ulionken hat geschrieben: ↑Mi 5. Jun 2019, 07:24
Das kann ich im Tool aber nicht nochvollziehen. Das Tool zeigt doch an der südlichen Landesgrenze einen grünen Gürtel, mit Ausnahme der ländlichen Kreise Waldshut und Schwarzwald-Baar, und eher tiefere AfD-Wähleranteile als weiter nördlich.
Uli, da haben wohl alternative Fakten beim "Bodenseeler" zugeschlagen.
Ich vergleiche mal Antipoden miteinander. Bewußt nur Landkreise, keine Stadtkreise. Vielleicht war der Bodenseeler ja nur mit der Auswertung überfordert, und die Tabelle hilft ihm weiter...
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Landkreis CDU SPD Grü Li. AfD FDP
SHA 30,7 14,0 21,4 2,9 11,4 7,5
LÖ 27,7 15,6 25,5 3,2 9,0 6,3
MOS 38,1 14,7 15,6 2,4 11,8 5,5
WT 35,7 12,3 23,0 2,4 9,0 5,9
HD-Land 28,8 15,8 22,9 3,1 10,7 6,4
KN 29,4 11,8 28,3 3,4 8,0 6,7
KA-Land 32,7 13,9 20,6 2,5 11,3 6,3
FN 32,9 11,2 25,8 2,6 8,6 6,8
oder auch:
RV 35,5 9,4 25,6 2,6 7,6 5,6
Land gesamt 30,5 13,3 23,3 3,1 10,0 6,8
Natürlich ist der tiefkatholische Süden nach wie vor relativ CDU-lastig, dass allerdings der Einfluß aus CH Aufwind für die AfD bedeuten würde, ist hier nicht rauszulesen. Klar, auch in der Schweiz gibts rechtspopulistische Idioten, die präsent sind, aber der AfD hat das zum Glück nicht geholfen. Die ist dort eher schwach vertreten. Und das ist auch gut so. Die SPD hat im äußersten Süden noch nie eine große Rolle gespielt.
Die Grünen sind "da unten" sogar überdurchschnittlich stark. Liegt vielleicht auch daran, dass Konservativismus und Ökologie garnicht so weit voneinander entfernt sind, wie nationalistisch gesinnte Möchtegernkonservative gerne glauben würden. Hat nämlich auch was mit Bewahrung der Schöpfung zu tun und so...
Was nun politische Gesinnungen von bestimmten Gruppen anbelangt: Journalisten haben oft studiert. In höher gebildeten Kreisen ist die AfD nun mal stark unterrepräsentiert, was auch wieder gut so ist. Der Spruch mit den Kälbern und Schlächtern hat an Aktualität wenig verloren.
Ich halte es auch für kompletten Blödsinn, zu unterstellen, der SWR wäre plötzlich "Staatsfunk" der Grün/CDU-geführten Landesregierung. Da hat wohl jemand ein paar schlechte Träume geträumt oder zu viele Beiträge von Russentrollen bei Facebook gelesen.
Und Propaganda, die letztendlich der AfD zugute kommt, findet man eher in Elaboraten wie BILD.
So, genug des OTs.
Ich glaube nicht, dass die Abschaltung von SRF einen großen Einfluß auf die politische Bildung in Süddeutschland haben wird. Der Reiz der grenzübschreitenden Empfänge bestand wohl eher in zugekauftem Content, der in D nicht terrestrisch verfügbar war, und vielleicht noch im Wetterbericht, bei dem SRF natürlich im Bodenseeraum und Vorarlberg "näher dran" war als die Wetterstudios in Hamburg, Mainz oder Wien
Schweizerische Medien sind über UKW und DAB+ außerdem weiter sehr präsent, und dort vermutlich präsenter als DVB-T. Da laufen dann wenigstens auch stündliche Nachrichten, und zumindest DRS3 war seinerzeit an der deutschen Südgrenze ziemlich populär...
Allerdings ist JEDER Verlust des Zugriffs auf ein unabhängiges Medium aus einem freiheitlich-demokratisch verfassten Land ein Verlust.