Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

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Radiopirat
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Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von Radiopirat »

Wie sieht der Werbemarkt in der Deutschschweiz aus?
Wie gut können sich die bestehenden, kleineren Player finanzieren?
Wie gut stehen die Chancen für ein neues Spartenprogramm?
Wie findet man Sponsoren/Gönner/Werbekunden?
freiwild
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Re: Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von freiwild »

für CHF 25'000 biete ich Dir ein ausführliche Beratung an.
DAB-Swiss
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Re: Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von DAB-Swiss »

Kurz und ohne allzu schwarz zu malen:

1. Der Werbemearkt beschränkt sich fast nur auf die UKW-Programme und ist ziemlich ausgetrocknet. Die grossen Player wie Godbach verteilen die Werbeaufträge.
2. Mehr schlecht als recht. Auch AdCast (Slideshow-Werbung) bringt fast nichts.
3. Wenn es eine bisher nicht abgedeckte Sparte ist, sicher nicht schlecht.
4. Schreiben, anrufen, selbst vorstellig werden und netzwerken. Harte Arbeit vor Ort!
Aus Leidenschaft und Freude am Medium Radio.

TechniSat Digitradio 143, 3fach Antennenanl. 3H-VHF-16-LOG, Rittmann Signalverst., Sperrfilter 8B&12C, Yamaha MCR-B043D, Sangean WFR-29C, usw. Eigenes Radioangebot: Sunradio - Best international Music.
Maxtech
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Re: Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von Maxtech »

Momentan ist sehr schlecht. Schon die alteingesessenen Sender haben Mühe genug Werbekunden zu finden.
Bei Radio 1 beobachtete ich nur 1 Spot am Ende vor den Nachrichten.
Bei den Engery Sendern läuft noch viel über Sponsoring und Events.
Zürisee hat lokale Werbekunden. Aber auch da gab es einen Rückgang.
Wenn man auf DAB senden will, braucht es etwas neues wo es noch nicht gibt und natürlich genug Geld.
Radiopirat
Beiträge: 77
Registriert: Sa 8. Sep 2018, 20:33

Re: Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von Radiopirat »

Danke für die ehrlichen und ernüchternden Antworten.
Das hilft auf jeden Fall, eine Entscheidung zu treffen.
Ich danke sehr für das Feedback.
RADIO354
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Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:57

Re: Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von RADIO354 »

Diese Seite schreibt auch etwa zum Thema :

https://www.digris.ch/verbreitung/vorgehen-und-kosten/

Dab+ Radio gründen.
Radiopirat
Beiträge: 77
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Re: Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von Radiopirat »

Danke, Digris kenne ich.
Aber ohne Sponsoren kann man keine Betriebskosten finanzieren.
Ich frage mich, wie die deutschen Anbieter die Verbreitung über Digris (wie Mega Radio und Co) das finanzieren; ohne Werbeeinnahmen.
Auch wenn es deutlich günstiger ist bei der Digris, ist ja nicht gratis.
Die Mittel für eine dauerhafte Verbreitung muss man ja erst einmal haben.
Alqaszar
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Re: Radioprogramm auf DAB + - finanzierbarkeit ?

Beitrag von Alqaszar »

Das wird strategische Gründe haben. Generell stehen die klassischen, linearen Medien unter Druck. Sie verlieren insgesamt Marktanteile am gesamten Werbemarkt.

Dieser Trend läuft gegen das klassische Radio und ist unabhängig vom technischen Verbreitungsweg ein Problem.

Gleichzeitig wird der Markt von den etablierten Anbietern dominiert, die – aus der UKW-Zeit kommend – ein Oligopol bilden. Sie sind natürlich bestrebt, bei sowieso sinkenden Werbeeinnahmen nicht zusätzliche Werbeeinnahmen zu verlieren.

In Bezug auf DAB+ werden sie also versuchen, so viel Kapazität wie möglich zu belegen. Das engt den Spielraum für Newcomer ein. Es findet in der Schweiz ja gerade eine Konsolidierung des Radiomarktes statt.

Hier in Deutschland ist das besonders zu spüren. Viele Sender, die nun Dank DAB+ hier zusätzlich zu empfangen sind, bieten mehr vom schon Bestehenden. Einige Nischen werden besetzt (Klassik, Dance, Rock, Schlager...) und es gibt natürlich auch die religiösen Anbieter mit viel Sendungsbewusstsein, aber eher kleinem Publikum.

Das führt nun einerseits zu einer Verstopfung, andererseits zu einer Fraktionierung des Marktes. Jedes einzelne Programm hat immer weniger Marktanteil. Hat ein Newcomer mit einer Innovation Erfolg, ist es zudem für die Etablierten einfach, ein entsprechendes Angebot zu starten.

Natürlich kann man ins Internet ausweichen, allerdings ist es schwierig, dort das Publikum auf das Angebot aufmerksam zu machen. Publikum kostet also zunächst Geld.
QTH: Viersen (NRW)
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