DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

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dxbruelhart
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DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von dxbruelhart »

Die tiefste Militär-Frequenz ist 241.500 - Rufkanal Guard
DAB braucht unbedingt den Kanal 13, um viele Gleichkanalbelegungen entrschärfen zu können.
Der höchste Kanal von Kanal 13, 13F sendet auf 239.200 MHz (siehe auch POLY Frequenz-Handbuch).

Da sollte/muss doch mindestens der Gebrauch von Kanal 13 bis 13E ermöglicht werden können, um Gleichkanalkollisionen entschärfen zu können.
Das Bakom wollte bislang den Kanal 13 explizit nicht einsetzen. Wir sollten in der Schweiz Druck machen, dass der Kanal 13 zukünftig auch in der Schweiz genutzt werden kann!
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uhf
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von uhf »

Könnte es ev. sein, dass die verbauten Filter der militärischen Geräte bei zu geringem Frequenzabstand zugestopft würden ? Immerhin sendet ein DAB Sender oft auch als "high tower (bis ca. 3000m ü.NN) / high power (bis zu 50 kW ERP)" und das auch noch zeitversetzt im SFN mit anderen Sendern. Starke Signale die sich ja dann potensieren, also permanent viel durchdringende Feldstärke direkt neben den militärisch genutzten Bereichen.

Beispiel dazu: Das ist beim GSM-R versus Mobilfunk der Fall (https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales ... erung.html)

Nur eine Überlegung.
Wenn es verantwortlich ist, ich bin für die Kanal 13 DAB Nutzung europaweit.
Diese Frequenzüberlappung zerstört die Radiokultur der Hörer, die sich an Vielfalt erfreuen wollen.
Und tlw. macht es selbst im Rand-Empfangsgebiet schon massive Probleme.
RADIO354
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von RADIO354 »

Das wird wohl Chancenlos, man erinnert sich an die Beschränkungen wegen dieser Nachbarschaft die für den Kanal 12 galten oder noch gültig sind.
Bei der Aktuellen Militärischen Lage wird man sowieso nichts abgeben.
Diverse Gleichkanalbelegungen ließen sich bestimmt anderweitig klären, wenn der Wille dazu vorhanden wäre. Von DAB- Swiss wurde mal eine
Mittelung gepostet, dass es keine weiteren Entflechtungen von der Behörde her geben wird, somit Stillstand oder Konsolidierung, falls ( bedauerlicherweise ) mal ein
Mux herausfallen sollte, infolge sich verschlechternder Rahmenbedingungen ( Energiekosten / Kunden springen ab nach Wegfall der Technologieförderung ).
DH0GHU
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von DH0GHU »

dxbruelhart hat geschrieben: Do 13. Okt 2022, 15:33 Die tiefste Militär-Frequenz ist 241.500 - Rufkanal Guard
Das ist falsch. Was für eine Quelle hat das behauptet?
Das Militär nutzt zur Zeit das gesamte Spektrum ab 230 MHz, teils wurden auch schon niedrigere Frequenzen genutzt. Viele Frequenzen werden dabei weder mit klassischer AM genutzt, die Du vielleicht in Listen findest, noch als feste Tower-Frequenzen, sondern werden fallweise für Einsätze koordiniert. Dabei ist es z.B. bei Großlagen wie Übungen fast unmöglich, noch Resourcen zu finden, die NICHT belegt sind.

DAB braucht unbedingt den Kanal 13, um viele Gleichkanalbelegungen entrschärfen zu können.
Der höchste Kanal von Kanal 13, 13F sendet auf 239.200 MHz (siehe auch POLY Frequenz-Handbuch).
Das halte ich für übertrieben. Welche der Gleichkanalbelegungen sind so relevant, dass sie in den Zielgebieten stören? Theoretisch kann man sogar in zwei eng benachbarten Gebieten den gleichen Kanal nutzen, wenn man mit Richtantennen von den Gebietsrändern aus in die Versorgungsgebiete strahlt.
Das Bakom wollte bislang den Kanal 13 explizit nicht einsetzen. Wir sollten in der Schweiz Druck machen, dass der Kanal 13 zukünftig auch in der Schweiz genutzt werden kann!
Das wird sie ohne Zustimmung der Fernmeldeverwaltungen mindestens im 750-km-Umkreis um die Schweiz herum nicht können. Militärische Flugzeuge fliegen hoch...
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RADIO354
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von RADIO354 »

Mein Zielgebiet ist genau hier wo Ich sitze. Wenn da sich 2 Muxe aus 20/ bzw. 40 Km Plattmachen ist das für mich Ärgerlich und eine Energieverschwendung.
Versorger und Ämter gehen Da nicht mit, da nicht Relevant. Habe Gespräche Diesbezüglich geführt.
Manchmal gibt es Schutzabstände zur Vermeidung von Gleichkanalkollisionen, aber andermal eben nicht. Man kann im Unterschied zu Früher sich die
von Gleichkanalstörungen betroffenen Radioprogramme noch relativ einfach aus dem Netz holen.

Ich konnte in der Zwischenzeit den aus 20 Km Distanz gesendeten Mux via Dachantenne sogar wieder hereinholen. Aber brauchbar nur an Dieser Antenne.
Die Völlige Gegenseitige Auslöschung am Antennen Standort war irgendwann zu Ende. Theoretisch möglich, dass man dem Gegenmux aus 40 Km Distanz etwas
Reichweite in meine Richtung " abgezwackt " hat.
UK-DX
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von UK-DX »

Das ganze passt zwar nicht ganz zum Thema, aber in Canada sind das Bereich 174 bis 216 MHz fuer Rundfunk sogar vorgesehen. DAB+ gibt es dort nicht, angeblich wegen Militaer in den USA? ( Abgesehen von einem L-Band Experiement setzte sich DAB dort nie durch )

Ueber 216 MHz sind diverse maritime Kommunikationsdienste vorgesehen, auch etwas Amateurfunk.

Waere in Nordamerika zumindest eine Teilnutzung von DAB+ im Band 3 denkbar?
Frankfurt
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von Frankfurt »

Italien hat doch für TV auch den Kanal 13 genutzt-oder war dies nur das etwas andere italienische Raster ?

Schaut mal in D die eingeschränkte 50 Mhz Nutzbarkeit an. Nur 15 Watt stationär horizontal polarisiert. Über die Mosel in LUX 1000W. Überregulierung. Ursache sind einige garantiert nicht veraltete :joke: Kommunikationsgeräte einer Eingreiftruppe, die vertikale Helmantennen nutzen. Tada :verrueckt: Wenn die im Gelände auf der Lauer liegen sind sie auch nicht vertikal :kopf:
220Mhz ist ja in den USA AFU Band. Die werden generell wgen der Komplexität eher DRM+ anstelle von DAB einführen.
uhf
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von uhf »

Im 50 MHz Bereich 50-50,4 Mhz sind 750 Watt PEP erlaubt, oberhalb 25 Watt (Amtsblatt 08/2020 S. 415: https://www.bnetza-amtsblatt.de/download/33)
Frankfurt
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von Frankfurt »

Ah, da hat sich ja mal was positiv, wenn auch limitiert entwickelt. Kannte nur OM, die nach LUX gefahren sind und dort auch mobil damit arbeiten durften. NL und UK wird das auch viel genutzt. :dx:
DH0GHU
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von DH0GHU »

UK-DX hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 10:36 Das ganze passt zwar nicht ganz zum Thema, aber in Canada sind das Bereich 174 bis 216 MHz fuer Rundfunk sogar vorgesehen. DAB+ gibt es dort nicht, angeblich wegen Militaer in den USA? ( Abgesehen von einem L-Band Experiement setzte sich DAB dort nie durch )

Ueber 216 MHz sind diverse maritime Kommunikationsdienste vorgesehen, auch etwas Amateurfunk.

Waere in Nordamerika zumindest eine Teilnutzung von DAB+ im Band 3 denkbar?

In den USA wird 174 bis 216 MHz von TV genutzt. Das Kanalraster passt aber nicht zum üblichen DAB-Vierteltakt (6 MHz Kanalraster vs. 7 MHz/4-Kanalraster)


Frankfurt hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 08:54 Italien hat doch für TV auch den Kanal 13 genutzt-oder war dies nur das etwas andere italienische Raster ?

Schaut mal in D die eingeschränkte 50 Mhz Nutzbarkeit an. Nur 15 Watt stationär horizontal polarisiert. Über die Mosel in LUX 1000W. Überregulierung. Ursache sind einige garantiert nicht veraltete :joke: Kommunikationsgeräte einer Eingreiftruppe, die vertikale Helmantennen nutzen. Tada :verrueckt: Wenn die im Gelände auf der Lauer liegen sind sie auch nicht vertikal :kopf:
220Mhz ist ja in den USA AFU Band. Die werden generell wgen der Komplexität eher DRM+ anstelle von DAB einführen.
Bisher, nach dem Ausstieg von TV, war 50 MHz schlichtweg noch dem Militär zugewiesen, während Amateurfunk dort noch nicht mal eine sekundäre Zuweisung hatte. Es hat jahrelange Vertrauens-Arbeit v.a. gegenüber der militärischen Frequenzverwaltung bedurft, um daran etwas zu ändern (in Form einer langsamen Verbesserung der Zugangsbedingungen. Es fing mit 600 Sondergenehmigungen in den 90ern an...)
Mittlerweile sind die Bedingungen wie schon geschrieben wurde deutlich besser. Dies liegt auch an der Zuweisung des 6m-Bandes als primäres Amateurfunkband in der ITU-Region 1 auf der WRC 19.
Seien wir froh, denn unter den geänderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen wären heute Veränderungen sicher schwieriger als noch 2019. https://www.iaru-r1.org/2019/wrc-19-app ... llocation/
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von Frankfurt »

DRM+ wäre für die USA im 50 -80 Mhz Band sehr attraktiv, um die Fläche zu versorgen. Was haltet Ihr davon ?
UK-DX
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von UK-DX »

Frankfurt hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 19:03 DRM+ wäre für die USA im 50 -80 Mhz Band sehr attraktiv, um die Fläche zu versorgen. Was haltet Ihr davon ?
Technisch ja, warum nicht.

Nur der Impetus dazu wird in den USA nur kommerziell kommen, niedrigere Kosten und mehr Unsatz.

Dies scheint in einer Zeit von HD Radio und von Sirius XM Abos eher schwierig, zudem ja noch das Smartphone recht viel anbeitet, - solange man Abdeckung hat.

Die AM Sender scheinen in den USA zwar Hoerer zu verlieren, aber scheinen immer noch kommerziell tragfaehig gut ueberleben zu koennen, genug Profit abwerfen, sodass das fuer die Betreiber interessant erscheint.

Grosse Flaechen zu versorgen ist da auch in den USA eher heikel, da das Land sehr dezentralisiert ist. So hatte sich die LW auch nie dort durchgesetzt, trotz grosser Flaechen und weiter duenn besiedelter Gebiete.
iro
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von iro »

UK-DX hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 10:20 Grosse Flaechen zu versorgen ist da auch in den USA eher heikel, da das Land sehr dezentralisiert ist. So hatte sich die LW auch nie dort durchgesetzt, trotz grosser Flaechen und weiter duenn besiedelter Gebiete.
Geht in den USA auch gar nicht, denn die Langwelle ist nur in der ITU Region 1 dem Rundfunk zugewiesen. Zu der gehören weder die USA noch überhaupt irgendein Teil Amerikas. Das bereits seit 1927 und zuerst nur für Europa (150-224 kHz), später dann für die "Region 1".
UK-DX
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von UK-DX »

iro hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 10:48
UK-DX hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 10:20 Grosse Flaechen zu versorgen ist da auch in den USA eher heikel, da das Land sehr dezentralisiert ist. So hatte sich die LW auch nie dort durchgesetzt, trotz grosser Flaechen und weiter duenn besiedelter Gebiete.
Geht in den USA auch gar nicht, denn die Langwelle ist nur in der ITU Region 1 dem Rundfunk zugewiesen. Zu der gehören weder die USA noch überhaupt irgendein Teil Amerikas. Das bereits seit 1927 und zuerst nur für Europa (150-224 kHz), später dann für die "Region 1".
Gut, ja auf jeden Fall, von dieser Tatsache mal abgesehen.
ulionken
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Re: DAB vs. Militär am oberen Ende des Bandes 3

Beitrag von ulionken »

UK-DX hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 10:20
Frankfurt hat geschrieben: Do 27. Okt 2022, 19:03 DRM+ wäre für die USA im 50 -80 Mhz Band sehr attraktiv, um die Fläche zu versorgen. Was haltet Ihr davon ?
Technisch ja, warum nicht.

Nur der Impetus dazu wird in den USA nur kommerziell kommen, niedrigere Kosten und mehr Unsatz.
Genau, Radio in den USA ist kommerziell getrieben. Wie sollten DRM+-Stationen jemals rentabel arbeiten können, wenn es dazu bisher keine Empfänger gibt - gegenüber zig Millionen AM/FM-Radios oder Smartphones (Webstreams)? Ausserdem ist das Band 54-88 MHz bisher durch digitales Fernsehen belegt (ATSC, low-band VHF Kanäle 2 bis 6), zwischen 50 und 54 MHz ist der Amateurfunk. Ich denke, in den USA gibt es für DRM+ schlicht keinen Markt, auch wenn es technisch fortgeschrittener ist als FM.

73 de Uli
UKW/TV-Arbeitskreis, FMLIST
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