UKW-DX früher und heute

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Diogenes

UKW-DX früher und heute

Beitrag von Diogenes »

Als Schüler konnten wir in den 60-er Jahren in Kilchberg/Zürichsee regelmässig die RAI über die Alpen (vom Monte Penice bei Genua, ca 325 km) empfangen. Mit gedrehter Antenne, kam - ebenfalls regelmässig - der hessische Rundfunk vom Feldberg (im Taunus, nicht Schwarzwald!) über ca 330 km herein.
Auch Saarbrücken (ca 240 km) kam (vom Glärnisch her!) regelmässig.

Technik: SABA und NordMende mit ECC 85 und 4-Elementantenne auf dem Hausdach auf Rotor.
Das waren die 'goldenen UKW-Zeiten'.
Heute muss man froh sein, wenn man um ein Duzend Füllfunzeln herum 150 km weit kommt.
dxbruelhart

Re: UKW-DX früher und heute

Beitrag von dxbruelhart »

Heute kann ich in Uster (Zürcher Oberland) auch noch ziemlich brauchbar die RAI auf 2 Frequenzen empfangen, nämlich 94,2 RAI1 und 97,4 RAI2 - beide vom Monte Penice.
Auf erhöhten Positionen, z.B. auf Guldenen (Nordhang Pfannenstil) geht auch heute noch der grosse Feldberg, HR2 auf 96,7 geht dort rauschfrei in Mono, dazu braucht es allerdings einen wirklich trennscharfen Empfänger, denn 100 kHz tiefer powert der Rigi mit DRS2. Die übrigen Frequenzen vom Grossen Feldberg sind heute zugefunzelt, sodass die fast nur noch bei Ueberreichweiten durchkommen.
Den SR kann ich auf 95,5 heute noch in meiner Wohnung empfangen (SR3 Saarlandwelle von der Göttelborner Höhe), mit trennscharfem Empfänger geht der in Uster mit O=3-4. Die beiden anderen Frequenzen sind auch zugefunzelt, auf Guldenen gibts aber Punkte, wo die SR2 noch durchkommt - der SR1 geht auf der Burg in Uster noch an einem Punkt, wo's gelingt die Sunshine-Sender auszublenden.
Heute brauchts eine wesentlich bessere Ausrüstung, um die wirklich entfernten Sender noch empfangen zu können, dank dem Füllsenderwahn.
Am weitesten komme ich empfangsmässig noch nach Frankreich rein:
95.5 France-Musiques Puy-de-Dôme ca. 455 km (Remetschwil)
In meiner Wohnung dürfte die SR3 Saarlandwelle (256 km) der entfernteste Sender sein, der ständig und in akzeptabler Qualität reinkommt.
Es braucht wirklich eine Neuordnung des UKW-Bands, mit Gleichwellennetzen!

MagicMax

Re: UKW-DX früher und heute

Beitrag von MagicMax »

Ich denke auch, dass man damals qualitativ bessere Empfangsgeräte hatte. Heute gibt es viele Billig-Geräte, bei denen der Empfang nicht mehr so gut ist und man dementsprechend auch weniger hohe Distanzen loggen kann. Die von Diogenes erwähnten Marken Saba und Nordmende, füher hochwertige Qualitätsprodukte, sind heute nur noch Billig-Ware aus Fernost.

Ich konnte vor einigen Jahren bei mir noch Couleur 3 von der La Dôle empfangen (war damals glaub auf 100,1 MHz). Mit der heutigen Füllfunzel-Politik wird es immer schwieriger und braucht trennschärfere Empfanger.

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