Kanton Luzern den Luzernern !

[Funker]

Neulich musste ich leider vernehmen, dass die beiden Luzerner Lokalradios Berowaelle und Emmen-Süd mangels freier Frequenzen keine Sendebewilligungen (mehr) bekämen. Der Kuchen sei verteilt, es gebe nichts mehr zu bekommen.

Es ist mir klar, dass die Anzahl der UKW-Frequenzen beschränkt ist und dass irgend einmal jeder Topf, aus dem man was nimmt, leer wird. Nur ist da die Frage, wie seriös und gerecht man die vorhandenen Frequenzen im Topf verteilte.

Das heutige Gesetz, welches die Vergabe der Radio-Konzessionen regelt, basiert teilweise immer noch auf Zustände, wie sie früher waren, als es noch mehr oder weniger genug Frequenzen gab. In der Zwischenzeit hätte man aber das Frequenzmanagement ganz neu definieren und quasi ein Notrecht schaffen sollen. Nationale Senderketten (SRG) und Regionale Senderketten haben wir ja nun nämlich absolut genug. Man hätte schon vor Jahren sicher stellen sollen, dass die noch freien Frequenzen vermehrt nur noch lokalen Orts- oder Bezirks-Sendern zugeteilt werden dürfen. Denn auch solche Sender haben ihre Berechtigung und es besteht für lokale, kommunale Sendern mit entsprechenden Informationen durchaus eine legitimes Daseinsberechtigung. Nichts dergleichen geschah.Die grossen wurden und werden immer noch grösser dank erweiterten Einzugsgebiete, die Kleinen haben keine Existenz-Möglichkeit (mehr).

Nachdem man also heute erklärt und behauptet, im Kanton Luzern gebe es keine freie Frequenzen für Luzerner Kleinsender mehr, hat man im Köcher des Bakom plötzlich doch noch eine freie Frequenz für den im Kanton Bern domizilierten Sender Emme gefunden. Der Sender kann demnächst im luzernischen Willisau (Ankeloch) aufgeschaltet werden. Mit der Begründung, man wolle dem Berner Sender die Möglichkeit geben, rund um den Napf senden zu dürfen.... !!!! Dass aber grosse Teile des Napfs zu Luzern gehören, stört beim Bakom niemanden. Man sieht es dort als legitimes Bedürfnis, dass die Berner den Luzerner die noch freie Frequenz auf luzernischem Hoheitsgebiet wegnehmen. Anstatt News aus ihrer Region hören dann halt die Luzerner im Gebiet Willisau das Neueste aus dem Viehmarkt in Trubschachen/BE, vom Jodlerclub Maiglöggli aus Schangnau/BE und von den Gemeinderatswahlen aus Langnau/BE.

Ich habe generell nichts gegen das Bakom und schon gar nichts gegen den Sender Emme. Aber es ist doch überlegenswert, ob man in Notsituationen nicht auch Notrecht anwenden sollte. Man müsste sich auch überlegen, wessen Interessen mehr zu gewichten sind, dasjenige eines "Fremdlings" oder dasjenige eines Einheimischen !

Zum Schluss noch dies; ich weiss natürlich genau, Willisau und Beromünster/Emmenbrücke liegen geografisch nicht am selben Ort. Diese Tatsache dürfte aber für ein raffiniertes Frequenzmanagement kein Problem sein. Planung und Umdisponierung wären da gefragt, aber das fordert halt geistige Beweglichkeit und Initiative...und wozu gibt es entsprechende hilfreichen Computer-Programme ?

[Rolf, der Frequenzenfänger]

Ob das alles etwas damit zu tun hat, dass sowohl die SRG als auch das BAKOM im Kanton Bern beheimatet sind? Manche Entscheide sind echt nicht nachvollziehbar. Kann man dagegen keine Volksinitiative starten?

[Diogenes]

Doch, man könnte. Vor etwa 10 Jahren wurde eine ähnliche Initiative denn auch gestartet. Ich kam damals auch zu einem Initiativbogen.

Das Initiativ-Büro konnte aber telefonisch nicht erreicht werden, weil dort immer besetzt war. Telekom-PTT hat dann die Sache verfolgt und als fest programmierten Dauerwähler einen PC der SRG lokalisiert! Antwort der SRG: Ist eine bedauerliche Computerpanne! Die Sache versandete. Die SRG-Diktatur "Schweiz" war bereits gefestigt.

[Rolf, der Frequenzenfänger]

Unglaublich! "Computerpanne"... wer's glaubt!