Seit Anfang 2018 wird im Parallelforum über Beobachtungen der TII-Codes berichtet. Die TII-Codes werden von den meisten DAB(+)-Sendern ausgestrahlt. Es gibt einen eigenen Code pro Sender, d.h. der TII-Code ist nicht an den jeweiligen Multiplex gebunden. Technisch möglich ist das, weil der Code in den Pausen zwischen den Pulsen der eigentlichen DAB-Aussendung verbreitet wird, d.h. während der sogenannnten Null-Symbole, siehe den Artikel von H. Zhang et al., International Journal of Circuits and Signal Processing, 11(2017) 59-64. Das ist zum Beispiel für den Fernempfang interessant, weil es die Zuordnung eines empfangenen Signals zu einem bestimmten Sender in einem Gleichkanalnetzwerk (SFN) ermöglicht.
Der TII-Code kann seit Kurzem auch mit Hobbymitteln ausgelesen werden. Im Parallelform werden dazu zwei Programme beschrieben, nämlich Qirx und qt-dab jeweils in Kombination mit einem Noxon-DAB-Stick. Die TII-Codes für die Schweiz sind im Dezimalformat mit einigen Lücken schon in DABLIST bzw. in der Sender-Tabelle abgebildet.
Am letzten Samstag bin ich mit Norton-Stick, Teleskopantenne, Laptop und Qirx-Software im Oberbaselbiet und Fricktal unterwegs gewesen (übrigens mit dem ÖV) und habe einige bisher bestehende Lücken dieser Datentabellen im Baselland und Aargau gefüllt. Hier die beobachteten TII-Codes:
SRG SSR D01 (12C)
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Sissach 2101 (bestätigt)
Läufelfingen 1207
Waldenburg 1220
Langenbruck 2102 (neuer Sender!)
Ziefen 1216
Frick 1105 (bestätigt)
Eggberg 1113 (bestätigt)
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Sissach 2910
Frick 1916
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Sissach 2910
Läufelfingen 2916
Waldenburg 2914
Ziefen 2915
Frick 1916
In Läufelfingen habe ich auf 8B noch das Ensemble SMC D03 BE-FR mit TII 3908 beobachtet. Das könnte von Olten/Engelberg stammen, aber sicher bin ich mir dabei nicht.
Wichtig bei solchen Beobachtungen ist es, auf ein stabiles Signal in der Nähe eines Senderstandorts zu achten. Man kann in der Qirx-Software dazu gut das TII-Spektrum ansehen. Es lohnt sich, mit dem Antennenstandort zu experimentieren, um ein stabiles Signal mit möglichst 100% Qualität zu finden. In den SBB-Zügen war das Signal fast immer zu schwach, im Postauto klappte es schon besser, besonders im stehenden Fahrzeug. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, dann stellt man am besten eine Teleskopantenne mit Magnetfuss aufs Autodach.
Jetzt wären die Bearbeiter von DABLIST für weitere Beobachtungen dankbar, besonders zu den SMC-Sendern, wo die Datenlage noch sehr dünn ist, und aus der Westschweiz.
73 de Uli
OT: Bei der ÖV-Tour hatte ich auch eine Mittagspause in Langenbruck eingeplant. Leider war keine einzige offene Beiz zu finden, wie so oft am Wochenende in den kleinen Orten im Jura. In einem geschlossenen Restaurant war aber der Besitzer mit seinen Freunden da und hat mir einen Gratis-Kaffee spendiert - er sucht seit Monaten einen neuen Inhaber, bisher vergeblich... Jedenfalls auf diesem Weg meinen besten Dank für die Gastfreundschaft und für die Gelegenheit zum Aufwärmen am Kamin!
