Wann Abschaltung UKW?

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Japhi

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von Japhi »

Wäre auch effizienter.

Außerhalb der Regizeiten: 144kbps AAC Hauptstream, SRF 1 SG, ZH, AG verweisen darauf.
Während der Regionaljournale senden SG, ZH, AG jeweils mit 1/3 der Gesamtbitrate ihr eigenes Programm, also jeweils 48kbps. Danach wird wieder auf den Hauptstream zusammengeschaltet. Funktioniert in Norwegen zB sehr gut.

Es wären also immer drei Regionalkennungen da, aber in den Nicht-Regionalzeiten wird auf einen Audiostream verwiesen.
RADIO354

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von RADIO354 »

Japhi hat geschrieben: Wäre auch effizienter.

Außerhalb der Regizeiten: 144kbps AAC Hauptstream, SRF 1 SG, ZH, AG verweisen darauf.
Während der Regionaljournale senden SG, ZH, AG jeweils mit 1/3 der Gesamtbitrate ihr eigenes Programm, also jeweils 48kbps. Danach wird wieder auf den Hauptstream zusammengeschaltet. Funktioniert in Norwegen zB sehr gut.

Es wären also immer drei Regionalkennungen da, aber in den Nicht-Regionalzeiten wird auf einen Audiostream verwiesen.
Danke !
Genau das meinte Ich.
drahtlos

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von drahtlos »

Nur - wer keine Regis hören will, sondern das Hauptprogramm? Was dann? Persönlich höre ich die Regis eigentlich fast nie.
RADIO354

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von RADIO354 »

drahtlos hat geschrieben: Nur - wer keine Regis hören will, sondern das Hauptprogramm? Was dann? Persönlich höre ich die Regis eigentlich fast nie.
Satellit ?
Noch 12 C ( Deutschschweiz ) oder Internet ?
Im Tessin UKW oder DAB 12 A
Graubünden 12 D
Wobei dieses Hauptprogramm eigentlich das Notprogramm ist wenn eine Regionalisierung unmöglich
ist :-)
Wird aber nun OT .
2-0-8

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von 2-0-8 »

drahtlos hat geschrieben: Nur - wer keine Regis hören will, sondern das Hauptprogramm? Was dann? Persönlich höre ich die Regis eigentlich fast nie.
Während der paar Minuten läuft ja auf dem Notprogramm, (welches hier mal schnell zum "Hauptprogramm" wurde) nur Musik. Ich schalte in der Zeit wieder auf UKW zurück, weil mir Informationen aus dem näheren Umfeld wichtiger sind, als irgendwelche Musik.
RADIO354

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von RADIO354 »

Also,

Ich selbst habe momentan SRF 1 auf 12 C als den Hauptempfangsweg.
Manchmal, eher Selten denke Ich daran meine Radios auf UKW 88,2 Mhz umzuschalten damit
Ich das Regi SG hören kann. Die 88,2 Mhz wird wiederum aus dem Ausland ( Fürstentum Liechtenstein )
eingesetzt.
Sobald hier eine QRG mit aussreichender Feldstärke das Regi SG im DAB+ Modus verbreitet
werde Ich diese ein- und 12 C für SRF 1 ausprogrammieren.
Regionales interessiert mich sehr. Das Regi auf DAB+ kommt mir dann entgegen.
Somit kann Ich das Umschalten dann wirklich " vergessen " :-)
dxbruelhart

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von dxbruelhart »

Hier nun auch noch im richtigen Thread der (Neben)-Artikel des Tages-Anzeigers zur kommenden UKW-Abschaltung:

http://www.tagesanzeiger.ch/digital/mul ... y/17778208

Die Hörer in Richtung Zukunft schubsen

Der Bund, die Unterhaltungselektronikbranche und die SRG sind sich einig: Das analoge UKW-Radiosignal hat ausgedient. Digital Audio Broadcasting Plus (DAB+) heisst der neue Standard. Er bietet Vorteile: Die Beschränkung der Anzahl Sender pro Region verschwindet, die Tonqualität ist besser, und es lassen sich Zusatzinfos auf den Radio-Displays anzeigen. Heute können Deutschschweizer Haushalte bereits 40 Programme per DAB+ empfangen. Die Umstellung ist politisch brisant. Die Konsumenten kaufen zwar immer mehr Digitalradios – 2012 wurde in der Schweiz die Millionengrenze überschritten –, aber nach wie vor empfängt die Mehrheit Musik, Nachrichten und Wetter analog. Würde man heute die UKWSender abstellen, müssten Millionen Schweizerinnen und Schweizer ihre Auto- und Küchenradios wegwerfen oder umrüsten. Kurz: Kommt der Abschalttermin zu früh, gibt es Proteste. Realistisch gilt in der Branche ein Termin zwischen 2018 und 2023. Aber schon seit 2008 schubst eine Marketingorganisation die Hörer in Richtung digitale Zukunft. Die SRG-Tochter MCDT AG (Marketing and Consulting for Digital Broadcasting Technologies) verfügt laut Geschäftsbericht 2012 über ein 1,6-Millionen-Marketingbudget; mit Werbekampagnen, Websites und Flyern wird DAB+ angepriesen. Das Geld kommt laut MCDT-CEO Béatrice Merlach zum Teil von der SRG, zum Teil aus Handel und Industrie. Die Migros bestätigt etwa, dass man sich beteilige, schweigt aber zur Höhe des Betrags. Bereits letztes Jahr ist beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eine «Arbeitsgruppe digitale Migration» eingesetzt worden, darin sitzen Vertreter von Bund, SRG und Privatradios. Diese wolle 2014 den Abschalttermin festlegen, heisst es beim Bakom. (ms)
drahtlos

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von drahtlos »

Ich sende zum Thema mal den Vortrag vom 13.05.2014 von Frau Wayland-Bigler vom BAKOM - etwas zusammengerafft (keine Bilder) - hier ins Forum.

[size=large]UKW in der Schweiz – kurz vor dem Aus?[/size]

Aus Norwegen erfahren wir, dass im Januar 2017 der UKW-Stecker
gezogen wird. Dänemark denkt ebenso darüber nach; in
Grossbritannien ringt man seit einiger Zeit mit der Bekanntgabe eines
Abschaltdatums.
Und wie steht's damit in der Schweiz?

Auch wir gehen davon aus, dass die UKW-Verbreitung in der
Schweiz eines Tages ihren letzten Tag haben wird. Doch über einen
konkreten Switch-Off -Termin haben wir noch nicht entschieden.
Denn viel wichtiger für uns ist gegenwärtig, jenen Prozess in Gang zu
setzen, der die Radiolandschaft für diesen Termin vorbereitet.
Die Schweiz ist gut gerüstet für die digitale Migration. Wie wir uns
den Übergang von der analogen zur digitalen Radioverbreitung
vorstellen, und wer daran beteiligt ist, das möchten ich Ihnen nun
vorstellen.

Doch blicken wir zuerst zurück: Schon um die Jahrtausendwende
beklagten die privaten Radioveranstalter chronische
Frequenzknappheit im UKW-Spektrum, die eine weitere
Entwicklung der Radiolandschaft insbesondere in den
sprachregionalen Raum verunmöglichte.
Die Expertengruppe UKW 2001 sollte deshalb Lösungen finden und
Strategien für eine mögliche Radiozukunft entwerfen.
Die Expertengruppe kam zum Schluss, dass eine Neuplanung des
UKW-Bandes wirtschaftlich unrealistisch ist. Und das Fazit:

Die UKW-Versorgung ist ein Auslaufmodell. Sie wird regional zwar
noch eine Weile der wichtigste Verbreitungsvektor bleiben, doch die
Zukunft wird digital sein.

Dies ist auch die Kernaussage der Digitalisierungsstrategie für die
Radioverbreitung, die der Bundesrat im Jahr 2006 verabschiedete.

Damals, 2006, gab es DAB in der Schweiz schon seit sieben Jahren.
Der Bundesrat hatte mit der Konzessionserteilung 1999 klar
signalisiert, dass die SRG die Lokomotivfunktion bei DAB
übernehmen soll. Die SRG deckte das Land denn auch zügig mit
DAB-Sendern ein.

Richtig durchgestartet ist DAB aber erst ab 2008, als die SRG ihre bei
der älteren Bevölkerung äusserst beliebte Musikwelle vom
Mittelwelle-Sender Beromünster auf ihre DAB-Plattform zügelte.
Mit diesem Schritt löste die SRG einen wahren Boom beim Verkauf
von DAB-Geräten aus.

Wenn wir heute Podestplätze verteilen würden, in welchen Ländern
sich die digitale Radioverbreitung bisher am meisten durchgesetzt hat,
so finden wir Grossbritannien unangefochten auf Platz eins, gefolgt
von Dänemark und Norwegen.
Und bereits auf dem ehrenvollen vierten Platz darf sich die Schweiz
einreihen.

Doch wie sieht es mit der Versorgung mit Programmen aus?
Heute sind zehn DAB+-Multiplexe in Betrieb. Der SRG-Layer, der in
vier sprachregionale Allotments aufgeteilt ist, erreicht nahezu 100
Prozent der Bevölkerung. Doch nicht nur die SRG verbreitet ihre
Radioprogramme digital:

Seit 2009 ist die erste private Plattform in Betrieb. Dieses Netz
betreibt die SwissMediaCast AG (SMC), ein Joint Venture, das
praktisch alle Akteure im elektronischen Medien- und
Technologiemarkt vereint: private Radioveranstalter, Verleger, die
SRG und die Swisscom. Damit erhielten auch private Programme
eine digitale Plattform, und zwar nicht nur – wie bei UKW – in ihrem
Versorgungsgebiet, sondern in der ganzen Deutschschweiz. Und das
alles ohne zusätzliche Konzession.

Seit Ende 2012 sind auch regionale Allotments der SMC in Betrieb,
so in den Grossräumen Basel/Zürich/Innerschweiz, in Bern und in der
Ostschweiz. Zwei weitere Plattformen sind im Wallis und in
Graubünden geplant.

Erfreuliches ereignete sich am 16. April 2014 auch in der Romandie.
Hier wurden auf einer sprachregionalen DAB+-Plattform elf von
insgesamt dreizehn UKW-Programmen aufgeschaltet. Die Plattform
wird von der Romandie Médias SA betrieben, einem gemeinsame
Projekt der privaten Radioveranstalter aus der Westschweiz, der SRG
und der Swisscom.

Und es gibt noch mehr: Seit 1. Mai 2014 sendet in der Stadt Genf eine
weitere Plattform digital. Die Digris AG, welche diese Plattform
betreibt, setzt auf sogenannte DAB-Inseln in grösseren
Agglomerationen. Dabei kommt eine neue, softwaregestützte
Technologie zum Einsatz, die mit wesentlich tieferen Kosten
auskommen will, als dies bei grossräumigen DAB-Sendegebieten der
Fall ist.
Mit der Digris-Plattform erhalten auch Veranstalter ohne grosses
Budget einen kostengünstigen Zugang zur digitalen Radioverbreitung.
Aus diesem Grund haben sich die nichtkommerziellen Radios und
auch die Web-Radios am Aktienkapital der Digris beteiligt.
Der Genfer Layer ist ausgebucht, ebenso jener in Zürich, den die
Digris in wenigen Wochen in Betrieb nehmen will.

Sie sehen, die digitale Radioverbreitung hat in der Schweiz den
Durchbruch geschafft. Eine Umkehr ist nicht mehr möglich. Und
damit stellt sich nicht mehr die Frage, ob sich DAB in der Schweiz
durchsetzen wird, sondern vielmehr, wann dies der Fall sein wird.

Bevor ich die nächsten Schritte im Prozess näher beleuchte, möchte
ich aber noch auf eine Frage eingehen, die Sie vielleicht auch
beschäftigt: Was ist, wenn DAB wider Erwarten nicht durchstartet?
Haben wir einen Plan B?

Die Antwort ist einfach: Die Migration auf DAB ist bereits Plan B,
denn wir sind überzeugt: Wenn wir die Digitalisierung der
Radioverbreitung nicht schaffen, wird das Medium Radio keine
Zukunft mehr haben. Dann werden andere Dienste bzw. eine
Kombination von Diensten aus dem Internet die Funktion des
Mediums Radio ersetzen.
Wenn wir also nach Argumenten für das digitale Radio suchen, steht
nicht der glasklare Klang in beinaher CD-Qualität im Vordergrund. Es
geht vielmehr um das Medium als solches , das es zu erhalten gilt.

Zwei wichtige Daten bilden den Rahmen, innerhalb dessen wir uns in
den nächsten Jahren bewegen werden:

1. Die UKW-Konzessionen laufen per Ende 2019 aus. Nach Gesetz
müssten sie neu ausgeschrieben und auf eine Dauer von 10 Jahren
erteilt werden.
2. Wie bereits erwähnt, sind die UKW-Konzessionen an ein klar
definiertes Versorgungsgebiet geknüpft. Diese 32 Versorgungsgebiete
muss der Bundesrat alle 10 Jahre überprüfen. Die nächste
Überprüfung muss Mitte 2017 abgeschlossen sein.

Somit müssen wir bis spätestens 2017 entschieden haben, wie es mit
UKW und DAB weitergehen soll.
Und wenn ich von "wir" spreche, so meine ich damit nicht in erster
Linie das Bakom.
Damit der Prozess erfolgreich durchgeführt werden kann, braucht es
alle Akteure, die in den Prozess eingebunden bzw. von diesem
betroffen sind: die privaten Radiostationen ebenso wie die
Automobilimporteure, die SRG ebenso wie die Radiogerätehändler.
Marketingorganisationen ebenso wie auch die Programmmacher.

Sie alle handeln nach dem Grundsatz, dass der Aufbruch zu neuen
Radiohorizonten nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle dasselbe
Ziel verfolgen.
Deshalb entstand die Arbeitsgruppe DigiMig, Digital Migration. Sie
ist seit März 2013 operativ. DigiMig ist aber kein Projekt des Bakom,
sondern der gesamten Radiobranche.

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich gegenwärtig mit folgenden Fragen:
• Konkretes Vorgehen bis zur Umstellung von UKW auf DAB+
• Soll ein Abschaltdatum für UKW festgelegt werden?
• Marketingmassnahmen zur Förderung der Geräteverkäufe.
• Wie – insbesondere mit welchen rechtlichen und finanziellen
Mitteln – kann der Bund unterstützend mithelfen, damit die
Branche ihr Ziel erreichen kann?

Dabei gilt es, ein paar Knacknüsse zu lösen:
Finanziell: Schon heute sind mehr als die Hälfte aller UKWProgramme
auch über DAB empfangbar. Damit erhöhen sich die
Verbreitungskosten aber um rund 50 Prozent. Doch ob die
Veranstalter diesen teuren Simulcast-Betrieb über längere Zeit
finanzieren können und wollen, ist fraglich. Ziel der Migration ist es
deshalb, diese Phase so kurz wie möglich zu halten.
Gleichzeitig sieht unser Gesetz vor, dass die Investitionen und der
Betrieb von neuen Technologien während einer bestimmten Dauer aus
den Gebühreneinnahmen finanziert werden können. Gegenwärtig
erhalten konzessionierte Veranstalter 25 Prozent an die Kosten, die sie
den Betreibern von DAB-Plattformen entrichten müssen bzw. 75
Prozent an die Investitionskosten, wenn sie selber Netze bauen. In der
laufenden Gesetzesrevision wird zudem vorgeschlagen, diesen Anteil
deutlich zu erhöhen.

Frequenztechnisch: Heute ist ein UKW-Veranstalter verpflichtet,
sein Versorgungsgebiet technisch flächendeckend zu versorgen. Wir
prüfen gegenwärtig, ob wir diese Pflicht teilweise lockern können,
wenn der Veranstalter sein Sendegebiet via DAB versorgt. UKWVeranstalter
sollen also schon bald die Möglichkeit erhalten, die
UKW-Versorgung abzubauen.

Konzessionsrechtlich: Wie bereits erwähnt, laufen die UKWKonzessionen
bis Ende 2019. Wir gehen davon aus, dass bis dann der
Migrationsprozess soweit fortgeschritten ist, dass alle UKWProgramme
auch über DAB+-Plattformen verbreitet werden. Eine
erneute Ausschreibung von UKW-Konzessionen würde aber dem
Migrationsprozess zuwiderlaufen. Folglich macht es mehr Sinn, die
bestehenden Konzessionen lediglich für eine kurze Dauer zu
verlängern.

DigiMig nennt als zeitlichen Rahmen die Periode zwischen 2020 und
2024, in der sich die meisten UKW-Veranstalter aus der analogen
Programmverbreitung verabschieden werden.

Noch sind wir aber nicht im Jahr 2020. Der nächste Schritt ist der
Schlussbericht der Arbeitsgruppe DigiMig, der bis Ende 2014
Bundesrätin Leuthard vorgelegt werden soll, und der auch publiziert
wird.

Wie ich bereits erwähnt habe; die Migration auf DAB ist ein Prozess.
Zu Beginn dieses Prozesses sollen alle Radioveranstalter mit Hilfe
von Anreizen und finanzieller Unterstützung dazu motiviert werden,
ihre Programme auch digital zu verbreiten. DAB soll zu einem Must,
UKW hingegen so unattraktiv wie möglich werden. Dieser Prozess ist
bereits angelaufen.
Den Zeitpunkt der UKW-Abschaltung will die Arbeitsgruppe
hingegen erst in einer späteren Phase definitiv festlegen.
Wann effektiv der Stecker gezogen wird, hängt vom Erfolg des
Prozesses ab und natürlich von der digitalen Nutzung der
Radioprogramme bzw. der Durchdringung der Haushalte und Autos
mit digitalen Empfangsgeräten.

Wo stehen wir heute?
Obwohl noch kein formeller Entscheid gefasst wurde, ist sich die
Digimig-Arbeitsgruppe einig, wie die Migration in der Schweiz
angegangen werden soll:
Jene konzessionierten UKW-Veranstalter, die den Schritt auf eine
DAB-Plattform wagen, sollen im Rahmen der Technologie-förderung
wirkungsvoll unterstützt werden. Gleichzeitig wird die UKWVersorgungspflicht
gelockert: Wer einen UKW-Sender nicht mehr
ersetzen will, kann dies unterlassen. Die aufgegebenen UKWFrequenzen
werden allerdings nicht mehr neu vergeben.
Die UKW-Konzessionen werden nicht mehr ausgeschrieben, sondern
nur verlängert – und nur, sofern parallel über DAB+ verbreitet wird.

Ich habe es bereits gesagt: Die Migration ist unser
Plan B; Ziel ist die Erhaltung des Mediums Radio als solches.
Zu Ende gehen wird mit UKW aber die Epoche der Programm-
Verbreitung über einen einzigen Vektor. Vielmehr wird die
Verbreitung über IP-Netze künftig eine bedeutende Rolle spielen,
beispielsweise als Ergänzung dort, wo das DAB-Signal zu schwach
ist oder im Zusammenhang mit hybriden Diensten und in
Kombination Online und Rundfunk.
Skeptisch beurteile ich jedoch Thesen, die von einer ausschliesslichen
Programmverbreitung via Internet ausgehen.

Die Kosten für die Veranstalter und das Publikum sind heute noch
kaum abschätzbar. Ungewiss ist auch, wie gross die erforderlichen
Netzkapazitäten sein müssten, um eine vergleichbare Versorgung
sicherzustellen. Doch die Diskussion enthält auch eine ernst zu
nehmende medienpolitische Komponente:
Mit der vollständigen Versorgung via IP-Streaming würde das Prinzip
des kostenlosen, abofreien, überall und jederzeit verfügbaren
Radioempfangs
aufgegeben.
Radio ist ein Massenmedium, und wir müssen dafür sorgen, dass die
dafür konzipierten Technologien auch in Zukunft
Hauptverbreitungsmittel für dieses Medium bleiben.


Anmerkung:
Dr. Willy Steul (Deutschland Radio) sprach anschliessend an seinem Referat sinngemäss von paradiesischen Zuständen in der Schweiz.
Westwind

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von Westwind »

Bin gespannt, was Roger Schawinski mit seinen Radios: Radio 1 und Radio 105 macht. Er hat ja umgekehrte Ansichten, setzt voll auf UKW und hat die DAB+ Verbreitung eingestellt.
Alqaszar

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von Alqaszar »

Wenn man die referierten Pressemeldungen anschaut, dann merkt man schnell: Alle sind für die schnelle UKW-Abschaltung, außer halt denen, die tatsächlich drauf senden
DJ Taifun

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von DJ Taifun »

Was haben die Verantwortlichen so eilig mit der UKW Abschaltung? Haben die irgendwie eine Wette abgeschlossen? Ich würde mal was vorsichtig sein mit der Abschaltung. Vor allem in den Bergregionen denke ich mal würde es dann Versorgungslücken geben. Zumindest Grundnetzsender sollen noch weiter senden.
dxbruelhart

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von dxbruelhart »

@ DJ Taifun: Der Stereo-Empfang auf UKW ist hierzulande dank der exzessiven Verfunzelung vielerorts kaum mehr möglich; auf praktisch jeder Frequenz stören sich mehrere Sender gegenseitig heute in Ballungsregionen und auch Bergregionen; das ist hier so gewollt, das Bakom hat diese Frequenzordnung der gegenseitigen Störungen seit den 90er Jahren so aufgebaut und umgesetzt; seit 1995 haben wir DAB, seit 1999 können über 90% der Bevölkerung hier DAB-Programme empfangen, heute sind fast überall mehr als 50-60 DAB-Programme empfangbar.
Warum sollte man da noch ewig an UKW festhalten?
radiohead

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von radiohead »

Vor etwas mehr als 10 Jahren hatte ich mein erstes DAB Radio gekauft. Heute ist dieses wegen DAB+ schon längst unbrauchbar, mit dem UKW-Tuner auf diesem Gerät ist Radio hören noch möglich.

Ich bin je länger je mehr ein analog Fan. Was nützt mir DAB+ wenn die Audioqualität schlechter ist und trotz mehr Programmauswahl keine Vielfalt in meiner Region zu hören gibt. Da genügt mir das besser klingende UKW für SRF2, Radio1 und die restliche Vielfalt gibt es über das Internet zu Hause via WiFi und unterwegs via LTE.
Heinz Lindenmann

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von Heinz Lindenmann »

Radiohead Internet und LTE sind wie du weisst digital. Nur beim Radio muss es immer noch Analog sein, unverständlich.
DAB+ und Programmauswahl, da hören wir SRF-4 News, Musikwelle usw. alle nicht auf UKW zu hören.
DAB+ Radio der Zukunft...
mkey

Re: Wann Abschaltung UKW?

Beitrag von mkey »

radiohead hat geschrieben: Vor etwas mehr als 10 Jahren hatte ich mein erstes DAB Radio gekauft. Heute ist dieses wegen DAB+ schon längst unbrauchbar, mit dem UKW-Tuner auf diesem Gerät ist Radio hören noch möglich.

Ich bin je länger je mehr ein analog Fan. Was nützt mir DAB+ wenn die Audioqualität schlechter ist und trotz mehr Programmauswahl keine Vielfalt in meiner Region zu hören gibt. Da genügt mir das besser klingende UKW für SRF2, Radio1 und die restliche Vielfalt gibt es über das Internet zu Hause via WiFi und unterwegs via LTE.
Ich bin auch gesegnet mit einem DAB only Gerät was damals ein Schweinegeld gekostet hat und kann deine Meinung absolut verstehen. Wer garantiert mir als Verbraucher, dass DAB+ nun tatsächlich der Nachfolgestandard sein wird? Ich frage mich immer mehr, ob DAB+ nur eine Zwischenlösung zu rein IP basiertem Radio sein wird und SRF 1 auf UKW noch 50 Jahre weitersenden wird (ähnlich MW), um Luftschutzkeller und Tunnels zu versorgen.
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