Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

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Rete_Svizzera
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Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Rete_Svizzera »

Der Top Sendestandort die Rigi, die Koenigin der Berge

Hier vorallem die FM Geschichte

Am Anfang wurde DRS1 auf 90.9 und DRS2 auf 96.6 mit 30 kW Rundstrahlung gesendet
dann kam in den 80' er Jahren als DRS3 startete noch die 101.3 MHz dazu mit 750W und spàter
ebenfalls mit 30kW Rundstrahlung.
Mit diesen Sendeparametern konnte die Rigi auch noch beim Europa Park Rust und an vielen Orten
in Sùd Baden Wuerttemberg und in France am Lac des Rousses empfangen werden.

Berg abwàrts ging es mit diesem Standort im FM Band als der neue Sendeturm kam und man die
neue internationale Koordination durchsetzte. DRS3 musste auf die schlechte 103.8 wechseln, was
auch die UFCOM mir sagte diese stòre den Feldberg 104.0 im Sùd Schwarzwald und umgekehrt
stòre der Feldberg 104.0 im Aargau und Luzernischen die DRS3 Frequenz 103.8 dazu kam das man
nun nicht mehr in alle Richtungen mit 30kW senden konnte, Richtung Bern waren es nur noch 5kW
und Richtung nord und nordwest auch nur noch mit 15kW, also starke einzùge, die vollen 30kW
gingen nur noch Richtung Rapperswil Jona. Nun viel spàter kam auch noch Rete uno auf der 106.2
dazu, man wollte auch noch RSR La Première aufschalten, musste aber auf eine Frequenz verzichten
um den Sàntis die 101.5 zu bekommen hat man eine Rigi Frequenz verzichtet und dann RSR1 (RTS1) auf
einen tiefen Standort in Betrieb genommen mit sehr schwacher Sendeleistung.

Viel spàter kamen dann auch noch die 3 privaten Sender dazu mit kleiner Sendeleistung und sehr
schlechtem Antennendiagramm (keine Abstrahlung Richtung Nord, Nordwest und Nordost).

Nun kurz vor der FM Abschaltung hat UFCOM nochmals die Rigi abgemurkst, nun sendet man nur noch mit
12.5 kW fùr die SSR Programme und dies eben auch nicht mehr Rundstrahlung in gewissen Richtungen gehen nur
noch 3 kW hinaus. Nun hat man aber DAB+ die Sendeleistung mit schònem Antennendiagramm auf 36kW hinauf
gedreht, da hat wohl UFCOM gedacht, murksen wir FM ab da diese eh bald abgeschaltet wird und machen wir
fùr DAB+ ein super Antennendiagramm mit sehr guter Sendeleistung. Allerdings ist in DAB+ das Antennendiagramm
stark hinunter gedrùckt um wohl sync probleme zu vermeiden.

Die Rigi in FM wird daher wohl keiner mehr nach trauern, leider wird wohl ein terrestrischer empfang beim Europa Park
Rust der SSR Programme nicht mehr mòglich sein trotz der 36kW in DAB+ von die Rigi.

Als Signor Schaffer frûher noch bei UFCOM war hat dieser mir erzàhlt, das man beim Sàntis und die Rigi sehr schlecht
international verhandelt hatte, man hatte gemeint das FM in der CH nur noch sehr kurz lebt und deshalb soviele
Zugestàndnisse mit Sàntis und Rigi wie auch Chestenberg und St. Chrischona an Deutschland gemacht.
Die ersten drei Frequenzen der jeweiligen oben genannten Standorte hàtte man die alte Sendeleistungen und
Antennendiagramme behalten dùrfen, das wàre international durch gegangen wenn man nicht vorher zugestàndnisse
freiwillig gemacht hàtte, somit wàren also nur die vierte und fûnfte Frequenz mit den starken Einzùgen gewesen.

Nun da ja FM bald abgeschaltet wird in CH, muss man sich nich mehr àrgern, man kann durchaus schon jetzt und heute
viele FM Sender schon abmurksen.
Ende 2024 wird man diese schlechten internationalen FM Koordinationen von Sàntis und Rigi, St. Chrischona und Chestenberg
fûr immer vergessen haben.
MagicMax
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von MagicMax »

Ja das ist schade, die Rigi ist ein super Sendestandort.
Man kann bis heute noch in Bernbiet SRF1 mit Regionaljournal Innerschweiz empfangen, die privaten aber kaum in brauchbarer und rauschfreier Qualität.
Ich war letztes Jahr auf der schwäbischen Alp (Albstadt) und konnte via DAB+ die SRG- Programme dort durchgehend empfangen, auch die SMC-Muxe Deutschschweiz 1 sowie Nordschweiz kamen problemlos an.
Ein Einheimischer sagte mir, man hätte dort schon immer Radioprogramme aus der Schweiz empfangen können, jedoch keine TV- Programme. Ob sich seine Aussage aber auf die Zeit nach der Analog- und nach der DVB-T Abschaltung bezog, weiss ich nicht.
Wolfgang R
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Wolfgang R »

MagicMax hat geschrieben: Mo 10. Apr 2023, 13:05 Ich war letztes Jahr auf der schwäbischen Alp (Albstadt) und konnte via DAB+ die SRG- Programme dort durchgehend empfangen, auch die SMC-Muxe Deutschschweiz 1 sowie Nordschweiz kamen problemlos an.
Ein Einheimischer sagte mir, man hätte dort schon immer Radioprogramme aus der Schweiz empfangen können, jedoch keine TV- Programme. Ob sich seine Aussage aber auf die Zeit nach der Analog- und nach der DVB-T Abschaltung bezog, weiss ich nicht.
Der Säntis ging analog auf dem K7 bis in den Kreis Böblingen und war in exponierten Lagen mit "freier Sicht" sicherlich auch in Albstadt zu empfangen, sofern es da nicht einen Gleichkanalstörer aus ähnlicher Richtung gab. Zeitzeugen sind lange K7 Breichsantennen an der Mastspitze.

Der K4 vom nahe gelegenen Raichberg war dort die Standard-Empfangsquelle für das Erste, somit hatte man den VHFIII Eingang praktischerweise frei. SF2 kam oftmals als Beifang von der UHF mit, wenn das ZDF aus entsprechender Richting geholt wurde.

Digital mag es anfänglich gegangen sein, jedenfalls war das hier in Freudenstadt der Fall, wenn die UHF in die Richtung kuckte bzw. gedreht wurde.

Nach der Leistingsreduzierung war denn Ende. Nun ist ja der Bereich um den Raichberg auch mit deutschem DVB-T2 unversorgt :heul:

Wolfgang
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freiwild
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von freiwild »

Ich erinnere mich, dass ich vor ein paar Jahren an einigen Südhängen in Tübingen (z.B. im Bereich Wanne/Kunsthalle) problemlos sowohl Säntis als auch Rigi im Autoradio empfangen konnte. Vielleicht überprüfe ich bei meinem nächsten Besuch dort, ob dort diese "Überversorgung" noch immer besteht.
wolfgangF
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von wolfgangF »

Ich glaube, dass sich CH und D bzgl. UKW gegenseitig nichts geschenkt haben. Ich erinnere mich noch, dass bspw. die Koordinierung der 89,0 vom Witthoh (S4/SWR4) wohl sehr schwierig gewesen ist.

Leider wurde halt das UKW Band überall zunehmend verstopft, so dass Fernempfänge immer weiter erschwert wurden. Die 103,8 und die 104,0 dürften sich aber auf halbwegs ordentlichen Empfängern nicht wirklich stören.
freiwild
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von freiwild »

Und heute blockiert die Schweiz diverse DAB-Kanäle, weil die DAB-Belegung und -Koordinierung in der Schweiz leider suboptimal ist, gelinde gesagt.
wolfgangF hat geschrieben: Mo 10. Apr 2023, 19:39 Leider wurde halt das UKW Band überall zunehmend verstopft, so dass Fernempfänge immer weiter erschwert wurden. Die 103,8 und die 104,0 dürften sich aber auf halbwegs ordentlichen Empfängern nicht wirklich stören.
200 kHz Abstand sollte bei vernünftigen Radios kein Problem machen. Wenn ich z.B. an Stuttgart 92,2 vs. Donnersberg 92,0 denke, oder ähnliches, da gibt es auch wenig Klagen, selbst von Normalhörern, auch weil im Grenzgebiet die Programme ohnehin auf anderen Frequenzen besser zu hören sind. Das ist bei Rigi vs. Feldberg nicht anders: im Grenzgebiet gehen SWR und SRF sowieso stärker auf Bantiger bzw. Blauen/Chrischona/Wannenberg.
Randfunker
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Randfunker »

Das mit der UKW-technischen "Selbstabschaffung" ist eine wirklich traurige Geschichte. Sender wie Säntis und Rigi mit den traditionellen Leistungen gehörten schon immer zur DNA meiner Radio-, und besonders UKW-Begeisterung. Nicht zu vergessen die Anfangsjahre von Couleur 3 La Dôle auf 100,7 mit Power bis zur Schwäbischen Alb hinauf. Ab den 1980ern und -90ern war das Schweizer UKW-Netz mit all seinen dazugehörigen Berg- und Füllsendern modellhaft für eine gut durchdachte Radioversorgung. Die einzige UKW-Frequenz, die einem bislang noch Freude machen konnte in hoher Entfernung war die 107,8 vom Säntis (von der ich mich immer gefragt habe, warum man gerade diese mit der hohen Reichweite Richtung Norden mit dem italienischsprachigen Programm belegt hat - nichts gegen diese schöne Sprache, aber Schwiizerdütsch passt wesentlich besser in den süddeutschen Raum und wird dort meist gut verstanden). Die zunehmenden Einzüge nach Inbetriebnahme neuer Masten (Paradebeispiel St. Chrischona) konnten einen nur traurig machen. Heute kocht jeder nur noch sein Süppli, der geringste Overspill scheint schon unerwünscht. Modellhaft für die Schweiz bleibt lediglich die Gründlichkeit, mit der man seine Vorhaben umsetzt: Das DAB+-Netz ist eines der besten, die ich kenne. Aber DAB+ wird für mich nie dasselbe sein wie das typische Empfangsfeeling von UKW. Bleibt einem für die Zukunft also nur noch, die SRF-Programme, BEO, Zürisee, Central etc. via Stream zu holen und sie daheim per FM-Transmitter als Hausfunk auszustrahlen - damit ein wenig was von der alten Radiozeit übrig bleibt ...
Habakukk
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Habakukk »

Geht denn die 107,8 wirklich besser als die anderen nach Norden raus? Oder liegt das nur an der etwas besseren Interferenzsituation? Kommt nicht alles außer 101,5 von der gleichen Antennenanlage?

Hier weit weg vom Säntis würde ich sagen: die 101,5 geht natürlich am stärksten, aber beim spürbar schwächeren Rest kann ich wenig Unterschiede feststellen, speziell 105,6 und 107,8 erscheinen mir sehr vergleichbar.

Man kann heute mit der 101,5 nur noch erahnen, wie das wohl früher war. Ich kann mich noch erinnern, als ich in den 80ern erstmals DRS3 auf 105,6 empfangen konnte, und das hier im Chiemgau.
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Ruhrwelle
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Ruhrwelle »

Ich vermute es liegt rein an der Interferenzsituation. Die 101,5 kommt laut FMLIST von einer höheren Antenne und hat quasi Rundstrahlung, während die anderen alle von der niedrigeren Antenne mit Richtstrahlung überwiegend nach (Nord)West senden.
Interessanterweise geht hier wenn überhaupt auch nur die 107,8, der Rest ist im weiteren Umkreis mehrfach belegt.
dxbruelhart
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von dxbruelhart »

Am Säntis wurden 1992 Einzüge gegen Norden installiert; die 99,9 die 95,4 und die 105,6 werden ja auch im Süden Deutschlands wieder eingesetzt, deshalb hat Deutschland da auf die Installation von Einzügen gedrängt - 95,4 Brandenkopf und Bad Marienberg, 99,9 Heidelberg Königstuhl, 105,6 Donnersberg. Die 101,5 und die 107,8 kamen erst um 1995 bzw. 2000, die 101,5 wurde quasi rund installiert, die 107,8 hatte kaum Gleichkanalsender und ist heute noch eine ziemlich freie Frequenz - ausser dem Säntis.
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Manager »

Habakukk hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 08:01 Geht denn die 107,8 wirklich besser als die anderen nach Norden raus? Oder liegt das nur an der etwas besseren Interferenzsituation?
Ja und ja.
Hier, 209 km nördlich ist die 107,8 immer da. Die 101,5 wird durch Koblenz RPR1. eingeschränkt, die 95,4 durch Bad Marienberg SWR2 ebenso. 99,9 und 105,6 sind nur bei Wartungsarbeiten in Heidelberg bzw. am Donnersberg empfangbar.
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Allgäu_Süd »

Habakukk hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 08:01 Geht denn die 107,8 wirklich besser als die anderen nach Norden raus? Oder liegt das nur an der etwas besseren Interferenzsituation? Kommt nicht alles außer 101,5 von der gleichen Antennenanlage?

Hier weit weg vom Säntis würde ich sagen: die 101,5 geht natürlich am stärksten, aber beim spürbar schwächeren Rest kann ich wenig Unterschiede feststellen, speziell 105,6 und 107,8 erscheinen mir sehr vergleichbar.

Man kann heute mit der 101,5 nur noch erahnen, wie das wohl früher war. Ich kann mich noch erinnern, als ich in den 80ern erstmals DRS3 auf 105,6 empfangen konnte, und das hier im Chiemgau.
Moment: Als DRS Drüü (3) an den Start ging, war am Säntis doch noch die 103.1 Mhz im Einsatz.
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von dxbruelhart »

Und von der Rigi kam DRS3/SRF3 auf 101,3 in der ersten Jahren bis zur GE84-Umstellung, die glaub bei den SRG-Sendern im Spätherbst 1986 vollzogen wurde.
QTH: CH-8754 Netstal, 9E 03 27 / 47N 03 50, HB3YOC
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Habakukk
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Habakukk »

Allgäu_Süd hat geschrieben: Di 16. Mai 2023, 17:20 Moment: Als DRS Drüü (3) an den Start ging, war am Säntis doch noch die 103.1 Mhz im Einsatz.
Ich weiß, aber die 103,1 hatte ich nie drin. Vermutlich wegen 103,2 Ismaning, die es schon recht lange gibt. Außerdem begann meine aktive DX-Zeit erst Mitte der 80er.

105,6 war dann zunächst schön frei, da gab es ja nix. B5aktuell mit der 105,7 am Wendelstein kam ja deutlich später.
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Allgäu_Süd
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Re: Die Rigi - eine traurige FM Geschichte

Beitrag von Allgäu_Süd »

Anfang der 80er Jahre war das UKW Band oberhalb 100 Mhz sowieso noch relativ leer. Das hat sich dann recht schnell geändert.
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