DAB und die Folgen

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digiradio.ch

DAB und die Folgen

Beitrag von digiradio.ch »

Im Rahmen einer Anhörung des BAKOM zur Radiozukunft Schweiz bringt Radio X in einer Stellungnahme verschiedene Fakten in treffender Art und Weise auf den Punkt. Ich habe mir erlaubt, besonders pointierte Aussagen farbig hervorzuheben:

Radio X über die Radiozukunft der Schweiz: Mehr Vielfalt ermöglichen!
2004-12-17 19:55:21

Radio X plädiert für eine möglichst farbige und blühende Radiolandschaft in der Schweiz. Wir sehen in neuen Sendetechnologien (DAB etc.) die Chance, die Zahl der Kanäle und ihre Reichweiten deutlich zu vergrössern. Dieses Potenzial ist unbedingt zu nutzen. Es schafft Raum für neue Ideen, die eine "Renaissance des Radios" einleiten könnten. In unserer Stellungnahme zur Radiozukunft der Schweiz im Rahmen der entsprechenden Anhörung des Bakoms (Bundesamt für Kommunikation) erinnern wir zudem daran, dass die UNIKOM (Union nicht-kommerzorientierter Lokalradios) das eigentliche Forschungslabor für radiophone Innovationen sei.

Um im Internetzeitalter auf der Höhe der Erwartungen des Publikums und der technischen Möglichkeiten zu bleiben sind alle neuen Entwicklungen unter dem Aspekt zu beurteilen, ob sie eine grössere Vielfalt des Radioangebotes ermöglichen oder nicht. Was mehr Vielfalt erlaubt, ist zu fördern. Der Status Quo wird durch externe Faktoren (technische Entwicklung) in absehbarer Zeit sowieso unterlaufen werden. Beispielsweise ist es bereits heute ein Leichtes aus Breitband-Internetanschluss und drahtlosem LAN (WLAN) im Einzugsgebiet dieses WLANs auf legalem Weg drahtlos Zugang zu tausenden von Radioprogrammen zu erhalten. Wer will, kann damit für sich und sein näheres Umfeld die DAB-Zukunft mit ihrer Programmvielfalt heute schon vorwegnehmen.

Die DAB ergänzenden und teilweise konkurrenzierenden Technologien UMTS, DVB-T und DVB-H bieten zudem weiteren Spielraum für noch mehr Programmangebote. Sich gegen mehr Vielfalt mit aktivem oder passivem Widerstand zu sperren, ist angesichts der technologischen Entwicklung zwangsläufig ein zum Scheitern verurteiltes Rückzugsgefecht.
Die Situation derzeit ist ähnlich wie jene vor 1983, vor den Privatradios. Nur: Jetzt haben SRG und kommerzielle Private kein wirkliches Interesse an echter Innovation, jetzt bilden sie tendenziell gemeinsam die konservative Fraktion: Sie müssen um ihre Marktanteile und Reichweiten fürchten, wenn neue Anbieter mit neuen, frischen, bisher ungehörten Radioideen auftreten.

Gerade deshalb ist eine Radiopolitik zu favorisieren, die mit der Vielfalt rechnet, auf die Kreativität der Programveranstalter zählt und für Neues offen ist.

DAB und die Folgen
Die Hauptfolge einer erfolgreichen Einführung von DAB in der Schweiz wäre eine Renaissance des Radios. Mit allen sich daraus ableitenden positiven Folgen für Publikum, Veranstalter und Werbetreibende.
Über die Gründe, warum das Publikum in Grossbritannien zu Hunderttausenden DAB-Empfänger kaufte und kauft, sagt eine vom Bakom publizierte Studie:
"Empfang neuer Sender 78%; Sound Qualität 49%; Verbesserter Empfang bestehender Sender 47%. Bei genauerer Betrachtung war es vor allem das Kultur- und Unterhaltungsprogramm BBC7, das den Ausschlag für den Kauf des Gerätes gab. Mit BBC7 hat die BBC unterhaltende Wortprogramme gebündelt, die ein intensives Zuhören erfordern. Dieses Programm ist einzigartig auf dem britischen Radiomarkt."

Schawinski des DAB-Zeitalters?
Das heisst, dass DAB dann seine Kundschaft findet, wenn innovative, einzigartige Formate zu empfangen sind. Das ist es, was den Gerätekauf ankurbelt. Das ist es, was das Publikum wirklich hören will. Es will die Erfahrung machen, dass es sich lohnt, hinzuhören. Es gibt eine Art historische Parallele in der Schweiz zu dieser Beobachtung aus dem Vereinigten Königreich: der Erfolg von Radio 24 in seinen Anfangsjahren. Der Sender brach auf den verschiedensten Ebenen mit alten Gewohnheiten und Tabus. Unter anderem das machte ihn für viele unwiderstehlich. Etwas zugespitzt liesse sich also fragen: Wer ist der "Roger Schawinski des DAB-Zeitalters", resp. wer oder was übernimmt seine Rolle? Wer macht den ersten mutigen Schritt und bringt die anderen damit in Zugzwang?

DAB hat dann eine reale Chance, wenn innovative, einzigartige Formate zu empfangen sind. Von den etablierten kommerziellen und tendenziell auch den öffentlich-rechtlichen Anbietern sind wirklich innovative Angebote mittelfristig nicht zu erwarten. Den meisten fehlt der Mut zur echten Programminnovation. Sie haben keine Tradition darin. Ihnen fehlen zudem meist die wichtigen personellen Kontakte in innovative Szenen im weitesten Sinne.

UNIKOM und DAB
Wo sind in den letzten Jahren in der Schweiz tatsächlich innovative Radioideen entstanden und verwirklicht worden? Im Umfeld der Radios, die der Union nicht-kommerzorientierter Lokalradios, UNIKOM, angeschlossen sind. Die UNIKOM-Radios sind hierzulande die Brutstätten neuer Radioformen und –inhalte, und locken, wie das Beispiel Radio X zeigt, mit ihrem Angebot auch Radioabstinente zurück vor die Empfänger. Und genau das braucht DAB.

Darum würde eine mutige, offensive DAB-orientierte Radiopolitik den Aufbau eines weiteren DAB-Ensembles in Angriff nehmen, das parallel neben jenen Ensembles der SRG und mit identischen Verbreitungsgebieten in der gesamten Deutschschweiz resp. West- und Südschweiz ausgestattet würde. Die Kanäle der neuen Ensembles erhielten die UNIKOM-Radios, um sie mit innovativen, neuen, eigenen Radioformen zu belegen.

Quelle:
Radio X


Anmerkung zur Frage "Wer ist der Roger Schawinski des DAB-Zeitalters?":
Waer' das nicht was fuer Giuseppe Scaglione?
Silvio Berlusconi

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von Silvio Berlusconi »

Und hier die Stellungnahme von Swiss Music Radio zur Anhoerung des BAKOM:

8. Dezember 2004

Antwort von Swiss Music Radio auf die Anhörung des BAKOM
UKW-Radio-Landschaft Schweiz: Wie weiter?

1.) Qualität oder Quantität im UKW-Radio

Es liegt nahe hier Qualität vor Quantität zu setzen, denn was nützen viele Programme, die dann nicht mehr in genügender Qualität empfangbar sind? Man sollte allerdings nicht auf ein Extrem (Qualität oder Quantität) setzen, sondern den goldenen optimierten Mittelweg wählen. Die vorhanden Resourcen sollten optimal genutzt werden und dabei scheint es uns zumutbar, wenn die eine oder andere Station zur Optimierung Frequenzen wechseln müsste. Die meisten privaten Radiostationen haben in den vergangenen Jahren ihre Hauptfrequenz ändern müssen. Radio 24, Energy/Z, Basilisk, BE1/Förderband, Sunshine, Pilatus, Extrabern, Basel 1/Edelweiss/Raurach, Argovia senden heute alle nicht mehr auf derselben Hauptfrequenz. In der Genfersee Region war eine umfassende Frequenzumstellung möglich.

UKW ist kein Auslaufmodell, denn es gibt momentan keine vom Markt also den Zuhörerinnen und Zuhörern akzeptierte Nachfolgetechnik. DAB ist höchst umstritten. Es gibt zur Zeit keine valable Alternative zu UKW, weshalb diese Technologie weiter gepflegt werden muss.

2.) Neue Programme und Frequenzoptimierung

Grundsätzlich sollte aber der UKW-Markt moderat wachsen können und optimiert werden. Einerseits sollten die bestehenden privaten Stationen ihre Sendegebiete sinnvoll erweitern können und andererseits sollten Mehrfachabdeckungen (2 Sender in einer Region mit demselben Programm) elliminiert werden. In zweiter Priorität sollten UKW-Stützfrequenzen, wie dies in anderen Ländern auch gemacht wird, den Kabel- und Satellitenradios in den Ballungsgebieten zur Verfügung gestellt werden. Es sollten jedoch generell keine weiteren Programme weder für Private noch für die SRG konzessioniert werden und zwar weder für UKW, noch für Kabel, Satellit oder andere Verbreitung. Dieses Moratorium sollte solange gelten, bis die Schweizer Radiolandschaft in der bestehenden Form (wieder) auf gesunden Füssen steht. Es ist bekannt, dass es vielen privaten Anbietern finanziell schlecht geht, ja viele gar zum Verkauf stehen. Zudem brauchen wir nicht "more of the same". Es macht generell keinen Sinn ein neues (regionales) Programm zu konzessionieren, dessen Konzept/Inhalt wir bereits haben und die einstigen Lokalradios haben schon lange regionale Empfangsgebiete, welche besser weiter verbessert und vergrössert werden sollten.

Grundsätzlich kann die Frequenzoptimierung den bestehenden Veranstaltern zugemutet werden, denn seit 20 Jahren wird dies ja bereits laufend gemacht. Es sollte aber alle Veranstalter gleichermassen treffen und es sollte und das ist wichtig, auch den betroffenen Veranstaltern dienen. Es darf nicht sein, dass bestehende Veranstalter ihre Frequenz für ein neues Programm verschieden oder räumen müssen, ohne dass die bestehenden Veranstalter auch Vorteile bekommen (ausser Elliminierung von Mehrfachabdeckungen). Es muss eigentlich nur die bisherige Praxis weiter konsequent umgesetzt werden, dann sollten alle Parteien zufriedengestellt sein. Radio Basilisk wechselte zum Beispiel seine Hauptfrequenz auf (UKW 107.60) und gab die alte Frequenz (UKW 94.50) Radio X. Auf der neuen Frequenz kann nun Radio Basilisk aber mit höherer Leistung senden und so sind beide Sender zufrieden.

3.) DAB

DAB schafft kaum neue Kapazitäten für eine Vielzahl neuer Programme. Die L-Band-Technologie ist zu teuer und technisch schlecht geeignet. Generell ist DAB für die Veranstalter zu teuer. UKW-Radio ist weltweit beliebt und in einer grossen Vielfalt vorhanden, weil es sehr günstig ist. Für DAB werden Investitionskosten von über 1/2 Mio. Franken und jährliche Betriebskosten von rund 250'000.-- Franken pro Sender genannt. Das ist viel zu teuer. Betriebskosten und Investitionen für eine Radiostation dürfen jährlich 30'000.-- Franken nicht übersteigen, denn nur so ist eine Vielfalt von Programmen auch für Sparten, Randgruppen, Bergregionen und fremdsprachige Zuhörer möglich. Bei den heutigen überhöhten Preisen für die DAB-Technologie ist das nur für die SRG und private Stationen in den grossen Zentren denkbar. Zudem ist es mit DAB kaum möglich die heutige Radiolandschaft 1:1 abzubilden. DAB wurde als qualitativ hochwertiges Multimedia-Radio in Betrieb genommen. Heute ist von Qualität und Multimedia nichts mehr geblieben. Quantität wurde aus Kosten- und Frequenzgründen der Qualität vorgezogen und dies obwohl alle Qualität fordern. Von Multimedia kann keine Rede mehr sein. Zu Beginn sendete Virus noch Bilder der CD-Covers der laufenden Titel. Heute sind es noch einige Werbebanners und eine Webcam. Es ist äusserst fraglich, ob DAB sich durchsetzen wird. Es wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, DAB ernsthaft zu hinterfragen und Alternativen zu prüfen. Eines ist klar, die Zukunft ist digital. Es fragt sich nur wann und mit welchem System.

Zusammenfassung

- Moratorium für neue Radioprogramme sowohl für Private wie auch für die SRG für alle Verbreitungsmedien (UKW, Kabel, Satellit)
- Keine "more of the same" Programme mehr konzessionieren
- UKW moderat optimieren zu Gunsten der bestehenden Veranstalter und zu Lasten von Mehrfachabdeckungen
- UKW-Stützfrequenzen für Kabel- und Satellitensender (Virus, 105, Eviva, SMR, ...)
- DAB überdenken und Alternativen prüfen

Quelle:
Swiss Music Radio


Anmerkung:
Ich denke, SMR verkennt mit seiner ablehnenden Haltung ggü. DAB eine grosse Chance. Der "Technologiefranken" koennte hier Abhilfe schaffen und fuer private Anbieter zum Schluessel ins digitale Zeitalter werden.
smid

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von smid »

Die Programme, welche ich über Internet höre, krieg ich sowieso nie via DAB ;(

WABC New York
KOST Los Angelas
di.fm
Radio Nova

Silvio Berlusconi

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von Silvio Berlusconi »

Die Programme, welche ich über Internet höre, krieg ich sowieso nie via DAB
@smid:
Stimmt, die wirst Du ueber DAB nie hoeren. Aber fuer neue Formate - wie eine Schweizer Version des von Dir geforderten Talk-Radios - koennte DAB eben durchaus einmal Platz bieten...
chris

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von chris »

Hier zeigt isch wieder mal wie viel Angst Swiss Music Radio vor einer verbreiteten Ausstrahlung des längst vorhandenen Programmangebotes hat. Auch kommerziell erfolgreiche Stationnen wie z.B. Argovia setzte bereits in der Vergangenheit alles daran, um im Aargau keine weiteren Konkurreten (wie z.B. Power Radio auf UKW auch bekannt als das schweizer Radio FM4) zu erhalten. Zwischenzeitlich hat aber die Aargauer Regierung ihre Hausaufgaben gemacht und Ende 2004 durchblicken lassen, dass sie sich im Aargau weitere private Programme wünscht. Wichtig scheint mir aber in der ganzen Sache, dass für neue DAB-Ensembles von Gesetzeswegen ein zeilich unbegrenztes Moratorium über die SRG auferlegt wird um zu verhindern, dass die SRG laufend neue Programme generiert, welche niemand hört und den freien Wettbewerb verzerren. Dies nicht zuletzt, da wir uns stetig steigende Billag-Gebühren nicht länger leisten können und wollen. Ein sinnvolles Szenario wäre, wenn das nächste DAB-Ensemble je zu einem Drittel an bestehende kommerzielle, bestehende nicht-kommerzielle und neue schwach-kommerzielle Programmanbieter vergeben würde.
Radio_Freak

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von Radio_Freak »

@Silvio Berlusconi:
Anmerkung zur Frage "Wer ist der Roger Schawinski des DAB-Zeitalters?":
Waer' das nicht was fuer Giuseppe Scaglione?
Hilfe, lieber nicht (mehr)! > Ich wollte es eigentlich werden ;-), danke Swisscom!

@chris
Wichtig scheint mir aber in der ganzen Sache, dass für neue DAB-Ensembles von Gesetzeswegen ein zeilich unbegrenztes Moratorium über die SRG auferlegt wird um zu verhindern, dass die SRG laufend neue Programme generiert, welche niemand hört und den freien Wettbewerb verzerren.
Gerade die SRG hat mit ihren Spartenprogrammen gezeigt, dass sowas
gefragt ist. SwissJazz und SwissPop werden täglich beliebter, auch wenn es
sich nicht direkt mit Statistiken beweisen lässt. Wer die Radiogebühren nicht
mehr zahlen kann, soll sich überlegen, wo er sparen kann. Immerhin erspare
ich mir so dabei die hierzulande oftmals katastrophalen Werbeeinschaltungen! ;-)

@Silvio Berlusconi
Zum Statement von Radio X stehe ich auch!

Zur Antwort von Swiss Music Radio:
Generell ist DAB für die Veranstalter zu teuer. Für DAB werden Investitionskosten von über 1/2 Mio. Franken und jährliche Betriebskosten von rund 250'000.-- Franken pro Sender genannt. Das ist viel zu teuer. Betriebskosten und Investitionen für eine Radiostation dürfen jährlich 30'000.-- Franken nicht übersteigen, denn nur so ist eine Vielfalt von Programmen auch für Sparten, Randgruppen, Bergregionen und fremdsprachige Zuhörer möglich.
An den Radio Days hat das Bakom verkündet, dass DAB billig sein kann.
Die Zahlen von SMR sind wohl für einen Sender, die Summe kann doch auf
8-10 Programmanbieter aufgeteilt werden.

Für kleine Programmanbieter, hat DAB dennoch ein Problem: man bringt in
einer Region kaum 8 Programmanbieter zusammen, welche sich ein Ensemble
untereinander teilen könnten. Zudem ist es nicht besonders einfach, mehrere
nicht zentral organisierte Programm-Anbieter zusammenzuführen, insofern die
alle untereinander noch Konkurrenten sind. Ich meine das L-Band sollte in der
Schweiz kein Thema mehr sein. Alles müsste im VHF-Bereich gemacht werden.
Ich meine in der Schweiz könnte mit Sicherheit auch der Kanal 13 freigemacht
werden. Die Nato ist nicht bei uns, und unsere Armee sollte nicht auf Kanal 13
sein. In Dänemark ist DAB auch auf Kanal 13 und Deutschland ist dort auch ein
Nachbarland.

@smid
bin ich von gestern? Ich sehe, Du interessierst Dich für Talk Programme, sind
das die genannten Programme aus den USA? Sind das Talk Programme?
Talk, ist das etwas anderes als die SRG am Sonntag-Vormittag macht? Wer
würde bei uns sowas länger aus eine Stunde pro Tag hören wollen?

Peter
dxbruelhart

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von dxbruelhart »

Ich höre ganz gerne Talk-Sendungen, ich möchte nochmals erinnern an den Pulsnehmer, den's früher bei Radio 24 gab, der war üblicherweise 2 Stunden lang (in der Schlussphase nur noch 1 Stunde), konnte sich aber bei besonders heissen Themen auch auf 2,5 oder 3 Stunden ausdehnen. Den Pulsnehmer gabs übrigens wöchentäglich, also Montag - Freitag jeden Abend. Warum kann dies heute keiner mehr?

smid

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von smid »

@Radio_Freak

Also ich verstehe unter Talk Radio etwas wie in den USA.
Der Host hat einen Eröffnungsmonolog zu einem aktuellen Thema.
Dann können die Zuschauer in die Sendung anrufen.
Das ganze ist relativ frei. (Der Link in meiner Sig führt zu einer konservativen Talkshow, also nicht erschrecken :) )

Ein Schweizer Talk-Radio müsste aber Vertreter beider Lager haben...

Wrzlbrnft

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von Wrzlbrnft »

Ich höre auch gerne Talksendungen, wenngleich sicher nicht den ganzen Tag. Im deutschen Radio gibt es noch einige Kleinode in diesem Segment, ich denke hier z.B. an den großartigen Blue Moon auf Fritz, von welchem ich auch regelmäßig Sendungen mitschneide.

Ob ein deutschschweizweites Talkradio seine Chancen hätte, da bin ich mir aber nicht so sicher. Ein solches Programm ist doch eher stellen- und kostenintensiv, zudem kann man abends und nachts schlecht den Automaten anwerfen, aufgezeichnete Call-Ins klingen irgendwie... doof.

Habakukk

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von Habakukk »

@Wrzlbrnft:
Wenn die technische Verbreitung entsprechend günstig und weit wäre (D/AUT/SUI), würde sich das vielleicht schon rechnen. Dafür wäre im Grunde DRM, sollte es sich durchsetzen, prädestiniert. DAB halte ich eher für ungeeignet, da hier die Ensembles ja doch eher kleinräumiger sind und viele Senderstandorte beinhalten. Für ein sprachweites Talk-Radio sind da AM-Sender sicher geeigneter und die DRM Qualität sollte auch locker ausreichen.

chris

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von chris »

@ Radio_Freak

Hast mit deiner Meinung nicht ganz Untrecht kann diese auch teilweise nachvollziehen. Was mich jedoch höchst säuerlich macht ist, ist deine Aussage: "Wer die Radiogebühren nicht mehr zahlen kann, soll sich überlegen, wo er sparen kann." - Da kann ich dir nur wünschen, dass du mal auf die Hilfe vom Sozialmat nicht mehr herummkommst, spätestens dann wirst du diesen Satz nie im Leben wieder in den Mund nehmen. Für einen Sozialhilfe-Bezüger, der mit max. 1100.-- pro Monat auskommen muss sind diese Gebühren ein haufen Geld! Im Gegensatz zum normalen Steueramt, nimmt die SRG-Tochter Billag nicht mal vor der Sozialhilfe-Abzocke halt. Es muss nicht immer alles Gebührenfinanziert sein, vor allem nicht mit dieser beinahe-Kopfsteuer, die wir momentan haben und den dauernden Gebührenerhöhungsgelüsten unserer Fernseh-Direktion.


DAB ist auf dem europäischen Privatmarkt heute so billig wie UKW bei der teuren Swisscom. Die am Radioday 2004 vorgestellten Preisspannen sind grosszügig nach oben aufgerundet. Ich hab von allen wichtigen Lieferanten mal Preislisten studiert und festgestellt, dass die Preise bei den CH-Generalimporteueren gegenüber dem Direktimport um ca. 900% teurer sind. Sprich wenn man die Technik direkt importiert bekommt man ca. 10 mal mehr als bei den unerhörten Margen der Schweizer Importeure (Zwischenhandel). Die europaweit günstigsten Direktimporte für DAB-Equipment sind momentan aus Italien und Frankreich möglich.
smid

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von smid »

@Wrzlbrnft
Der Markt ist halt klein.
Also in den USA rendiert es. Rush Limbaugh hat einen ganz dicken Vertrag. Dort gibt es auch Live-Sendungen in der Nacht. (Coast to Coast AM), diese werden über sehr viele AM Stationen gesendet.

Vielleicht ginge es über eine Art Fensterprogramm.
smid

Re: DAB und die Folgen

Beitrag von smid »

@Wrzlbrnft
Der Markt ist halt klein.
Also in den USA rendiert es. Rush Limbaugh hat einen ganz dicken Vertrag. Dort gibt es auch Live-Sendungen in der Nacht. (Coast to Coast AM), diese werden über sehr viele AM Stationen gesendet.

Vielleicht ginge es über eine Art Fensterprogramm.
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