW eine Tunnelversorgung von Radio 32 sowie Argovia und sicher auch noch SRF, da man sich aber bei DAB+ / SMC strikte an den Kantonsgrenzen orientiert, fehlt in diesen Tunnels 8B und somit bleibt Radio 32 dort stumm.
Diese Tunnels bilden einen Zubringer von der Autobahn nach Olten rein, aber da man sich auf Aagauer Boden befindet, hatte es SMC nicht nötig, auch noch das Ensemble 8B dort zu verbreiten.