Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Das Diskussionsforum für elektronische Medien in der Schweiz
SEBASTIAN . SÜESS

Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von SEBASTIAN . SÜESS »

Bild

DRS 1 und DRS 2 befinden sich in einem rasanten Sinkflug: Auch im zweiten Halbjahr 2004 verlieren sie an Hörern. DRS 3, das jüngste Programm der staatlichen Sendeanstalt, vermag hingegen seinen Marktanteil zu halten. Bei den privaten Sendeanstalten bleibt Radio 24 an der Spitze, allerdings muss das Zürcher Radio einen Rückgang des Marktanteils hinnehmen. Zu den Gewinnern im vergangenen Halbjahr gehören im Gegenzug Energy Zürich, RADIO TOP, Radio Zürisee und Radio Bern 1. "persoenlich.com" präsentiert die aktuellen Radiocontrol-Zahlen aller öffentlichen und privaten deutschsprachigen Radios auf einen Blick:
Quelle: persoenlich.com

Herzliche Grüsse, SEBASTIAN . SÜESS

Ostschweizer

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von Ostschweizer »

Was ich interessant finde wie wenig Hörer VIRUS hat, da können ja selbst Kleinstsender wie toxic.fm noch mithalten. Da müsste sich die SRG schon fragen ob da nicht etwas falsch gemacht wird.

Auch erstaunlich finde ich wie viele Höre die MW531 hat. Die haben ja kaum mehr Verbreitungsmöglichkeiten als VIRUS. ....ausser es gibt wirklich noch so viele Hörer die Radio über Mitelwelle hören. Ist unsere Bevölkerung denn wirklich so überaltert :rolleyes:?
smid

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von smid »

Man müsste sich überlegen Virus aus Spargründen wieder dichtzumachen

Silvio Berlusconi

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von Silvio Berlusconi »

wie wenig Hörer VIRUS hat
Immerhin konnte der Anteil von VIRUS in absoluten Zahlen etwas gesteigert werden - wenn auch auf voellig bescheidenem Niveau. Radio 105 hat im Vergleich dazu an absoluten Hoererzahlen eingebuesst; und dies in krassem Gegensatz zu den zahlreichen privaten Stationen mit ueberdurchschnittlich grosser Reichweite, welche ja zumeist zulegen konnten.

Irgendwie widerspiegelt dies sogar mein ureigenes Hoerverhalten. Wo mir doch in letzter Zeit DRS 3 recht altbacken daher kommt, schaue/hoere ich mich gerne mal nach einer Alternative um. Frueher blieb ich dann eher bei 105 haengen, doch heute ist es eindeutig VIRUS.
105 einfach zu profillos geworden; zuviel Programm ab Konserve, lediglich die Dance-Specials am Wochenende stellen noch ein gewisses Highlight dar. VIRUS wirkt dagegen nicht ganz so lieblos; das scheinen auch die Hoerer aus der Zielgruppe zu merken.
Noch liegt 105 im Vergleich zu VIRUS vorn, doch der Trend zeigt in eine andere Richtung.
gibt wirklich noch so viele Hörer die Radio über Mitelwelle hören
Das gegenwaertige Potential der Mittelwelle darf nicht unterschaetzt werden. Gerade in den reiferen Bevoelkerungsschichten (insbesondere auf dem Lande) ist es nach wie vor nicht unueblich, "Radio Beromuenster" zu hoeren. Wird der Landessender im Jahr 2008 ausser Betrieb gesetzt, waere das eine riesen Chance fuer DAB, in diesem Segment Fuss zu fassen. Wuerde es gelingen, auf diesen Zeitpunkt auch Radio Eviva auf DAB zu bringen, kaemen alleine aus diesem Segment mehr als 100'000 potentielle neue DAB-Hoerer dazu.
Ist unsere Bevölkerung denn wirklich so überaltert?
Dieser Trend laesst sich nun wirklich nicht aufhalten. Die Lebenserwartung steigt und somit mutiert unser Land nun mal zu einem Altersheim.
Wrzlbrnft

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von Wrzlbrnft »

@Silvio Berlusconi:

Ganz meine Meinung. Die Musigwälle begegnet auch mir immer regelmäßig unterwegs, besonders bei Busfahrern des "reiferen Semesters" sehe/höre ich z.B. noch relativ häufig, wie die Mittelwellenfrequenz 531 eingeschaltet ist.

xyz

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von xyz »

Für alle die, die diese Musik mögen, ist ja die Musigwälle wirklich ideal: Musik nonstop, stündlich Nachrichten und einmal ein am Tag ein Wunschkonzert...
Mein Grosi hat vor einiger Zeit auf mit 531-Hören begonnen, früher lief immer DRS1, aber dort kommt eben nur noch Bumm-Bumm-Musik - einzig fürs Wunschkonzert schaltet sie noch um ;-)
smid

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von smid »

Für die USA kamen die Zahlen auch

Auch dort ist "AM radio", vorallem dank den "Talk Stations" sehr populär.
Sehr schön, dass WABC New York zulegen konnte.
In einem Markt mit so vielen Stationen gar nicht so einfach.

Siehe: http://www.radioandrecords.com/RRRating ... /2005&CE=0

ukwZH

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von ukwZH »

Den Liebhabern der Volksmusik bleibt da keine andere Wahl übrig, als ihren Lieblingssender in mieserabler Mittelwellenqualität zu hören, wenn sie MW531 unterwegs hören möchten. Dies scheint sogar noch auf Akzeptanz zu stossen: die Hörerzahlen steigen frischfröhlich weiter. Sicherlich spielt da auch eine Rolle, dass älteren Menschen egal ist, wie die Klangsqualität des Senders ist.

Gibt es in der Schweiz noch weitere freie MW-Frequenzen? Eine solche wäre doch eine gute Alternative für bspw Radio 105, das von den Behörden die Luftverbreitung systematisch verweigert wird. Oder würde auch hier das BAKOM den Spruch bringen: "Es gibt keine freien Frequenzen".

Nochmals zum Thema Klangqualität der Radiosender: Es scheint so, als sei es den Hörern egal, wie ein Sender klingt. Es gibt UKW-Radiosender, die eine mieserable Musikaufbereitung haben: In Zürich ist es Radio 24. Liegt sicherlich aber nicht daran, dass sie Hörer verlieren...
ukwZH

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von ukwZH »

Apropos "alte Schweiz"

Warum ist Radio Zürisee so populär? Warum sacken bei Radio Sunshine die Zahlen nicht noch krasser ein? Weil sie mit ihrem Programm auf die älteren und traditionelldenkenden sowie auf die gebildeten Radiohörer abzielen. Wenn aus Hitradio Z nicht NRJ sondern NOSTALGIE geworden wäre, so wäre Radio 24 nicht mehr Zürichs Leader. Auch hätten gewisse Leute sehr viel Freude an einem Classic Rock-Sender in Zürich...
Paul Gantner

MW531-Hörer überaltert?

Beitrag von Paul Gantner »

Man wird nicht alt durch das Einschalten der Mittelwelle. Man tut dies nur, weil das UKW-Band für englische Bum-Bum-Musik reserviert ist. Käme DRS 3 nur(!) auf Mittelwelle, müsste auch jene Hörerschaft auf Mittelwelle ausweichen. Es ist eine Frage der Ungleichbehandlung und nicht des Alters.
Rogi

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von Rogi »

@uwkZH
Freie MW-Frequenzen gibts noch. Und zwar 1566, sowie evtl. ehemalige MW-Frequenzen von der SRG. Denn in der neuen Frequenzverordnung wird festgehalten, dass die vier der SRG zugeteilten MW-Frequenzen an Private vergeben werden, sofern sie von der SRG nicht benutzt werden.

Dass mit Radio Zürisee wundert mich auch. Aber die nutzen halt eine Marktlücke. Und der Musik zuliebe verzichten viele Hörer sogar auf eine professionelle Moderation ;-)
Wäre NRJ als Nostalige auf Sendung gegangen, würde der Zürcher Markt heute sicher auch anders aussehen.
86,6mHz

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von 86,6mHz »

interessant wie immer...

zu sagen bleibt wohl das 105 und virus nicht via äther senden können... kein wunder haben die fast nix an hörer...

sonst ja wohl keine überraschungen, oder?
ukwZH

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von ukwZH »

@86.6MHz
"kein wunder haben die fast nix an hörer..." Dafür, dass 105 nur über Kabel senden darf, haben sie gute Zahlen. Virus hat trotz hohem Budget und Synergiennutzung mit DRS3 (mit Sounds und der Hitparade am Sonntag) eher enttäuschende Zahlen. Dass der Name "Virus" vermehrt in den vorhin erwähnten Sendungen auf DRS3 genannt wird, hat so gut wie nichts gebracht in der Hörergunst.


@Silvio Berlusconi
Höre wieder mal 105 und Du wirst eine Veränderung in der Musik feststellen. Es scheint sich ein Trend abzuzeichnen, so wie Du es so sehr wünschtest hier im Forum: Back to the roots!
poiuzt

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von poiuzt »

1. virus ist ein totaler flop und bei den leuten überhaupt kein thema. und dies trotz riesigem budget und massiver werbung auf drs3.

2. radio 105 hat doppelt so viele hörer wie virus. trotz kleinerem budget und der srg-familie anzugehören.

3. komisch, dass 105 nur bei den radiocontrol zahlen (die ja von der srg ermittelt werden) "so wenig Hörer" hat. Bei allen anderen Studien (z.B. Wemf, Jugendbarometer von Viva etc.) ist 105 bei den 15-24jährigen die deutliche Nummer 1. Komisch komisch...Wird da vielleicht an den "offiziellen" Zahlen von Radiocontrol rumgeschraubt? Wenn ich sehe, wie sehr die SRG sich vor neuer Konkurrenz in die Hosen macht würde es mich nicht wundern.
Silvio Walpen

Re: Radiohörerzahlen, 2. Semester 2004

Beitrag von Silvio Walpen »

@ukwZH:
Stimmt! Das mit der Musik auf 105 kann ich bestätigen. Da scheint sich irgendetwas zu ändern. Habe ein Gerücht gehört, dass ab 17.2. ein neues Musikkonzept umgesetzt werden soll.
Antworten